Schlagwortarchiv für: Verstopfung

Vor allem die Verdauung gilt bei den meisten Menschen als Tabuthema. Und dennoch dreht sich gerade auch bei vielen Menschen (vor allem Älteren Menschen) der Tagesablauf um das Thema „Toilette“, weil sie an Verstopfung (Fachbegriff Obstipation), bzw. Darmträgheit leiden. In diesem Beitrag will ich das Problem beschreiben, sowie die Ursachen und mögliche Lösungen.

Volksleiden: 20% der Bevölkerung leiden an chronischer Verstopfung

Die Symptome einer Verstopfung oder Darmträgheit äußern sich immer auf die gleiche Weise. Einige klagen über anfallsartige Bauchkrämpfe. Andere haben mit ständigen Blähungen zu kämpfen. Bei vielen Menschen treten diese Symptome jedoch gleichzeitig auf. Gelegentlich tritt zwischen den Verstopfungs-Phasen auch Durchfall auf.

Auch der Stuhlgang ist oft sehr schmerzhaft und es entsteht ein Gefühl einer nicht völligen Darmentleerung. Eine chronische Verstopfung kann natürlich auch weitere gesundheitliche Probleme verursachen. Durch den harten Stuhl können auch  Hämoriden oder Risse am Darmausgang (Analfissuren) entstehen.

Ursachen für Verstopfung

Eine wichtige Ursache für Verstopfung ist das Bewegungsvermögen des Darms. Durch die Darmmuskulatur wird der Nahrungsbrei transportiert. Arbeitet diese zu langsam, so verweilt die Nahrung länger als gewöhnlich im Darm. Da dem Nahrungsbrei jedoch ständig das Wasser entzogen wird, entsteht schnell eine Verstopfung.

Die häufigste Ursache dafür ist eine falsche Ernährung. Durch fettige und süße Speisen wird der Darm immer träger. Aber auch ein Bewegungsmangel kann die Darmtätigkeit negativ beeinflussen, da eine trainierte Bauchmuskulatur unterstützend bei der Verdauung wirken kann. Bei manchen Menschen hat die Verstopfung aber auch eine psychische Ursache.

Wann leidet man an chronischer Verstopfung?

Richtwert sind weniger als 3 erfolgreiche Stuhlgänge pro Woche oder wenn starke Bauchschmerzen auftreten. Durch ungewohnte Kost kann es, vor allem in südlichen Ländern, schnell zu einer Darmträgheit kommen. In diesem Fall kann man bedenkenlos ein leichtes Abführmittel einnehmen. Am besten eignet sich dafür ein Präparat auf pflanzlicher Basis. Die Verstopfung lässt in der Regel nach, sobald man wieder gewohnte Kost zu sich nimmt.

Als nächstes würde ich als Ursache an Medikamente denken:

Ursache Medikamente

Als Erstes würde ich prüfen ob Sie bestimmte Medikamente einnehmen:

  • Opioide: Schmerzmittel wie Morphin, Codein, Oxycodon und Hydrocodon können Verstopfung verursachen, da sie die Darmbewegung verlangsamen.
  • Anticholinergika: Diese Medikamente werden zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen wie Allergien, Parkinson und Reizdarmsyndrom eingesetzt. Sie können die Darmmotilität reduzieren und zu Verstopfung führen.
  • Antidepressiva: Einige trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin und bestimmte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) können Verstopfung verursachen.
  • ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer): Diese Medikamente werden zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz eingesetzt. Einige ACE-Hemmer wie Enalapril, Lisinopril und Ramipril können gelegentlich Verstopfung verursachen. Diese Nebenwirkung tritt jedoch nicht bei allen Patienten auf.
  • Betablocker: Betablocker werden häufig zur Behandlung von Bluthochdruck, Herzinsuffizienz und bestimmten Herzrhythmusstörungen verwendet. Einige Betablocker wie Metoprolol, Propranolol und Atenolol können die Darmmotilität verlangsamen und somit Verstopfung als Nebenwirkung hervorrufen.
  • Antipsychotika: Einige Medikamente, die zur Behandlung von psychischen Erkrankungen eingesetzt werden, wie z.B. Clozapin und Olanzapin, können Verstopfung hervorrufen.
  • Antazida mit Aluminium und Calcium: Diese werden zur Behandlung von Sodbrennen und saurem Reflux verwendet. Sie können jedoch Verstopfung verursachen, wenn sie in großen Mengen eingenommen werden.
  • Eisenpräparate: Eisenpräparate, die oft zur Behandlung von Eisenmangel eingesetzt werden, können bei manchen Menschen Verstopfung hervorrufen.
  • Diuretika: Obwohl sie normalerweise zur Behandlung von Flüssigkeitsretention verwendet werden, können bestimmte Diuretika (Entwässerungsmittel) den Elektrolythaushalt beeinflussen und zu Verstopfung führen.
  • Kalziumkanalblocker: Diese Medikamente werden zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzproblemen eingesetzt und können die Darmbewegung verlangsamen.
  • Antiemetika: Einige Antiemetika, die gegen Übelkeit und Erbrechen eingesetzt werden, können die Darmfunktion beeinträchtigen und Verstopfung verursachen.
  • Blasenmittel: Bestimmte Medikamente zur Behandlung von Blasenproblemen können die Darmmotilität beeinflussen und Verstopfung auslösen.
  • Antihistaminika: Einige ältere Generationen von Antihistaminika können anticholinerge Effekte haben und Verstopfung verursachen.
  • Krampflösende Mittel: Einige krampflösende Medikamente, die zur Behandlung von Muskelkrämpfen verwendet werden, können die Darmbewegung verlangsamen und zu Verstopfung führen.

Dies ist nur eine Übersicht. Wenn die Verstopfung in Zusammenhang mit diesen Mitteln steht, fragen Sie bitte ihren Arzt und berichten ihm dazu.

