Allergie

Allergie-Bluttests – Welche Testverfahren gibt es?

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

In der Bevölkerung leiden mehr als 30 Millionen Menschen an unterschiedlich ausgeprägten Formen einer Allergie. Dabei können mittlerweile über 20.000 verschiedene Allergene differenziert werden.

Um den Betroffenen Hilfe und Linderung anbieten zu können, wurden verschiedene Testverfahren entwickelt, die Aufschluss über die auslösende Substanz geben sollen.

Als Mittel der Wahl gelten immer noch die unterschiedlichen Hauttests. Bei Lebensmittel-Allergien ist dieses Verfahren jedoch ungeeignet, weil Nahrung nicht über die Haut in den Blutkreislauf eindringt.

Ein weiteres Problem beim Hauttest auf Lebensmittel-Allergien ist, dass isolierte Allergene nicht immer die gleiche Reaktion provozieren wie die Gesamtheit aller Inhaltsstoffe eines Lebensmittels. Zudem sind die Allergene in den Test-Lösungen aus rohen Lebensmitteln hergestellt, während wir einen Großteil der Nahrung in gegarter Form aufnehmen.

Auch das kann jeweils unterschiedliche Reaktionen hervorrufen, wodurch der Test irreführende Ergebnisse liefert.

Hauttests bringen auch bei anderen Allergie-Formen oft  keine eindeutigen Diagnosen.  Treffsicherer ist die Untersuchung des Blutes. Allergie-Bluttests sind daneben wesentlich schonender für den Organismus als Hauttests, bei denen allergischen Reaktionen des Körpers provoziert werden.

Durch die Untersuchung des Blutes können genau die Antikörper differenziert werden, die gegen ein Allergen gebildet wurden. Daneben gibt auch die im Blut vorhandene Menge an Histamin Aufschluss über eine Allergie.

Fast Check POC-Test

Der Immunglobulin-E-Schnelltest bringt innerhalb einer halben Stunde Ergebnisse bezüglich der auslösenden Substanz.

Dazu werden zwei Tropfen Blut auf eine Testplatte gegeben, die durch ihre Anzeige zwölf verschiedene Nahrungs- und Inhalationsallergene auswerten kann (z.B. Hausstaubmilbe, Gräser von Birke und Haselnuss, Katzen- und Hundehaare, Latex, Erdnüsse, Milch und Fisch).

RAST-Test

Der Radio-Allergo-Sorbens-Test (RAST) wird für die Bestimmung der IgE-Konzentration (Immunglobulin E) genutzt, wobei spezifische IgE untersucht werden. Das Blut kann nur in einem Speziallabor ausgewertet werden und wird daher meist eingeschickt.

Es wird auf ein allergenbeschichtetes Filterpapier gegeben und untersucht. Bei Vorliegen eines Antikörpers auf ein in der Schicht befindliches Allergen kommt es zu einer Bindung, die durch chemische Analyseverfahren nachgewiesen werden kann.

Der Test kann nur in Zusammenhang mit der Krankengeschichte des Betroffenen ausgewertet werden und wird daher selten genutzt.

PRIST / RIST-Test

Der Papier-Radio-Immuno-Sorbens-Test (PRIST), oder kurz RIST genannt, dient der Ermittlung der Gesamtkonzentration von IgE im Blut. Dieser Wert gibt zwar Hinweise darauf, dass eine Allergie vorliegt, kann aber nur in Kombination mit einem Hauttest ausgewertet werden.

Die IgE-Konzentration kann auch bei Erkrankungen des Organismus oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente erhöht im Blut vorliegen. Zudem gibt der Test keinen Hinweis auf spezifische Allergene.

Mikrochip-Diagnostik

Mit dem Test-Verfahren sollen die Reaktionen auf 100 Allergene mit einer einzelnen Blutprobe ermittelt werden können. Diese soll besonders schonend für den Patienten und bei bestimmten Allergien wie gegen Insekten-Toxine angezeigt sein.

IgG-Test

Dieser Test wird besonders bei einer Allergie Typ III, aber auch beim Typ II eingesetzt. Er untersucht die Konzentration des Immunglobulins G im Blut und zeigt sich besonders effektiv bei der Untersuchung von allergischen Entzündungen oder Schimmelpilzreaktionen im Lungenbereich. Mit dem Verfahren kann die Reaktion auf 300 verschiedene Lebensmittel Allergene getestet werden.

Grenzen der Tests

Allergie-Tests können keine Intoleranzen anzeigen. Diese Unverträglichkeiten beruhen auf anderen Reaktionen als die echten Allergien.

Intoleranzen sind auch weniger gefährlich als die Immunreaktionen, weil sie keinen anaphylaktischen Schock auslösen können und damit das Risiko eines Kreislaufstillstands. Nahrungsmittelunverträglichkeiten können mit anderen Verfahren nachgewiesen werden.

Dazu dienen der Fructose-, Lactose- und Histamin-Intoleranz-Test. Wichtig ist auch die Feststellung, wie es mit der Darmdurchlässigkeit bestellt ist.

So kann mit dem Intestinal Permeability Assessment getestet werden, ob ein Leaky-Gut-Syndrom vorliegt, weil die Darmflora ungünstig zusammengesetzt ist. Wenn ja, liegt der Verdacht auf eine Unverträglichkeit nahe.

Der Nachweis von Immunglobulinen E zeitigt manchmal falsch positive und falsch negative Resultate. Denn es gibt einzelne Allergien, die nicht mit erhöhten IgE-Werten einhergehen und nicht jeder erhöhte IgE führt zwangsläufig zu allergischen Symptomen.

Um möglichst genaue Hinweise auf eine bestimmte Allergie zu erhalten, ist also die Anwendung mehrerer Test-Verfahren sinnvoll. Bei unklaren oder fraglichen Ergebnissen sollte ein Test wiederholt werden.

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Optimal ist eine ganzheitliche Betrachtung

Ein Allergie-Bluttest ist auch immer im Zusammenhang zu sehen mit der Krankengeschichte der Patienten, den Symptomen und deren zeitlichem Erscheinen nach einem Allergen-Kontakt. Darüber kann ein Allergie-Tagebuch Auskunft geben, das der Patient angelegt hat.

Darin werden verzehrte Lebensmittel und andere Gelegenheiten vermerkt, die Allergen-Kontakte bedeuten können. Auch andere Lebensbegleitumstände sollten protokolliert werden. Dazu zählen Stress-Faktoren, aber auch positive Erlebnisse.

Medizinische Behandlungen dürfen in dieser Auflistung ebenfalls nicht fehlen! Natürlich kann man über bestimmte Allergietests nachdenken. Aber in Anbetracht der zahlreichen falsch positiven und falsch negativen Testergebnisse gleichen viele dieser Tests doch eher einem Lotteriespiel.

Eine Auslassungs-Diät erscheint mir da schon sinnvoller, bei der beispielsweise beginnend mit einer Reis-Diät schrittweise immer mehr Lebensmittel hinzugenommen werden, um die Reaktion des Körpers abzuwarten.

Zusätzlich kann das alternative Verfahren der Kinesiologie mit einbezogen werden. Dabei wird die Reaktion des Körpers auf ein Allergen über den veränderten Muskeltonus gemessen. Die Methode ist zwar nicht hochspezifisch, liefert aber brauchbare Hinweise, die andere Tests untermauern können.

Auch die Bioresonanz kann diagnostisch zur Auffindung von Allergien genutzt werden. Zwei Elektroden am Patienten messen elektromagnetische Parameter während der Exposition mit einem Allergen.


Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 7.8.2019 aktualisiert.

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