Das Low-Carb-Diät-Versprechen

Wer kennt das nicht: Man möchte abnehmen und das, wenn möglich, so schnell es geht. Viele schwören auf Diäten.

Diese versprechen, je nach Inhalt, baldige Erfolge. Es gibt die unterschiedlichsten Diäten und sicherlich hat jeder, der einige Pfunde verlieren wollte, schon einiges ausprobiert. Im Trend immer noch: Die Low-Carb-Diät.

Meistens sind die angepriesenen Diäten mit irgendeinem Verzicht verbunden. Man darf nur bestimmte Nahrungsmittel zu sich nehmen, da die Diät sonst nicht funktioniert.

Eine böse Falle, auch wenn die Waage ein paar Gramm weniger anzeigt, so ist es doch hart, wenn man auf Leckereien verzichten muss oder gerade das nicht essen darf, was sonst so gut schmeckt. Das hat Folgen, ein Heißhunger tritt auf und diese Diäten verursachen damit den bekannten Jojo Effekt.

Die in Mode gekommene sog. „Low-Carb-Diät“ verspricht „Abhilfe“. Hier dürfen zwar Kohlenhydrate aufgenommen werden, allerdings nur bestimmte und nur in kleinen Mengen. Ansonsten ist fast alles erlaubt, was proteinhaltig ist. Sämtliche kohlenhydratreichen Produkte wie Brot, Kartoffeln und auch zuckerhaltige Süßigkeiten sind komplett tabu.

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Die Kohlenhydrate in Obst und Gemüse reichen aus, um auf die angestrebte Menge von 30 bis 35 Gramm täglich zu kommen. Das ist der Mindestbedarf bei durchschnittlicher Konstitution. Die Ernährung besteht also, entgegen allgemeiner Empfehlung, überwiegend aus Eiweiß und Fett.

Eine Low-Carb-Diät ist also eine Monodiät, wie sie zum Beispiel unter den Namen Atkins-Diät, der Hollywood-Diät oder Lutz-Diät bekannt sind. Das garantiert schnelle Ergebnisse und man ist geneigt weiterzumachen.

Die Idee dahinter klingt in sich schlüssig: alle Kohlenhydrate sind letztlich Einfachzucker. Stärke spaltet der Körper in Glucose (Traubenzucker) auf, die, wenn er sie nicht sofort verbraucht, in die Speicherform Glykogen (Leberstärke) umwandelt.

Doch die Speicherkapazität ist begrenzt, sodass der Organismus irgendwann beginnt, das Glykogen in Fett zu überführen. Wenn nur geringe Mengen an Kohlenhydraten verzehrt werden und die Glykogenreserve verbraucht ist, geht der Körper zur Fettverbrennung über. Dabei soll Erfahrungen zufolge überwiegend das Bauchfett verschwinden. Der physiologische Mechanismus, der dies bewirkt ist allerdings nicht bekannt.

Ähnlich wie beim Fasten gerät der Körper in eine Ketose. Dabei entstehen aus dem Abbau von Fettsäuren Ketone. Manche dieser Verbindungen können verstoffwechselt werden, andere wie das Aceton („Nagellackentferner“) nicht. Diese Verbindung scheidet der Körper größtenteils über die Lunge aus. Die Ketone riechen stark und teils streng, weswegen ihr Vorhandensein im Atem bemerkbar ist und was man auch messen kann (Ketosticks, Ketonix).

Die Low-Carb-Diät kann beim Abnehmen helfen, schon weil die energiereichen Kohlenhydrate wegfallen. Zudem sättigen Fett und Protein stärker und für längere Zeit, sodass die Diät leichter fällt.

Dies wirkt einem aufkommenden Hungergefühl ebenfalls entgegen. Daneben soll diese Diätform diejenige sein, die am schnellsten das gesteckte Zielgewicht erreicht. Der Körper soll im Verlauf der Kur lernen, besser mit Kohlenhydrat-Mangel umzugehen.

Doch birgt dies auch die Gefahr, dass der Körper nach der Kur weniger Kohlenhydrate braucht, weil der Stoffwechsel umgestellt ist. Wer dann wieder viel Nudeln, Brot und Kartoffeln isst, nimmt auch schneller wieder zu.

Studienergebnissen zufolge kann eine kohlenhydratarme Ernährung auch zur Blutdrucksenkung effektiver beitragen als die Reduktion der Nahrungsfette. Inwieweit die Low-Carb-Diät auch eine Regulierung der Blutfettwerte bewirkt, hängt von der Art der Nahrungsfette ab.

