Nahrungsergänzung

Kombucha – Gesund mit dem Teepilz?

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

“Wenn es die Pharmaindustrie patentieren könnte würden sie Milliarden verdienen…”

Bildnachweis: fotolia.com – danedwards

Kombucha ist ein durch Fermentierung gewonnenes Gärgetränk, welches auf der Basis von schwarzem oder grünem Tee und mit dem Zusatz des sogenannten „Kombucha-Teepilzes“ hergestellt wird.

Der Kombucha-Teepilz ist kein Pilz im botanischen Sinne, sondern eine Symbiose säureproduzierender Bakterien und verschiedener Hefepilze. Zur Herstellung des Kombucha-Getränks wird der Teepilz zu gesüßtem grünem oder schwarzem Tee hinzugegeben.

Nach circa acht bis zwölf Tagen der Reifung entsteht durch die Wirkung der Mikroorganismen, die den Zucker in gesunde Inhaltsstoffe wie beispielsweise Vitamine umwandeln, das wohltuende Kombucha-Getränk.

An der Oberfläche des Tees haben die Hefezellen bei der Sprossung eine gallertartige Schicht gebildet, die für spätere Kombucha-Produktionen weiterverwendet werden kann. Der Geschmack des kohlensäurehaltigen Kaltgetränks ist leicht süßsäuerlich. Wenn Kombucha noch länger reift, bildet sich nach etwa 20 bis 30 Tagen ein gesunder Essig.

Die Hefepilze wandeln den Zucker des Tees in Kohlendioxid und Alkohol um. Daraus stellen die im Kombucha enthaltenen Bakterien unter anderem Glukonsäure und Glucuronsäure her. Bei der Gärung entstehen außerdem weitere Säuren. Auch enthält das Kombucha-Getränk wichtige Spurenelemente, wie Zink und Mangan.

Mythen und Geschichten

Im ostasiatischen Raum ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden um das alkoholhaltige Getränk, faktisch erwiesen ist aber, dass das Kombucha-Getränk eine Vielzahl gesundheitsfördernder Eigenschaften besitzt.

Wie bei allen „Superfoods“ gilt: Nicht alle Wirkungen, die dem Getränk nachgesagt werden, sind wissenschaftlich bewiesen. Aber auch wenn man nur diejenigen betrachtet, zu denen es zuverlässige Studien gibt, entsteht schon ein gutes Bild vom gesunden Kombucha.

In China, dem vermuteten Herkunftsland des Kombucha-Pilzes, wird das Getränk möglicherweise bereits seit Jahrtausenden als Heilmittel eingesetzt. Andere Quellen gehen davon aus, dass Kombucha ursprünglich aus Osteuropa stammt und wesentlich später entwickelt wurde. Schließlich ist Zucker erst seit der frühen Neuzeit in größeren Mengen verfügbar.

Studien und Wirkungsbelege für Kombucha

Stoffwechsel und Verdauung

Kombucha wird eine positive Wirkung auf den Stoffwechsel und das Verdauungssystem nachgesagt. Es stärkt demnach das Immunsystem, hilft bei Erkrankungen wie GichtArterioskleroseDiabetesRheuma oder Bluthochdruck und führt zudem zu einer allgemeinen Steigerung des Wohlbefindens.

Eine antioxidative und immunstärkende Wirkung konnte in Tierversuchen bestätigt werden (siehe: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10904168 und https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14631833).

Lebererkrankungen

Auch ein schützender und heilender Effekt bei Lebererkrankungen ist wissenschaftlich erwiesen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21388793).

Nervosität, Angst, Durchfall, Sehkraft

Kombucha wirkt angeblich auch gegen Nervosität, Angst und Abgeschlagenheit, es bessert Rückenschmerzen, stärkt die Sehkraft und beugt zahlreichen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Durchfall oder dem Grauen Star vor. Es verbessert die Nerven- und Muskelfunktionen und regt Reinigungs- und Ausscheidungsprozesse an, was der Entschlackung des gesamten Körpers dient.

Krebs

Als ob das nicht schon alles reicht: Kombucha-Tee soll auch Krebs vorbeugen können oder im Falle einer Erkrankung therapiebegleitend eingesetzt werden können. Insgesamt wirkt das Wundergetränk dadurch lebensverlängernd, was an Mäusen sogar nachgewiesen werden konnte (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10978857).

Falten und Potenz

Außerdem bekämpft Kombucha ungeliebte Alterserscheinungen, wie Faltenbildung oder das Nachlassen der sexuellen Potenz. Selbst weiße Haare dunkeln angeblich wieder nach.

