Die Effekte von Altern und Kalorienrestriktion auf Lebenserwartung und oxidativen Stress in Mäusen mit Lern- und Gedächtnisschwächen.

Dies ist eine interessante Studie, die an älteren Mäusen mit dementia-ähnlichen Veränderungen, wie dem Nachlassen von Lern- und Gedächtnisleistungen, durchgeführt wurde.

Das Ziel der Studie war, festzustellen, inwieweit eine Kalorienrestriktion Lebenserwartung und oxidativen Stress der dementen Mäuse beeinflussen kann.

Es gab 2 Gruppen von weiblichen Mäusen. Die erste Gruppe (AL-Gruppe) wurde ad libitum (eat all you can) gefüttert, d.h. diese Mäuse durften fressen soviel sie wollten. Die zweite Gruppe (KR-Gruppe) wurde auf etwa 60 Prozent der Kalorienmenge gesetzt, die die erste Gruppe zu sich nahm. Die Ergebnisse zeigten, dass die metabolische Basisrate in der Gruppe mit Kalorienrestriktion mit 15 bis 22 Prozent deutlich niedriger war als in der ersten Gruppe (ad libitum). Gleichzeitig erhöhte sich die mittlere und maximale Lebenserwartung der KR-Gruppe.

Die Alterserscheinungen der KR-Gruppe waren um die Hälfte reduziert im Vergleich zur AL-Gruppe. Die Mengen an Lipofuszin nach einem Jahr war in der KR-Gruppe um 16 Prozent reduziert. Lipofuszin wird auch als „Alterspigment“ bezeichnet. Dies sind unverwertbare Abbauprodukte von oxidativem Stress bei Proteinoxidation, die in den Herzmuskel-, Leber- und Nervenzellen akkumulieren.

Mit zunehmender Konzentration werden dann auch Pigmenteinlagerungen in der Haut sichtbar. Wie bereits angedeutet, die mittlere und maximale Lebenserwartung erhöhte sich in der KR-Gruppe um 28,5 Prozent und 16,4 Prozent. Die Menge der freien Radikale verringerte sich zwischen 15 und 45 Prozent in der KR-Gruppe im Vergleich zur AL-Gruppe nach 4, 8 und 12 Monaten.

Die Aktivitäten der Superoxid Dismutase, als Maß für den Basisschutz des Organismus gegen oxidativen Stress, waren um bis zu 30 Prozent erhöht in der KR-Gruppe im Vergleich zur AL-Gruppe. Die Forscher schlossen aus ihren Beobachtungen, dass eine Kalorienrestriktion von 40 Prozent bei dementen Mäusen das Ausmaß an Dementia und dementia-ähnlichen Veränderungen während des Altersprozesses effektiv einschränken kann.

Interessant in dieser Studie ist die nicht so häufig gestellte Frage nach dem Auftauchen der Alterspigmente. Diese scheinen ein sichtbares Maß für oxidativen Stress darzustellen. In der Mäusegruppe mit Kalorienrestriktion wurden diese Pigmentierungen signifikant reduziert, was ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass eine Kalorienrestriktion ein effektives Maß zur Reduzierung von oxidativem Stress zu sein scheint.

Es bleibt auch hier die Frage, ob die Kalorienrestriktion alleine dafür verantwortlich ist. Es ist immerhin denkbar, dass eine „normale“ Ernährung bzw. ein Überangebot an Kalorien den Organismus über Gebühr mit Verdauungsaufgaben beauftragt, die enzymatische Ressourcen für Reparatur und Maintenance auf zellulärer Ebene beschneidet.

Dies würde auch die Zunahme an oxidativem Stress erklären zusammen mit dem Auftauchen von typischen Abfallprodukten, wie dem Lipofuszin oder Alterspigment. Ob diese Befunde auch für den Menschen wichtig sind, bleibt noch zu beweisen. Aber aufgrund der vielen Gemeinsamkeiten auf zellulärer und biochemischer Ebene zwischen Mensch und Maus wäre es eine große Überraschung, wenn diese Ergebnisse nicht auch nur ansatzweise einige Entsprechungen fänden.

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Beitragsbild: pixabay.com – tiburi

René Gräber

René Gräber

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4 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar
    brigitte prinz

    23. Januar 2011 um 05:36

    hallo herr graeber,

    hätte gerne von ihnen gewußt was sie von der chelattherapie halten. ist es ein antiagin für den körper,wenn ja hat man erfahrung damit wegen evt. späteren begleiterscheinungen. würde mich auf eine antwort freuen ,bin 62 j. und wollte es evt. zum vorbeugen machen. viele grüße brigitte prinz

    Antwort René Gräber:

    Hallo Frau Prinz,
    schauen Sie bitte einmal hier: https://www.yamedo.de/heilverfahren/chelattherapie.html
    Da habe ich etwas dazu geschrieben. Herliche Grüße, René Gräber

    Allgemeine Anmerkung:

    Bitte stellen Sie Fragen bei den Blogbeiträgen nur zum Thema des Artikels. Ansonsten wird es für Leser zu unübersichtlich.

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