Schlankheitsmittel

Phentermin (Fen-Phen) – Kaufen oder lieber nicht bestellen?

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Mit dem Gewicht plagen sich Millionen Menschen weltweit. Viele suchen Lösungen in Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten.

Kein Wunder, dass der Markt für diese Mittel so groß ist! Phentermin ist eines dieser Abnehmmittel, genauer gesagt ein Appetitzügler.

In Deutschland und vielen weiteren Ländern ist das Medikament mittlerweile nicht mehr zugelassen, da es Veränderungen der Psyche und des Herzens hervorrufen kann.

Das bekannteste Mittel mit diesem Wirkstoff ist das amerikanische „Fen-Phen“, das inzwischen allerdings ebenfalls vom Markt genommen wurde. Aber über das Internet sind immer noch Medikamente mit diesem Wirkstoff erhältlich.

So wirkt Phentermin: Bei übergewichtigen Personen soll der Wirkstoff zum einen das Hungergefühl hemmen, zum anderen aber auch die Enzyme spalten und aufgenommenes Fett unverdaut wieder ausscheiden.

Phentermin beeinflusst die Ausschüttung von Botenstoffen im Hirn, wie beispielsweise Dopamin. Diese vermehrte Ausschüttung führt dazu, dass der Mensch keinen Hunger mehr verspürt. Jedoch gewöhnt sich der Körper schnell an die neue Menge der Botenstoffe, sodass die Einstiegsdosis bald nicht mehr wirkt. Es entsteht also relativ schnell eine Abhängigkeit, während der die Dosis immer weiter erhöht werden muss. Bei einer Überdosis erhöht sich aber das Risiko für Nebenwirkungen ganz beträchtlich. Und diese können sehr heftig sein:

Phentermin kann zu schweren Herzschäden führen, die Herzklappen verändern, lebensgefährlichem Lungenhochdruck verursachen und Nerven schädigen. Außerdem verändert das Medikament bei vielen Patienten die Psyche, sie werden verwirrt, unruhig und leiden unter Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen. Psychosen können ebenfalls im Zusammenhang mit Phentermin auftreten.

Weitere Nebenwirkungen sind Unterleibsschwellungen, Hörschädigungen, verschwommene Sicht, Verdauungsprobleme und Nesselausschlag. Außerdem ist eine schwere Allergie möglich. Die Nebenwirkungen können im schlimmsten Fall tödlich sein. Der amerikanische Schauspieler Bubba Smith gehört zu den prominentesten Opfern des Appetitzüglers: Er starb an einer Überdosis Phentermin.

Nach Tausenden von Klagen wegen schwerer Nebenwirkungen nahm die amerikanische Herstellerfirma das Medikament Fen-Phen vom Markt. Andere phentermin-haltige Mittel sind aber weiterhin über das Internet erhältlich. Sie zu bestellen, ist in Deutschland allerdings illegal, weil das Mittel verboten ist.

Da kein deutscher Arzt die Einnahme befürworten würde, nehmen viele Übergewichtige ohne Wissen ihres Arztes Phentermine ein und können die Nebenwirkungen meist nicht mehr kontrollieren.

Von den Gefahren abgesehen, ist auch die Wirkung zweifelhaft: Kein Medikament kann ein Körpergewicht reduzieren, das meist über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg angesammelt wurde. Auch wenn schlankmachende Medikamente wie Phentermin häufig als sogenanntes Wundermittel angepriesen wird, ohne eine Ernährungsumstellung und ausreichend Bewegung ist ein Gewichtsverlust nicht auf Dauer realisierbar.

Um wirklich Gewicht zu verlieren, ist ein fester Wille die Grundvorraussetzung. Durch langjähriges Übergewicht leidet jedoch auch die Psyche der Betroffenen so stark, dass sie bereits sind, alles zu versuchen, um Gewicht zu verlieren. Im Falle von Phentermin und ähnlich starken Medikamenten ist es aber das Risiko nicht wert, und zwar in mehreren Hinsichten:

  • Zum einen ist das Medikament selbst sehr gefährlich, wie ich bereits beschrieben habe.
  • Zum zweiten können Sie sich bei einem Medikament aus dem Internet nicht darauf verlassen, dass es wirklich das beinhaltet, was außen auf der Packung steht. Es wurden schon die scheußlichsten Giftcocktails in gefälschten Medikamenten aus dem Internet gefunden, und zwar nicht nur in Einzelfällen. Rezeptpflichtige oder verbotene Medikamente zu fälschen und zu verschicken ist ein riesiger Zweig von organisierter Kriminalität.
  • Und zum dritten machen Sie sich strafbar, wenn Sie Wirkstoffe bestellen, die in Deutschland verboten sind. Sie riskieren also juristische Konsequenzen.

Fazit: Finger WEG!

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.09.2015 aktualisiert

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