Fast Food ist ein Begriff, der aus dem Englischen kommt und wörtlich „schnelles Essen“ bedeutet. In Deutschland kommt dem „Schnellimbiss“ die gleiche Bedeutung zu.
Das Konzept der Fast Food Restaurants war es in der Tat, die Bestellung schnellstens zu servieren, waren die wesentlichen Bestandteile der “Gerichte” schon vorgekocht und brauchten nur noch aufgewärmt zu werden.
Laut Wikipedia definiert sich dieser Begriff als:
„eine Form der Nahrungszubereitung und -darreichung, bei der Rationalität und Funktionalität der Nahrungszubereitung bzw. -aufnahme im Vordergrund stehen und auf traditionelle Essenssitten weitgehend verzichtet wird.“
Als die typischsten Gerichte gibt es Curry-, Brat- und Brühwürste, Hot Dogs, Fish and Chips, Hamburger, Pommes Frites, Döner Kebab, Pizzen, Sandwiches etc. Man genießt diese im Stehen, an Theken, im Gehen oder an den Drive-ins im Auto sitzend.
Fast Food ist ein Ernährungsstil, der nur der Nahrungsaufnahme dient. Soziale Elemente sind sekundär. Fast Food gilt auch als der Inbegriff amerikanischen Individualismus. Und das, obwohl bei den Produkten der unterschiedlichen Anbieter eine allgemeine Normierung zu beobachten ist.
Abgesehen vom persönlichen Begriff und der sozialen Werteinschätzung solchen Essverhaltens gilt es einmal nachzusehen, was das Essen selbst zu bieten hat.
Schnell, süß, salzig
Da der Grad der Rationalisierung und damit der Profit im Fokus des Nahrungsverkaufs steht, sind die Ausgangsprodukte oft Fertiggerichte oder halbfertige Zubereitungen. Sie werden oft gekühlt oder gefroren aufbewahrt. Die Produkte selbst weisen in der Regel einen sehr hohen Fettanteil auf und sind stark gewürzt.
Die Übersalzung oder Übersüßung dienen dabei als Geschmacksverstärker, die das Gericht besonders attraktiv machen sollen. Die Art der Zubereitung verleiht den Gerichten zudem noch mehr Kalorien als sie ohnehin schon haben.
So wird die von der WHO empfohlene Höchstmenge an Zucker von 25 g täglich schon mit einer „Mahlzeit“ leicht um das Mehrfache überschritten. Auch der Verzehr ungesunder Fette im Fast Food nimmt mit den Schnellgerichten leicht ein riskantes Maß an.
Forschende sagen: Fast Food löst eine echte Sucht aus
Wer hat es nicht schon selbst bemerkt, dass wir nach Fast Food unbändigen Appetit auf mehr bekommen. Wir verhalten uns wie ein Süchtiger, der seine Droge “braucht“.
Dass der Mechanismus derselbe ist, haben Forschende inzwischen bewiesen. Eine der wichtigsten Studien darüber veröffentlichte Prof. Dr. Marc Tittgemeyer vom Max Planck Institute for Metabilosm Research in Köln. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Yale University unternahm er ein Experiment mit 57 Freiwilligen.
Die normalgewichtigen Teilnehmer mussten acht Wochen lang entweder täglich einen zucker- und fettreichen Snack oder einen zucker- und fettarmen Snack essen. Am Ende zeigte sich, dass ein zucker- und fettreicher Snack die Vorliebe für fettarme Mahlzeiten stark reduziert.
Mit bildgebenden Verfahren belegten die Forschenden, dass das dopaminerge System in den Gehirnen der Teilnehmer mit zucker- und fettreichen Snacks stärker aktiv war als in der Kontrollgruppe.
Dopamin ist ein Neurotransmitter, der auch besonders im Belohnungszentrum eine Rolle spielt, weil er positive Empfindungen vermittelt und so Verhaltensweisen bestärkt. Dasselbe passiert auch im Zuge einer Sucht nach berauschenden Substanzen.
Im Verlauf der wiederholten Konsumgewohnheiten entwickeln die Neurone neue Kontaktstellen, die das veränderte Verhalten manifestieren. Die Ergebnisse von Tittgemeyers Experiment waren unabhängig vom Alter, Geschlecht oder Vorerkrankungen der Versuchsteilnehmer.
Obwohl sich Fast-Food-Konsum leicht ins Gehirn einprägt, scheint der Verzehr der “sinnfreien Kalorien“ die Lernfähigkeit und das Gedächtnis zu beeinträchtigen. Darauf weist Prof. Dr. Fernando Gomez-Pinilla von der David Geffen School of Medicine hin.
Nach Tierversuchen an Ratten kam er zu dem Ergebnis, dass eine hohe Fructose-Aufnahme die Gehirnleistung schwächt. Noch schlimmer wirkt sich das aus, wenn zu der zuckerreichen Kost noch ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren hinzukommt.
In Schweinegehirnen verändert Zucker (Saccharose) das Dopamin- und Opioidsystem in fast gleicher Weise, wie es beispielsweise Kokain vermag. Das stellten Forschende um Prof. Dr. Michael Winterdahl fest. Zucker erhöht die Ausschüttung körpereigener Opioide, wodurch die Rezeptoren weniger auf adäquate Reize ansprechen.
