Ernährung

Ayurveda Ernährung

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Ayurveda heißt übersetzt „Lehre des Lebens“. Es ist ein medizinisches System, das verschiedene Therapien beheimatet wie Ernährung, Yoga und pflanzliche Präparate, um die Harmonie und Balance im Organismus zu erhalten bzw. wieder herzustellen.

Der Ayurvedischen Ernährungstheorie liegt die Philosophie der „Doshas“ zugrunde. Diese Doshas, bekannt als Vata, Pitta und Kapha, stellen dynamische Kräfte im Universum dar und haben elementaren Einfluss auf unsere Konstitution, die Prakriti genannt wird und eine Kombination bzw. Variation der drei Doshas ist.

Eine Unbalance dieser Doshas übersetzt sich in eine Situation, die Vikriti genannt wird und „Abweichung von der Natur“ bedeutet. Von daher sollte gemäß Ayurvedischer Ernährungslehre die Nahrung eines jeden Einzelnen auf dessen persönliches Prakriti abgestimmt sein. In Zeiten der Unbalance, Vikriti, wird die Nahrung benutzt, um den Einfluss der Doshas zu fördern oder zu limitieren, um die Balance wieder herzustellen.

Der Dosha balancierende Effekt der Nahrung wird dabei von seinem Geschmack und seinen Eigenschaften gesteuert, der entweder salzig, sauer, süß, bitter, scharf oder beißend ist.

Die Eigenschaften der Nahrung sind: schwer, ölig, kalt, heiß, leicht oder trocken.

Die verschiedenen Geschmäcke und Eigenschaften der Nahrungsmittel sind in der Lage, den Einfluss von Doshas zu verschieben, vermindern und zu verstärken, in Abhängigkeit von den Eigenschaften dieser drei Doshas.

Die sechs Geschmacksrichtungen und die sechs Eigenschaften von Nahrung und ihr Effekt auf die verschiedenen Doshas werden hier aufgezeigt:

Bitter: Der bittere Geschmack lässt sich in Spinat, Kopfsalaten, Endiviensalat, Chicorée, Mangold, Grünkohl etc. finden. Der bittere Geschmack vermindert Kapha und Pitta und verstärkt Vata.

Scharf: Der scharfe Geschmack kann in Chili Pfeffer, Cayenne, Ingwer und anderen scharfen Gewürzen gefunden werden. Der scharfe Geschmack vermindert Kapha und verstärkt Pitta und Vata.

Beißend: Dieser Geschmack ist in Bohnen, Linsen, Kohl, Äpfeln und Birnen. Dieser Geschmack vermindert Kapha und Pitta und verstärkt Vata.

Salzig: Der salzige Geschmack ist in jeder Nahrung zu finden, der man Salz zugefügt hat. Salz vermehrt Kapha und Pitta und vermindert Vata.

Sauer: Der saure Geschmack ist in Zitronen, Essig, Yoghurt, Käse und Pflaumen. Der saure Geschmack verstärkt Kapha und Pitta und vermindert Vata.

Süß: Süß kann gefunden werden in weißem Zucker, Honig, Reis, Pasta, Milch, Creme, Butter, Mehl und Brot. Süß erhöht Kapha, vermindert aber Pitta und Vata.

Eine ähnliche Charakterisierung besteht für die Eigenschaften der Nahrungsmittel:

Schwer: Schwere Nahrungsmittel sind Brot, Pasta, Käse und Yoghurt. Die schwere Eigenschaft vermindert Vata und Pitta und vermehrt Kapha.

Leicht: Leichte Nahrungsmittel sind Roggen, Mais, Spinat, Kopfsalat, Birnen, Äpfel, Hirse, Buchweizen, Gerste etc. Die leichten Eigenschaften vermindern Kapha und erhöhen Vata und Pitta.

Ölig: Ölige Nahrungsmittel beinhalten Fleisch, Milchprodukte, fettige Nahrungsmittel, Bratöle etc. Die öligen Eigenschaften vermindern Vata und Pitta und erhöhen Kapha.

