Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist einer der wenigen Pflanzen und Kräuter die fast alle Deutschen wirklich kennen. Für die meisten ist der Löwenzahn nur „Unkraut“, das beseitigt werden muss. Die wenigsten wissen um dessen ausgezeichnete Heilwirkungen.

Abb1: Löwenzahn in der Blüte, im Übergangsstadium und als reife Löwenzahnpflanze (v.l.n.r.)

Löwenzahnsaft kann zum einen selber gewonnen werden. Hierzu werden vorzugsweise die „jungen“ Blätter des Löwenzahns gewonnen und entsaftet. Bequemer und ganzjährig verfügbar ist er in Reformhäusern und Naturkostfachgeschäften zu erstehen.
Dem Löwenzahnsaft werden zahlreiche positive gesundheitliche Wirkungen zugeschrieben.

Seine Bitterstoffe, vor allem Taraxin und Cholin, wirken positiv auf Leber, Galle, Magen und Bauchspeicheldrüse.

Der Bitterstoff Taraxin gilt als harntreibend. Er reinigt den Körper auf diese Weise von Giftstoffen und unterstützt dabei die Niere. Daher ist der Saft des Löwenzahns ein beliebtes Mittel bei einer Entschlackungskur.

Cholin ist unter anderem für den Abtransport von Fettmolekülen aus der Leber wichtig. Es kann aber auch die Verwertung von Cholesterin verbessern und somit einen erhöhten Cholesterinspiegel im Blut ausgleichen.

Noch dazu wird Cholin in Acetylcholin, einen wichtigen Botenstoff des Gehirns, der Gefühle und Emotionen steuert, umgewandelt (zusammengefasst in https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19906248).

Da Löwenzahnsaft die Produktion von Galle fördert, soll dies direkte Vorteile für die Haut haben. Denn Wissenschaftler sind sich darüber einig, dass Schadstoffe, die nicht mit der Galle ausgeschieden werden, für unreine Haut und Juckreiz verantwortlich sein können. Wird die Gallenproduktion angeregt, so können mehr dieser Schadstoffe eliminiert werden.

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Die im Löwenzahnsaft enthaltenen Bitterstoffe sollen außerdem die Blutbildung fördern. Wissenschaftler konnten zeigen, dass Löwenzahn außerdem entzündungshemmend und schmerzlindern wirkt, noch dazu antioxidative Eigenschaften aufweist und die Entstehung von Krebszellen verhindern kann (zusammengefasst in www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16950583).

Als Mineralstoffe sind Kalium, Calcium, Natrium, Phosphor und Eisen enthalten. Der Vitamin C Gehalt ist recht hoch, sodass Löwenzahnsaft auch gegen Erkältungskrankheiten hilft. Zudem dient Löwenzahnsaft der „Blutreinigung“.

Eine weitere Wirkung des Löwenzahnsaftes besteht darin, dass er bei äußerlicher Anwendung gegen Warzen helfen kann. Ebenfalls wird er zur Linderung bei Verbrennungen und Insektenstichen auf der Haut angewendet.

Der Saft der Löwenzahnwurzel gilt als besonders wirkungsvoll bei Arthritis. Denn er soll die schmerzhaften Entzündungen der Gelenke lindern.

Wie bei jeder Heilpflanze, so kann eine Überdosierung auch bei Löwenzahnsaft zu unerwünschten Wirkungen führen. Insbesondere Reizungen des Magen-Darm-Traktes und Kontaktekzeme der Haut sind in seltenen Fällen beobachtet worden.

Bei einer angemessenen Dosierung treten die Nebenwirkungen nicht auf. Eine häufige Dosierungsempfehlung lautet, den Löwenzahnsaft drei bis viermal täglich vor den Mahlzeiten einzunehmen und ihn dazu mit der sechsfachen Menge Wasser zu verdünnen. Erwachsene können hierbei einen Esslöffel, Kinder hingegen nur einen Teelöffel Pflanzensaft zu sich nehmen.

Der Geschmack des Löwenzahnsaftes ist auf angenehme Art leicht bitter.

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Kombucha ist ein durch Fermentierung gewonnenes Gärgetränk, welches auf der Basis von schwarzem oder grünem Tee und mit dem Zusatz des sogenannten „Kombucha-Teepilzes“ hergestellt wird.

Der Kombucha-Teepilz ist kein Pilz im botanischen Sinne, sondern eine Symbiose säureproduzierender Bakterien und verschiedener Hefepilze. Zur Herstellung des Kombucha-Getränks wird der Teepilz zu gesüßtem grünem oder schwarzem Tee hinzugegeben.

Nach circa acht bis zwölf Tagen der Reifung entsteht durch die Wirkung der Mikroorganismen, die den Zucker in gesunde Inhaltsstoffe wie beispielsweise Vitamine umwandeln, das wohltuende Kombucha-Getränk.

An der Oberfläche des Tees haben die Hefezellen bei der Sprossung eine gallertartige Schicht gebildet, die für spätere Kombucha-Produktionen weiterverwendet werden kann. Der Geschmack des kohlensäurehaltigen Kaltgetränks ist leicht süßsäuerlich. Wenn Kombucha noch länger reift, bildet sich nach etwa 20 bis 30 Tagen ein gesunder Essig.

Die Hefepilze wandeln den Zucker des Tees in Kohlendioxid und Alkohol um. Daraus stellen die im Kombucha enthaltenen Bakterien unter anderem Glukonsäure und Glucuronsäure her. Bei der Gärung entstehen außerdem weitere Säuren. Auch enthält das Kombucha-Getränk wichtige Spurenelemente, wie Zink und Mangan.

Mythen und Geschichten

Im ostasiatischen Raum ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden um das alkoholhaltige Getränk, faktisch erwiesen ist aber, dass das Kombucha-Getränk eine Vielzahl gesundheitsfördernder Eigenschaften besitzt.

Wie bei allen „Superfoods“ gilt: Nicht alle Wirkungen, die dem Getränk nachgesagt werden, sind wissenschaftlich bewiesen. Aber auch wenn man nur diejenigen betrachtet, zu denen es zuverlässige Studien gibt, entsteht schon ein gutes Bild vom gesunden Kombucha.

In China, dem vermuteten Herkunftsland des Kombucha-Pilzes, wird das Getränk möglicherweise bereits seit Jahrtausenden als Heilmittel eingesetzt. Andere Quellen gehen davon aus, dass Kombucha ursprünglich aus Osteuropa stammt und wesentlich später entwickelt wurde. Schließlich ist Zucker erst seit der frühen Neuzeit in größeren Mengen verfügbar.

Studien und Wirkungsbelege für Kombucha

Stoffwechsel und Verdauung

Kombucha wird eine positive Wirkung auf den Stoffwechsel und das Verdauungssystem nachgesagt. Es stärkt demnach das Immunsystem, hilft bei Erkrankungen wie GichtArterioskleroseDiabetesRheuma oder Bluthochdruck und führt zudem zu einer allgemeinen Steigerung des Wohlbefindens.

Eine antioxidative und immunstärkende Wirkung konnte in Tierversuchen bestätigt werden (siehe: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10904168 und https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14631833).

Lebererkrankungen

Auch ein schützender und heilender Effekt bei Lebererkrankungen ist wissenschaftlich erwiesen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21388793).

Nervosität, Angst, Durchfall, Sehkraft

Kombucha wirkt angeblich auch gegen Nervosität, Angst und Abgeschlagenheit, es bessert Rückenschmerzen, stärkt die Sehkraft und beugt zahlreichen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Durchfall oder dem Grauen Star vor. Es verbessert die Nerven- und Muskelfunktionen und regt Reinigungs- und Ausscheidungsprozesse an, was der Entschlackung des gesamten Körpers dient.

Krebs

Als ob das nicht schon alles reicht: Kombucha-Tee soll auch Krebs vorbeugen können oder im Falle einer Erkrankung therapiebegleitend eingesetzt werden können. Insgesamt wirkt das Wundergetränk dadurch lebensverlängernd, was an Mäusen sogar nachgewiesen werden konnte (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10978857).

Falten und Potenz

Außerdem bekämpft Kombucha ungeliebte Alterserscheinungen, wie Faltenbildung oder das Nachlassen der sexuellen Potenz. Selbst weiße Haare dunkeln angeblich wieder nach.

