Nahrungsergänzung

Hoodia als Appetitzügler oder zum Abnehmen?

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Entgegen seines Aussehens und seiner Vermarktung als “Wunderkaktus” handelt es sich bei Hoodia um ein Seidenpflanzengewächs.

Es gibt etwa 20 Hoodia-Arten, die in den Halbwüsten des südlichen Teils von Afrika beheimatet sind. Die sehr anspruchslosen Pflanzen können bis zu einem Jahr lang ohne Regen auskommen. Ihre Blüten riechen nach verwesendem Aas, wodurch sie Fliegen für die Bestäubung anlocken.

Die bekannteste und zu medizinischen Zwecken genutzte Art ist die “Hoodia Gordonii”. Schon seit Jahrhunderten nutzen die Bewohner der Kalahari-Wüste die Pflanze, die sie “Kowa” nennen, gegen Beschwerden wie Husten, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, Halsschmerzen und, vor allem auf langen Jagdausflügen oder in Notzeiten, um das Hungergefühl zu unterdrücken.

International populär wurde diese Wirkung der Hoodia, als südafrikanische Soldaten im Angola-Krieg der 1960er-Jahre bemerkten, dass ihre einheimischen Fährtensucher tagelang ohne Essen auskamen und nur gelegentlich von der wenig nahrhaften Pflanze aßen.

Hoodia enthält ein spezielles Molekül, das P57. Dieser Wirkstoff täuscht dem menschlichen Gehirn vor, der Blutzuckerspiegel sei ausreichend hoch und das Signal “satt“ wird ausgesendet (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15312781).

Seit das P57 erstmals analysiert und als nicht psychoaktiv wirksam eingestuft wurde, hat sich Hoodia weltweit als gesunder und nützlicher Appetitzügler etabliert.

Obwohl sich Wissenschaftler der Erforschung dieser Wirkung erst Ende der 90er Jahre annahmen, gibt es heute eine Fülle an Produkten auf dem Markt, angefangen von Pulver und Kapseln, über Tee, Kaugummi und Pflaster bis hin zu Sprays.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Die Pflanzen werden gepflückt, getrocknet, gemahlen und anschließend als Appetitzügler angeboten. Hoodia soll verhindern, dass sich ein Hungergefühl zwischen den Mahlzeiten einstellt und dafür sorgen, dass bei einer Einnahme direkt vor dem Essen schon kleinste Mengen an Nahrung ausreichen (zusammengefasst in https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18804523 und https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21259185).

Um allerdings die gewünschte Wirkung zu erzielen, ist die Qualität der Produkte ausschlaggebend, wobei Pulver und Kapseln neben der reinen Pflanze selbst als wirkungsvollste Mittel gelten.

Günstige Hoodia-Produkte enthalten meist mehr Zusatz- und Füllstoffe als den eigentlichen Rohstoff. Da Hoodia international unter Schutz gestellt wurden, ist die Vermarktung und Nutzung von Wildpflanzen streng verboten. Nur eingens gezüchtete Hoodia-Pflanzen dürfen verkauft werden. Eine naturverträgliche Herkunft muss daher bei allen Produkten, die aus Hoodia hergestellt worden sind, nachgewiesen werden. Der regelrechte Boom hat den Bestand der Pflanzen nämlich bereits empfindlich dezimiert. Zwar gibt es auch Farmen, auf denen die Pflanze seit einiger Zeit angebaut wird, doch stammen immer noch viele Produkte aus illegalen Wildsammlungen.

Daher trägt der Schlankheitswahn der Industrieländer möglicherweise auf Dauer zur Ausrottung der Pflanze bei.

Vorsicht: Auch Einkäufe über das Internet können hohe Bußgelder nach sich ziehen, wenn die Einfuhrgenehmigung nicht belegt werden kann. Von Käufen aus Nicht-EU-Ländern rate ich daher dringend ab. Aber auch der nichtgenehmigte Handel im Inland ist illegal. Und: Ob die gezüchteten, angeblich doppelt so schnell wachsenden Pflanzen die gleiche Wirkung haben, ist unklar.

Am sichersten bezieht man die Mittel aus Apotheken.

Auch wenn es sich bei Hoodia um ein pflanzliches Mittel handelt, können Nebenwirkungen auftreten. Neben Gefahren wie Kreislaufproblemen oder Mineral- und Vitaminmangel, die die stark reduzierte Menge an Nahrung hervorrufen kann, kann es, wie bei allen Pflanzen, bei empfindlichen Personen zu Übelkeit oder allergischen Reaktionen kommen. Diabetiker sollten Hoodia-Produkte nur nach Absprache mit ihrem Arzt einnehmen, weil die Medikamente angepasst werden müssen.

Auf Dauer würde ich die Einnahme von Appetitzüglern nicht empfehlen, auch wenn sie pflanzlich sind. Das natürlich Sättigungsgefühl geht auf diese Weise verloren. Und wenn die Mittel abgesetzt werden, droht sofort der gefürchtete Jojo-Effekt. Wer auf Dauer gesund abnehmen will, kommt um eine Umstellung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten einfach nicht herum.

Weitere Informationen zu Hoodia finden Sie auch im Blog unter:

Hoodia -ein natürlicher Appetithemmer aus Südafrika?
Am Ende des dortigen Beitrags können Sie auch einen Kommentar mit Ihren Erfahrungen hinterlassen.

Mehr zum Thema lesen Sie auch unter:

Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG

Bitte teilen Sie diesen Beitrag. Vielen Dank!

Das könnte Sie auch interessieren: