Oha... ich bin ich mir selbst nicht mehr ganz sicher, welchen Stoff ich genau meinte. Vor allem weil ich auch mehrere Beiträge dazu online habe. Aber es kommen grundsätzlich mehrere Kandidaten infrage, die fast ausschließlich im modernen Weizen vorkommen und mit chronischen Erkrankungen, Entzündungen und Alterungsprozessen in Verbindung gebracht werden.
Die wichtigsten sind aus meiner Sicht:
1. WGA (Wheat Germ Agglutinin)
Das ist ein Lektin aus dem Weizenkeimling, welches das Potenzial hat die Darmbarriere schädigen, Entzündungen fördern und direkt in Zellen eindringen kann. Leaky Gut lässt grüßen, siehe mein Beitrag: Das Leaky-Gut-Syndrom - Löcher im Darm? WGA gilt auch als "zelluläres Störsignal" und kann Mitochondrien beeinträchtigen – also gewissermaßen die zelluläre Energieproduktion bremsen.
2. Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI)
Ein pflanzlicher Abwehrstoff im Weizen, die ursprünglich Schädlinge fernhalten sollten. Diese aktivieren beim Menschen das angeborene Immunsystem – und zwar unabhängig von Gluten. ATIs fördern systemische Entzündungen, reizen das Darmimmunsystem und stehen im Verdacht, Autoimmunerkrankungen (wie Hashimoto, rheumatoide Arthritis, CED etc.) zu verstärken.
Besonders kritisch: ATIs sind hitzestabil, also auch in gebackenem Brot wirksam – und kommen vor allem in modernem Hochleistungsweizen vor, aber meines Wissens nicht in den "alten" Sorten.
3. Gluten (bzw. Gliadin und Glutenin)
Das ist das bekannte Klebereiweiß, welches bei der Zöliakie eine massive Immunreaktion auslöst. Aber auch viele Menschen ohne Zöliakie zeigen eine sogenannte Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität mit Bauchbeschwerden, Migräne, Erschöpfung etc.
Gluten kann die Darmbarriere stören und entzündliche Prozesse fördern – auch im Nervensystem.
Ich hatte zu diesem Syndrom hier mehr geschrieben:
Glutenintoleranz - Fakten, Hype oder Humbug?
und
Weizen-Unverträglichkeit? Weizen-Allergie? Alles Lüge?
4. Amylopektin A
Das ist eine spezielle Stärkeform im Weizen, die extrem blutzuckerwirksam ist, teils stärker als reiner Zucker. Das war mir bis vor wenigen Jahren auch völlig unbekannt. Das Zeug treibt den Insulinspiegel in die Höhe, fördert Fettaufbau, beschleunigt Alterung und steigert langfristig das Risiko für Diabetes und metabolisches Syndrom. Keine guten Nachrichten!
5. Exorphine (Weizen-Opioide)
Die sind auch der "Hammer": Abbauprodukte aus dem Gluten, die im Körper wie schwache Opiate wirken.
Sie beeinflussen das zentrale Nervensystem, können abhängig machen (Heißhunger auf Brot, Pasta etc.) und bei empfindlichen Menschen sogar zu Konzentrationsstörungen oder depressiver Verstimmung führen.