Antibiotische Wirkung

In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte dem Getränk eine antibiotische Wirkung nachgewiesen werden. Interessanterweise hemmte Kombucha dabei sogar das Wachstum verschiedener Krankheitserreger, wenn der pH-Wert des Getränks neutral ist und die Hefepilze durch Denaturierung abgetötet wurden. Das wiederum spricht dafür, dass die im Kombucha enthaltenen Mikroorganismen Substanzen produzieren, die ihrerseits diese gesunden Eigenschaften aufweisen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10888589).

Wichtig: Hygiene bei der Herstellung und Lagerung!

Dabei ist Kombucha mit seinem süß-säuerlichen Geschmack zugleich ein leckeres Erfrischungsgetränk, insbesondere wenn es kalt genossen wird.

Direkte Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt, jedoch muss bei der Herstellung strikte Hygiene herrschen, da sich sonst unerwünschte, schädliche Mikroorganismen bilden können.

Aufgrund des recht hohen Zuckergehalts ist Kombucha für Diabetes-Patienten nur bedingt und in geringen Maßen geeignet. Auch Ernährungsbewusste sollten solche Kombucha-Getränke bevorzugen, die nur wenig Zucker enthalten.

Trockene Alkoholiker sollten auf Kombucha verzichten, um sich vor einem Rückfall zu schützen. Denn das Getränk enthält, laut Herstellerangaben, circa 0,5 Prozent Alkohol, also etwa so viel wie alkoholfreies Bier. Selbstproduziertes Kombucha kann sogar bis zu drei Prozent Alkohol aufweisen.

Kinder sollten, aufgrund des vorhandenen (aber geringen) Alkoholgehalts und des Koffeins aus dem Tee, nicht mehr als ein Glas Kombucha (125 ml) über den Tag verteilt trinken, unter vier Jahren sollten sie lieber ganz auf Kombucha verzichten. Auch Schwangere und stillende Mütter sollten auf das Getränk verzichten. Allerdings gehen die „Meinungen“ diesbezüglich weit auseinander.
Kombucha kann selbst hergestellt oder aber fertig gekauft werden. Um das gesunde Getränk selber zu produzieren, ist ein lebensfähiger Kombucha-Ansatz nötig, der frei von anderen Keimen ist.

Außerdem sollten Sie etwa zehn Prozent eines fertigvergorenen Kombucha-Getränks hinzugeben. Der niedrige pH-Wert verhindert dann direkt das Wachstum gefährlicher Mikroorganismen. Noch dazu erleichtert dies den Hefen den Start der Fermentation.

Wer Kombucha selber ansetzen möchte, muss darauf achten, dass die Pilze immer Kontakt zur Flüssigkeit behalten. Denn sonst kann es leicht zur Schimmelbildung kommen.

Sollte in dem Getränk Schimmel sichtbar sein, entsorgen Sie den gesamten Ansatz. Gleiches gilt, falls die Farbe oder der Geruch sich ungewöhnlich verändern. Denn unerwünschte Mikroorganismen beeinflussen nicht nur den Geschmack, sondern können außerdem hochgradig gesundheitsschädlich sein.

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Industriell hergestellter Kombucha ist „wertlos“

Industriell hergestelltes Kombucha wird nach wenigen Tagen sterilisiert, um alle enthaltenen Mikroorganismen abzutöten. Die Gärung wird dementsprechend aufgehalten und die probiotische Wirkung geht verloren.

Dem Getränk wird meist noch Sirup hinzugefügt. Die volle gesundheitsfördernde Wirkung können Sie also nur erreichen, wenn Sie Ihr Getränk unter optimalen hygienischen Bedingungen selbst ansetzen.

Als Arzneimittel ist Kombucha bisher nicht zugelassen, jedoch kann es in Bio- und Reformhäusern und mittlerweile auch im Supermarkt erworben werden. Wenn die Pharmaindustrie diese Wirkungen in einem Arzneimittel (mit Patentschutz) kombinieren könnte: Die würden das rund um die Uhr bewerben und Milliarden damit verdienen…

Der Bekanntheitsgrad des Kombucha-Getränks steigt rasant, und auch in Europa gewinnt Kombucha vermehrt Anhänger hinzu. Das traditionelle Heilmittel aus Asien hat seinen Erfolgszug in die ganze Welt schon längst angetreten und erfreut sich mit seiner faszinierenden Heilkraft und seinem einzigartigen Geschmack überall auf dem Globus immer größerer Beliebtheit.

Anleitung: So stellen Sie Ihr eigenes Kombucha-Getränk her

Die wichtigste „Zutat“ für Ihr Kombuchagetränk ist natürlich der Kombucha-Teepilz. Außerdem brauchen Sie für einen Liter Getränk 100 bis 150 ml fertiges Kombucha-Getränk zum Ansetzen, ca. 8 g Schwarz- oder Grüntee (oder eine Mischung aus beiden Sorten), einen Liter Wasser und 90 bis 100 g Zucker (idealerweise Roh- oder Vollrohrzucker).

Als Gärgefäß eignen sich zum Beispiel Kannen aus Glas oder Keramik. Zum Abdecken brauchen Sie noch ein luftdurchlässiges Abdecktuch aus Baumwolle und einen Gummiring zum Abdichten des Tuchs.

Und so geht’s:

  1. Sorgen Sie dafür, dass alle Küchengeräte, die mit dem Pilz in Berührung kommen, absolut sauber sind. Außerdem müssen Seifen, Klarspüler (aus der Spülmaschine) und andere chemische Stoffe gründlich entfernt werden. Waschen Sie deshalb die Kanne nach der eigentlichen Reinigung noch einmal gründlich mit heißem Wasser ab, um Spülmittelreste zu entfernen.
  2. Geben Sie den Tee in einem Teefilter oder lose in sprudelnd kochendes Wasser und lassen Sie ihn 15 Minuten ziehen.
  3. Nehmen Sie den Teefilter aus dem Tee oder sieben Sie ihn ab. Geben Sie jetzt den Zucker hinzu. Keine Sorge: Im fertigen Getränk wird viel weniger Zucker enthalten sein, ein Großteil davon wird umgewandelt. Übrigens: Honig ist für das Kombuchagetränk nicht geeignet. Er hat eine antibiotische Wirkung und kann deshalb Teile der Mikroorganismen im Kombucha abtöten.
  4. Lassen Sie den Tee auf Zimmertemperatur oder höchstens zwei Grad höher abkühlen. Zu heißer Tee kann den Teepilz abtöten, also im Zweifelsfall lieber nachmessen! Stellen Sie ein Glas- oder Keramikgefäß bereit, das sich leicht reinigen lässt. Breite Gefäße eignen sich besser als schmale, weil der Kombucha dann besser „atmen“ kann.
  5. Geben Sie mindestens 100 ml fertiges Kombuchagetränk in das Glas und füllen Sie es mit dem abgekühlten Tee auf. Spülen Sie den Kombuchapilz unter fließendem Wasser ab und legen Sie ihn mit in das Gärgefäß. Er sinkt entweder auf den Grund oder schwimmt an der Oberfläche, beides ist in Ordnung.
  6. Decken Sie das Gefäß mit einem sauberen Tuch ab (zum Beispiel Küchenkrepp oder ein Geschirrtuch) und dichten Sie es mit einem Gummiring ab. Das Tuch muss genügend Luft durchlassen, darf aber keinen Durchlass für kleine Insekten wie Fruchtfliegen bieten.
  7. Stellen Sie das Gefäß an einen warmen Platz. Idealerweise sollten mindestens 21 Grad herrschen, ideal sind 23 bis 24 Grad. Direkte Sonneneinstrahlung ist jedoch ungünstig. Halten Sie Abstand zu Topfpflanzen sowie Obst und Gemüse, um keine Schimmelsporen ins Glas gelangen zu lassen. Bewegen Sie das Glas in den nächsten Tagen möglichst nicht und rauchen Sie nicht in der direkten Nähe. Nach und nach bildet der Kombucha jetzt eine kompakte Schicht auf der Oberfläche des Getränks.
  8. Nach 10 bis 14 Tagen (je nach Temperatur) ist das Getränk fertig. Sieben Sie jetzt das Getränk ab und füllen Sie es in saubere Flaschen. Es hält sich im Kühlschrank ein bis zwei Wochen, sollte aber nicht luftdicht verschlossen werden, weil es nachgärt. Heben Sie mindestens 10 Prozent des Getränks als neue Ansatzflüssigkeit auf.
  9. Nehmen Sie den Teepilz heraus, spülen Sie ihn unter fließendem lauwarmem Wasser abund entfernen Sie eventuell die untersten Schichten, wenn sie sich dunkel verfärbt haben. Reinigen Sie das Gärgefäß gründlich. Dann können Sie wieder von vorne beginnen.

