Allergie

Fruktoseintoleranz: Unverträglichkeit von Fruchtzucker

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Die Fruktose (Fruchtzucker) gehört zu den Kohlenhydraten. Als Monosaccharid (Einfachzucker) kommt es in verschiedenen Früchten und im Honig vor.

Für den menschlichen Organismus ist Fruktose besser verwertbar als Glukose (Traubenzucker). Nach der Aufnahme mit der Nahrung wird die Fruktose im Darm langsam über einen passiven Transport (ohne Energieverbrauch und somit gegenteilig zur Glukose) resorbiert.

Unterstützung erhält der Fruchtzucker dabei durch das Transportenzym GLUT-5, welches bei der Resorption in die Enterozyten (Darmzellen) durch die Dünndarmwand hilft, und durch GLUT-2, welches den weiteren Transport ins Blut ermöglicht.

Fruktose dient in physiologischen Maßen u.a. der Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Blutzuckers. Im negativen Sinn betrachtet kann es aber auch mitverantwortlich gemacht werden für zu hohes Cholesterin und eine Gewichtszunahme. Mehr dazu auch im Beitrag: Fruchtzucker – alles andere als gesund.

Der menschliche Organismus ist auch in der Lage, über den sog. Polyolweg Fruktose aus aufgenommener Glukose herzustellen, dieser Anteil ist aber eher gering und dient z.B. in den männlichen Samenblasen als Nährstoff der Spermatozoen.

Bei der Fruktoseintoleranz bzw. Fruktoseunverträglichkeit liegt ein Enzymdefekt vor – keine Allergie. Die auch als Fruktosemalabsorption (oder intestinale Fruktoseintoleranz) bezeichnete Erkrankung beschreibt eine Störung der Funktion von GLUT-5, wodurch die Fruktose im Darm verbleibt und nicht resorbiert werden kann. Der Fruchtzucker wandert weiter und wird letztendlich im Dickdarm durch Darmbakterien abgebaut.

Die Betroffenen klagen nach Nahrungsaufnahme fruktosehaltiger Lebensmittel über krampfartige Bauchschmerzen, übel riechende Blähungen, wässrige Diarrhoen (Durchfälle) oder breiige Stühle, Übelkeit und evtl. Erbrechen sowie Appetitlosigkeit. Die Symptomatik verstärkt sich bei weiterer Zufuhr, durch Übersäuerung und Gärung drohen die Entstehung von Reizmagen, Reizdarm und Reflux (Sodbrennen). Daneben zeigen sich auch Schwindel, Müdigkeit, Erschöpfung und vermehrter Harndrang.

Die hereditäre Fruktoseintoleranz beschreibt eine erblich bedingte Störung des Fruktosestoffwechsels. Diese tritt wesentlich seltener in Erscheinung und manifestiert sich in einer Schädigung der Leber mit Abfall des Blutzuckerspiegels.

Zwar liegt auch hier ein Enzymdefekt vor, aber im Vergleich zur Malabsorption kann der Fruchtzucker nicht oder nur unzureichend abgebaut werden. Der sich so erhöhende Fruktosespiegel hat eine toxische Wirkung auf die Leber und beeinflusst den Blutzuckerspiegel, der in Folge sinkt.

In den mitteleuropäischen Ländern leiden ca. 35 Prozent der Bevölkerung an einer Unverträglichkeit von Fruktose. Um dieser Fruktoseintoleranz entgegenwirken zu können, müssen sich die Betroffenen an eine strikte Diät halten, Fruktose meiden und auf Austauschstoffe zurückgreifen.


Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 02.08.2012 aktualisiert.

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