Allergie

Die “symptomatische schulmedizinische Allergie-Therapie”

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Häufig stellt eine Allergie, bedingt durch das ausgeprägte klinische Bild, eine starke Beeinträchtigung der Lebensqualität für den Betroffenen dar.

Zur Linderung und Therapie werden schulmedizinisch verschiedene Therapieansätze verfolgt, die je nach Ausprägung und Verursacher (Allergen) zur Anwendung kommen.

Dabei wird primär das Symptom, nicht aber der Verursacher selbst behandelt.

1. Vermeidung des Allergens

Ein wichtiges Element dieser Ansätze ist die Vermeidung des Kontaktes mit dem auslösenden Allergen (= Allergenkarenz). Diese Maßnahme ist nicht klasssich schulmedizinisch, sondern kann auch dem Bereich der Natuheilkunde zugerechnet werden.

Die Allergenkarenz lässt sich z.B. bei einer Medikamentenallergie durch Verzicht auf das Medikament oder Wahl eines Austauschpräparates ohne den vermeintlichen Auslöser oder auch z.B. bei einer Kontaktallergie gut umsetzen. Die meisten Allergieformen stellen sich aber derart komplex dar, dass eine Karenz kaum einzuhalten ist.

Die z.B. durch eine Nahrungsmittelallergie verursachten Symptome können nur durch konsequenten Verzicht des Allergens vermieden werden, was sich bei vielen Lebensmitteln als äußerst schwierig gestaltet. Ebenso verhält es sich bei einer Hausstauballergie oder dem Heuschnupfen (Pollenallergie), bei denen sich der Auslöser frei in der Luft befindet.

2. Medikamente der Schulmedizin

Ein weiteres Hilfsmittel der Schulmedizin zur Linderung oder Beseitigung der Symptome ist die Medikamententherapie. Hier steht eine Vielzahl von Präparaten zur Verfügung wie z.B. Antihistaminika, Steroide zur Inhalation oder zur Aufnahme über die Schleimhäute der Nase und des Auges oder Mastzellstabilisatoren.

Mastzellstabilisatoren (Mastzellen = Zellen der körpereigenen Abwehr) werden sowohl zur Prophylaxe als auch während einer durchlebten Allergie eingesetzt. Die Wirkstoffe (u.a. Nedocromil, Lodoxamid und Cromoglicinsäure) verhindern eine Freisetzung von Histamin, therapieren entzündliche Prozesse und verhindern Bronchiospasmen (plötzliche Verkrampfungen der Bronchialmuskulatur). Bedingt durch die hohe Fettlöslichkeit treten bei Mastzellstabilisatoren kaum Nebenwirkungen auf.

Steroide dienen der Vermeidung einer Neubildung von entzündungsfördernden Botenstoffen und zellschädigenden Enzymen. Das Glucocorticoid Cortison ist dabei meist Wirkstoff der Wahl, da es hoch entzündungshemmend wirkt. Kurzzeitig und lokal eingesetzt sind, bedingt durch die niedrige Dosierung des Steroids, kaum Nebenwirkungen zu erwarten.

Bei Behandlung über einen längeren Zeitraum kann es aber auch zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, so dass der Einsatz überwacht werden sollte. So zeigen sich u.a. osteoporotische Veränderungen des Knochens (Knochenschwund), Hypertonie (Bluthochdruck), Blutzuckerbeeinflussungen bis hin zum Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder auch depressive Verstimmungen.

Antihistaminika stellen die “wichtigste” Medikamentengruppe in der Schulmedizin zur Behandlung einer Allergie dar. Sie verdrängen den Botenstoff Histamin vom Wirkungsort und dämpfen so die ausgelösten Symptome wie z.B. Rötungen, Juckreiz und geschwollene Schleimhäute. Die Präparate werden in unterschiedlichen Darreichungsformen (Tablette, Spray, Augentropfen, Salbe und Gel) angeboten.

Nebenwirkungen sind neben einer möglichen Sedierung (einschläfernde Wirkung) Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Durchfälle. Der Einsatz ist kontraindiziert bei Vorliegen einer Prostatahypertrophie (Vergrößerung der Prostata) oder dem Glaukom (Grünen Star).

Zeigt sich eine Allergie als resistent gegen alle Behandlungsansätze oder ist die Symptomatik derart ausgeprägt, dass es zu lebensbedrohlichen Situationen kommt, bietet die Schulmedizin für einige Allergieformen (Pollen, Hausstaub, Insektengifte und Schimmelpilze) die Möglichkeit der spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung). Hierbei wird der Patient bewusst und unter ärztlicher Kontrolle dem Allergen ausgesetzt, um so eine Gewöhnung (= Desensibilisierung) zu erzielen.

Die Hyposensibilisierung ist eine Therapieform, bei der der Ursprung (das Allergen) behandelt werden soll, sodass die Symptome nie wieder auftreten (sollen). Alle anderen Therapien setzen sowieso nur an den Symptomen an und können ein erneutes Auftreten der Allergie nicht verhindern.

Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.6.2014 aktualisiert.

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