Und wie viel Kombucha darf ich trinken?

Eine tägliche Obergrenze gibt es für Kombucha nicht, viele Menschen trinken einen Liter oder mehr pro Tag. Allerdings sollten Sie Ihren Körper langsam an das ungewohnte Getränk gewöhnen. Beginnen Sie mit drei kleinen Schnapsgläschen pro Tag und steigern Sie die Menge langsam.

Empfohlen wird für den dauerhaften Konsum 0,3 bis 0,4 Liter pro Tag. Möglich ist aber auch eine kurmäßige Einnahme: Dabei trinken Sie nur sechs Wochen lang Kombucha und machen dann eine Pause von sechs Wochen. Probieren Sie aus, was Ihnen gut tut!

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Klinoptilolith ist ein Mineral, das vom Darm nicht resorbiert werden kann. Es wird also unverändert wieder mit dem Stuhl ausgeschieden.

Bei der Darmpassage allerdings „saugt“ es sozusagen alle die Stoffe im Darminhalt auf, die einen unphysiologischen Charakter aufweisen und transportiert sie nach Außen. Dieses „Aufsaugen“ ist ein rein physikalischer Vorgang, der auf einem Ionenaustausch zwischen Klinoptilolith und einem anderen „Substrat“ beruht.

Bei einer kurmäßigen Anwendung über einige Wochen (zum Beispiel: im Frühjahr zur Leberentgiftung und im Herbst zur Darmentgiftung), können gute Entgiftungsleistungen erzielt werden. Aber es ist auch möglich, Klinoptilolith begleitend zu der Medikation gegen eine Erkrankung zu nehmen. Denn eine Basisentgiftung lässt den Organismus besser auf jede Form von Therapie ansprechen.

Diese Funktion der „Entgiftung“ die dem Klinoptilolith zugeschrieben werden bringen uns zu einem entscheidenden Punkt in der Heilkunde – und um es gleich vorweg zu nehmen: es ist auch einer der Punkte, die von einigen Skeptikern stark kritisiert werden; aus welchen Gründen auch immer.

Die elementaren Eckpfeiler der ganzheitlichen bzw. alternativen Medizin sind Verfahren, die im wesentlich auf einer „Selbstregulation“ des Körpers beruhen.

Neben verschiedenen alternativen Therapieverfahren, kommen der sogenannten Ausleitung, EntschlackungEntsäuerung und Entgiftung des Körpers wesentliche Bedeutungen zu. Dies kann zum Beispiel mittels Heilfasten geschehen.

Schon in früheren Jahren wurden traditionell Fastenzeiten eingehalten, die religiöse, aber auch gesundheitliche Gründe hatten. Sie dienten ins Besondere der Entgiftung und wurden mehrheitlich im Frühjahr jeden Jahres durchgeführt.

Heute ist die Entgiftung mehr als nur „wichtig“. Für meine Begriffe ist sie zu einem unerlässlichen Instrumentarium geworden, um eine langfristige Gesundheitsvorsorge zu garantieren.

Denn die Giftbelastungen in Umwelt und jetzt auch noch in unserer Nahrung, aufgrund von Chemikalien, Konservierungsstoffen und genetisch modifizierten Bestandteilen, hat in den letzten 25 Jahren überproportional zugenommen:

Diese „Stoffe“ strapazieren den Organismus oft mehs als uns lieb ist. Die in den Körper eindringenden Giftstoffe lösen zumeist eine Reaktion aus, deren Endprodukte (unter anderem) „freie Radikale“ sind. Diese zerstören in der Regel die Membranen der Körperzellen und verursachen somit langfristig Gewebe- und Organschäden. Dies äußert sich unter anderem auch in der Entwicklung von Erkrankungen und beschleunigten Alterungsprozessen.

Ziel einer naturheilkundlichen Therapie sollte es also sein, die Entstehung dieser Radikale zu unterbinden und möglichst auch wieder auszuscheiden.

Der Körper selbst hat „Entgiftungsanlagen“, die in der Lage sind, freie Radikale zu eliminieren. Aber auch hier gibt es Kapazitäten, die bei einer hohen Schadstoffanflutung schnell an ihr Limit geraten.

Also muss sichergestellt sein, dass diese Kapazitäten nicht erschöpft werden. Dies kann man erreichen, indem man der Schadstoffbelastung ausweicht, was aber in der Realität oft nicht zu realisieren ist.

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Alternativ dazu kann man selbst eine aktive Entgiftung betreiben, indem man einmal in den Körper eingedrungene Schadstoffe mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln bindet und eliminiert. Und da kommt das Klinoptilolith wieder ins Spiel:

Klinoptilolith, ein Vulkanmineral, ist eine solche Alternative, die in der Ökologie und der alternativen Medizin hervorragende Entgiftungseigenschaften demonstriert hat.

Klinoptilolith hat eine Reihe von Eigenschaften, wie:

  • Es ist in der Lage, chemische Rückstände in der Nahrung zu erkennen und zu entfernen, inklusive Medikamentenrückstände. Das Gleiche gilt für die Ausleitung von Schwermetallen wie Quecksilber, Cadmium, Blei usw., die in hohem Maße gesundheitsschädlich sind.
  • Es entfernt Gifte, die von Bakterien und Pilzen im Darm produziert werden, falls eine Störung in der Darmflora vorliegt. Dies können Fäulnis- und Gärungsgifte sein, die unbehandelt zu einer Verschlechterung der Flora beitrügen.
  • Es fördert die Darmmotilität und –regenerationsfähigkeit. Es trägt in erheblichen Maße dazu bei, dass sich die normale Darmflora wieder regeneriert. Man kann Klinoptilolith als einen 100 prozentigen Ballaststoff ansehen, der wie alle Ballaststoffe die Darmfunktion anregt.
  • Es fördert das Immunsystem, welches in einem hohen Maße von einer gesunden Darmflora abhängig ist. Dies nimmt auch einen günstigen Einfluss auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
  • Es ist in der Lage, die Leber zu entlasten. Die Entgiftungsprodukte der Leber gelangen mit der Gallenflüssigkeit in den Darm. Um eine Rückresorption zu vermeiden, braucht es Ballaststoffe, die diese Gallenflüssigkeit binden können. Und hier spielt Klinoptilolith eine seiner stärksten Trumpfkarten aus, als ein 100-Prozent-Ballaststoff.
  • Ebenso werden die Nieren entlastet. Klinoptilolith hat eine basische Wirkung und bindet überflüssige Säuren.
  • Der Einsatz von Klinoptilolith verbessert die „Allgemeinsituation“ des Darms, was sich in einer besseren Resorption von Nährstoffen und anderen wichtigen Elementen äußert. Somit wird auf diesem indirektem Wege die Versorgung des Organismus mit essentiellen Stoffen optimiert, was sich in einer Verbesserung des Wohlgefühls bemerkbar macht.

Wer kann Klinoptilolith benutzen?

Zur Vorbeugung kommt eigentlich jeder in Frage: vom Kind bis ins hohe Alter. Nach meiner Erfahrung profitieren besonders die Menschen:

  • die an chronischen Erkrankungen leiden,
  • die eine Fastenkur oder Entschlackungskur in Erwägung ziehen,
  • die Zeichen von Übersäuerung zeigen,
  • die Darmprobleme haben,
  • die Immunschwächen mit häufigen Infekten haben,
  • bei chemischen Belastungen,
  • Stress,
  • „moderner“ (Fast-FoodErnährung,
  • bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme,
  • Chemotherapie,
  • Bestrahlung,
  • Rauchen und
  • Leistungssport.

Dosierung

Eine sogenannte „Klinoptilolith-Kur“ läuft über ca. 2 bis 6 Wochen. Im Wesentlichen kann man den Einnahmeempfehlungen nachkommen, die auf dem Etikett entsprechender Präparate angegeben sind. Kleinkinder sollten nur etwa 1/3 der Normaldosis bekommen, Schulkinder die Hälfte. Bei besonders hoher Belastung sollte man über den 6-Wochen-Rahmen hinaus weiter therapieren. Hierbei kommt man dann oft mit der halben Normaldosis aus.

Kritik

Wie so häufig wird auch diese Form der Gesundheitspflege von einigen Vertretern der Pharmaindustrie und der Schulmedizin heftig angegriffen.

