Lebererkrankungen

Billirubin: Der Gallenfarbstoff

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Bilirubin ist ein Synonym für den Farbstoff des Gallensaftes.

Es handelt sich um ein Abbauprodukt des Hämoglobins. Der Begriff „Bilirubin“ kommt aus den Lateinischen. Er setzt sich zusammen aus „bilis“ für die Galle und „ruber“ für die Farbe Rot. Allerdings ist die Farbe der Gallenflüssigkeit gelb. Der Hinweis auf die Farbe Rot bezieht sich auf den roten Blutfarbstoff Hämoglobin.

Welche Aufgabe hat das Bilirubin?

Das Hämoglobin ist Bestandteil der roten Blutkörperchen, der Erythrozyten. Die Erythrozyten haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 120 Tagen. Danach werden sie in der Leber und der Milz durch Makrophagen abgebaut. Bei diesem Stoffwechselvorgang wird das Hämoglobin nicht direkt ausgeschieden, sondern in einem mehrstufigen Prozess in das lipophile und damit kaum in Wasser lösliche Bilirubin umgewandelt.

Täglich werden so etwa 300 Milligramm Bilirubin produziert, das an das Eiweiß Albumin gekoppelt wird, damit es über die Blutbahn transportiert werden kann. In der wasserunlöslichen Form wird das Bilirubin auch als unkonjugiertes oder indirektes Bilirubin bezeichnet. In einem weiteren Umwandlungsprozess in der Leber wird das Bilirubin durch Glucoronsäure in eine wasserlösliche Form gebracht.

Dieses direkte oder konjugierte Bilirubin gelangt von der Leber in die Gallenflüssigkeit und wird über den Darm mit dem Stuhl bis zu 80 Prozent der anfallenden Menge ausgeschieden. Etwa 20 Prozent des Bilirubins werden über die Darmschleimhaut rückresorbiert und als roter Blutfarbstoff wiederverwendet.

Erhöhte Konzentration von Bilirubin im Blut

Werden bei einer Untersuchung des Blutplasmas erhöhte Werte von Bilirubin festgestellt, kann dies mehrere Ursachen haben. So kann bei einer Erkrankung des Blutes, bei der vermehrt Erythrozyten abgebaut werden, eine erhöhte Menge an Hämoglobin anfallen. Andere Gründe können Funktionsstörungen in der Leber, der Galle oder der Darmschleimhaut sein.

Zeigt der Laborbefund des Blutes einen erhöhten Bilirubinspiegel, ist es als Folgemaßnahme wichtig, den genauen Anteil von direktem und indirektem Bilirubin zu bestimmen.

Eine Erhöhung des indirekten Bilirubins weist auf einen verstärkten Abbau von Erythrozyten hin und damit auf einen erhöhten Anfall von Bilirubin. Liegt der Wert des direkten Bilirubins oberhalb der Norm, ist die Ursache in der verminderten Ausscheidung zu suchen. Häufig leidet der Patient dann unter einem Stau des Gallensaftes in der Gallenblase (Cholestase). Doch auch genetische Ursachen können eine Rolle spielen. Für den betroffenen Patienten ist es wichtig, dass die Ursache von erhöhten Bilirubinwerten durch entsprechende weiterführende Untersuchungen geklärt wird.

Der Normwert des Gesamtbilirubins, also des konjugierten und unkonjugierten Bilirubins zusammen, liegt unter 1,2 mg/dl. Bei über längere Zeit erhöhten Bilirubinwerten im Blut lagert sich der Farbstoff in der Haut und in den Skleren der Augen ab. Bei stark erhöhten Werten gelangt das Bilirubin auch in die inneren Organe. Als Folge der Hyperbilirubinämie (Gelbsucht) kann in der Haut ein starker Juckreiz auftreten.

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Die Neugeborenengelbsucht

Bei Neugeborenen kommt es häufig zu einer angeborenen Gelbsucht. Bei etwa 60 Prozent der Babys ist der Bilirubinspiegel im Blut erhöht. Der Grund dafür ist eine Leberunreife und ein eine noch nicht vollständig ausgeprägte Leistungsfähigkeit der Ausscheidungsorgane. Oft fehlt auch noch die ausreichende Menge des Enzyms Glucuronyltransferase, das für die Katalyse von Bilirubin und Glucoronsäure zwingend notwendig ist. Auch bei gesunden Neugeborenen beträgt die Leistungsfähigkeit der Leber nur etwa ein Hundertstel der Leber eines Erwachsenen.

Kurz nach der Geburt ist die Blut-Hirn-Schranke im Organismus des Kindes noch nicht geschlossen. So besteht die Gefahr, dass die Ablagerungen von Bilirubin bei einer Neugeborenengelbsucht nicht nur die Haut und die Skleren der Augen betreffen, sondern dass es auch zu Anreicherung von Bilirubin im zentralen Nervensystem kommen kann. Ist dies der Fall, wird von einem Kernikterus gesprochen.

Dieser kann massive Schädigungen und Entwicklungsstörungen verursachen. Deshalb ist es wichtig, dass die Neugeborenengelbsucht umgehend behandelt wird. Durch eine einfache Maßnahme wie die Phototherapie kann das in der Haut abgelagerte Bilirubin in die wasserlösliche Form Lumirubin umgewandelt werden. Der Organismus des Neugeborenen kann das Lumirubin ohne Weiteres über die Galle und die Nieren ausscheiden. Die Glucuronidierung ist bei der Ausscheidung des Bilirubins als Lumirubin nicht notwendig.

Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa

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