Geschichte des Heilfastens

Kurioses und Witziges aus der Geschichte des Fastens

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Im Laufe der Jahrhunderte ist eine Vielzahl von Sprichwörtern entstanden, die auf das Fasten in den verschiedenen Kulturen zurückzuführen sind. Zu den Bekanntesten zählen unter anderem: “In Sack und Asche gehen“, aufgrund der Vorschriften der Juden, beim Fasten auf angemessene Kleidung zu verzichten.

Das Sprichwort “am Hungertuch nagen” ist auf das Fastenvelum zurückzuführen, das seit 1000 n. Chr. bei den Christen zur Fastenzeit am Altar aufgehängt wird. Eine große Anzahl weiterer Sprichwörter haben G. Klauser und J. Spranger in ihrem sehr unterhaltsamen Buch “Hinweise auf die Ätiologie der Fett- und Magersucht aus Volkstum, Kunst, Medizingeschichte und Wissenschaft” zusammengefasst.

Eine moderne Bezeichnung für eine Diät lautet “FDH”, was soviel bedeutet wie: “Friss die Hälfte“. Allerdings gibt dieser Spruch nur die halbe Wahrheit einer wirksamen Hungerkur wieder. Zum gemäßigten Essen ist es nämlich auch wichtig, dass einfache Kohlenhydrate nur geringfügig gegessen werden. Denn nur dann bleibt der sprichwörtliche “Appetit, der mit dem Essen kommt” aus.

Durch die Chirurgie unterstütztes Fasten

Aus Malta stammt das Sprichwort “Ohne Essen stirbst du und das viele Essen verkürzt das Leben“. Dieses Sprichwort nahmen sich einige Chirurgen zu Herzen. Sie entwickelten Methoden, bei denen das Essen zwar erlaubt war, die Folgen wie Übergewicht allerdings ausbleiben. Sie gingen dabei nach den Prinzipien vor, entweder nur geringe Mengen an Nahrung aufzunehmen oder die Aufnahme der Nahrung durch den Darm zu verhindern. So entwickelten zum Beispiel Payne und seine Mitarbeiter verschiedene Formen eines Dünndarmkurzschlusses. Dadurch wird (statt wie in der Antike das Erbrechen), ein Durchfall ausgelöst.

E.H. Mason und C. Ito versuchten durch eine Ausschaltung des Magens, frühzeitig ein Völlegefühl auszulösen, so dass die weitere Nahrungsaufnahme verhindert würde. In ihrer Schrift “Gastrie bypass in obesity” haben sie dieses Verfahren sehr detailliert beschrieben. Sehr viel rabiater gingen Garrow und Laskin vor. Sie verschlossen einfach den Mund mit Drahtschlingen. Es blieb nur ein kleiner Spalt offen, um Flüssigkeit über einen Strohhalm aufnehmen zu können. Ein Armeezahnarzt verordnete dem übergewichtigen Ted Mitchell eine umfangreiche Hungerkur durch Ausgießen des Mundes mit Amalgamzement.

Rekorde aus der Welt des Fastens

Einige im Guiness Buch eingetragenen Rekorde drehen sich auch ums Fasten. So aß die Schwester Therese Neumann von Konnersreuth täglich nur eine Hostie und das über einen Zeitraum von 35 Jahren. Wie viel Gewicht sie dabei verloren hat, ist allerdings nicht bekannt. Die größte Gesichtsabnahme gelang dem Amerikaner John Brower Minoch. Er galt damals als der schwerste Mann der Welt.

Es war damals nicht möglich sein Gewicht exakt zu messen. Ärzte schätzen es auf etwa 635 Kilogramm. In seiner Diät nahm über einen Zeitraum von 480 Tagen täglich 1200 Kalorien zu sich und verlor dabei stolze 420 Kilogramm.

Beitragsbild: 123rf.com – Seksak Kerdkanno

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