Häufig wird das Argument einer fehlenden „wissenschaftlichen Nachweisbarkeit der Effektivität“ ins Feld geführt. Aber auch hier fehlt der Schulmedizin der wissenschaftliche Nachweis, dass es NICHT effektiv ist.

Nur weil die medizinische Wissenschaft keine Effektivität nachweisen kann (weil es hierzu fast keinerlei Studien gibt), ist dies nicht sofort gleichzusetzen mit „uneffektiv“. Es ist allenfalls gleichzusetzen mit der Wahrscheinlichkeit, dass die Schulmedizin nicht in der Lage ist, hier Effekte zu erkennen oder nicht willens ist, diese zu erkennen (oder beides).

Fazit

In der Ökologie, also weit abseits von der Medizin, hat sich der Ionenaustausch über Zeolithe wie Klinoptilolith als Entgifter bereits seit einiger Zeit durchsetzen können. Hier wirkt es nachgewiesenermaßen, ohne das man die Wissenschaft der Schulmedizin um Erlaubnis gefragt hätte.

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Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa

Kann Jiaogulan tatsächlich einen wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden leisten und die Lebensqualität bis ins hohe Alter erhalten? Sogar das Leben verlängern?

Abb1: Hier eine Aufnahme des „Krauts der Unsterblichkeit“ aus dem Botanischen Garten in Kiel. Die Pflanze in der Abbildung ist noch relativ klein und jung.

Die Heilpflanze Jiaogulan, botanisch Gynostemma pentaphyllum, ist bei uns vor allem als Tee im Handel. Ebenso als Kapseln, Getränk oder Pflanzensamen zum Aussäen ist die Pflanze aus China zu haben. Während sie in ihrer Heimat auch als Salat oder gekocht verzehrt wird, darf sie in der EU jedoch derzeit nicht als Lebensmittel angeboten werden.

In der traditionellen chinesischen Medizin wurde die gesundheitsfördernde Wirkung von Jiaogulan erst spät entdeckt, da das Kürbisgewächs zunächst nur in bestimmten Regionen Südchinas sowie Nordvietnams bekannt war. Heute ist Jiaogulan neben Ginseng als Pflanze der Hundertjährigen bekannt, da sie unter anderem reichlich Antioxidantien enthält.

Die „Wissenschaft“ hat sich natürlich mit der Wirkung von Jiaogulan bereits beschäftigt. Dabei wurde vor allem der Effekt der Pflanze als Antioxidanz sowie auf das Herz-Kreislauf-System und Stoffwechselstörungen untersucht.

Viele der Ergebnisse sind zwar erst vorläufig und benötigen weitere Studien, doch zeigen sich einige gesundheitsfördernde Aspekte bereits deutlich. Zudem gibt es bislang noch keine Berichte über Unverträglichkeitsreaktionen. Daher könnten Tee, Kapseln oder flüssige Extrakte von Gynostemma pentaphyllum tatsächlich vielen Menschen zu mehr Wohlbefinden verhelfen.

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Doch welche Wirkungen wurden bisher wissenschaftlich belegt?

Der traditionelle Tee aus Jiaogulan, den man auch hierzulande kaufen kann, soll die Immunreaktion des Körpers verbessern. Tatsächlich ist genau dieser Effekt bereits im Tierversuch gezeigt worden.
2007 hat man Mäusen Extrakte aus der Heilpflanze gespritzt.

Anschließend konnte bei den Tieren ein erhöhter Level an Antikörpern und Zytokinen nachgewiesen werden. Die Forscher vermuten, dass die Wirkstoffe der Pflanze T- und B-Zellen aktivieren.
(Huang et al., 2007, Journal of the Pharmaceutical Society of Japan, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17473531)

Die im Tee enthaltenen Polysaccharide stimulieren zudem die Makrophagen sowie den Tumornekrose-Faktor Alpha. Die entsprechende Studie belegt außerdem, dass die Jiaogulan-Polysaccharide das Wachstum von Darmtumorzellen hemmen. Dies allerdings fand alles im Reagenzglas statt. (Yang et al., 2008, Journal of Agricultural and Food Chemistry, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18636735)

Im Tiermodell konnte der Verzehr der Pflanze bei Mäusen Keimzellen vor dem Zelltod durch Zellgift bewahren. (Yuan et al., 2010, Toxicology Mechanisms and Methods, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20163293)

Andere, unerwünschte Zellen dagegen erleiden grade durch einen alkoholischen Extrakt aus Gynostemma pentaphyllum den Zelltod. So zum Beispiel Tumorzellen. Im Zellversuch sterben die Tumorzellen durch die Gabe des Extrakts ab.

Die Forscher vermuten, dass dabei durch Jiaogulan der Level an Wasserstoffperoxid speziell in den Tumorzellen bis zur tödlichen Konzentration ansteigt, indem der Extrakt der Heilpflanze das Enzym Superoxid-Dismutase stimuliert. Sie schlagen daher die weitere Erforschung des Pflanzenextrakts gezielt für die Krebsvorbeugung und -therapie vor. (Schild et al., 2010, Phytomedicine, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20106643)

Patienten mit Stoffwechselerkrankungen könnten ebenfalls von der asiatischen Heilpflanze profitieren. Bereits 2004 entdeckten schwedische Forscher einen Wirkstoff in Gynostemma pentaphyllum, der in Ratten die Glukosetoleranz wie auch den Insulinlevel bei Hyperglykämie erhöhte. Der neuentdeckte Stoff bekam den Namen Phanosid und könnte in Zukunft Diabetikern helfen, ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren. (Norberg et al., 2004, Journal of Biological Chemistry, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15220351)

2008 konnte die positive Wirkung bestätigt werden. Koreanische Forscher gaben Mäusen den Ethanolauszug von Jiaogulan als Nahrungsergänzung und fanden anschließend, dass der Blutzuckerspiegel der Tiere dadurch sank. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Wirkstoffe der Heilpflanze die am Zuckerstoffwechsel beteiligten Enzyme aktivieren. (Yeo et al., 2008, Journal of Medicinal Food, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19053864)

Durch solche Studienergebnisse ermutigt, konzentrierten sich Forscher auf den möglichen Einsatz des Heilpflanzenextraktes bei Patienten, die an Diabetes leiden. 2010 wurde die Wirkung des Jiaogulan-Tees zum ersten Mal in einer wissenschaftlichen Studie direkt an Menschen untersucht, die eine Typ II-Diabetes haben. Die Teilnehmer tranken zwölf Wochen lang täglich Tee aus sechs Gramm der Pflanze. Wieder zeigte sich, dass die Heilpflanze in der Lage ist, die Glukose- und Insulinsensitivität zu erhöhen und daher ein gutes, verträgliches Mittel ist, das bei Diabetes hilft. Kein Patient erlitt während des Versuchs Unverträglichkeitsreaktionen. (Huyen et al., 2010, Hormone and Metabolic Research, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20213586)

Die Werbung für Jiaogulan-Präparate verspricht zudem, dass deren Einnahme die Blutfettwerte positiv beeinflusst. Bereits 2005 konnte wissenschaftlich belegt werden, dass die Gabe von Gynostemma pentaphyllum bei Ratten mit erhöhten Fettwerten den Level an Cholesterin, Triglyceriden sowie Nitrit senkt. Der Mechanismus dafür ist jedoch noch unbekannt.
(Megalli et al., 2005, Journal of Pharmacy & Pharmaceutical Sciences, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16401396)

Kurz darauf wurden diese Ergebnisse untermauert sowie der positive Effekt auf den Zuckerstoffwechsel gezeigt, als dieselbe Forschergruppe zeigen konnte, dass der Pflanzenextrakt bei übergewichtigen Ratten die Glukosetoleranz erhöht und die Blutfettwerte signifikant senkt.
(Megalli et al., 2006, Journal of Pharmacy & Pharmaceutical Sciences, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17207412).
Bei den normalgewichtigen Ratten im Experiment blieb der Effekt allerdings aus.

