Fasten mit Pankreaselastase

  • Guten Morgen zusammen,

    Im Oktober möchte ich gerne wieder 14 Tage passen. Ganz aktuell wurde bei mir eine Pankreasinsuffizienz festgestellt. Der Wert soll über 200 liegen. Lag im Mai bei 189. Im Juli bei 98 und jetzt bei 19.

    Jetzt ist die Frage, ob ich trotzdem fasten kann. Wenn ich nichts esse, sind auch keine Enzyme für die Nahrungsaufnahme beziehungsweise Verwertung nötig. Das müsste doch eigentlich gehen, oder?


    Vielen Dank für eure Tipps und Antwort im Voraus.

    Herbstliche Grüße
    Christina

    • Offizieller Beitrag

    Bei einer Pankreasinsuffizienz ist der entscheidende Punkt: die Bauchspeicheldrüse produziert zu wenig Verdauungsenzyme. Deshalb werden Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate aus der Nahrung schlechter aufgeschlossen. Das erklärt auch die typischen Beschwerden wie Blähungen, Durchfälle, Gewichtsverlust.

    Wenn du fastest, also gar nichts isst, brauchst du tatsächlich auch keine Verdauungsenzyme – denn es kommt ja nichts in den Darm, das aufgespalten werden müsste. In dieser Hinsicht ist Fasten sogar entlastend für die Bauchspeicheldrüse.

    Zwei Dinge solltest du im Blick behalten:

    Deine Ausgangslage:
    Ein Wert von 19 (wahrscheinlich die Elastase im Stuhl) zeigt eine ausgeprägte Insuffizienz. Das ist nicht „grenzwertig“, sondern schon deutlich. Sprich: ohne Enzympräparate ist die Nahrungsverwertung problematisch.

    Beim Fasten selbst:
    Da keine feste Nahrung aufgenommen wird, brauchst du während der reinen Fastenzeit auch keine Enzyme. Kritischer ist die Aufbauphase nach dem Fasten – da muss deine Verdauung wieder arbeiten. Da solltest wieder auf die Enzympräparate zurückgreifen (Pankreatin), sonst drohen Verdauungsprobleme und Nährstoffmangel.

    Allgemein:
    Fasten an sich ist bei einer Pankreasinsuffizienz nicht kontraindiziert. Es gibt sogar Patienten, die während des Fastens eine Besserung von Beschwerden bemerken und auch eine Regeneration des Pankres ist möglich. Ich würde zu einer Fastenbegleitung raten - jemand der sich damit auskennt. Dazu würde ich in der Praxis auch Mittel einsetzen, die das Potenzial haben das Ganze weitere zu regenerieren.

    Mein Fazit:
    Fasten geht – und kann sogar Erleichterung verschaffen. Aber der richtige Aufbau nach dem Fasten mit gezielter Unterstützung durch Enzyme ist hier der Knackpunkt.

  • Vielen herzlichen Dank für die Mühe und Zeit der ausführlichen Antwort!

    was ich in dem Zusammenhang noch spannend finde, ist das meine Hausärztin mit Hirn, Herz und Verstand gesagt hat: früher hätte sie im Quartal ein bis zwei Personen mit dir Psnkreasinsuffizienz gehabt und jetzt hat sich jeden zweiten Tag jemanden.

    Bei mir: Mai 25 189. Juli bei 98 und jetzt bei 19… 2019 war er noch bei über 400.