Tierische Fette oder die riskanten Transfette erhöhen tendenziell das „böse“ LDL-Cholesterin, während die meisten Pflanzenfette das „gute“ HDL-Cholesterin erhöhen. Doch auch hier gibt es Unterschiede, denn die Öle mit ausreichend Omega-3-Fettsäuren sind zu bevorzugen. Günstig sind die Öle von Oliven, Walnüssen, Leinsamen, Chiasamen und Hanf. Für die gesundheitlichen Aspekte sollte eine Low-Carb-Diät also vielmehr umfassen als nur die Beschränkung der Kohlenhydrate.

Von vielen Ärzten und Ernährungswissenschaftlern wird eine kohlenhydratarme Diät abgelehnt, da sie zu einseitig sei, denn kohlenhydratreiche Speisen bestehen ja nicht ausschließlich aus Zucker.

Oft wird behauptet, die Low-Carb-Diät könne Diabetikern helfen, die Insulin-Ausschüttung zu fördern. Ein hoher Zucker-Konsum führe zur Überflutung des Körpers mit Glukose und zu kurzzeitiger aber intensiver Insulin-Produktion der Bauchspeicheldrüse.

Menschen, die sich mit nur wenig Kohlenhydraten ernähren, schonen das Organ, das nicht irgendwann überfordert ist und die Sezernierung des Stoffwechsel-Hormons einstellt oder reduziert. Sicher beugt eine kohlenhydratarme Ernährung dem Diabetes vor, aber wer hier umstellen möchte, sollte mit Bedacht vorgehen.

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Der Mangel an lebenswichtigen Stoffen (Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen) ist bei einer solchen Diät möglich, da ja nur wenig Obst verzehrt werden darf. Es kann zu Benommenheit, Müdigkeit und Verstopfungen kommen, außerdem können die Blutfettwerte ansteigen, was Herz und Kreislauf belastet. Also wird der Körper insgesamt auf „Sparflamme“ geschaltet.

Wird dann wieder „normal“ gegessen, werden die nun wieder hereinkommenden Kohlenhydrate in den Speichern gesichert – für die nächste „schlechte Zeit“, wann auch immer diese kommen mag. Dadurch nimmt der Abnehmwillige direkt wieder zu. Das ist der sogenannte „JoJo-Effekt“.

Ein weiteres Problem der Low-Carb-Diät ist die drohende Übersäuerung des Körpers durch den hohen Eiweißverzehr. Dies kann zu Muskel- und Gelenkerkrankungen, Haut-Irritationen, neuronalen Störungen und Erschöpfung führen. Befürworter der Low-Carb-Diät halten dem entgegen, eine gleichzeitige Umstellung auf vegane Ernährung könne die gesundheitlichen Risiken minimieren.

Eine These dieses „Peaceful Keto“ lautet, damit könne Krebs „ausgehungert“ werden, weil die Tumorzellen mehr als gesunde Körperzellen auf Glukose angewiesen sind.

Achtung: Wissenschaftler haben bei einem Test an Mäusen festgestellt, das bei den Tieren Gefäßverengungen auftraten. Bei uns Menschen kann das zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen. Außerdem weiß man inzwischen, dass einseitige Ernährung zu Depressionen führen kann (https://www.gesund-heilfasten.de/diaet/blog/kohlenhydratarme-ernahrung-depression/).

Fazit

Vorsicht ist geboten. Wie man sieht, ist nicht jede Diät für jeden geeignet. Zudem ist zu berücksichtigen, dass man eher von „Low-Carb-Diäten“ sprechen muss, die sich im Ernährungsplan unterscheiden.

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Der Beitrag wurde im September 2009 erstellt und am 4.9.2018 etwas ergänzt.

René Gräber

René Gräber

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3 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Atkins ist NICHT Low carb …. !
    Seit Ende Juni ernähre ich mich in etwa nach der LOGI Methode, dort ist sehr wohl auch Brot in Maßen erlaubt und keinesfalls nur
    Fleischgenuss angeraten. Es gibt ja auch noch ZeroCarb, das ist wohl eher die Atkinsdiät.
    Meine Hauptmahlzeit besteht entweder aus Hühnerfleisch mit Schwarzwurzeln, darüber schwarzer Sesam und/oder 1 EL Kürbiskernöl,
    dann auch Fisch, mindestens 3bis 4mal die Woche, und Zucchini, Blumenkohl, Champignons,
    und und und, also Hunger hatte ich bis jetzt noch nicht, statt Mehlersatz verwende ich
    Sojamehl und, tatsächlich, man fühlt sich satt und ein Hungergefühl trat bei mir bis jetzt noch nicht ein.
    Viel trinken ist erforderlich, natürlich kein Alkohol, aber den trinke ich sowieso nicht.
    Diabetiker ernähren sich schließlich doch auch oft jahrzehntelang mit Hilfe ihrer BE (Broteinheiten) und die beziehen sich
    m.E. nach doch auch auf die Kohlenhydratreduktion.