Im Jahr 2006 wurde der Pflanzenextrakt in Taiwan an 56 Patienten mit Fettleber ohne Alkoholismus getestet. Dabei stellten die Mediziner fest, dass die Einnahme des Extrakts die Insulinwerte und den BMI deutlich verbessert. Daher wird in der Studie vorgeschlagen, Jiaogulan als Begleittherapie bei Fettleber einzusetzen. (Chou et al., 2006, Alternative Therapies in Health and Medicine, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16708768)

Die bisherigen Forschungsergebnisse stimmen positiv und es verwundert nicht, dass Jiaogulan es in China zum Konkurrenz Nummer Eins des traditionellen Ginsengs geschafft hat. Es spricht nichts dagegen, die Heilpflanze als Tee oder Extrakt einzunehmen, um das eigene Wohlbefinden zu stärken. Doch unterschiedliche Verfahren bei der Extrahierung bringen ebenso unterschiedliche Präparate hervor, was die chemische Zusammensetzung der Wirkstoffe angeht. (Xie et al., 2010, Journal of Agricultural and Food Chemistry, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20939605)

Da die Produkte keine Medikamente, sondern als Nahrungsmittelergänzung gelten, können sie in Qualität und Wirksamkeit daher sehr variieren. Man sollte sich stets die Begleitinformationen genau durchlesen und möglicherweise verschiedene Anbieter ausprobieren, wenn man das für sich perfekt passende Präparat sucht.

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Beitragsbild: Aufnahme des „Krauts der Unsterblichkeit“ aus dem Botanischen Garten in Kiel

Das Interzym. Ein weiteres Enzympräparat auf dem Markt. Nachdem mich eine Leserin nach diesem Mittel fragte, begann ich eine Recherche dazu.
Bevor ich zu einer Bewertung und Stellungnahme komme, muss ich ein wenig „historisch“ werden in Sachen Enzymtherapie. Und dabei muss jedes Präparat sich mit dem „alten“ Wobenzym vergleichen lassen.

Das „alte“ Wobenzym gibt es in seiner „N-form“, also Wobenzym N, nicht mehr in Deutschland zu kaufen. Es besteht aber wohl durchaus noch die Möglichkeit, das Wobenzym N vom Ausland zu beziehen.

Der alte Hersteller vom Wobenzym N preist stattdessen jetzt in Deutschland das Wobenzym P an, dass ausschließlich aus pflanzlichen Enzymen besteht (Bromelain, Papain und Rutin) beziehungsweise Wobenzym Plus (Bromelain, Trypsin, Rutin). Nähere Angaben zur Zusammenstellung und Wirkung von Wobenzym finden Sie hier: Wobenzym – Enzymtherapie mit den bekanntesten Enzym-Tabletten.

Seit rund fünf Jahren scheint es ein „Nachfolgepräparat“ zum Wobenzym N zu geben, das in den Niederlanden erhältlich ist. Es nennt sich Interzym und scheint eine exakte Kopie des „alten“ Wobenzym zu sein.

Hier ein Vergleich von Wobenzym N (zu seinen besten Zeiten) und dem neuen Interzym. Die Mengenangaben beziehen auf jeweils ein Dragee und entsprechen dem Stand vom 16.9.2016 der Webseiten von aaltenpharma.nl/a-39984164/produkte-bestellen/interzym-1000/ und luckyvitamin.com:

 

Wobenzym N

Interzym

Pancreatin

100 mg

100 mg

Papain

60 mg

60 mg

Bromelain

45 mg

45 mg

Trypsin

24 mg

24 mg

Chymotrypsin

1 mg

1 mg

Rutin

50 mg

50 mg

Das Wobenzym N und das Interzym haben somit gleichen Inhaltsstoffe, zumindest quantitativ.

Das sagt aber noch nichts darüber aus, wie und ob diese Enzyme wirken. Denn ich kenne auch andere Enzymkombinationspräparate („Nachbauten“), die eine fast ähnliche Zusammensetzung haben (in der Menge), die aber in der Wirkung nach meiner Erfahrung nicht an das alte Wobenzym N rankamen. Dies scheint an der tatsächlichen Enzymaktivität der Bestandteile (gemessen in F.I.P-Einheiten) zu liegen.

Und wenn das stimmt, was mir Kollegen bisher berichtet haben, dann scheinen wir es hier  mit einem sehr potenten Mittel zu tun zu haben. Meine Beobachtungen mit Patienten laufen derzeit noch.

Der Preis

Enzyme waren noch nie billig: Bei Interzym.com, der Webseite des niederländischen Interzym-Anbieters gibt es 1000 Dragees für 129,90 Euro (Stand 16.9.2016).

Bleibt noch die Frage der Dosierung: Ein Schweizer Lieferant (ein Naturheilpraktiker), empfiehlt zu Beginn morgens 5 und abends 4 Dragees oder 3 x 3 Dragees. Nach einem Monat geht es dann weiter mit einer Erhaltungsdosis von 2 x 3 Dragees pro Tag. Der Hersteller empfiehlt auf seiner Webseite 3 mal täglich zwei bis vier Dragees.

Nach bisherigen Erfahrungen muss ich sagen, dass wir es hier anscheinend mit einem „Nachfolger“ zu tun haben, der diesen Namen auch verdient.

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Inulin ist die Bezeichnung für ein natürlich vorkommendes Fruktosepolymer, also ein Polysaccharid aus Fruktose, wie es von vielen Pflanzen synthetisiert wird. Seinen Namen erhielt Inulin von der Pflanze Alant, lateinisch Inula helénium, in der es 1804 zum ersten Mal entdeckt wurde.

In vielen Pflanzen dient Inulin als Energiespeicher. Der wasserlösliche Stoff ist in einigen Pflanzen besonders reichhaltig vorhanden, darunter Pastinaken, Bananen, Knoblauch, Chicorée, Getreide, Zwiebeln oder Topinambur.

Für Menschen ist Inulin ein Ballaststoff, denn das Enzym Inulinase, das den Stoff abbaut, ist bei uns nicht vorhanden. Der Verzehr größerer Mengen Inulin kann daher Darmprobleme wie Blähungen oder Durchfall mit sich bringen und man sollte es als Nahrungsergänzungsmittel schrittweise in die gewohnte Ernährung integrieren. Andere Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten. Im Gegensatz zum Menschen können bestimmte nützliche Bakterien im Darm, insbesondere Milchsäurebakterien (Laktobazillen), Inulin verdauen.

Als Präbiotikum dient Inulin diesen Darmbakterien als Nahrung. Die Milchsäurebakterien produzieren dabei Milchsäure und säuern dadurch das Darmmilieau an und machen es ungünstig für eingeschleppte pathogene Bakterien. So kann Inulin eine gesundheitsfördernde Wirkung ausüben und die Darmflora gegen Infektionen stärken. Es erhöht außerdem die Kalzium-Aufnahme aus der Nahrung (1) und es gibt Hinweise, dass auch die Magnesium-Aufnahme verbessert wird.(2)

Inulin hat in der Lebensmittelindustrie eine große Bedeutung gewonnen. Es wird beispielsweise als Zusatzstoff verwendet, um den Ballaststoffanteil eines Nahrungsmittels zu erhöhen. Zudem wird es als probiotischer Lebensmittelzusatz eingesetzt. In Diabetikerprodukten dient es als Stärke-Ersatzstoff, der keine Insulin-Ausschüttung bewirkt. Da Inulin nicht verdaut werden kann, erhöht es nach dem Verzehr den Blutzuckerspiegel ebenso wenig wie den Level an Triglyceriden (3). Es wird zudem als Ersatzstoff für Zucker, Mehl oder Fett eingesetzt oder um die Textur von Nahrungsmitteln zu verbessern. Inulin liefert nur wenige Kalorien (1.5 kcal/g) und kann das Stuhlvolumen erhöhen, die Verdauung fördern und sich positiv auf den Triglycerid-Spiegel auswirken. Im Tierversuch unterdrückt Inulin die Entstehung von Darmkrebs.(4)

In Europa liegt die durchschnittliche Menge an täglich verzehrtem Inulin je nach Schätzung bei 3 bis 10 Gramm täglich. Dabei wird weniger Inulin durch natürliche Quellen aufgenommen als durch verarbeitete Nahrungsmittel wie Müsliriegel oder Joghurts, die mit Inulin angereichert wurden. Als Nahrungsergänzung sollen Erwachsene laut der Gesellschaft deutscher Chemiker täglich bis zu 5 Gramm Inulin aufnehmen.

Das rein pflanzliche Inulin, das häufig als Pulver oder in Kapseln angeboten wird, eignet sich auch für Vegetarier oder Veganer. Durch einen leicht süßlichen Eigengeschmack kann es in Milchprodukte oder Getränke eingerührt den Geschmack verbessern oder eine cremige Konsistenz verleihen. Wer unter Fruktoseintoleranz leidet, muss das Fruktosepolymer Inulin dagegen meiden.

