Allergie

Erdnusssallergie – Was nun?

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Immer mehr Menschen entwickeln allergische Reaktionen nach dem Genuss von Erdnüssen, die, botanisch betrachtet, zu den Hülsenfrüchten (Leguminosen) und nicht zu den Nüssen zählen.

Sie sind verwandt mit der Sojabohne und weisen verschiedene, hitzestabile Allergene (allergieauslösende Stoffe) auf, die zu einer ausgeprägten Symptomatik führen können (u.a. Ara h2).

Erdnüsse finden sich in vielen Bereichen des täglichen Lebens wieder und können bei Allergikern so schnell zu einer Bedrohung werden. Schon kleinste Spuren der Allergene können ernste Beschwerden auslösen. Deswegen ist die Erdnussallergie eine der schwersten Allergien überhaupt.

Neben der eigentlichen Frucht finden sich Spuren von Erdnüssen v.a. in Mehl und Brot, Ölen, Saucen, Eis, Süßigkeiten und Getränken. Aber auch Seifen, Duschbäder, Cremes und Shampoo sowie bestimmte Klebe- und Waschmittel können mit Erdnussbestandteilen versetzt sein.

Ursachen

Die Ursachen für die Entstehung einer Erdnussallergie sind noch nicht vollständig geklärt. Möglicherweise geben Öle den Anstoß, die in frühester Kindheit in den Körper gelangen. So bestehen einige Adjuvantien (Wirkverstärker) von Impfstoffen aus Ölemulsionen mit Fettsäuren, die Kreuzreaktionen mit Erdnussöl hervorrufen.

Gesichert ist die Annahme allerdings nicht. Auffällig ist jedoch, dass in Ländern mit hoher Durchimpfungsrate auch Erdnussallergien weit verbreitet sind. Die Hypothese wird auch durch die bekannte Tatsache gestützt, dass die Impfseren die Produktion von Immunglobulinen E (IgE) im Körper anregen.

Hohe Werte dieser Antikörper sind auch typisch bei allergischen Erkrankungen. Es zeigen sich aber auch eine vermehrte familiäre Prädisposition sowie ein gehäuftes Vorkommen bei sich mit Sojamilch ernährenden Menschen. Zusätzlich kann die Verwendung erdnussölhaltiger Salben und Cremes die Allergieausbildung fördern.

Grundsätzlich weisen Menschen mit Nahrungsmittelallergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeit eine erhöhte Tendenz zur Erdnussallergie auf.

Die Allergie manifestiert sich bereits häufig in der Kindheit, u.a. durch die Muttermilch übertragen. Dabei lässt sich ein erhöhtes Vorkommen in westlichen Ländern beobachten. In den USA leiden ca. 1,5 Millionen Menschen an einer Erdnussallergie mit einer Sterblichkeitsrate von nahezu zwei Prozent. In Europa nimmt die Erkrankungsrate zu, die Allergie zeigt sich bei bis zu acht Prozent aller Kindern und fast 2,5 Prozent aller Erwachsenen.

In welcher Form Erdnüsse verzehrt werden, spielt für die allergische Reaktion keine Rolle. Schon kleinste Mengen (im Mikrogramm-Bereich) können ausreichen, um bereits kurz nach dem Verzehr zu Schleimhautschwellungen, Luftnot und Kreislaufstörungen zu führen.

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Häufig zeigen sich Hautausschlag, tränende Augen, Juckreiz und Zungenbrennen. Daneben können auch Magen und Darm betroffen sein (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall).

In extremen Fällen kommt es zum anaphylaktischen Schock (v.a. mit starken Kopfschmerzen und Bewusstseinsverlust). Dieser lebensbedrohliche Zustand ist besonders bei Kindern zu beobachten, deren Abwehrmechanismen nur schwach ausgeprägt sind. Allein der Kuss von einem Menschen, der zuvor Erdnüsse verzehrt hat, kann ausreichen, um bei einem Allergiker Reaktionen auszulösen.

Forschern ist es mittlerweile geglückt, einen Rezeptor (spezialisierte Zelle) im menschlichen Organismus zu isolieren, der auf durch Erdnussbestandteile ausgelöste Reize reagiert. Die aktuell laufenden Studien zielen auf eine Immuntherapie hin, um Betroffenen ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.

Bis zur endgültigen Erforschung müssen Allergiker jedoch auf viele Lebensmittel und Verbrauchsgüter des täglichen Lebens verzichten und sind besonders auf eine detaillierte Kennzeichnung dieser angewiesen.

Meine Meinung:

Wenn Sie oder Ihr Kind generell zu Allergien neigen, empfehle ich dringend gänzlich auf Erdnüsse und Erdnussprodukte zu verzichten. Ebenso auf Paranüsse und Haselnüsse, denn deren allergenes Potenzial ist ebenfalls hoch.

Ein häufiges Problem ist auch, dass Erdnüsse vom Schimmelpilz Aspergillus flavus befallen wird (Pistazien übrigens auch), wenn Erdnüsse nicht richtig oder zu lange gelagert werden. Dieser gesundheitsschädliche Pilz produziert hochgiftige Aflatoxine. Dieser Pilz ist einer der am stärksten krebserregenden Gifte überhaupt.

Auch wenn wie oben erwähnt eine Therapie (z.B. Immunisierung) gefunden werden sollte: ich empfehle weder diese Therapie, noch Erdnüsse zu essen. Das allergene Potenzial ist einfach zu hoch. Zusätzlich lauern die Aflatoxine. Das ist mir das Erdnussbutterbrot nicht wert.


Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 28.2.2020 aktualisiert.

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