  2. Avatar

    Nachtrag:
    „normale“ Diäten sind für mich schon deshalb ein Problem gewesen, weil ich keine Milch und Milchprodukte zu mir nehmen kann, außer Quark, aber inzwischen ist ja alles mit dem billigen Joghurt „verfeinert“.

  3. Avatar

    Ich zitiere:
    „Es erstaunt auch nicht, dass Fettleibigkeit und verschiedenste chronische Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten zu einem immer größeren Problem geworden sind, denn auch dies wird auf den hohen Anteil tierischer Nahrung zurückgeführt.“

    „Tierische Fette oder die riskanten Transfette erhöhen tendenziell das „böse“ LDL-Cholesterin, während die meisten Pflanzenfette das „gute“ HDL-Cholesterin erhöhen.“

    „Außerdem weiß man inzwischen, dass einseitige Ernährung zu Depressionen führen kann “

    Also da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Wer solche Statements verbreitet hat nicht genügend oder nur einseitig recherchiert und sehr wahrscheinlich nichts davon selber am eigenen Körper ausprobiert.

    1. Spätestens seit Atkins, Lutz, Schaub und Worms (um nur wenige zu nennen) kann die Fettleibigkeit mit tierischen Produkte in keinster Weise in Verbindung gebracht werden. Ich selbst habe es am eigenen Körper getestet.
    Es ist denke mittlerweile durch genügend Studien belegt, dass eher der hohe Kohlenhydratkonsum durch hoch glykämische Nahrungsmittel Stoffwechselprobleme auslöst und zur Verfettung führt. Ich kenne übrigens genügend vegane Frauen, die überhaupt nicht abnehmen… im Gegenteil.
    Im Endeffekt könnte man also genau so behaupten, dass uns die Kohlenhydrate gerade in Form von vielen Getreide- bzw. Stärkeprodukten (egal wie viele Ballaststoffe dabei sind) dick und krank machen. Zu viel Zucker, auch in Form von Fruktose, trägt noch dazu bei. Für so viel Insulinausschüttung ist unser Körper nicht gemacht!
    Letztendlich sagt einem doch der natürlichen Menschenverstand schon, dass wir Menschen vor 15.000 Jahren nur sehr kohlenhydratarm und damit ketogen unterwegs waren. Es ist völlig egal, ob wir heute nicht mehr Jäger oder Sammler sind… der Stoffwechsel und unser ganzer Organismus ist darauf optimal angepasst. Aber was nützt die beste Ernährung, wenn wir der Sucht nicht wiederstehen können? Die meisten schaffen es nicht! Wir mögen teilweise das gesunde bittere aus der Natur nicht mehr, weil wir unser „gesundes“ Gemüse derart überzüchtet haben, damit es immer süßer schmeckt.

    2. Das Märchen mit dem schlechten Cholesterin und dem Zusammenhang mit tierischen Produkten bzw. Fett sollte wirklich derweil jedem bekannt sein. Es gibt genügend Studien, welche diese Lüge wiederlegt haben.
    Nach allen Recherchen und eigenen Erfahrungen ist es vielmehr die Kombination von vielen Kohlenhydraten !mit! Fett, die wiederum Stoffwechselprobleme verursacht. Das ist ungefähr so, als wenn man Benzin in einen Dieseltank kippt. Diese Mischung stört gewaltig den Fett- und Eiweißstoffwechsel. Gicht kommt daher nicht unbedingt vom vielen Fleisch!

    3. Mit der ketogenen Ernährung habe ich meine Depressionen (und viele andere Symptome) vollständig eleminiert. Die Umstellungsphase hat allerdings einige Monate benötigt, bis die volle Energie wieder hergestellt war.
    Ich esse übrigens sehr viel gesättigte Fette (auch Lebertran) und recht wenig Ballaststoffe und habe beste Haut (füher Akne und unreine Haut). Für mich ist Fett die genialste Energieform, die uns die Erde bereit stellt.
    Übrigens gab es damals auch nicht diese extreme Vielfalt an (natürlichen) Lebensmitteln. Also wer definiert, was einseitig ist? In einer Leber oder einem Ei ist eigentlich schon alles enthalten, was der Mensch braucht.
    Nach Ihrer These, Herr Gräber, müssten die Eskimos ausgestorben sein.

    LG Andreas

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