Ernährung

Kokoszucker – Süßes ohne Reue?

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Zu erst einmal etwas zur Herstellung. Für die Herstellung von Kokoszucker benötigt man den Nektar der Kokosblüte: Dafür wird die Blütenknopse angeritzt, so dass ein Saft (der Nektar) austritt.

Die Kokoszuckerkristalle entstehen dann entweder durch Aufkochen oder durch das Erhitzen bei niedriger Temperatur in einem Vakuum-Dampfkocher.

Im Grunde handelt es sich bei der Gewinnung des Nektars um ein nachhaltiges Verfahren, da die Kokospalme dafür nicht gefällt werden muss. Eine Palme kann etwa 70 Jahre lang “gemolken” werden.

Trotzdem sollten Kunden beim Kauf von Kokoszucker darauf achten, dass dieser tatsächlich auch aus nachhaltigem Anbau stammt. Nur dann ist gewährleistet, dass für die Kokosplantagen kein Regenwald abgeholzt wurde.

Großteils bestreiten Kleinbauern die Produktion von Kokoszucker, wobei diese aufgrund der hohen Preise für synthetische Dünger und chemische Spritzmittel meist von deren Einsatz absehen.

Ein niedrig-glykämisches Süßungsmittel

Hoch-glykämische Lebensmittel, wie z. B. Haushaltszucker, sorgen für einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels, der wiederum eine hohe Ausschüttung von Insulin nach sich zieht.

Das Insulin soll die Glucose, also die Energie aus dem Blut in die Zellen transportieren, so dass der Zuckerspiegel im Blut wieder absinkt. Bei einer starken Insulinausschüttung geschieht dies sehr rasch. Ein niedriger Blutzuckerspiegel löst aber wieder Hunger aus.

Niedrig-glykämische Süßungsmittel wie der Kokoszucker lassen den Blutzuckerspiegel langsamer und gleichmäßiger ansteigen. Dadurch wird die Insulinproduktion gedrosselt und die Energieausschüttung verlangsamt. Das Hungergefühl stellt es sich daher erst viel später ein, wodurch man weniger isst.

Eine gesunde Alternative zu herkömmlichem Zucker?

Daher eignet sich Kokoszucker sehr gut für Diabetiker und Menschen, die auf ihr Gewicht achten oder Übergewicht abbauen möchten. Zudem scheint mittlerweile bewiesen zu sein, dass Lebensmittel mit einem hoch-glykämischen Index die Entstehung von Krebs fördern.

Studien aus Kanada, Frankreich und Italien kamen zum Schluss, dass hoch-glykämische Lebensmittel das Brustkrebrisiko erhöhen und eine amerikanische Untersuchung macht diese für Darmkrebserkrankungen mitverantwortlich.

Kokoszucker ist aber nicht nur als Baustein für die Krebsvorbeugung interessant, sondern stellt außerdem auch ein besonders nährstoffreiches Süßungsmittel dar: Neben KaliumMagnesium und Eisen enthält er des Weiteren Zink, Schwefel und Kupfer. Dabei schmeckt der Kokoszucker nicht – wie sein Name vermuten lässt – nach Kokos, sondern eher karamellartig.

In der Küche ist er wie brauner Zucker zu verwenden. Beim Einkauf empfiehlt es sich, auf die Reinheit des Kokoszuckers zu achten, da manche Hersteller ihn mit herkömmlichem Zucker mischen.

Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

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