Ursache andere Erkrankungen

Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die ebenfalls „Verstopfung“ als Symptom haben, wie zum Beispiel:

  • Reizdarmsyndrom (RDS): Das Reizdarmsyndrom ist eine funktionelle Magen-Darm-Erkrankung, die Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen und Veränderungen im Stuhlgang, einschließlich Verstopfung, verursachen kann.
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Eine verminderte Funktion der Schilddrüse kann den Stoffwechsel verlangsamen und zu Verdauungsproblemen wie Verstopfung führen.
  • Diabetes mellitus: Diabetes kann Nervenschädigungen und Veränderungen im Darmnervensystem verursachen, die die Darmbewegung beeinträchtigen und zu Verstopfung führen können.
  • Morbus Parkinson: Diese neurodegenerative Erkrankung kann die Darmmotilität beeinträchtigen und Verstopfung als eines der Symptome verursachen.
  • Divertikulose: Dies ist eine Erkrankung, bei der kleine Ausstülpungen (Divertikel) in der Darmwand auftreten können. Diese Divertikel können Stuhlstauung und Verstopfung verursachen.
  • Schwangerschaft: Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können die Darmbewegung verlangsamen und bei einigen Frauen zu vorübergehender Verstopfung führen.
  • Dickdarmkrebs: Fortgeschrittener Dickdarmkrebs kann die Darmpassage behindern und zu Verstopfung führen.
  • Neurologische Erkrankungen: Neben Parkinson können auch andere neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Schädigungen der Nerven im Verdauungstrakt Verstopfung verursachen.
  • Anorektale Störungen: Anale Fisteln, Hämorrhoiden oder Analfissuren können Schmerzen und Unbehagen beim Stuhlgang verursachen und so zu Verstopfung führen.
  • Lupus erythematodes: Diese Autoimmunerkrankung kann eine Reihe von Verdauungsproblemen, einschließlich Verstopfung, hervorrufen.
  • Nahrungsmittelallergien oder -intoleranzen: Bestimmte Nahrungsmittelallergien oder -intoleranzen können zu Verdauungsproblemen führen, die sich als Verstopfung äußern können.

Auch hier würde ich die Grunderkrankung behandeln wollen. In der Zwischenzeit kann man sich mit Lösungen beschäftigen, die den Stuhlgang fördern und verbessern.

Kleiner Exkurs – Beispiel Parkinson: Bei Parkinson-Patienten führt eine gestörte Darmflora zu Verstopfungen, wahrscheinlich auch vermittelt über das enterische Nervensystem, das die vegetative Steuerung durcheinander bringt. Studien haben gezeigt, auf welchem Wege solche Komplikationen stattfinden. Wissenschaftler verbrachten Proteine aus Parkinson-Patienten in die Därme von Versuchsmäusen. Nach 3 Wochen waren die Eiweiße im Nervus vagus der Nager nachweisbar. Die Proteine waren vom Darm in den Nerven gewandert. Dies zeigt die enge Verbundenheit zwischen Darm und Nervensystem. Auch steht die Konstitution des Nervensystems bei Parkinson-Patienten im Zusammenhang mit der Grunderkrankung. Das Nervensystem scheint auch die Mikroflora und die Verdauung mit zu beeinflussen und umgekehrt (https://www.sciencenews.org/article/protein-linked-parkinsons-travels-gut-brain). Dies ist zwar zunächst nur ein Tier-Modell, weist aber auf die hinlänglich bekannte Tatsache hin, dass Verstopfung mit psychischen Krankheiten verbunden sein kann. Bekannt ist dies bei Depressionen und Essstörungen. Sollte auch hier ein Grund für die Erkrankung im Mikrobiom begründet sein?

Gut zu Wissen: da Patienten mit Verstopfung auch oft unter Rückenschmerzen leiden, ist die Versuchung groß, einfach Schmerzmittel zu verordnen. In den USA ist die Unsitte eingerissen, in solchen Fällen Opioide zu verordnen. Die zentraldämpfenden Medikamente können den Patienten nicht nur schwer abhängig machen, sondern sie hemmen auch die Verdauung. Solche Praktiken sind doppelt unseriös.

Hausmittel, Heilpflanzen und mehr

Sinnvoll ist eine dauerhafte Ernährungsumstellung auf eine gesunde Ernährung.

Vor allem Leinsamen, Trockenobst und Hülsenfrüchte, bringen den Darm in Schwung. Wichtig ist dabei, mindestens 20 bis 30ml neutrale Flüssigkeit am Tag zu trinken, damit die Ballaststoffe gut aufquellen und das Stuhlvolumen zunimmt. Bei einem Gewicht von 70kg sind das 1,4 bis 2,1 Liter. Somit kann der Nahrungsbrei leichter abtransportiert werden.

Neutrale Flüssigkeiten sind Wasser und Kräutertees. Fruchtsäfte empfehle ich nur in dem Maß zu trinken, wie Sie an vergleichbarer Menge Früchte auch essen könnten.

Eine Magnesium-Supplementierung ist sinnvoll, da wir allgemein unter einer Unterversorgung leiden. Schädlich ist dies vor allem für die Mitochondrien. Die Zellorganellen stellen unsere Stoffwechsel-Energie bereit (Oxidation) und müssen einwandfrei funktionieren, sonst bekommen wir auch mit der Verdauung Probleme.

Typische abführende Heilpflanzen sind u.a. Sennesblätter und die Faulbaumrinde. Dabei sollte aber berücksichtigt werden, dass manche Pflanzen wie Sennesblätter und Faulbaumrinde Reizstoffe enthalten, die entzündungsähnliche Erscheinungen mit sich bringen können. Ähnlich vorsichtig sollte mit Kreuzdornbeeren und Rhabarberwurzeln umgegangen werden. Auch Anthranoide aus Aloe vera sollten maximal 2 Wochen eingenommen werden. Bei Bauchschmerzen, in der Schwangerschaft oder bei Kleinkindern sind sie ganz verboten!

Unproblematisch sind Flohsamenschalen und Leinöl, die mit einem guten Glas Wasser aufgenommen werden sollten. Daneben können Artischocken-Präparate, Kalmus und Gelbwurz in Betracht gezogen werden, wenn die Beschwerden nicht ursächlich aus dem Darm selber herrühren.

Sanfte Methoden sind die Akupunkt-Massagen oder die Akupunktur sowie warme Bäder, die den Bauchraum entkrampfen. In die gleiche Richtung wirkt auch die Aroma-Therapie mit entspannenden ätherischen Ölen wie Rosmarin oder Thymian.

Und bei einem „atonischen Darm“, der meist bei Patienten mit Verstopfung vorliegt, die auch mit Übergewicht zu tun haben kann ein Heilfasten hilfreich sein. Mehr dazu in meinem Beitrag:

Zum Weiterlesen: Bleistiftstuhl – Ursachen, Symptome und Beurteilung: Ist es schlimm?

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

 

Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 8.8.2023 überarbeitet.

Im Verdauungstrakt wird die Nahrung in ihre Bestandteile zerlegt, wobei die für den Körper brauchbaren Substanzen – wie Proteine, Fette, Kohlenhydrate oder Vitamine – über den Darm in die Blutbahn gelangen.

Die nicht verwertbaren Reste, etwa Ballaststoffe oder unverdaute Fette werden zusammen mit abgestorbenen Darmzellen, Bakterien der Darmflora und vielen für die Verdauung benötigten Stoffen über den Kot ausgeschieden.

Doch gerade in hoch entwickelten Gesellschaften klagen immer mehr Menschen über chronische Verstopfung (Obstipation) und verschiedene Verdauungsstörungen (Dyspepsie).

Dies liegt zum einen daran, dass der Mensch – im Gegensatz zu Tieren – nicht einfach überall und immer den Darm entleert; stattdessen wird der Stuhlgang oft bewusst unterdrückt. Dies wiederum kann aber dazu führen, dass der natürliche Reflexmechanismus dauerhaft gestört wird. Auch die oft sitzende Körperhaltung trägt dazu bei, dass der Darm nicht bewegt wird. Die in Obst und Getreide enthaltenen Ballaststoffe Zellulose und Pektin werden zwar nicht vom Körper aufgenommen, sind für eine funktionierende Verdauung aber unentbehrlich. So kann auch eine Fehlernährung ohne ausreichende Mengen an Ballaststoffen die Verstopfung herbeiführen.

Statt der Ursache Abhilfe zu schaffen, greifen erstaunlich viele Menschen zu Abführmitteln, statt sich über die Ursache der Verdauungsprobleme nähere Gedanken zu machen.

Dabei warnen alle Mediziner vor den Nebenwirkungen, die eine regelmäßige Einnahme von Abführmitteln mit sich bringt. Denn nicht nur die Darmflora wird auf lange Sicht geschädigt, auch gehen wichtige Mineralstoffe verloren. Nicht selten kommt es zu Schleimhautentzündungen im gesamten Magen-Darmtrakt.

Wenn Patienten erst einmal an Abführmittel gewöhnt sind, ist es nach meiner Erfahrung kaum möglich, diese wieder davon weg zu bekommen. Zu oft mache ich die Erfahrung, dass bereits eine völlig erschlaffte und detonisierte Darmmuskulatur nicht mehr fähig ist, ohne die Medikamente eine natürliche Stuhlregulation zustande zu bringen.

Welche Bedeutung der Stuhlgang für ältere Menschen hat kann man oft an den Gesprächsthemen erkennen – der regelmäßige Stuhlgang ist eines davon.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:

Fasten als Chance zu einer geregelten Verdauungstätigkeit

Beim Fasten kann der Darm sich durch den Verzicht auf Nahrung regenerieren und auch die Darmflora kann sich neu aufbauen. Allerdings dauert dieser Prozess bis zu vier Wochen, also wesentlich länger, als die meisten Fastenpatienten vermuten. Aber auch bereits richtig vorbereitete Fastenkuren und durch entsprechende Naturheilmittel unterstütztes Fasten können die „Regenerationszeit“ abkürzen.

Positiv wirkt sich bei einer Fastentherapie auch aus, wenn gleichzeitig durch Massagen, Beckenboden- und Bauchübungen die Muskulatur gestärkt und die Bewegung angeregt wird. Auch hat sich autogenes Training als sehr hilfreich erwiesen, um die Eingeweide zu entspannen. Wer auch nach dem Fasten durch genügend Bewegung und ausgewogene Ernährung den Darm entlastet, der kann auf lange Sicht von Verstopfungen und Verdauungsproblemen verschont bleiben.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: 123rf.com – thamkc

Egal ob „starke“ oder natürliche Abführmittel – der Missbrauch ist sehr hoch. Viel zu viele Menschen verwenden Abführmittel (Laxantien).

Und ca. 50% meiner älteren Patienten nehmen starke oder pflanzliche Abführmittel.

Das Merkwürdige daran: Wenn ich meine Patienten frage, was sie für Medikamente nehmen werden Abführmittel (fast) immer vergessen.

Was viele Menschen nicht wissen: auch viele pflanzliche Präparate (auch als „natürliche“ Abführmittel bezeichnet), können bei Daueranwendung schwerwiegende Nebenwirkungen haben.

Zudem werden Sie von den Abführmitteln abhängig und dann wird es umso schwieriger, wieder eine eigene und regelmäßige Verdauung zu erreichen…

Neun Millionen Deutsche nehmen regelmäßig Abführmittel (=Laxantien) ein!

Davon sind es fast drei Millionen Bürger, die sogar täglich freiverkäufliche Kapseln, Tees, Pulver oder „Abführ-Früchtewürfel“ einnehmen.

Und es sind vor allem ältere Menschen die an Verstopfung und Darmträgheit leiden und die ohne Abfürhrmittel überhaupt nicht mehr zur Toilette gehen können. Der Preis: Entgleisungen des Mineralstoffhaushalts und weitere gravierende Gesundheitsstörungen sind die Folgen.

Dazu kommen noch ein paar (mehr oder weniger) „junge“ Damen, die glauben mit einem Abführmittel ein paar Pfund abzunehmen.

Natürlich gibt es auch eine Reihe von Erkrankungen, die Verstopfungen fördern. Dazu zählen Morbus Parkinson und einige psychische Beschwerden. Depressionen führen zu einer Verlangsamung der Darmtätigkeit mit der Folge eine erschwerten Stuhlentleerung. Essstörungen irritieren den Darm ebenfalls, weswegen auch eine Opstipation die Folge sein kann. Daneben können Stoffwechselstörungen und Hormon-Fehlregulationen wie Diabetes mellitus und Hypothyreose Ursachen der Beschwerden sein.