Antibiotische Wirkung

In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte dem Getränk eine antibiotische Wirkung nachgewiesen werden. Interessanterweise hemmte Kombucha dabei sogar das Wachstum verschiedener Krankheitserreger, wenn der pH-Wert des Getränks neutral ist und die Hefepilze durch Denaturierung abgetötet wurden. Das wiederum spricht dafür, dass die im Kombucha enthaltenen Mikroorganismen Substanzen produzieren, die ihrerseits diese gesunden Eigenschaften aufweisen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10888589).

Wichtig: Hygiene bei der Herstellung und Lagerung!

Dabei ist Kombucha mit seinem süß-säuerlichen Geschmack zugleich ein leckeres Erfrischungsgetränk, insbesondere wenn es kalt genossen wird.

Direkte Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt, jedoch muss bei der Herstellung strikte Hygiene herrschen, da sich sonst unerwünschte, schädliche Mikroorganismen bilden können.

Aufgrund des recht hohen Zuckergehalts ist Kombucha für Diabetes-Patienten nur bedingt und in geringen Maßen geeignet. Auch Ernährungsbewusste sollten solche Kombucha-Getränke bevorzugen, die nur wenig Zucker enthalten.

Trockene Alkoholiker sollten auf Kombucha verzichten, um sich vor einem Rückfall zu schützen. Denn das Getränk enthält, laut Herstellerangaben, circa 0,5 Prozent Alkohol, also etwa so viel wie alkoholfreies Bier. Selbstproduziertes Kombucha kann sogar bis zu drei Prozent Alkohol aufweisen.

Kinder sollten, aufgrund des vorhandenen (aber geringen) Alkoholgehalts und des Koffeins aus dem Tee, nicht mehr als ein Glas Kombucha (125 ml) über den Tag verteilt trinken, unter vier Jahren sollten sie lieber ganz auf Kombucha verzichten. Auch Schwangere und stillende Mütter sollten auf das Getränk verzichten. Allerdings gehen die „Meinungen“ diesbezüglich weit auseinander.
Kombucha kann selbst hergestellt oder aber fertig gekauft werden. Um das gesunde Getränk selber zu produzieren, ist ein lebensfähiger Kombucha-Ansatz nötig, der frei von anderen Keimen ist.

Außerdem sollten Sie etwa zehn Prozent eines fertigvergorenen Kombucha-Getränks hinzugeben. Der niedrige pH-Wert verhindert dann direkt das Wachstum gefährlicher Mikroorganismen. Noch dazu erleichtert dies den Hefen den Start der Fermentation.

Wer Kombucha selber ansetzen möchte, muss darauf achten, dass die Pilze immer Kontakt zur Flüssigkeit behalten. Denn sonst kann es leicht zur Schimmelbildung kommen.

Sollte in dem Getränk Schimmel sichtbar sein, entsorgen Sie den gesamten Ansatz. Gleiches gilt, falls die Farbe oder der Geruch sich ungewöhnlich verändern. Denn unerwünschte Mikroorganismen beeinflussen nicht nur den Geschmack, sondern können außerdem hochgradig gesundheitsschädlich sein.

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Industriell hergestellter Kombucha ist “wertlos”

Industriell hergestelltes Kombucha wird nach wenigen Tagen sterilisiert, um alle enthaltenen Mikroorganismen abzutöten. Die Gärung wird dementsprechend aufgehalten und die probiotische Wirkung geht verloren.

Dem Getränk wird meist noch Sirup hinzugefügt. Die volle gesundheitsfördernde Wirkung können Sie also nur erreichen, wenn Sie Ihr Getränk unter optimalen hygienischen Bedingungen selbst ansetzen.

Als Arzneimittel ist Kombucha bisher nicht zugelassen, jedoch kann es in Bio- und Reformhäusern und mittlerweile auch im Supermarkt erworben werden. Wenn die Pharmaindustrie diese Wirkungen in einem Arzneimittel (mit Patentschutz) kombinieren könnte: Die würden das rund um die Uhr bewerben und Milliarden damit verdienen…

Der Bekanntheitsgrad des Kombucha-Getränks steigt rasant, und auch in Europa gewinnt Kombucha vermehrt Anhänger hinzu. Das traditionelle Heilmittel aus Asien hat seinen Erfolgszug in die ganze Welt schon längst angetreten und erfreut sich mit seiner faszinierenden Heilkraft und seinem einzigartigen Geschmack überall auf dem Globus immer größerer Beliebtheit.

Anleitung: So stellen Sie Ihr eigenes Kombucha-Getränk her

Die wichtigste „Zutat“ für Ihr Kombuchagetränk ist natürlich der Kombucha-Teepilz. Außerdem brauchen Sie für einen Liter Getränk 100 bis 150 ml fertiges Kombucha-Getränk zum Ansetzen, ca. 8 g Schwarz- oder Grüntee (oder eine Mischung aus beiden Sorten), einen Liter Wasser und 90 bis 100 g Zucker (idealerweise Roh- oder Vollrohrzucker).

Als Gärgefäß eignen sich zum Beispiel Kannen aus Glas oder Keramik. Zum Abdecken brauchen Sie noch ein luftdurchlässiges Abdecktuch aus Baumwolle und einen Gummiring zum Abdichten des Tuchs.

Und so geht’s:

  1. Sorgen Sie dafür, dass alle Küchengeräte, die mit dem Pilz in Berührung kommen, absolut sauber sind. Außerdem müssen Seifen, Klarspüler (aus der Spülmaschine) und andere chemische Stoffe gründlich entfernt werden. Waschen Sie deshalb die Kanne nach der eigentlichen Reinigung noch einmal gründlich mit heißem Wasser ab, um Spülmittelreste zu entfernen.
  2. Geben Sie den Tee in einem Teefilter oder lose in sprudelnd kochendes Wasser und lassen Sie ihn 15 Minuten ziehen.
  3. Nehmen Sie den Teefilter aus dem Tee oder sieben Sie ihn ab. Geben Sie jetzt den Zucker hinzu. Keine Sorge: Im fertigen Getränk wird viel weniger Zucker enthalten sein, ein Großteil davon wird umgewandelt. Übrigens: Honig ist für das Kombuchagetränk nicht geeignet. Er hat eine antibiotische Wirkung und kann deshalb Teile der Mikroorganismen im Kombucha abtöten.
  4. Lassen Sie den Tee auf Zimmertemperatur oder höchstens zwei Grad höher abkühlen. Zu heißer Tee kann den Teepilz abtöten, also im Zweifelsfall lieber nachmessen! Stellen Sie ein Glas- oder Keramikgefäß bereit, das sich leicht reinigen lässt. Breite Gefäße eignen sich besser als schmale, weil der Kombucha dann besser „atmen“ kann.
  5. Geben Sie mindestens 100 ml fertiges Kombuchagetränk in das Glas und füllen Sie es mit dem abgekühlten Tee auf. Spülen Sie den Kombuchapilz unter fließendem Wasser ab und legen Sie ihn mit in das Gärgefäß. Er sinkt entweder auf den Grund oder schwimmt an der Oberfläche, beides ist in Ordnung.
  6. Decken Sie das Gefäß mit einem sauberen Tuch ab (zum Beispiel Küchenkrepp oder ein Geschirrtuch) und dichten Sie es mit einem Gummiring ab. Das Tuch muss genügend Luft durchlassen, darf aber keinen Durchlass für kleine Insekten wie Fruchtfliegen bieten.
  7. Stellen Sie das Gefäß an einen warmen Platz. Idealerweise sollten mindestens 21 Grad herrschen, ideal sind 23 bis 24 Grad. Direkte Sonneneinstrahlung ist jedoch ungünstig. Halten Sie Abstand zu Topfpflanzen sowie Obst und Gemüse, um keine Schimmelsporen ins Glas gelangen zu lassen. Bewegen Sie das Glas in den nächsten Tagen möglichst nicht und rauchen Sie nicht in der direkten Nähe. Nach und nach bildet der Kombucha jetzt eine kompakte Schicht auf der Oberfläche des Getränks.
  8. Nach 10 bis 14 Tagen (je nach Temperatur) ist das Getränk fertig. Sieben Sie jetzt das Getränk ab und füllen Sie es in saubere Flaschen. Es hält sich im Kühlschrank ein bis zwei Wochen, sollte aber nicht luftdicht verschlossen werden, weil es nachgärt. Heben Sie mindestens 10 Prozent des Getränks als neue Ansatzflüssigkeit auf.
  9. Nehmen Sie den Teepilz heraus, spülen Sie ihn unter fließendem lauwarmem Wasser abund entfernen Sie eventuell die untersten Schichten, wenn sie sich dunkel verfärbt haben. Reinigen Sie das Gärgefäß gründlich. Dann können Sie wieder von vorne beginnen.

Und wie viel Kombucha darf ich trinken?

Eine tägliche Obergrenze gibt es für Kombucha nicht, viele Menschen trinken einen Liter oder mehr pro Tag. Allerdings sollten Sie Ihren Körper langsam an das ungewohnte Getränk gewöhnen. Beginnen Sie mit drei kleinen Schnapsgläschen pro Tag und steigern Sie die Menge langsam.

Empfohlen wird für den dauerhaften Konsum 0,3 bis 0,4 Liter pro Tag. Möglich ist aber auch eine kurmäßige Einnahme: Dabei trinken Sie nur sechs Wochen lang Kombucha und machen dann eine Pause von sechs Wochen. Probieren Sie aus, was Ihnen gut tut!

Beitragsbild: fotolia.com – danedwards

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