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Fakten und Studien zu Inulin

Inulin, ähnlich wie Fructose, hat einen sehr geringen glykämischen Index und praktisch keine Kalorien, da nur sehr wenig von der Substanz resorbiert wird. Daher erscheint es fast logisch, Inulin mit zu berücksichtigen, wenn es um die Frage der Gewichtsreduktion geht.
Ein Autorenteam aus Polen hat sich unter anderem dieser Frage angenommen:

Effects of inulin-type fructans on appetite, energy intake, and body weight in children and adults: systematic review of randomized controlled trials.

Diese Arbeit ist eine Metaanalyse, die pädiatrische Studien untersucht hatte, inwieweit hier die Gabe von Inulin zu Gewichtsverlusten bei übergewichtigen Kindern geführt hatte. Hier zeigten die Ergebnisse, dass die Gabe von Inulin zu keinem überzeugenden Gewichtsverlust hat führen können. Bei nicht übergewichtigen Kindern allerdings führte Inulin zu einer reduzierten Gewichtszunahme im Vergleich zu einer Kontrollgruppe.

Bei Erwachsenen ergaben sich 15 Studien, die sich für die Auswertung geeignet zeigten. Bei 5 dieser Arbeiten gab es keinen Effekt von Inulin auf die Dämpfung des Appetits. Bei 11 Arbeiten gab es keinen Einfluss auf die tägliche Energiezufuhr. Bei 2 von 3 Arbeiten, wo es um die Beeinflussung des Körpergewichts ging, ergab sich eine signifikante Reduzierung desselben unter Inulin-Gabe. Von 3 Arbeiten, die nach dem BMI schauten, zeigte nur eine Arbeit eine signifikante Senkung des BMI.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass eine Langzeitgabe von Inulin und verwandten Substanzen zu einer Gewichtsreduktion beitragen kann.

Effect of oligofructose supplementation on body weight in overweight and obese children: a randomised, double-blind, placebo-controlled trial.

Die gleiche Autorengruppe veröffentlichte diese Arbeit ein Jahr später. Hier handelt es sich um eine klinische Studie mit übergewichtigen und adipösen Kindern. Untersucht wurde die Frage, ob Inulin den Sättigungsgrad bei den Kindern erhöht und dadurch die Energiezufuhr drosselt und somit zur Reduzierung des BMI führt.

Die Studiendauer betrug 12 Wochen.
Die Teilnehmerzahl betrug 97 Kinder zwischen 7 und 18 Jahren. Diese Gruppe wurde zufallsbedingt in eine Placebogruppe, die Maltodextrin als Placebo erhielt, und eine Verumgruppe, die Inulin 8 g/Tag für Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren und 15 g/Tag Inulin für Kinder ab 12 Jahren und älter erhielten, aufgeteilt.

Resultate: Es zeigte sich kein signifikantes Ergebnis im Vergleich zwischen Verum- und Placebogruppe. Daraus schlossen die Autoren, dass die Gabe von Inulin bei übergewichtigen Kindern zu keiner Reduktion von Gewicht und/oder BMI führt.
Mein Fazit: Keine Überraschung. Eine „Behandlung“ mit Inulin von nur 12 Wochen könnte ein Grund für das Ausbleiben des Gewichtsverlusts sein. Denn Abnehmen ist keine Blitzaktion. Außerdem: Übergewicht ist nicht auf das alleinige Fehlen von Inulin in der Ernährung zurückzuführen. Und die Zufuhr von ausreichend vielen Ballaststoffen, wie Inulin es ist, ist eine wichtige Voraussetzung für die Kontrolle eines normalen Körpergewichts, aber nicht der allein wirksame Faktor dafür.

Eine Erhöhung des Ballaststoffanteils in der Ernährung kann somit die Bedingungen für einen Gewichtsverlust verbessern, aber nie alleiniger Mechanismus für ein erfolgreiches Abnehmen darstellen. Auf der anderen Seite, aus den oben diskutierten Ergebnissen ableiten zu wollen, das Inulin nutzlos zu sein scheint, ist ebenfalls nicht nachzuvollziehen. Denn die zuvor diskutierte Metaanalyse scheint zu bestätigen, dass Ballaststoffe wie Inulin bei der Beibehaltung des Körpergewichts helfen können.

A randomized controlled trial: the effect of inulin on weight management and ectopic fat in subjects with prediabetes.A randomized controlled trial: the effect of inulin on weight management and ectopic fat in subjects with prediabetes.

Diese Arbeit von 2015 aus Großbritannien untersuchte 44 Patienten mit Prädiabetes und die Frage, ob die Gabe von Inulin bei den Teilnehmern Gewichtsverlust, Appetit und ektopisches Fettgewebe beeinflussen kann.

Dazu bekamen die Teilnehmer für die Dauer von 18 Wochen täglich Inulin oder als Placebo Zellulose als Nahrungsergänzung. Verum- und Placebogruppe verloren nach 9 Wochen rund 5 Prozent des ursprünglichen Körpergewichts. Danach bis zum Ende der Beobachtungsdauer verlor die Verumgruppe deutlich mehr an Gewicht als die Placebogruppe.

Die Inulingruppe hatte deutlich weniger ektopisches Fettgewebe in der Leber und im Schollenmuskel (Musculus soleus). Bei einem ad libitum Testessen konsumierte die Verumgruppe ebenfalls deutlich weniger als die Kontrollgruppe. Nüchternblutzucker sank nur in der neunten Woche signifikant, wobei jedoch die Insulinwerte keine Veränderung erfuhren.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass Inulin zwei Effekte begünstigen kann: 1. die Förderung von Gewichtsreduktion und 2. die Reduktion von ektopischen Fettansammlungen in Leber und Muskulatur, die bei den Teilnehmern unabhängig von einem tatsächlich erfolgten Gewichtsverlust zu beobachten war.

Mein Fazit: Wie bereits vermutet, die Gabe von Inulin oder anderen Ballaststoffen hat günstigstenfalls einen Langzeiteffekt. Das heißt, dass Ballaststoffe bei der Ernährung kein Luxus darstellen sollten, dem man sich nur zu gewissen Zeiten hingibt. Ballaststoffe sollten integraler Bestandteil der Ernährung sein. Oder mit anderen Worten: Eine Ernährung ohne Ballaststoffe ist keine gesunde Ernährung. Eine solche Ernährung ist übrigens das „Markenzeichen“ der industriell gefertigten Nahrungsmittel der Lebensmittelindustrie.

Zusätzlich scheint die Gabe von Präbiotika in Form von Inulin einen positiven Effekt auf das gastrointestinale Immunsystem zu haben – zumindest bei Mäusen:

Prebiotic inulin supplementation modulates the immune response and restores gut morphology in Giardia duodenalis-infected malnourished mice.

Die im Juli 2016 erschienene Arbeit zeigte, dass unterernährte Mäuse, die zudem noch an einer Giardien-Infektion litten, unter einer Gabe von Inulin eine signifikant symptomärmere Infektion durchmachten und gleichzeitig die Körper- und Dünndarm-Masse zunahm. Gleichzeitig nahm die Population an Lactobacillus deutlich zu. Antikörper gegen Giardiose-Erreger nahmen deutlich zu,  sowie die entzündungshemmenden Zytokine IL-6 und IL-10. TNF-alpha wurde gesenkt und Stickoxide (NO) in Serum und gastrointestinalen Flüssigkeiten erhöht.

Eine Begutachtung von Gewebeproben aus dem Gastrointestinaltrakt zeigte weniger Zell- und Gewebeschäden unter der Inulin-Gabe. Bei Mäusen ohne Inulin zeigte sich abgestorbenes Gewebe vor allem im Bereich der Mikrovilli.

Die Autoren berichten, dass dies die erste Beobachtung ist, die zeigen konnte, dass eine Gabe von Präbiotika in der Lage zu sein scheint, auch die Morphologie des Gastrointestinaltrakts positiv zu beeinflussen und sogar bei unterernährten, infizierten Mäusen eine Verbesserung des Immunstatus zu bewirken.

Mein Fazit hier: Sollte dieser Effekt auch nur ansatzweise für den Menschen zutreffen (und ich sehe da keinen Grund oder Hinweis, warum dem nicht so sein sollte), dann haben Ballaststoffe eine noch viel höhere Bedeutung für ein gesundes Verdauungs- und Immunsystem, als wir es uns bislang vorgestellt haben.

Distant Site Effects of Ingested Prebiotics.

