Allergie

Medikamentenallergie und Arzneimittelunverträglichkeit – Was tun?

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Reagiert der menschliche Organismus nach Einnahme eines Medikamentes mit Hautreaktionen oder weiterreichenden Symptomen, kann dies auf eine Allergie oder eine Unverträglichkeit zurückzuführen sein.

Eine Arzneimittelallergie richtet sich gegen bestimmte Wirkstoffe oder Zusatzstoffe (z.B. Konservierungsstoffe) des betreffenden Medikaments.

Dabei reagieren Frauen wesentlich häufiger und auch stärker als Männer. Es handelt sich um eine Allergie vom Typ I (Soforttyp), bei der das Immunsystem unmittelbar nach Kontakt mit dem Allergen, meist Minuten bis wenige Stunden danach, mit einer Bildung von IgE-(Immunglobulin E) Antikörpern reagiert.

Durch Ausschüttung des Neurotransmitters Histamin kommt es zu einer ausgeprägten Symptomatik, die sich sowohl auf der Haut als auch in Organen lokalisieren lässt.

Häufigster Verursacher einer Medikamentenallergie ist das Antibiotikum Penicillin.

Auch Acetylsalicylsäure (dient u.a. zur Blutverdünnung oder als Schmerzwirkstoff), blutdrucksenkende, schmerzstillende und abschwellende Medikamente sowie Hormone (z.B. Insulin) lösen neben vielen weiteren Arzneien Überempfindlichkeitsreaktionen aus.

Das Arzneimittelexanthem (auch Medikamentenexanthem), ein stark ausgeprägter Hautausschlag (besonders im Bereich lichtexponierter Stellen wie z.B. Gesicht und Unterarme), zeigt sich besonders bei auf der Haut angewendeten Salben, tritt aber auch bei anderen Darreichungsformen (z.B. Tabletten) auf und ist das meist beobachtete Symptom dieser Allergie.

Neben einer stark geröteten Haut werden auch schmerzhafte Pusteln (Eiterbläschen) oder Quaddeln (rötliche, juckende Hauterhabenheiten) gebildet.

Weitere sichtbare Anzeichen, die sich mehr oder weniger stark ausgeprägt zeigen können, sind tränende und brennende Augen, häufiger Niesreiz und laufende Nase, Juckreiz (Pruritus), Urtikaria (Nesselsucht), Anschwellen der Schleimhäute bis hin zu einer Verengung der Atemwege, asthmatische Hustenanfälle, Ödeme (Schwellungen des Gewebes) sowie Kreislaufschwankungen mit Blutdruckabfall (Hypotonie). In seltenen Fällen kann die Symptomatik derart ausgeprägt sein, dass es zu einem anaphylaktischen Schock kommt, einer lebensbedrohlichen Situation mit vollständigem Kreislaufversagen.

Neben sichtbaren Anzeichen der Haut und einer Auswirkung auf das Herz-Kreislaufsystem kann es auch zu Organbeeinträchtigungen und weiteren körperlichen Symptomen kommen. Diese zeigen sich u.a. durch Übelkeit, Erbrechen, Koliken, Durchfälle (Diarrhoen), erhöhter Temperatur und auch Nierenproblemen.

Nicht immer liegt bei Reaktionen auf ein eingenommenes Medikament eine allergische Reaktion vor. Unverträglichkeiten (Intoleranzen) werden unter dem Begriff pseudoallergische Reaktionen zusammengefasst, da die Symptomatik der einer Allergie sehr ähnelt bzw. gleicht.

Auch hier kommt es primär zu Hautveränderungen in Form von Exanthemen, die Unterscheidung ist somit nicht einfach und lässt sich meist nur über eine ausgedehnte Diagnostik (z.B. Allergie Hauttest, oder Allergie Bluttest) feststellen. Im Unterschied zu einer Allergie kommt es bei einer Intoleranz zu keiner Antikörperbildung.

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Viele Medikamente, die als Allergen wirken können, lösen auch eine Unverträglichkeitsreaktion aus. Neben Acetylsalicylsäure sind dies vor allem Kontrastmittel (die z.B. zur Darstellung von Organen in der Röntgendiagnostik eingesetzt werden) wie z.B. Barium. Hier besteht ebenfalls die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks.

Darüberhinaus ist relativ wenig “gesichert”.

Wenn Patienten Medikamente einnehmen und entwickeln “neue” Symptome, so sollte man erst einmal in die Beipackzettel der Medikamente schauen, ob dies bereits als Nebenwirkung bekannt ist.

Man sollte immer im Kopf behalten, dass die Therapie mit Medikamenten immer ein riskanter Prozess ist – nicht nur wegen einer möglichen Medikamentenallergie, sondern auch wegen Dosierungsfehlern und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Zynisch gesagt: Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie durch Ihren Arzt umgebracht werden, ist um ein vielfaches höher, als durch einen Verkehrsunfall zu sterben. Oder anders ausgedrückt: Ihr Arzt ist die vierthäufigste Todesursache – nach Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebsleiden.

Man geht in Deutschland offiziell jährlich von ca. 16.000 Toten durch die Nebenwirkungen von Arzneimitteln aus. Manche Experten schätzen diese Zahl auf bis zu 40.000 Tote. Zum Vergleich: wir haben in Deutschland ca. 7000 bis 8000 Verkehrstote pro Jahr.

Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 02.08.2012 aktualisiert.

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