Diät

“Zucker ist Gift” – Die Zuckerknacker-Diät

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Die Zuckerknacker-Diät gehört zu den Low-Carb-Diäten und firmiert unter der Kategorie “Stoffwechsel-Diät”. Das Prinzip ist einfach: Zucker und schiere Stärke sind Gift. Diese Hauptregel soll langfristig den Ernährungs-Plan bestimmen.

Bei der aus der USA stammenden Zuckerknacker-Diät, die seit 1999 in Deutschland bekannt ist und angewendet wird, handelt es sich um eine stoffwechselbasierte Methode des Abnehmens. Das Autorenteam bestehend aus Sam S. Andrews, Morrison C. Bethea, H. Leighton Steward und Luis A. Balart ging von folgendem Grundgedanken aus:

Kohlenhydrate und insbesondere Zucker bewirken einen Anstieg des Insulinspiegels.

Für den Ernährungsstoffwechsel ist Insulin eines der wichtigsten Hormone, weil es die Körperzellen anregt, Traubenzucker (Glucose) und einige Aminosäuren aus dem Blut aufzunehmen. Zu den anderen Wirkungen des Bauchspeicheldrüsen-Proteins zählt die Hemmung des Fettabbaus und die Förderung der Fett-Synthese.

Physiologisch sinnvoll ist das deshalb, weil bei hoher Kohlenhydrat-Aufnahme genügend Glucose zur Verfügung steht, um daraus Reserve-Fette zu produzieren. Wenn dieser Prozess blockiert ist, nimmt auch das Volumen des Fettgewebes ab, so die Schlussfolgerung der Diätetiker, die die Zuckerknacker-Kost konzipierten.

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Der glykämische Index als Kriterium

Welche Lebensmittel während der Zuckerknacker-Diät verzehrt werden dürfen, hängt vom sogenannten “glykämischen Index” ab. Der Parameter gibt an, wie hoch und wie schnell der Insulinwert nach dem Verzehr eines Lebensmittels ansteigt und wie lange der erhöhte Hormon-Wert auf diesem Niveau stagniert.

Zu den Lebensmitteln mit hohem glykämischen Index zählen beispielsweise Mais, geschälter Reis, Karotten, Kartoffeln und Weißmehl-Produkte. Vor allem aber sind es die verschiedenen Zuckerarten, die hier Spitzenwerte einnehmen. Also sollen gar keine reinen Disaccharide wie Rüben- und Rohrzucker sowie Monosaccharide wie Traubenzucker (Glucose) verzehrt werden.

Wer sein Gewicht reduzieren will, darf Produkte, die diese Zucker enthalten, nur begrenzt konsumieren. Deswegen müssen Süßigkeiten ganz vom Speiseplan verschwinden, aber auch Obst darf wegen des enthaltenen Fruchtzuckers nur eingeschränkt gegessen werden. Industriell verarbeitete Lebensmittel hingegen sind gänzlich tabu.

Wenig Fett, aber bitte gesundes

Daneben sind Fette und fetthaltige Produkte sind in Grenzen zu halten. Zugelassen sind hier nur die gesunden pflanzlichen Öle sowie Fettfische, die Omega-3-Fettsäuren liefern. Wenn nicht “Fressattacken” zum unlösbaren Problem ausufern, sollte der Tages-Plan nur 3 Mahlzeiten umfassen. Nach 20 Uhr sollte gar nichts mehr gegessen werden.

Diese Lebensmittel sind “erlaubt”

Ohne Einschränkung erlaubt sind Vollkornprodukte, Gemüse und Kohlsorten sowie Eiweißträger wie Fleisch, Fisch, Eier, Milch- und Milch-Produkte.

Der Nachteil: zu viel Eiweiß

So sinnvoll die Verbannung des Zuckers ist, so kritisch muss die Protein-Last der Zuckerknacker-Diät betrachtet werden. Der Abbau der Aminosäuren aus den Eiweißen führt zu hohen Harnstoff-Werten und kann die Nieren arg beschädigen. Zudem droht die Entstehung von Gicht. Diese Gefahren werden insbesondere dadurch heraufbschworen, dass diese Ernährungsweise ja langfristig in den Lebensstil eingepflegt werden soll.

Fazit

Die Zuckerknacker-Diät ist mit Einschränkungen zu empfehlen. Wer die Diät-Vorschrift von unbegrenztem Eiweiß-Konsum nicht so ernst nimmt und stattdessen mehr Vollkorn-Produkte und Gemüse verzehrt, kann von der Ernährungsumstellung sicher profitieren. Das gilt besonders deswegen, weil gesundes Essen dauerhaft beibehalten werden soll. Das Konzept hebt sich hier wohltuend von den kurzeitigen Crash-Diäten ab. Eminent wichtig ist die Vermeidung von Zucker. Die Maßgabe “kein Essen nach 20 Uhr” ist genauso sinnvoll, weil hier andeutungsweise ein intermittierendes Heilfasten empfohlen wird. Was fehlt, ist ein begleitendes Fitness-Programm.

Mehr zum Thema auch im Beitrag: Zuckersucht.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 31.12.2020 aktualisiert.

 

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