Büffelbeeren – Die neue Superfood-Welle?

Büffelbeeren

Und hier sind wir wieder: Diesmal mit der „sensationellen Entdeckung“ einer neuen Frucht auf diesem Planeten, die die alt bekannten und bewährten Konkurrenten in die Flucht schlagen wird.

Die Tage von Spirulina, Goji-Beeren, Acai-Beeren und anderen, sind gezählt. Denn jetzt gibt es die Büffelbeere. Tusch! Tara!

Und wer sagt das?

Nun, das ist der neue „Super-Hype“ in der Nahrungsmittelindustrie mit alternativem Flair, wie mir scheint. Jedenfalls wird hier etwas entdeckt, was laut eigenen Angaben schon seit Jahrhunderten als Nahrungsmittel für Einheimische diente.

Einige Internetseiten überschlagen sich schon mit der neuen Heilsbotschaft: „Die Büffelbeere kann das kommende Supernahrungsmittel in der Welt werden…“ und ähnliche Ankündigungen, hagelt es in den entsprechenden Webseiten:

Ja, was zum Henker ist diese Büffelbeere eigentlich?

Büffelbeeren gehören zu der Gattung der Ölweidengewächse, wachsen als Sträucher oder kleine Bäume und haben knallrote Beeren, die sich zum Verzehr eignen. Und genau diese Beeren haben es den Hype-Päpsten angetan. Das Verbreitungsgebiet der Büffelbeere ist sehr beschränkt.

Sie wächst in den Vereinigten Staaten und da auch nur in Landstrichen von Süd- und Nord-Dakota. Für die Ureinwohner Nordamerikas war die Beere seit Jahrhunderten Teil der Ernährung – ganz ohne Internet-Hype und Nahrungsergänzungsmittelindustrie.

Aber dann kam die Wissenschaft. Und die sollte die Beere revolutionieren. Denn die Wissenschaft fand heraus, warum die alten Indianer wussten, warum die Beere so gesund ist. Das neue Zauberwort heißt „Lycopin“.

Ja, und was ist Lycopin, bitte?

Lycopin ist ein Carotinoid und bekannt aus der Tomate. Die hohen Konzentrationen dieser Substanz sind für die Rotfärbung der Tomate verantwortlich. Hagebutten zum Beispiel enthalten ebenfalls große Mengen dieser Substanz und sind daher selbstverständlich auch – rot.

Mehr zum Lycopin auch in meinem Beitrag:
https://www.vitalstoffmedizin.com/lycopin/

Aber neben seiner Färbung bietet der Stoff auch „Leckeres“ für die Gesundheit. Lycopin zählt zu den Antioxidantien und Radikalenfänger. Von daher besteht die Vermutung, dass Lycopin in der Lage ist, Krebszellen bei ihrer der Entstehung zu eliminieren, indem die Substanz die Bildung der lebensnotwendigen Blutgefäße blockiert.

Eine Arbeit von Takeshima et al. fand in vitro, dass Lycopin bei Brustkrebs den Zellzyklus der Krebszellen hemmt und eine Apoptose (natürlicher Zelltod) einleitet. Yang et al. zeigten ebenfalls in einer in vitro Studie, dass die Kombination von Chlorophyllin, ein Derivat von Chlorophyll, und Lycopin Leberzellen vor oxidativem Stress und zelltoxischen Prozessen von Schwermetallen schützen konnte.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Und wo ist jetzt der „Hype“?

Keine Ahnung. Lycopin ist eine für die „Wissenschaft“ wohl bekannte Substanz, inklusive ihrer Vorteile. In PubMed gibt es zitierte Arbeiten über die Substanz von 1935 – leider ohne Inhaltsangabe und Abstract. Insgesamt lassen sich fast 3400 Arbeiten zu Lycopin abrufen. Von wegen „neu“, „einzigartig“, „sensationell“.

Wenn der Hype auf der Beere beruht, der Hype der Beere auf Lycopin, dann verdienen Tomaten und Hagebutten ebenfalls als neue Super-Foods in die „Hall of Fame“ aufgenommen zu werden. Spätestens dann wäre der Hype aber vorbei.

Aber Lycopin ist nicht die allein seligmachende Substanz, die unser Organismus benötigt. Das, was Lycopin kann, können auch andere Substanzen, zum Beispiel Ergothionein, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und noch ein paar andere. Damit möchte ich nicht sagen, dass die Büffelbeeren keiner Berücksichtigung Wert sind.

