Lebererkrankungen

Lebervergrößerung (Hepatomegalie): Ursachen, Verlauf und Symptome

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Hepatomegalie bezeichnet eine Lebervergrößerung, die für eine primäre oder sekundäre Lebererkrankung spricht. Dennoch schließt ihr Fehlen eine schwere Erkrankung auch nicht aus.

Bei einer normalen Leber kann ihr Unterrand oft an oder etwas unter dem rechten Rippenbogenrand getastet werden. Der Oberrand einer tastbaren Leber wird vom Arzt auch ertastet, um auszuschließen, dass das Organ nicht einfach zu tief steht.

Damit die Prognose eindeutig gestellt werden kann, wird der behandelnde Arzt die Lebergröße in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Wird bei diesen Kontrollen zum Beispiel festgestellt, dass sich die Leber sehr schnell verkleinert, spricht dies für eine plötzliche, sich schnell und schwerwiegend entwickelnde Hepatitis.

Eine rasch wachsende Leber hingegen weist auf ein metastasierendes Karzinom (eine sich rasch über den gesamten Körper ausbreitende Krebserkrankung) bei einem infausten (nicht heilbaren) Verlauf hin.

Eine Blutung in einer Zyste oder in das Leberparenchym (Oberbegriff für hoch spezialisierte Leberzellen, die für die eigentliche Leberfunktion sorgen) kann mit einer akuten, druckempfindlichen Vergrößerung der Leber einhergehen.

Bei der Diagnosestellung einer Hepatomegalie ist neben der Lebergröße auch die Berührungsempfindlichkeit und der gesamte Tastbefund (Palpation) wichtig.

Die normale Leber hat einen weichen, elastischen, scharf abgegrenzten und glatten Rand. Die Konsistenz der Leber bleibt oft unverändert, wenn die Leber in Folge eines Eindringens von Fett, einer akuter Hepatitis oder einer Stauung oder eines beginnenden Gallengangsverschlusses vergrößert ist.

Bei Zirrhosen ist der Rand der Leber im Allgemeinen fest, unregelmäßig und derb, nahezu ledrig. Manchmal sind einzelne zirrhotische Knötchen und Knoten tastbar, dies ist aber selten. Sind Knoten tastbar, besteht ein begründeter Verdacht auf eine bösartige Infiltration (das Eindringen flüssiger oder festen Substanzen in biologisches Gewebe). In ganz seltenen Fällen lassen sich auch Reibegeräusche oberhalb der Leber als Hinweise auf Tumoren feststellen.

Viele Patienten reagieren jedoch aus Angst beim Tastbefund meist überempfindlich, was ggf. zu einer Fehldiagnose führen kann. Daher werden die meisten Ärzte es vorziehen, mit einem kurzen, heftigen Schlag oder durch das Drücken auf den Brustkorb einen “echten” Druckschmerz auszulösen, der Hinweise auf eine mögliche Erkrankung (beispielsweise eine akute Hepatitis, eine Stauung der Leber oder einem Malignom (bösartige Neubildung von Gewebe)) geben kann.

Spontane Beschwerden im rechten Oberbauch sind bei den genannten Erkrankungen sehr gering, schwere Schmerzen und Druckempfindlichkeiten können jedoch auftreten.

Ursachen

Eine Hepatomegalie kann verschiedenste Ursachen haben. Die bekanntesten sind Adipositas oder krankhafter Alkoholkonsum, aber auch einige Stoffwechselerkrankungen und gutartige und bösartige Tumoren gehen mit einer Hepatomegalie einher.

Behandlung

Die Behandlung einer Hepatomegalie richtet sich immer nach der zugehörigen Grunderkrankung. So würde bei einer auf Adipositas zurückzuführenden Hepatomegalie eine Gewichtsreduktion hilfreich sein, auch die Leber schrumpfen zu lassen, bei einer durch Alkoholabusus bedingten Hepatomegalie die Abstinenz. Hat der behandelnde Arzt die richtige Diagnose gestellt und die für die Hepatomegalie ursächliche Erkrankung herausgefunden, wird er die richtige und notwendige Therapie einleiten.

Vorbeugung

Um einer Hepatomegalie vorzubeugen, sollte man so viele Risikofaktoren wie möglich ausschalten. Übergewicht sollte reduziert, Alkohol in Maßen genossen werden. Liegt der Hepatomegalie jedoch eine Tumorerkrankung oder eine Störung des Stoffwechsels zu Grund, kann präventiv kaum etwas unternommen werden. Gehört man auf die eine oder andere Art einer Risikogruppe an, ist es ratsam, sich regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen zu unterziehen, um eine Erkrankung im Beginn zu erkennen und bekämpfen zu können.

Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa

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