Australische Forschende fanden heraus, dass schon nach einer Woche Fast-Food-Ernährung die Appetit-Kontrolle von Versuchsteilnehmern nachlässt. Gleichzeitig nahm die Gedächtnisleistung der Freiwilligen ab. Aus Schweden kommt eine Studie, dass der Kalorienüberschuss bei Fast Food mit einer gleichzeitigen Unterversorgung mit Vitalstoffen einhergeht. Wahrscheinlich erhöht ein Defizit an Omeaga-3-Fettsäuren dann das Risiko für Stoffwechselerkrankungen.
Eine suchtauslösende Wirkung kann nach Meinung einiger Forschenden nur dann eintreten, wenn neben viel Zucker sehr wenig Fett verzehrt wird. Daraus würde man folgern können, dass bei einer Ernährungsumstellung die Reduktion der Kohlenhydrate im Vordergrund stehen sollte.
Das Schlimmste von allem: Auch industrielle Baby-Nahrung ist im Grunde eine Art Fast Food. Denn in den Produkten ist der Gehalt von Kohlenhydraten, Zuckern und Lactose oft doppelt so hoch wie in der natürlichen Kost.
Was außer Salz, Fett und Zucker sonst noch drin ist, ist schwer zu erkennen
Die meisten Fast-Food-Gerichte haben neben einem geringen Vitalstoffgehalt fast einen Nullwert in Sachen Ballaststoffen. Dies bedingt, dass sich ein Sättigungsgefühl erst viel später einstellt. Dies ist durchaus im Sinne der Fast Food Besitzer, denn wer nicht richtig satt ist, bestellt eine Portion mehr, was den Umsatz ankurbelt. Die Überwürzung fördert den Durst, der meist in der Bestellung von einer Cola mehr endet, auch ein verkaufsfördernder Trick, den Umsatz zu steigern.
Hinsichtlich der Zusatzstoffe herrscht oft wenig Transparenz. Welche Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker in den Produkten stecken, ist zwar kein Geheimnis, aber der Kunde muss sich meistens anstrengen, um an die Informationen zu kommen.
Da Fast Food meist auch heißt „Fast Eat“ oder Essen verschlingen, weil die Nahrung nicht in Ruhe und gut gekaut und langsam eingenommen wird, kommt auf den Gastrointestinaltrakt (Darm, Magen etc.) eine gehörige Portion Sonderarbeit zu.
Durch das verzögerte Sättigungsgefühl werden größere Mengen eingenommen, die ungenügend mit Speichel vorverdaut worden sind, was die Kalorienzufuhr zusätzlich erhöht. Die Zufuhr von halbverdauten Kalorienbomben hat dann auf lange Zeit gesehen keine lustigen Konsequenzen für den Fast Food Fan.
Übergewicht und Diabetes Typ 2 sind nicht selten unter den Dauerkonsumenten dieser Nahrungsmittel. Stoffwechselprobleme und Allergien aufgrund von Konservierungsstoffen in den Lebensmitteln und Belastungen von Leber und Nieren sind ebenso beschrieben worden.
Fiese Tricks sichern den Profit – ungeachtet der Folgen für den Verbraucher
Um dann dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, bieten viele Fast Food Ketten Gerichte in Supersize an. Das sind überproportional große Gerichte zum “kostengünstigen” Preis, was den Kunden verleiten soll, mehr zu bestellen als er eigentlich vertragen kann.
Gängige Praxis ist auch die Drittelung in „klein“, „mittel“ und „groß“. Der Trick dabei: die mittlere Cola oder Pommes entsprechen der großen Portion der alten Zweiteilung.
Die Marketing-Psychologen haben festgestellt, dass der Kunde am ehesten zur mittleren Portion tendiert. Er merkt gar nicht, dass er nach der Umstellung mehr konsumiert als vorher.
Andere Offerten richten sich speziell an Kinder mit allerlei zusätzlichem Schnickschnack, das als Spielzeug bezeichnet wird. So werden schon die Kleinsten zum Fast Food erzogen. Folge ist der Trend zu Übergewicht und Stoffwechselkrankheiten schon im Kindesalter.
Harald Sükar bezeichnet dies und die Neigung der Eltern, ihre Kinder Fast Food verzehren zu lassen, als Kindesmisshandlung. Der ehemalige Mitarbeiter bei McDonalds rechnet in seinem Buch „Die Fast Food-Falle“ mit den Machenschaften der Fress-Konzerne ab.
Um gerade Kinder vor dem verhängnisvollen Trend zu schützen, helfen wohl nur gesetzliche Maßnahmen, wie Ernährungsampeln oder eine Zuckersteuer.
Im europäischen Ausland ist die Politik mit dem beherzten Eingreifen in den Missstand weniger zögerlich als in Deutschland. Soll der Kunde für das Anfressen etlicher Krankheiten weiterhin noch bezahlen und seine Kinder auch dazu erziehen?
Vielleicht interessiert uns das alles bald aber gar nicht mehr. Dann sind wir dank Gen- und sonstiger Biotechnologie derart an Laborfleisch mit künstlichem Blut und GMO-Gemüse gewöhnt, dass uns anderes überhaupt nicht mehr in den Sinn kommt. Doch hoffen wir, dass die Konzerne den Markt doch nicht so sehr im Würgegriff haben.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 01.05.2023 aktualisiert und ergänzt.