Nahrungsergänzung

Kombu Algen

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Kombu ist eine essbare Meeresalge, die in Nordostasien als Nahrungsmittel weit verbreitet ist. Erhältlich ist es zumeist getrocknet und wird in seiner Herkunftsregion als Grundzutat von Suppen verwendet. Aber auch roh wird die Alge verzehrt, oder, süß-sauer eingelegt, zum Tee gereicht.

In Japan wird aus Kombu als typische Krankenkost ein Tee namens Kombucha zubereitet, der allerdings mit dem hierzulande erhältlichen Kombucha nichts zu tun hat. Durch den hohen Mineralstoffgehalt fördert er die Genesung.
Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Braunalge Kombu enthält eine besonders Hohe Menge an Jod, deshalb ist sie in Deutschland auch nicht als Lebensmittel zugelassen, sondern lediglich als Badezusatz erhältlich. Die desinfizierende Wirkung dieses Hauptinhaltsstoffes wird bereits seit längerer Zeit in der Kosmetik- und Pharmaindustrie genutzt. Aber auch die Schilddrüsenfunktion wird von Jod beeinflusst.

Aber es sind noch weitere gesundheitsfördernde Stoffe enthalten. So zum Beispiel die Alginsäure. Diese bildet in Verbindung mit Wasser ein Gel, dessen Konsistenz unter anderem vom pH-Wert der Umgebung abhängig ist. Dadurch bildet sie im Magen ein dickflüssiges Gel, das sich auf die Magenwände legt. Da es nicht durch die Verdauungssäfte aufgelöst werden kann, wird es als ein die Verdauung fördernder Ballastsstoff angesehen.

Ein weiterer Bestandteil ist Laminarin. Dieser Stoff hat neben einer die Blutgerinnung hemmenden Wirkung auch die Eigenschaft, Cholesterinwerte und Blutfettwerte insgesamt Werte zu senken. Diese Wirkung wurde in Laborversuchen bestätigt.

Der ebenfalls enthaltene Stoff Mannin hat neben seiner Süßkraft antibakterielle, rehydrierende und diuretische Eigenschaften.

Ein anderer Bestandteil ist eine natürliche Form des Glutamats, die die gleichen würzenden Eigenschaften bei einem wesentlich geringeren allergischen Potenzial hat.

Die Alge gedeiht am besten in kühlem, sauberem Wasser. An den Küsten Japans wird sie in großen Mengen gezüchtet. Dazu werden Netze mit Algen-Sporen „geimpft“ und an geschützter Stelle im Wasser befestigt. Sind die Algen groß genug, werden sie maschinell oder von Hand geerntet. Auf diese weise wird das marine Ökosystem weniger geschädigt als beim Ernten wild wachsender Algen.

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Neue Studien zu Kombu und seinen Inhaltsstoffen

Kombu (Laminaria japonica) scheint für die wissenschaftliche Forschung ein interessantes Objekt zu sein, alldieweil es eine Reihe von Arbeiten gibt, die sich mit verschiedenen Aspekten der Gesundheit und dem Einsatz von zumeist Extrakten aus Kombu beschäftigen.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24948848

Kombu wird in der Naturheilkunde in Asien eingesetzt, um Probleme mit der Verdauung zu beseitigen. Probiotika werden aus ähnlichen Gründen eingesetzt. Die Kombination von Kombu und Probiotika hat laut Aussagen der Autoren synergistische Effekte gezeigt. In dieser Arbeit wurde künstlich eine Colitis (Dickdarmentzündung) bei Mäusen ausgelöst, die dann mit Wasserextrakt aus Kombu in den Dosierungen von 100 bis 300 mg/kg Körpergewicht behandelt wurden. Zusätzlich bekamen die Mäuse Probiotika, 300 mg/kg Körpergewicht für die Dauer von 7 Tagen. Am Ende der Beobachtungszeit zeigte sich, dass der Kombu-Extrakt alleine schon eine signifikante Verbesserung der Symptomatik bewirkt hatte, alldieweil die Entzündungsparameter deutlich zurückgegangen waren. Die Kombination Kombu und Probiotika zeigte die erwarteten synergistischen Effekte auf die histologischen Parameter des Dickdarms und die Entzündungswerte.
Die Autoren schlossen daraus, dass Kombu (bei Mäusen) effektiv bei der Behandlung einer Colitis ist und mit Probiotika synergistische Wirkungen hat.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26110056

Asthma gilt als chronische Entzündung der Schleimhäute der Atemwege. Die Ursachen hierfür können unterschiedlicher Natur sein. Die vorliegende Arbeit untersuchte, inwieweit Kombu diesen Entzündungsprozess eindämmen kann und somit die Symptomatik bei Asthma verbessern hilft.

Bei den hier eingesetzten Mäusen wurde künstlich Asthma erzeugt. Danach bekamen die Tiere täglich 50 mg/kg Körpergewicht Kombu-Polysaccharide. Andere Tiere erhielten statt der Polysaccharide ein inhalatives Kortisonpräparat (Budesonid). Untersucht wurde der Entzündungsstatus von Bronchialzellen.

Resultate: Die Behandlung mit Kombu-Polysacchariden bewirkte eine signifikante Senkung der Zahlen an Eosinophilen im Vergleich zur Gruppe der Tiere, die mit Budesonid behandelt worden waren. Weiter zeigten sich die IgE-Konzentrationen deutlich gesenkt und andere Entzündungsmarker fielen in der Kombu-Gruppe deutlich besser aus als in der Kontrollgruppe.