Auch Muskelerkrankungen wie Myasthenia gravis sind mit Verstopfung verbunden. Von neurogener Dysfunktion spricht der Mediziner, wenn die Darmmuskeln infolge eines hohen Alters schwächer sind und den Speisebrei nicht mehr zufriedenstellend weiterbefördern.
Zu beachten ist auch, dass eine Reihe von Medikamenten Stuhlverstopfung als Nebenwirkung zeitigen. Zu nennen sind hier Antidepressiva, Diuretika, Anticholinergica, Antikonvulsiva, Magensäureblocker, Neuroleptika und Narkotica.

Natürlich dürfen alle Patienten Hilfe erwarten, denn Verstopfungen sind keineswegs immer harmlos. Infolge der Darmstörung können Analfissuren entstehen, die Entzündungen nach sich ziehen können. Hämorrhoiden wuchern aus, weil beim Stuhlgang ein zu starker Druck ausgeübt wird. Schließlich drohen noch die Entstehung von Darmkrebs und Nierenschäden, die bis zum völligen Nierenversagen führen können. Manche Patienten leiden nach langer chronischer Verstopfung auch an ischämischer Divertikulitis. Unangenehm ist auch der rektale Prolaps. Dabei rutscht der Enddarm aus dem Anus heraus und verursacht peinliche Beschwerden.

Hinzu kommen starke Schmerzen, gegen die manche Ärzte noch Analgetika verordnen. Die Nebenwirkungen schädigen den Organismus zusätzlich durch eine Beeinträchtigung der Leber- und Nieren-Funktion. In den USA sind sogar Opioide oft verschriebene Mittel gegen die Opstipations-Schmerzen. Die Risiken einer schweren Abhängigkeitserkrankung werden dabei völlig ignoriert. Wahrscheinlich halten die Mediziner die starken Pharmaka für angemessen, weil Verstopfung auch Rückenschmerzen hervorrufen. Übrigens ist diese Art der Schmerz-Therapie schon deswegen nicht sinnvoll, weil Opioide ebenfalls Verstopfungen fördern.

Die meisten dieser Abführmittel sind gefährlich

Die freiverkäuflichen Mittel gegen Verstopfung (die man problemlos in Apotheken oder Reformhäusern erhält), lassen sich nach deren Wirkungsweise in fünf Kategorien einteilen.

Als gesundheitsschädliche Abführmittel sind einzustufen:

  • Salinische Abführmittel, die Wasser im Darm binden – wie zum Beispiel das beliebte Glaubersalz oder Bittersalz (auch enthalten im FX Passagesalz). Diese Mittel führen bei Daueranwendung zu starken Verlusten an den lebenswichtigen Mineralstoffen Kalium und Magnesium. Die Folge sind „Muskellähmungen“ im Darmtrakt, die die Darmträgheit nur noch verstärken. Auch Herzrhythmusstörungen sind möglich und gar nicht so selten. Ferner wird auch die Kalziumaufnahme vermindert, was der Osteoporose Vorschub leistet. Außerdem stören oder verstärken sie die Wirkung anderer, wichtiger Medikamente wie z. B. Herzmittel, Blutdrucksenker und Antibiotika.
  • Darmreizende Mittel mit Anthranoiden aus Pflanzen (Sennes, Faulbaumrinde, medizinischer Rhabarber, Kreuzdornbeeren) verursachen eine Entzündung der Darmschleimhaut und verhindern die Aufnahme der Nahrung. Viele denken, das seien „natürliche Abführmittel“ die ja besser sein müssten. Dabei wissen die wenigsten, dass Sennesfrüchte und Faulbaumrinde Krebs auslösen können.
    Das Naturheilkunde oder Pflanzenheilkunde IMMER nur sanft und natürlich ist stimmt so auch nicht ganz, denn die pflanzlichen Abführmittel der darmreizenden Mittel können zudem die Bildung von Polypen im Darm und Darmkrebs fördern und sind auch nur für den kurzfristigen Gebrauch zugelassen und bedingt empfehlenswert. Weniger bedenklich als Sennes-Präparate und Faulbaumrinde sind Artischocke, Kalmus und Gelbwurz.
  • Gleitmittel enthalten unverdauliche Fette und Öle wie z. B. Paraffin.

Alle oben angeführten Mittel gegen Verstopfung erhöhen bei langfristiger Einnahme das Risiko für Blasen- und Nierenkrebs erheblich, nämlich um bis zu 80 %! Das hat eine durchgeführte Studie der Universität Jena an 5.000 Probanden im Jahre 1997 ergeben.

Für die seltenen Krebserkrankungen des Nierenbeckens sowie der Harnleiter steigt das Krebsrisiko sogar um 250% an. Die Forscher vermuten, dass infolge des Wasserverlustes über den Darm nicht mehr genug Urin gebildet wird. Dadurch werden die Toxine nicht richtig aus den Harnwegen gespült und können deren Wände schädigen.

Als bedenkliche Abführmittel sind einzustufen:

  • Mechanische Mittel wie glycerinhaltige oder gasbildende Zäpfchen regen durch Dehnungsreize im Mastdarm die Stuhlentleerung an.Auch diese Mittel sind nur für den kurzfristigen Gebrauch zu empfehlen, da diese Enddarmleiden wie Hämorrhoiden verschlimmern.

Als weniger bedenkliche Abführmittel sind einzustufen:

  • Zuckerhaltige Mittel wie Milchzucker und Laktulose fördern die Darmflora und erweichen den Stuhl. Allerdings haben viele Patienten eine Milchzucker-Unverträglichkeit (auch Lactoseintoleranz, bzw. Laktoseunverträglichkeit genannt) . Die meisten wissen davon leider gar nichts. Milchzucker empfehle ich deshalb nicht.
  • Quellstoffe oder Füllmittel sind leicht schleimbildende Ballaststoffe, die im Darm aufquellen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:

Was also ist zu tun?

Die Devise heißt: Abführmittel langsam absetzen und „ausschleichen“, sowie alternative Mittel gegen Verstopfung finden.

