Rheuma

Was macht ein Rheumatologe?

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Unter dem Begriff Rheuma werden derzeit ungefähr 400 unterschiedliche Erkrankungen des Bewegungsapparates zusammengefasst, die sich in ihrer Ursache, den Symptomen, dem Verlauf und ihrer Behandlung voneinander unterscheiden.

Aufgrund dieser Vielfalt und der daraus entstehenden diagnostischen und therapeutischen Anforderungen wurde in Deutschland für den Bereich Rheumatologie eine Zusatzausbildung für Ärzte eingeführt.

Diese Zusatz-Ausbildung dauert im Durchschnitt zwei Jahre und kann an die Facharztweiterbildung in der Inneren Medizin (Mindestdauer sechs Jahre) oder die der Orthopädie (Mindestdauer vier Jahre) angeschlossen werden. Deshalb gibt es in Deutschland Internisten und Orthopäden mit der Schwerpunktbezeichnung Rheumatologie.

Die Zusatzausbildung erfolgt an einer anerkannten rheumatologischen Ausbildungsstätte und wird mit einer Prüfung abgeschlossen.

In der internistischen rheumatologischen Zusatzausbildung wird der Schwerpunkt auf die Diagnostik und die Differentialdiagnostik rheumatischer Erkrankungen und deren konservative (=nicht-operative) Behandlungsmöglichkeiten gelegt. Die orthopädische Rheumatologie umfasst besonders die operative Versorgung mit speziellen rheumachirurgischen Techniken.

Ein wichtiger Teil der rheumatologischen Zusatzausbildung ist die Schmerztherapie.

Wenn ein Verdacht auf eine rheumatologische Erkrankung (schwere oder anhaltende Beschwerden in Gelenken, Muskeln oder Knochen) besteht, wird der Hausarzt den Patienten an einen Rheumatologen überweisen, da rheumatische Erkrankungsbilder sehr komplex und diagnostisch schwierig einzugrenzen sind. Der Rheumatologe behandelt den Patienten in regelmäßiger Abstimmung mit dem betreuenden Hausarzt.

Wichtig ist eine frühzeitige Mitbehandlung durch einen ausgebildeten Rheumatologen, da die Prognose rheumatischer Erkrankungen meist von einer schnellen Diagnose und optimalen Behandlung positiv beeinflusst wird. So lassen sich Folgeschäden und Funtionseinschränkungen, Krankenhausaufenthalte und Arbeits- und Berufsunfähigkeit vermeiden.

Rheumatologen arbeiten meist eng mit orthopädischen Chirurgen, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten, Orthopädietechnikern, Psychologen und Sozialarbeitern zusammen. Leider arbeiten die wenigsten mit Naturheilkundlern oder mit Ernährungsberatern zusammen — und mit Heilpraktikern schon gleich gar nicht.

So stützt sich die Versorgung der komplexen rheumatischen Krankheitsbilder bei einem Rheumatologen meist “nur” auf eine medikamentöse und physikalische Therapie; später auch auf die Bereitstellung von erforderlichen Hilfsmitteln und bei Bedarf auch psychologische und soziale Beratungen.

Beitragsbild: iStock

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 02.08.2012 aktualisiert.

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