Die Autoren schlossen daraus, dass die Kombu-Polysaccharide signifikant Entzündungen der Atemwege (bei Mäusen) einzudämmen vermag, die Balance der Zytokine wieder herstellt und die histologischen Zustände im Lungengewebe normalisieren hilft.
Mein Fazit: Interessant dass Kombu bei einer Erkrankung besser zu wirken scheint als ein Präparat der Pharmaindustrie, das für diese spezielle Indikation „erfunden“ wurde und in einschlägigen Kreisen höchste Anerkennung erfährt.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25954733

Japonica Extracts (MK-R7) Supplement in Preventing Patterned Hair Loss and Promoting Scalp Health.

Diese Arbeit untersuchte Kombu als „Haarwuchsmittel“ in Kombination mit Cistanche tubulosa, einer Wüstenpflanze ohne Chlorophyll. Es handelt sich hier sogar um eine randomisierte, doppelblinde, Placebo kontrollierte Studie mit einer Behandlungsdauer von 16 Wochen. Leider gibt es keine Angaben zur Patientenzahl. Die Autoren berichten jedoch von einem signifikanten Anstieg der Haardichte in der Verumgruppe. Der Durchmesser der Haare stieg in dieser Gruppe ebenfalls deutlich an. Die subjektive Einschätzung der Teilnehmer zu Schuppenbildung und Entzündungen der Kopfhaut viel ebenfalls günstiger in der Verumgruppe aus.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25806080

Diese Arbeit hat das gleiche Thema wie die vorherige Arbeit, wurde im selben Jahr (2015) veröffentlicht von teilweise den gleichen Autoren. Unterschiedlich ist der Aufbau der Studie, die an Mäusen durchgeführt wurde. Als Referenz wurde hier Minoxidil genommen, einer Substanz, die eigentlich als Antihypertensivum gilt, in höheren Dosierungen aber als unerwünschte Nebenwirkungen einen vermehrten Haarwuchs provoziert – nicht nur bei Männern.

Zum Einsatz in dieser Studie kam wieder die bereits oben genutzte Kombination von Kombu und Cistanche. Was sich bei den Menschen als günstig erwiesen hatte, zeigte sich ebenfalls bei den Mäusen. Die Kombu-Kombination wirkte deutlich besser als Minoxidil gegen entzündliche Prozesse und Haarverlust.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25386888

Diese Arbeit untersuchte eine mögliche Wirksamkeit von Kombu-Polysacchariden auf das Immunsystem (von Mäusen). Die dabei gefundenen Werte für Immunaktivierung lassen den Schluss zu, dass die Polysaccharide in der Tat das angeborene und erworbene Immunsystem in weiten Bereichen über eine Aktivierung der Th1-Schiene beeinflussen.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26153221

Diese Arbeit sollte besonderes Interesse bei den Anhängern der Hypothese wecken, die davon ausgehen, dass Cholesterin und die damit verbundenen Schaumzellen die Ursache für Arteriosklerose sind. Denn die Gabe von Kombu-Polysacchariden hemmte die Bildung dieser Schaumzellen und senkte gleichzeitig die Entzündungsneigung.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26147582

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26184235

Diese beiden Arbeiten aus Korea und Irland zeigen, dass Kombu und daraus extrahiert essentielle Öle ein beachtliches anti-oxidatives Potential zu haben scheinen. Zudem beobachteten beide Autorengruppen starke anti-bakterielle Wirkungen; so zum Beispiel gegen Staphylococcus aureus, Listeria monocytogenes, E. coli und Salmonella typhimurium.

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Probleme mit Kombu

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25595541

Eine Studie, die keine ist, da es sich hier um einen Fallbericht handelt. Leider werden von den Vertretern der Schulmedizin solche Fälle zu warnenden Beispielen verallgemeinert. Die vorliegende Arbeit berichtet von 10 allergischen Zwischenfällen aus der Literatur, wovon 8 Anaphylaxien waren.

Diese geringe Zahl der Fälle im Vergleich zur Häufigkeit, mit der Kombu verzehrt wird, ist eher ein Zeugnis für die unvergleichbare Verträglichkeit von Kombu, trotz beziehungsweise wegen seiner gesundheitlichen Vorzüge. Allergien können immer auftreten. Hier ist Kombu kein Einzelfall. Es gibt sogar Allergien gegen das Sonnenlicht. Vielleicht wird deshalb von Seiten der Schulmedizin inzwischen auch vor der Sonne gewarnt.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18689954

Kombu als Seetang enthält vermehrt Jod. Daher ist eine gewisse Vorsicht bei Schilddrüsenproblemen angesagt. Diese Arbeit zeigte, dass bei einem übermäßigen Verzehr von Kombu die Schilddrüsenfunktion unterdrückt werden kann. Nach einem Verzicht auf einen weiteren Verzehr von Kombu war dieser Prozess allerdings reversibel. Nach 7 bis 40 Tagen tritt eine Normalisierung der Schilddrüsenparameter ein.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2744193

Hier handelt es sich um einen Fallbericht von zwei Personen. Diese Personen hatten exzessive Mengen an Kombu und damit an Jod „verschlungen“ und waren dadurch in eine Thyreotoxikose (gefährliche Form einer Hyperthyreose) geraten. Aufgrund der gemessenen Mengen an aufgenommenem Jod aus Kombu berechneten die Autoren, dass 28 Milligramm Jod täglich und mehr zu einer Thyreotoxikose führen kann. Ein „Kombu-Verbot“ normalisierte alle Schilddrüsenwerte und Symptome im Verlauf eines Monats bei beiden Frauen.

weitere Algen-Arten und Gattungen:

Afa Algen – Blasentang – Blaugrüne Algen – Chlorella Algen – Chlorella vulgaris – Chlorella Pyrenoidosa – Dunaliela salina – Klamath Algen – Nori Algen – Spirulina Algen – Wakame Algen

Beitragsbild: fotolia.com – Foot of Jetty

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