Als erstes sollten Sie sich Zeit lassen. Ein Darm, der schon seit Monaten oder sogar Jahren an ein bestimmtes Abführmittel gewöhnt ist, kann nicht so schnell umschalten.

Reduzieren Sie zum Beispiel Ihre tägliche Abführmitteldosis langsam: In der ersten Woche nehmen Sie nur noch die Hälfte der gewohnten Dosis, in der zweiten Woche nur noch ein Viertel und in der dritten Woche nur noch ein Achtel. Die Dosis wird also jede Woche halbiert. Am Ende der dritten Woche ist das Ausschleichen beendet.

Ohne eine „darmfreundliche” Lebensweise wäre Ihre ganze Mühe allerdings nur ein Herumdoktern an Symptomen. Stellen Sie daher unbedingt Ihre Ernährung auf eine ballaststoffreiche Kost mit viel frischem Gemüse und Obst um, das Sie zur besseren Verträglichkeit anfangs auch ruhig kurz dünsten sollten. Sauerkraut bzw. Sauerkrautsaft, Pflaumensaft und Birnensaft sowie getrocknete Pflaumen oder Aprikosen (enthalten viel Kalium!) sind gute natürliche Verdauungshilfen. Verzichten Sie dagegen auf alle stopfenden und schwer verdaulichen Nahrungsmittel wie Weißmehlprodukte, Bananen, Kakaowaren und rotes Fleisch. Und bewegen Sie sich täglich mindestens eine halbe Stunde an der frischen Luft!

Gerade die Bewegung wird für die Verdauungsarbeit unterschätzt! Da die meisten Menschen mit Verstopfungsproblemen schon ein Alter erreicht haben, in dem man nicht einfach mit Jogging beginnen sollte oder kann, empfehle ich ein einfaches Hilfsmittel: ein Minitrampolin. Drei mal täglich drei Minuten reicht. Unterschätzen Sie das Trampolin nicht! Auch Pflaumen und Sauerkraut helfen vielen nicht, wenn Sie sich nicht bewegen. Sie müssen nicht auf dem Trampolin springen — wenn Sie darauf nur wippen, reicht das am Anfang als Reiz völlig aus.

Das A und 0 einer gesunden Verdauung ist auch die ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Beginnen Sie den Tag bereits mit einem großen Glas heißem Wasser. Falls Ihr Durstempfinden nachgelassen hat: Trinken Sie nach Plan alle zwei Stunden ein Glas stilles Mineralwasser, verdünnten Obst- bzw. Gemüsesaft oder Früchtetee. So kommen Sie sicher auf Ihr Tagessoll von ein bis zwei Liter Wasser. Übertreiben Sie es aber nicht indem Sie das Wasser in sich „reinzwängen“…

Befreien Sie sich vom Zwang der täglichen Stuhlentleerung. Anfangs können 2- bis 3-mal pro Woche ganz normal sein. Eine Vergiftung durch Darmtoxine ist bei zwei bis drei Stuhlentleerungen pro Woche nicht zu befürchten. Ihr Darm braucht Zeit, seinen eigenen Rhythmus zu finden. Am besten helfen Sie ihm dabei, indem Sie in etwa gleiche Essenszeiteneinhalten und (ganz wichtig) den Stuhldrang nicht unterdrücken. Gehen Sie täglich zur gleichen Zeit zur Toilette, aber bleiben Sie bei fehlendem Erfolg nicht sitzen. Überhaupt ist Sitzen eine ungünstige Position beim Stuhlgang. Die Hockerstellung lockert die Darmmuskeln und entspannt den Ringmuskel viel besser.

Wenn es nicht mehr geht helfen auch Leinsamen und Co.

Bei der Entwöhnung von den ungesunden Abführmitteln können Quellmittel und Ballaststoffe helfen. Leinsamen, Weizenkleie (täglich 1 bis 2 EL morgens) oder Flohsamen (täglich 2- bis 3-mal 1 TL über den Tag verteilt), jeweils mit 1/4 1 Flüssigkeit eingenommen, eignen sich sogar für den unschädlichen Dauergebrauch. Das kann z. B. notwendig sein, wenn Sie wegen chronischer Schmerzen (z. B. bei Krebs) starke opioidhaltige Mittel einnehmen müssen. Auch ein Versuch mit Heilerde und Brottrunk ist möglich.

Wie so oft ist der Anfang das Schwerste. Erfahrungsgemäß dauert es ca. vier Wochen, bis sich Ihr Darm an den neuen, gesunden Alltag gewöhnt hat. Und auch Sie selbst werden diese Zeit brauchen, bis Ihnen Ihre neue darmgesunde Lebensweise zur Gewohnheit geworden ist. Halten Sie durch – es lohnt sich.

Um den Verdauungsapparat von Abführmitteln zu entwöhnen kann auch Heilfasten eine Methode sein. Wie man das sinnvoll umsetzen kann, beschreibe ich unter anderem in der Heilfasten Anleitung nach Heilpraktiker Gräber.

Die Entwöhnung von Abführmitteln kann durch eine Vielzahl anderer alternativer Methoden begleitet werden. Der Heilpraktiker kennt die Punkte, die er in solchen Fällen mit Akupunktur behandeln kann. Nadelfrei funktioniert die Akupunkt-Massage nach Penzel. Die Bachblütentherapie kann mit Präparaten wie Cherry Plum und Star of Bethlehem den Verdauungsvorgang verbessern.

Eine nicht zu unterschätzende Entspannungs-Methode ist auch die Aroma-Therapie, die mit den ätherischen Ölen von Thymian und Rosmarin helfen kann. Die Supplementierung von Magnesium hat sich ebenfalls bewährt und kann auch die oft unzureichende Versorgung mit dem Element verbessern. Gleichzeitig wirkt dies auch Elektrolytstörungen in gewissem Maße entgegen. In einigen Fällen helfen auch Schüssler-Salze, das wären im Falle einer Verstopfung Natrium sulfuricum und Natrium chloratum.