Trocken: Trockene Nahrung beinhaltet Bohnen, Kartoffeln, Gerste und Mais. Diese vermindern Kapha und erhöhen Vata und Pitta.

Heiß: Die heiße Eigenschaft beschreibt Getränke und warme, gekochte Gerichte. Sie vermindert Vata und Kapha und erhöht Pitta.

Kalt: Die kalte Eigenschaft beschreibt kalte Getränke und rohe Nahrungsmittel. Sie vermindert Pitta und erhöht Kapha und Vata.

Mit der Wahl der Nahrungsmittel, die zum individuellen Prakriti passend sind, kann jeder seine Dosha Balance bewahren bzw. wieder herstellen. Damit sind je nach Konstitution und augenblicklicher Balance bestimmte Nahrungsmittel angezeigt bzw. kontraindiziert.

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Vorgeschlagene Nahrungsmittel

Eine Ayurveda Diät schlägt Nahrungsmittel vor, die auf jedes Dosha abgestimmt sind, in Abhängigkeit von den sechs Geschmäcken und Eigenschaften.

Vatas sollten den Schwerpunkt auf den Genuss von Nahrungsmitteln legen, die salzig, sauer oder süße Eigenschaften haben. Vatas sollten auch Nahrungsmittel zu sich nehmen, die schwere, ölige und heiße Eigenschaften haben. Genauer gesagt, Vatas sind besonders geeignet für eine fleisch-orientierte Ernährung und können eine Menge an Milchprodukten vertragen. Vatas aber sollten nur gut gekochte Nahrung zu sich nehmen und warme statt kalte Getränke.

Pittas sollten ihren Schwerpunkt bei der Ernährung auf den Konsum von bitterer, süßer oder beißender Nahrung legen. Sie sollten Nahrungsmittel bevorzugen, die schwer, ölig und kalt sind. Pittas sind gut geeignet für eine vegetarische Diät.

Kaphas sollten Nahrungsmittel bevorzugen, die bitter, scharf oder beißend sind. Sie benötigen vermehrt Nahrungsmittel, die leicht, trocken und warm sind. Genau genommen sind alle Gemüsesorten geeignet für Kaphas.

Weil Kaphas zu einer langsamen Verdauung neigen, sollten sie jeden Tag Ingwer essen, da dies die Verdauung anregt. Obwohl Kaphas etwas Fleisch in ihr Ernährungsprogramm einbeziehen können, sollte dies dennoch auf einer Ausnahmebasis genossen werden.

Bestimmte Nahrungsmittel sollten, je nach Dosha Konstitution, auf keinen Fall genossen werden, da sie negative Tendenzen verstärken würden. So sollten Vatas Nahrungsmittel vermeiden, die bitter, scharf oder beißend sind. Sie sollten ebenso leichte, trockene oder kalte Nahrung vermeiden. Pittas sollten scharfe, salzige oder saure Nahrung im Geschmack und leichte, trockene oder heiße Nahrung in den Eigenschaften vermeiden.

Und Kaphas sollten Nahrung mit salzigem, saurem oder süßem Geschmack vermeiden. Sie sollten ebenso Nahrungsmittel vermeiden, die in ihren Eigenschaften schwer, ölig oder kalt sind. Laut Ayurveda und seinen Ernährungs- und Gesundheitslehren profitiert jeder, gleichgültig wie alt, gesund oder krank er oder sie sein mag, von dieser ausbalancierten Form der Gesundheitsernährung.

Gleichzeitig ist die Möglichkeit einer Schädigung durch dieses System so gut wie ausgeschlossen. Bei einer schon vorhandenen ernsten gesundheitlichen Schädigung sollten jedoch zusätzliche Heilmethoden in Betracht gezogen werden, da die Ayurveda Methoden keinen Anspruch auf einen notfallmedizinischen Charakter hegen.

Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

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