Diese Arbeit scheint die zuvor diskutierte Arbeit zu bestätigen, diesmal auch auf den Menschen bezogen. Denn hier werden Prozesse angesprochen, die den Effekt der Ballaststoffe wie Inulin ausdehnen auf physiologische Vorgänge, die sich nicht auf den Gastrointestinaltrakt und die Verdauung beschränken. Vielmehr sprechen die Autoren hier von einem Fern-Effekt der Ballaststoffe, die sich günstig auf Knochenstärke, neurale und kognitive Prozesse, Immunfunktionen, Haut und Serumlipidprofil auswirken. Der dahinter stehende Wirkmechanismus scheint zumindest teilweise auf der intestinalen Permeabilität zu beruhen und durch die Fermentationsprodukte der Ballaststoffe, die in der Lage sind, ihre Zielzellen dadurch zu erreichen.

Effect of prebiotic intake on gut microbiota, intestinal permeability and glycemic control in children with type 1 diabetes: study protocol for a randomized controlled trial.

Diese kanadische Arbeit von 2016 beginnt bemerkenswerterweise mit den Worten, dass die Darmflora jetzt sogar in der (kanadischen?) Schulmedizin mehr Beachtung als Verursacher von Erkrankungen findet. So haben Typ-1-Diabetes Patienten ein typisches Darmflora-Muster im Vergleich zu gesunden Individuen. Daher hatten die Autoren diese Pilotstudie durchgeführt, um zu sehen, ob eine Verbesserung der Darmflora und ihrer Zusammensetzung auch bei Typ-1-Diabetikern einen Nutzen bringt.

Teilnehmer waren Kinder mit Typ-1-Diabetes, die in eine Verumgruppe und ein Placebogruppe aufgeteilt wurden. Die Verumgruppe erhielt Inulin 8 g/Tag und die Placebogruppe erhielt Maltodextrin, 3,3 g/Tag. Messungen wurden zu Beginn, nach 3 und 6 Monaten durchgeführt: Anthropometrische Maße, Insulindosierungen und deren Veränderungen, Häufigkeit einer diabetischen Ketoazidose, Häufigkeit einer schweren Hypoglykämie, durchschnittliche Anzahl an Hypoglykämien pro Woche, Serum-C-Peptid, HbA1c, Serum-Entzündungsmarker (IL-6, IFN-gamma, TNF-alpha und IL-10), GLP-1 und -2, Stuhlproben für die Begutachtung der Darmflora und andere.

Als Pilotstudie gab es noch keine relevanten Ergebnisse. Die hier gewonnenen vorläufigen Ergebnisse sollen erst einmal nur Aussagen machen, ob es sinnvoll ist, in einer großen klinischen Studie dieser Fragestellung nachzugehen.

Die von den Autoren aufgestellte Hypothese lautet, dass der Verzehr von Präbiotika die Darmflora und die intestinale Permeabilität so verändert, dass es zu einer verbesserten Kontrolle des Blutzuckerspiegels kommt – auch beziehungsweise gerade für Typ-1-Diabetiker.

Mein Fazit hier: Was sich möglicherweise als positiv für Typ-1-Diabetiker entpuppen könnte, kann dann nur gut für Typ-2-Diabetes sein und vor allem für Gesunde, um erst gar nicht eine solche Erkrankung oder ein metabolisches Syndrom zu entwickeln.
Die Autoren bezeichnen Ballaststoffe als effektiv, nicht teuer und risikoarm in Bezug auf Nebenwirkungen, was ein klares Veto gegen pharmakologisch-pharmazeutische Erzeugnisse zu sein scheint.

Fazit

Inulin ist einer von einer Reihe von Ballaststoffen, der noch nicht ganz so gut dokumentiert ist, wie er es eigentlich verdient hätte. Das Wenige, was wir bislang von der Substanz wissen, ist vielversprechend und erfüllt vor allem die Erwartungen, die man an einen Ballaststoff allgemein stellt.

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Beitragsbild: fotolia.com – C. Alinamd

Entgegen seines Aussehens und seiner Vermarktung als “Wunderkaktus” handelt es sich bei Hoodia um ein Seidenpflanzengewächs.

Es gibt etwa 20 Hoodia-Arten, die in den Halbwüsten des südlichen Teils von Afrika beheimatet sind. Die sehr anspruchslosen Pflanzen können bis zu einem Jahr lang ohne Regen auskommen. Ihre Blüten riechen nach verwesendem Aas, wodurch sie Fliegen für die Bestäubung anlocken.

Die bekannteste und zu medizinischen Zwecken genutzte Art ist die „Hoodia Gordonii“. Schon seit Jahrhunderten nutzen die Bewohner der Kalahari-Wüste die Pflanze, die sie “Kowa” nennen, gegen Beschwerden wie Husten, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, Halsschmerzen und, vor allem auf langen Jagdausflügen oder in Notzeiten, um das Hungergefühl zu unterdrücken.

International populär wurde diese Wirkung der Hoodia, als südafrikanische Soldaten im Angola-Krieg der 1960er-Jahre bemerkten, dass ihre einheimischen Fährtensucher tagelang ohne Essen auskamen und nur gelegentlich von der wenig nahrhaften Pflanze aßen.

Hoodia enthält ein spezielles Molekül, das P57. Dieser Wirkstoff täuscht dem menschlichen Gehirn vor, der Blutzuckerspiegel sei ausreichend hoch und das Signal “satt“ wird ausgesendet (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15312781).

Seit das P57 erstmals analysiert und als nicht psychoaktiv wirksam eingestuft wurde, hat sich Hoodia weltweit als gesunder und nützlicher Appetitzügler etabliert.

Obwohl sich Wissenschaftler der Erforschung dieser Wirkung erst Ende der 90er Jahre annahmen, gibt es heute eine Fülle an Produkten auf dem Markt, angefangen von Pulver und Kapseln, über Tee, Kaugummi und Pflaster bis hin zu Sprays.

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Die Pflanzen werden gepflückt, getrocknet, gemahlen und anschließend als Appetitzügler angeboten. Hoodia soll verhindern, dass sich ein Hungergefühl zwischen den Mahlzeiten einstellt und dafür sorgen, dass bei einer Einnahme direkt vor dem Essen schon kleinste Mengen an Nahrung ausreichen (zusammengefasst in https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18804523 und https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21259185).

Um allerdings die gewünschte Wirkung zu erzielen, ist die Qualität der Produkte ausschlaggebend, wobei Pulver und Kapseln neben der reinen Pflanze selbst als wirkungsvollste Mittel gelten.

Günstige Hoodia-Produkte enthalten meist mehr Zusatz- und Füllstoffe als den eigentlichen Rohstoff. Da Hoodia international unter Schutz gestellt wurden, ist die Vermarktung und Nutzung von Wildpflanzen streng verboten. Nur eingens gezüchtete Hoodia-Pflanzen dürfen verkauft werden. Eine naturverträgliche Herkunft muss daher bei allen Produkten, die aus Hoodia hergestellt worden sind, nachgewiesen werden. Der regelrechte Boom hat den Bestand der Pflanzen nämlich bereits empfindlich dezimiert. Zwar gibt es auch Farmen, auf denen die Pflanze seit einiger Zeit angebaut wird, doch stammen immer noch viele Produkte aus illegalen Wildsammlungen.

Daher trägt der Schlankheitswahn der Industrieländer möglicherweise auf Dauer zur Ausrottung der Pflanze bei.

Vorsicht: Auch Einkäufe über das Internet können hohe Bußgelder nach sich ziehen, wenn die Einfuhrgenehmigung nicht belegt werden kann. Von Käufen aus Nicht-EU-Ländern rate ich daher dringend ab. Aber auch der nichtgenehmigte Handel im Inland ist illegal. Und: Ob die gezüchteten, angeblich doppelt so schnell wachsenden Pflanzen die gleiche Wirkung haben, ist unklar.

Am sichersten bezieht man die Mittel aus Apotheken.

Auch wenn es sich bei Hoodia um ein pflanzliches Mittel handelt, können Nebenwirkungen auftreten. Neben Gefahren wie Kreislaufproblemen oder Mineral- und Vitaminmangel, die die stark reduzierte Menge an Nahrung hervorrufen kann, kann es, wie bei allen Pflanzen, bei empfindlichen Personen zu Übelkeit oder allergischen Reaktionen kommen. Diabetiker sollten Hoodia-Produkte nur nach Absprache mit ihrem Arzt einnehmen, weil die Medikamente angepasst werden müssen.

Auf Dauer würde ich die Einnahme von Appetitzüglern nicht empfehlen, auch wenn sie pflanzlich sind. Das natürlich Sättigungsgefühl geht auf diese Weise verloren. Und wenn die Mittel abgesetzt werden, droht sofort der gefürchtete Jojo-Effekt. Wer auf Dauer gesund abnehmen will, kommt um eine Umstellung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten einfach nicht herum.