Heilfasten ist eine weitere Methode, die Verstopfungen langfristig beseitigen kann. Vorher ist eine Colon-Hydro-Therapie sinnvoll, die schädliche Mikrobionten entfernt. Das Mikrobiom des Darmes kann anschließend mit Probiotika wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Das enterische Nervensystem funktioniert besser und die Darm-Hirn-Achse sendet Impulse, die weitere gesundheitsfördernde Effekte hat. Auch Verstopfungen können sich auf diese Weise bessern. Die Darmreinigung revidiert auch das Leaky-Gut-Syndrom. Dann können weniger Toxine in den Blutkreislauf gelangen und die Verdauung verbessert sich. Auch Verstopfungen können verschwinden

Studien und Untersuchungen

Im folgenden habe ich einige Studien und Untersuchungen zum Thema für Sie herausgesucht.

Als erstes ein Fallbericht aus Schweden aus dem Jahr 1994:

Munchausen syndrome by proxy: an unexpected cause of severe chronic diarrhoea in a child. Carlson et al. Department of Clinical Chemistry, University of Lund, Malmö General Hospital, Sweden.

Dieser Fallbericht aus dem Jahr 1994 befasst sich mit der bewussten Überdosierung von Abführmitteln, um eine Erkrankung vorzutäuschen. Hier wurde ein 6-jähriger Junge mit schweren intermittierenden (ein- und aussetzend) Durchfällen in ein schwedisches Krankenhaus aufgenommen. Es erfolgte anschließend eine extensive Untersuchung und Behandlung, bevor man feststellen musste, dass die Mutter des Kindes ihm Glaubersalz als Abführmittel verabreicht hatte. Frühe Verdachtsmomente und die Analysen von Proben des Durchfalls auf Elektrolyte und bekannte Abführmittel wurden nicht durchgeführt. Frühzeitig unternommen hätten sie jedoch den schwierigen Verlauf dieses Falls verhindern können.

Diese nächste Studie aus dem Jahr 1980 versuchte herauszufinden, ob eine ballaststoffreiche Kost bei älteren Probanden einen Einfluss auf die Häufigkeit und Schwere von Verstopfungen hat:

Alleviation of constipation in the elderly by dietary fiber supplementation. Hull et al.

Zu diesem Zweck wurde Kleie zum warmen Frühstücks-Müsli zugegeben, was den Gehalt des Gerichts an rohem Ballaststoff auf 6 bis 8 Gramm erhöhte. Ohne die Kleie ergab sich ein Ballaststoffgehalt von 4 bis 6 Gramm. Aufgrund von Schätzungen von Analysedaten wurde der Gesamtgehalt an Ballaststoffen von 25 auf 40 Prozent durch die Zugabe von Kleie erhöht. Diese Mengen an Ballaststoffen zeigten sich effektiv bei der Verhinderung von Verstopfungen bei 60 Prozent der Probanden, obwohl viele von ihnen zuvor auf Abführmittel angewiesen waren. Andere Formen der Ballaststoff-Supplementierung wurden für die Probanden durchgeführt, die nicht ausreichend auf die Müsli-Supplementierung ansprachen oder welche auf eine Ernährung per Nasensonde angewiesen waren. Ein Jahr nach Beginn dieser Maßnahme in diesem Center war der Gebrauch von Abführmitteln praktisch eingestellt. Die Apotheke des Centers konnte berichten, dass sie 44.000 Dollar Einsparungen durch den Wegfall von Abführmitteln erzielt hatte. Ballaststoff-Supplementierung erfolgte mittels Kleie und heißem Müsli, einem speziellen Ballaststoff-Plaumensaft und einer ballaststoffreichen Flüssigformulierung für die Ernährung per Nasensonde.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Und dann noch eine Untersuchung, die nochmals das zusammenfasst, was ich oben ja schon beschrieben hatte:

Laxative abuse: epidemiology, diagnosis and management. Roerig et al. Department of Clinical Neuroscience, University of North Dakota School of Medicine and Health Sciences, Fargo, USA.

Die Untersuchung fasst erst einmal Daten und Fakten aus der Epidemiologie zusammen: Abführmittel werden für gesundheitliche Zwecke seit mehr als 2000 Jahre eingesetzt. Und als gleich alt gilt auch ihr Missbrauch bzw. ihr übermäßiger Gebrauch.

Personen mit Abführmittelmissbrauch können für gewöhnlich einer von vier Kategorien zugeordnet werden.

1. Die bei weitestem größte Gruppe beinhaltet Personen, die an einer Essstörung leiden, wie Anorexie oder Bulimie. Die Prävalenz des Abführmittelmissbrauchs rangiert hier nachgewiesenermaßen zwischen 10 und 60 Prozent der Individuen dieser Gruppe.

2. Die zweite Gruppe besteht aus Personen, die sich normalerweise im mittleren Alter befinden oder älter sind. Diese Personen beginnen mit dem Einsatz von Abführmitteln im Falle einer leichten Verstopfung, fahren aber auch nach Beseitigung dieser Verstopfung mit dem Gebrauch des Abführmittels fort bis hin zum regelmäßigen Übergebrauch. Dieses Einsatzschema wird dabei von gewissen Vorstellungen und dem Glauben vermittelt, dass ein täglicher Stuhlgang eine unabdingbare Voraussetzung für eine gute Gesundheit sei.

3. Die dritte Gruppe beinhaltet Personen, die gewisse Formen von sportlichem Training ausführen, besonders Sportarten, bei denen Gewichtslimitierungen eine Rolle spielen.

4. Die vierte Gruppe enthält die heimlichen Abführmittelmissbraucher, die die Substanzen nutzen, um eine künstlich erzeugte Diarrhö zu verursachen und eine künstliche Erkrankung vorzutäuschen.

Eine normale Darmfunktion besteht in der Resorption von Nährstoffen, Elektrolyten und Wasser aus den Därmen. Die meisten Nährstoffe werden aus den Dünndärmen resorbiert, während der Dickdarm hauptsächlich Wasser resorbiert.

Es gibt eine Reihe von verschiedenen Abführmitteln: Stimulierende Agenzien, Salze und osmotische Produkte, Quellstoffe und Gleitmittel. Die am häufigsten missbrauchte Gruppe an Abführmitteln sind die Stimulanzen. Dies mag damit zusammen hängen, dass diese Substanzen sehr schnell wirksam sind, besonders bei Leuten mit einer Essstörung, da diese irrtümlicherweise glauben, dass durch den Einsatz des Abführmittels und dem daraus resultierenden Durchfall die Resorption von Kalorien unterbunden wird.

