Lebererkrankungen

Autoimmunhepatitis – Verständlich Erklärt

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Die Autoimmunhepatitis, auch AIH genannt, wird durch einen Fehler in der Regulation des körpereigenen Abwehrsystems verursacht. Im Gegensatz zu den Hepatitis – Arten A, B und C sind also nicht Viren die Auslöser dieser Leberentzündung, sondern das eigene Immunsystem greift die Leberzellen an. Folgen einer Autoimmunhepatitis können ein akutes Leberversagen oder eine Chronifizierung zur Leberzirrhose sein.

Die Autoimmunhepatitis betrifft hauptsächlich Frauen (zu ca. 80%) und tritt oft im mittleren Alter auf; es sind jedoch auch Fälle bekannt, in denen die Erkrankung im Kindesalter beginnt. Sowohl die Inkubationszeit als auch die Verbreitung ist bisher wenig erforscht. Man geht bei der Verbreitung davon aus, dass in Westeuropa ca. 0,002% bis 0,17% der Bevölkerung an AHI erkrankt sind.

Entstehung und Ursachen

Bis heute ist die Ursache der Autoimmunhepatitis noch nicht eindeutig geklärt. Neben einer genetischen Vorveranlagung werden Umwelteinflüsse (Toxine oder Medikamente) oder vorausgegangene Virus- oder bakterielle Infektionen als ursächlich für den Ausbruch der bis dato schlummernden Erkrankung benannt. Im Verlauf der Genese der Autoimmunhepatitis entsteht ein Toleranzverlust des eigenen Immunsystems gegen das Lebergewebe; die T-Lymphozyten werden angeregt, die eigenen Leberzellen anzugreifen und zu zerstören, da diese für Fremdkörper gehalten werden. Im Gegensatz zu den durch Viren ausgelösten Hepatitisformen ist die Autoimmunhepatitis nicht ansteckend.

Symptome

Die Autoimmunhepatitis löst keine eindeutigen Symptome aus; meist verläuft die Erkrankung sogar symptomfrei. Hinweise auf eine Erkrankung an einer Autoimmunhepatitis können Müdigkeit, die Minderung der Leistungsfähigkeit, Übelkeit und ein leichter Ikterus sein. Manche Patienten klagen über grippeähnliche Symptome oder Schmerzen im rechten Oberbauch. Ein heller Stuhl und / oder dunkler Urin und unklarer Anstieg der Körpertemperatur können ebenfalls durch eine Autoimmunhepatitis bedingt sein.

Die Anzeichen der Krankheit können sehr diskret und kaum wahrnehmbar sein; es kann sich aber auch eine sehr schnell voranschreitende Hepatitis bis zum Leberversagen entwickeln. Ungefähr ein Drittel bis die Hälfte der Patienten leiden unter Begleiterkrankungen wie beispielsweise der rheumatoiden Arthritis, der Vitiligo (Weißfleckenkrankheit), Autoimmunthyreoiditis (Entzündung der Schilddrüse) oder einer Colitis ulcerosa (Entzündung des Dickdarms).

Diagnostik

Um eine Autoimmunhepatitis diagnostizieren zu können, muss zunächst eine Hepatitis, hervorgerufen durch Viren, ausgeschlossen werden. Hierzu werden laborchemische Verfahren angewandt; bei diesen kann auch gleich eine Erhöhung der Immunglobuline und Transaminasen überprüft werden; sind diese Werte erhöht, ist dies ein wichtiges Indiz dafür, dass der Körper Antikörper gegen das eigene Lebergewebe bildet.

Besteht der Verdacht auf eine Autoimmunhepatitis, wird zur Absicherung der Diagnose unter örtlicher Betäubung eine Gewebeprobe aus der Leber entnommen, die dann feingeweblich untersucht wird. Ist die Diagnose sicher, sollte umgehend mit einer Therapie begonnen werden, da sonst eine lebensbedrohliche Situation (Leberversagen oder Leberzirrhose) eintreten kann.

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Schulmedizinische Therapie

Um eine Autoimmunhepatitis zu therapieren, werden zunächst meist Immunsuppressiva (unter anderem Cortisonpräparate) verschrieben. Diese dämpfen die Funktion des Immunsystems, so dass die autoaggressiven Angriffe gegen das Lebergewebe reduziert werden. Ohne Therapie verläuft die Erkrankung in der Regel tödlich, dass muss an dieser Stelle leider gesagt werden. Meist werden die (schulmedizinischen) Medikamente in höheren Dosen verschrieben und dann unter ständiger ärztlicher Kontrolle auf die Erhaltungsdosis reduziert.

In der Regel dauert die Behandlung mindestens zwei Jahre, wobei die Blutwerte immer wieder kontrolliert werden müssen. Bei ungefähr 13% der Patienten mit einer Autoimmunhepatitis spricht die medikamentöse Therapie leider nicht an. Diesen Patienten wird dann oftmals eine Lebertransplantation angeboten. Voraussetzung: Der Patient kommt dafür in Frage und es wird ein Spenderorgan gefunden.

Prognose

Wird die Autoimmunhepatitis rechtzeitig erkannt, ist die Therapie mit Immunsuppressiva der Schulmedizin durchaus als “erfolgreich” zu bezeichnen. Die Heilungschancen sind gut und die Lebenserwartung entspricht der eines Nichterkrankten. Unbehandelt kann sich jedoch schnell eine Leberzirrhose entwickeln und die Lebenserwartung sinkt deutlich. In Bezug auf Alternative Heilmethoden würde ich meinen, dass diese zwar ebenfalls gut wirken können, aber auf jeden Fall eine Unterstützung zur “Schulmedizinischen” Variante sein könnten.

Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa

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