Darmkrankheiten

Strahlenkolitis – Darmentzündung durch Bestrahlung

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Die Bestrahlung zur Therapie eines Tumors (z.B. gynäkologische Karzinome, Prostatakrebs, Blasenkrebs, Darmkrebs) bringt viele Risiken mit sich.

Im Darm kann es dabei zu einer sog. Strahlenproktitis oder Strahlenkolitis kommen. Während die Strahlenproktitis sich auf den Enddarm beschränkt, kann bei einer Strahlenkolitis der gesamte Darmtrakt befallen sein.

Vor allem der Enddarm (Rektum) und das Sigma (letzter Abschnitt des Dickdarms vor dem Enddarm) sind besonders strahlenempfindlich, daneben können auch weitere Darmbereiche oder das Ileum (letzter Dünndarmabschnitt)geschädigt werden.

Man unterscheidet zwischen akuter und chronischer Schädigung. Die akute Form der Strahlenkolitis zeigt ihre Symptomatik bereits in den ersten Wochen nach der Bestrahlung. Hierbei kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, krampfartigen Bauchschmerzen mit Durchfall (evtl. mit mit Blut im Stuhl). Zum Glück sind die Symptome einer akuten Strahlenkolitis nicht von Dauer und es erfolgt die rasche Regeneration.

Die chronische Strahlenkolitis zeigt sich erst Monate bis Jahre nach einer Bestrahlung. Zu Beginn klagen Betroffene über Völlegefühl, Blähungen und häufigen Stuhldrang. Nach der Defäkation (dem Stuhlgang) entsteht das erneute Gefühl des Stuhldrangs. Es folgen Verstopfungsphasen, die sich mit Durchfällen abwechseln. Der Stuhl weist Schleim- oder Blutbeimengungen auf. Durch die permanenten Reizungen schwillt die Darmschleimhaut ödematös an, sie reißt häufig ein und blutet.

Bei schwerer Schädigung oder unbehandelten Kolitiden wird die Schleimhaut stark in Mitleidenschaft gezogen. Diese weist Erosionen (nässende Effloreszenzen) und Ulzerationen (Geschwüre) auf. Im Verlauf kommt es zu einer Schleimhautatrophie (Rückbildung) sowie Fibrosierung (starke Vermehrung des Bindegewebes, sichtbar in einer Verdickung oder Verhärtung).

Komplikationen können durch die Ausbildung von Fisteln (Verbindungsgänge, z.B. zwischen Darm und einem Organ) oder Stenosen (Verengungen) entstehen. Hierbei muss oft eine operative Therapie erfolgen, um z.B. der Entstehung eines Ileus (Darmverschluss) vorzubeugen.

Beitragsbild: 123rf.com – Kateryna Kon

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