Medizinische Probleme, die auf einen Abführmittelmissbrauch zurückzuführen sind, sind im Wesentlichen Veränderungen von Elektrolyten und des Säure-Basen-Haushalts. Dies kann Auswirkungen haben auf Nieren und das Herz-Kreislauf-System bis hin zu lebensbedrohlichen Störungen. Das Renin-Aldosteron-System wird aktiviert, bedingt durch den Flüssigkeitsverlust, was zu Ödemen und akuter Gewichtszunahme führt wenn das Abführmittel abgesetzt wird. Dieses resultiert häufig in einer Verstärkung des Abführmittelmissbrauchs wenn der Patient sich aufgebläht fühlt und an Gewicht zunimmt. Behandlungen beginnen in der Regel mit einem hohen Maß an Zweifeln, besonders wenn der Patient abwechselnde Episoden von Verstopfung und Durchfall erfährt, begleitet von anderen gastrointestinalen Problemen. Die Kontrolle von Serum-Elektrolyten und des Säure-Basen-Haushalts identifiziert jene Patienten, die einer medizinischen Stabilisierung bedürfen und bestätigen die Schwere des Missbrauchs.

Der erste Schritt in der Behandlung eines Abführmittelmissbrauchs ist festzustellen, welche Faktoren das Verhalten begünstigen, z.B. eine Essstörung oder Fehlinformationen bezüglich einer gesunden und normalen Darmtätigkeit. Die erste Maßnahme sollte sein, den Einsatz der stimulierenden Abführmittel zu stoppen und durch Ballaststoffe und osmotisch wirksame Mittel zu ersetzen. Aufklärung und weitere Behandlung mag notwendig werden, damit eine gesunde Darmfunktion aufgebaut wird. Im Falle einer Essstörung ist eine psychotherapeutische Behandlung sinnvoll, um die Abhängigkeit von Abführmitteln als Mittel zur Gewichtskontrolle zu überwinden.

Themen zum Weiterlesen: Entgiftung – Fasten – Colon-Hydro-Therapie – Einlauf – Klistier – Darmsanierung – Darmreinigung – Getrocknete Pflaumen

Mehr zu Thema Abnehmen und Schlankheitspillen finden Sie unter: Abnehmen und Diät, sowie Schlankheitsmittel und Schlankheitspillen

Mehr Informationen zu verschiedenen Darmerkrankungen und Darmstörungen finden Sie unter: Darmprobleme und Darmstörungen

Diskutieren Sie mit: Abführen nicht immer sinnvoll – Welche Tipps haben Sie gegen Verstopfung & Co.?

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: 123rf.com – thamkc

Das Fasten wird von den Experten der Schulmedizin in der Regel als nutzlos bis gefährlich bewertet. Diese Einschätzung ist wenig verständlich, wenn man schulmedizinische, vor allem medikamentöse Therapien mit dem Fasten vergleicht in Bezug auf Wirkung und Nebenwirkungen bis hin zum Ableben der betroffenen Patienten. Ich erinnere mich hier an diese Medikamente, die alleine über 100.000 Menschen per Therapie in den Tod getrieben haben: Valproinsäure, Avandia, Vioxx, Lipobay, Koate etc.

Demgegenüber darf man sich die Frage stellen, ob die Friedhöfe voll von Fastentoten sind?

Auf der anderen Seite ist es keine Frage, dass das Fasten als therapeutische Maßnahme genau wie die pharmakologischen Substanzen einen Indikationskatalog hat, und natürlich auch die entsprechenden Kontraindikationen. Wird dies nicht beachtet, dann kann es zu Komplikationen kommen. Dies ist auch ein Grund, warum ich empfehle, ein Vollfasten unter der Aufsicht von erfahrenen Fastenärzten oder Heilpraktikern durchzuführen.

Selbstverständlich hat das Fasten auch sogenannte Nebenwirkungen, die ich aber eher als erwünschte, aber leider unangenehme Wirkungen betrachten würde. Eine dieser nicht gerade unwichtigen „Nebenwirkungen“ ist die Entgiftung mit den dazugehörigen Entgiftungssymptomen – Und wie sich diese zeigen.

Eine weniger bekannte, aber anscheinend relativ häufige Nebenwirkung des Fastens ist die Verstopfung. Ich hatte einen Beitrag veröffentlicht, bei dem es um Verstopfung und Darmträgheit geht, welches durch das Fasten positiv beeinflusst werden soll: Fasten bei Verstopfung und Darmträgheit.

Grundsätzliches zu diesem Thema können sie hier nachlesen:

Ein Thema, das keins ist

Verstopfungen während oder nach dem Fasten scheinen eine relativ häufige, diesmal unerwünschte Nebenwirkung des Fastens zu sein. Es ist überraschend, dass dieser Effekt verhältnismäßig wenig thematisiert wird. Auch in der wissenschaftlichen Literatur gibt es kaum Hinweise. Eine dänische Arbeit aus dem Jahr 1984, für die es leider kein Abstract gibt, ist die einzige Arbeit, die ich gefunden habe, die explizit auf dieses Problem hinweist: Severe constipation caused by a fasting diet.

Eine Arbeit aus dem Jahr 2016 aus dem Iran (Nutritional Education Needs in Relation to Ramadan Fasting and Its Complications in Tehran, Iran.) erwähnt unerwünschte Wirkungen, die vermehrt beim Ramadan zu beobachten sind, wie Verdauungsstörungen, Blähungen, Verstopfung, Kopfschmerzen und andere klinische Störungen. Die Autoren führen jedoch diese Probleme auf einen Kenntnismangel über Ernährungsfragen oder eine falsche Durchführung des Fastens zurück. Daher empfehlen die Autoren ein praktisches Training zu Ernährungsfragen und Fragen der Durchführung des Fastens, um diese Komplikationen zu vermeiden.

Mein Fazit hier: Diese Arbeit bestätigt meine Empfehlung, zur Vermeidung von Problemen und Komplikationen das Fasten von Fachleuten beobachten und durchführen zu lassen.