Aber wir müssten dafür extra nach Amerika reisen oder warten bis…., hm… es ein Angebot von Büffelbeeren in unseren Breiten gibt.

Fazit

Der Büffelbeeren-Hype ist für mich nichts als ein Marketing-Gag, der den Markt für ein neues Gesundheitsprodukt vorbereitet.

Denn Büffelbeeren sind nicht besser und nicht schlechter als die alten (ausgedient habenden) Super-Foods wie Spirulina und Co. Wer die Gelegenheit haben sollte, in den Genuss dieser Beeren zu kommen, kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es seiner Gesundheit zugute kommen wird.

Ich kann mir vorstellen, dass die Markteinführung hier in Deutschland nicht ganz billig sein wird. Ergo: Warum das Rad neu erfinden, wenn wir ausgezeichnete Nahrungsergänzungsmittel für weniger Zaster schon bei uns in den Regalen haben.

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René Gräber

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5 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Sehr geehrter Herr Gräber,
    das Thema Nahrungsergänzungsmittel ist mittlerweile unüberschaubar, jede Firma bringt mittlerweile dieses und jenes auf den Markt mit den allerbesten Heilversprechungen.
    Mit wurde jetzt empfohlen, die Astragalus membranaceus zu nehmen, als antientzündlich, antivirall und antitumoral, und natürlich auch zellverjüngend. Klingt phänomenal. Der Preis ist auch phänomenal und zwar 130,–€ pro Monat.
    Verkauft wird im Schneeballsystem, auf Empfehlung.(ich nenne die Firma re-aging).
    Mir stösst die Art und Weise des Vertriebes auf, irgendwie ist da ein komischer Beigeschmack. Ob dieser Extrakt wirklich so efektiv ist? Und 130,–€ pro Monat kann sich auch nicht jeder leisten.
    Ich würde gerne von Ihnen erfahren, ob diese Pflanze wirklich so gut ist und ob man diesen teuren Extrakt schlucken muss,denn es gibt auch wesentlich günstigere Astragalus Kapseln,Pulver.
    Oder gibt es auch gute Mittel (auch preiswerter und ohne den teuren Vertriebsweg),
    die gleiche oder ähnliche Wirkung haben.
    Ich würde mich riesig über eine Einschätzung von Ihnen freuen, falls es Ihnen möglich ist.
    Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Bemühungen.
    Mit freunlichen Grüssen
    Ursula

  2. Avatar

    @Stafanie: Ein paar Gedanken zu Stress habe ich hier zusammengefasst: https://www.naturheilt.com/Inhalt/Stress.htm
    Für die „Nerven“ würde ich in so einem Fall z.B. an Lavendelblüten, Melissenblätter, Passionsblumenkraut oder auch Johanniskraut denken. Das sind alles sehr interessante Heilpflanzen. Mehr dazu u.a. in meinen Beiträgen:
    https://www.naturheilt.com/heilpflanzen/lavendel.html
    https://www.naturheilt.com/heilpflanzen/johanniskraut.html
    https://www.naturheilt.com/heilpflanzen/melisse.html

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    @Petra: Jiaogulan – Das Kraut der Unsterblichkeit. Das kommt ursprünglich nicht aus Europa, ist aber mittlerweile in manchen Kräutergärten zu finden. Ich halte eine ganze Menge davon und habe den auch in meinem Teeregal stehen. Mehr dazu hier: https://www.gesund-heilfasten.de/nahrungsergaenzung/jiaogulan.html

  4. Avatar
    Stefanie Möller

    27. Januar 2014 um 13:17

    Hallo Rene Gräber,
    All Ihre Artikel sauge ich regelrecht auf. Sie entsprechen voll meiner Einstellung und sind sehr verständlich geschrieben. Ich hätte auch einmal eine Frage. Was kann ich auf pflanzlicher Basis bei psychischem Stress tun. Die Nerven kommen nach einem Mobbing nicht zur Ruhe und die Haut quält mit juckendem Ausschlag. Ich wäre für einen guten Rat sehr dankbar.
    Mit freundlichem Gruß Stefanie Möller

  5. Avatar

    Lieber Herr Gräber,
    ich finde Ihre Artikel fantastisch:-)
    Ich habe vor kurzem einen Artikel über einen Tee gelesen: Jiaogulan wird er genannt, soll sehr gesund sein, und ist in Deutschland deshalb von der Pharma Lobby bereits verboten!
    Kennen Sie den Tee? Was halten Sie davon?
    Über eine Antwort würde ich mich riesig freuen.
    Vielen Dank
    und herzliche Grüße
    Ihre
    Petra Welte

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