Dazu gesellen sich Berichte und Kommentare, dass die beim Fasten oft eingesetzte Darmreinigung selbst zur Ausbildung einer Darmträgheit beiträgt. Glaubersalz und Einläufe (Colon-Hydro-Therapie – die professionelle Art der Darmspülung oder eines Einlauf) sind hier die am häufigsten eingesetzten Varianten. Und diese führen angeblich zu einer „reaktiven starken Verstopfung nach Ende der Fastenkur“.

Auf meiner Suche nach wissenschaftlichen Hinweisen zu dieser Hypothese bin ich leider nicht fündig geworden. Ich sehe auch keine logische Erklärung für ein reaktives Geschehen in diesem Bereich. Würde der Einsatz von Glaubersalz und Einläufen über einen ausgedehnten Zeitraum erfolgen, dann würde eine kompensatorische Reaktion des Gastrointestinaltrakts wahrscheinlich werden und die Motilität des Darms dauerhaft nachlassen. Aber diese chronisch verlaufenden Reaktionen, wie bei den meisten, wenn nicht allen biologischen Vorgängen, treten nicht nach so kurzen Zeiträumen auf.

Viel wahrscheinlicher ist die Erklärung für eine erhöhte Neigung zu Verstopfungen nach einem Fasten in der Tatsache zu suchen, dass mit der fehlenden Nahrungsaufnahme auch kein Bedarf zur Verdauungstätigkeit und allem was dazugehört besteht. Dieses Nachlassen der Verdauungstätigkeit ist ja gerade der erwünschte Effekt, um dem Verdauungssystem die Gelegenheit zu geben, „einmal Urlaub zu machen“ und sich zu regenerieren. Das eigentliche Problem liegt hier in der Zeit nach dem Fasten, und wie man mit möglichst behutsamen Mitteln seinen Darm wieder aus dem Urlaub zurück holt.

Wie dies bewerkstelligt werden kann und diese Zeit, die als Fastenbrechen und Aufbautage bezeichnet wird, habe ich in diesem Beitrag beschrieben: Fastenbrechen und Aufbautage nach dem Fasten.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:

Lösung und Vermeidung

Das Vollfasten hat leider eine negative Auswirkung auf die Darmflora. Diese negative Auswirkung besteht darin, dass nicht nur der Fastende „hungert“, sondern durch die fehlende Aufnahme von Ballaststoffen die Darmbakterien gezwungen werden, ebenfalls zu fasten.

Daher erscheint es sinnvoll, Substanzen während des Fastens zuzuführen, die den Fastenvorgang nicht außer Kraft setzen, aber auch weiterhin die Darmbakterien pflegen und ernähren. Und dies wären feste und flüssige Ballaststoffe, wie zum Beispiel Inulin (Prebiotika).

In dem Beitrag Fakten zu Inulin hatte ich eine Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten zitiert, die sich mit dem Effekt von Inulin auf die Darmflora beschäftigt haben. Es zeigt sich, dass über diesen Ballaststoff und dessen positiven Einfluss auf die Darmflora eine Reihe von weiteren physiologisch positive Wirkungen hervorgerufen werden.

Inzwischen gibt es auch einige Arbeiten zur Frage, inwieweit Inulin Verstopfungen verhindern beziehungsweise beseitigen kann.

Effect of consumption of chicory inulin on bowel function in healthy subjects with constipation: a randomized, double-blind, placebo-controlled trial.

Diese im Februar 2017 erschienene Arbeit aus Deutschland untersuchte ein Nahrungsergänzungsmittel auf Inulin-Basis. Teilnehmer waren 44 gesunde Probanden mit chronischer Verstopfung, die entweder das Produkt oder ein Placebo erhielten. Nach vier Wochen von dreimal vier Gramm Inulin täglich beziehungsweise Placebo zeigte sich unter der Verumgruppe eine deutlich erhöhte Stuhlfrequenz im Vergleich zu Placebo.

The use of inulin-type fructans improves stool consistency in constipated children. A randomised clinical trial: pilot study.

Diese Arbeit wurde im August 2017 veröffentlicht und kommt aus Spanien mit einem Autor aus Deutschland, der auch an der zuvor diskutierten Studie beteiligt war. Diesmal wurde besagtes Nahrungsergänzungsmittel bei zwei- bis fünfjährigen Kindern mit Verstopfung eingesetzt. Die Kinder erhielten zweimal täglich zwei Gramm Inulin oder Placebo für die Dauer von sechs Wochen.

Insgesamt schlossen 17 Kinder die Studie ab (neun Kinder in der Placebogruppe und acht Kinder in der Verumgruppe). Die Kinder in der Verumgruppe zeigten in der Folge einen deutlich weicheren Stuhl. Angaben zur Häufigkeit und gastrointestinalen Symptomen machte diese Arbeit nicht.

Effects of chicory inulin in constipated elderly people: a double-blind controlled trial.

Diese französische Arbeit aus dem Jahr 2011 zeigte den Effekt von Inulin auf ältere Patienten mit chronischer Verstopfung. Die Beobachtungsdauer betrug 28 Tage. Unter der Gabe von Inulin erhöhte sich die Zahl der Bakterien im Stuhl signifikant im Vergleich zu Placebo. Die Teilnehmer in der Verumgruppe berichteten über eine verbesserte Verdauung und weniger Probleme beim Stuhlgang. Es gab leichte gastrointestinale Nebenwirkungen, wie Blähungen, die jedoch bei keinem der Teilnehmer zum Abbruch führten. Die Menge des in dieser Arbeit konsumierten Inulins betrug 15 Gramm pro Tag.

Fazit

Fasten gegen Verstopfung kann eine sinnvolle therapeutische Maßnahme sein. Verstopfung nach einem Fasten kann wahrscheinlich werden, wenn während des Fastens keine geeigneten Maßnahmen ergriffen werden, die Darmbakterien vom „Fastenvorgang“ auszuschließen. Ballaststoffe wie Inulin würden sich hier anbieten. Da Ballaststoffe gar nicht oder nur minimal resorbiert werden, haben sie auch keinen nachhaltigen Einfluss auf das Fasten und den Fastenstoffwechsel.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: 123rf.com – Alexander Raths