Weitere Informationen zu Hoodia finden Sie auch im Blog unter:

Hoodia -ein natürlicher Appetithemmer aus Südafrika?
Am Ende des dortigen Beitrags können Sie auch einen Kommentar mit Ihren Erfahrungen hinterlassen.

Mehr zum Thema lesen Sie auch unter:

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Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG

Der Reishi (Ganoderma lucidum) wird nicht ohne Grund von den Chinesen als „Göttlicher Pilz der Unsterblichkeit“, „Pilz der Weisen“ oder „Göttliches Heilkraut“ sehr geschätzt. Denn wer das Pilzextrakt über lange Zeit einnimmt, soll damit nicht nur Krankheiten vorbeugen, sondern auch sein Leben verlängern können. Während die Asiaten seit mehr als 4.000 Jahren die Bedeutung des Reishi kennen, erfreut sich der Pilz hierzulande ebenfalls immer größer werdender Beliebtheit.

Was ist Reishi?

Der imposant wirkende Pilz, der vor allem auf Laubhölzern wächst, fällt wegen seines glänzenden Hutes schnell ins Auge. Hierdurch erklärt sich auch der deutsche Name „Glänzender Lackporling“, wobei sich allerdings in der Naturheilkunde und Medizin die japanische Bezeichnung Reishi durchgesetzt hat. Während der junge Pilz gelblich-weiß ist, färben sich der Stiel und der nierenförmige Hut im Alter dunkelrot.

Obwohl der Reishi wahrscheinlich weltweit verbreitet ist, findet man ihn eher selten. Dies liegt daran, dass die Sporen extrem hart sind und der Pilz für die Keimung sehr hohe Ansprüche an die klimatischen Bedingungen stellt.

Daoistische Einsiedler widmeten teilweise viele Jahre ihres Lebens der Suche nach dem Reishi-Pilz. Besonders heilig war die geweihähnliche Form, die sich bei erhöhtem CO2-Partialdruck und Lichtarmut entwickeln kann. Heute ist der Heilpilz leichter zugänglich:

Seit etwa den 1970er Jahren wird der Reishi auch unter Laborbedingungen gezüchtet und kultiviert. Erst hierdurch ist es gelungen, das Heilmittel einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Während der gesunde Pilz zuvor nur reichen Chinesen zur Verfügung stand, stieg die jährliche Produktion bis 1997 weltweit auf etwa 4.000 Tonnen an. Da der Reishi sehr bitter schmeckt, ist er allerdings als Nahrungsmittel nicht geeignet. Doch sowohl das Pulver als auch der Extrakt machen ihn zu einem hervorragenden Vitalpilz.

Was steckt im Reishi?

Der Reishi enthält sehr wirksame sekundäre Inhaltsstoffe. Mit den Triterpenen beispielsweise schützt sich der Pilz vor dem Befall von Mikroorganismen. Und auch in unserem Körper wirken die Triterpene stark antibakteriell und entzündungshemmend. Auch scheinen sie vor einer Tumorbildung, und damit vor der Entstehung von Krebs, zu schützen (Akihisa T. et al.: Anti-inflammatory and anti-tumor-promoting effects of triterpene acids and sterols from the fungus Ganoderma lucidum; Chem Biodivers; 2007; 4(2); S. 224-231).

Gleichzeitig konnte den Triterpenen blutdrucksenkende Wirkung nachgewiesen werden. Da sie außerdem die Histaminfreisetzung hemmen, können sie auch vor Allergien schützen (Nogami M. et al.: Studies on Ganoderma lucidum. VII. Anti-allergic effect; Yakugaku Zasshi; 1986; 106(7); S. 600-604).

Die Polysaccharide (Mehrfachzucker) des Heilpilzes stabilisieren das menschliche Immunsystem, wodurch unsere Abwehrkräfte gestärkt werden. Die Polysaccharide scheinen dabei unter anderem unsere Antikörper-Produktion anzuregen und das Wachstum der weißen Blutkörperchen zu beschleunigen (Bao X. et al.: Chemical modifications of the (1–>3)-alpha-D-glucan from spores of Ganoderma lucidum and investigation of their physicochemical properties and immunological activity; Carbohydr Res.; 2001; 336(2); S. 127-140).

Aufgrund der tumorhemmenden Eigenschaften schützen die Polysaccharide außerdem ebenfalls vor vielen Krebsarten.

Sicherlich sind viele weitere Inhaltsstoffe des Reishi für seine besondere Heilwirkung verantwortlich. So ist bekannt, dass der Pilz unter anderem wertvolle Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und essenzielle Aminosäuren enthält. Viele der enthaltenen sekundären Inhaltsstoffe sind hingegen bisher kaum erforscht.

Deshalb untersuchen viele Wissenschaftler nicht einzelne Inhaltsstoffe des Reishi, sondern erforschen die Wirkungsweise des gesamten Pilz-Extrakts. Anhand mehrerer Studien an Mäusen wurde dabei beispielsweise gezeigt, dass der Extrakt des Pilzes die Leber schützt. Dies scheint unter anderem auf die antioxidative Wirkung zurückzuführen sein, durch die unser Körper entgiftet wird (Shieh Y.H. et al.: Evaluation of the hepatic and renal-protective effects of Ganoderma lucidum in mice; Am J Chin Med; 2001; 29(3-4); S. 501-507).

Eine andere Versuchsreihe an Mäusen untersuchte die Entwicklung von Dickdarmkrebs. Ein wasserlösliches Reishi-Extrakt wurde Mäusen gegeben, bei denen vorher die Entstehung von Tumoren im Dickdarm ausgelöst worden waren. Nach zehn Wochen mit dem Reishi-Extrakt hatten die Mäuse zwar genauso viele Tumoren wie die Mäuse der Vergleichsgruppe, aber diese waren kleiner und harmloser. (H. Lu et al. (2002): Prevention of development of N,N‘-dimethylhydrazine-induced colon tumors by a water-soluble extract >>from cultured medium of Ganoderma lucidum (Rei-shi) mycelia in male ICR mice. Int J Mol Med 9:113-117.)

Mehrere Untersuchungen zeigten außerdem, dass Reishi die Vermehrung von Gebärmutterhalskrebs-Zellen hemmen kann. Bei Brust- und Prostatakrebs konnten Reishi-Auszüge verhindern, dass die Tumoren ins umliegende Gewebe einwuchsen und Metastasen entstehen ließen. (H.S. Zhu et al. (2000): Effects of extracts from sporoderm-broken spores of Ganoderma lucidum on HeLa cells. Cell Biol Toxicol 16:201-206.)

Der Extrakt des Reishi-Pilzes schützt bei regelmäßiger Anwendung nicht nur vor Tumorbildung, sondern auch vor Entzündungen. Dies konnte anhand unterschiedlicher Laborstudien bewiesen werden (Lakshmi B. et al.: Antiperoxidative, anti-inflammatory, and antimutagenic activities of ethanol extract of the mycelium of Ganoderma lucidum occurring in South India; Teratog Carcinog Mutagen; 2003; Suppl 1 S. 85-97).

Untersuchungen zeigen, dass der Reishi-Extrakt verschiedene Bakterien unter Laborbedingungen sehr effektiv abtötet (Yoon S. Y. et al.: Antimicrobial activity of Ganoderma lucidum extract alone and in combination with some antibiotics; Arch Pharm Res; 1994; 17(6); S. 438-442).

Auch das Immunsystem profitiert von Reishi. Der Pilz sorgt für eine erhöhte Produktion von B-Lymphozyten, die eine wichtige Rolle für die Antikörperproduktion im Immunsystem spielen. Durch Reishi waren die B-Zellen nicht nur in größerer Anzahl verfügbar, sondern auch größer und aktiver. (J. Zhang et al. (2002): Activation of B lymphocytes by GLIS, a bioactive proteoglycan from Ganoderma lucidum. Life Sci 71:623-638.)

Der Mai 2015 „überraschte“ mich mit zwei neuen Studien zu Ganoderma bei zwei wichtigen Krankheitsbildern. Leider sind dies keine „evidenzbasierten“ Humanstudien. Vielmehr waren Ratten hier die „Patienten“ beziehungsweise eine Laborstudie.

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Diabetes

Die erste Studie war: Effect of Ganoderma lucidum spores intervention on glucose and lipid metabolism gene expression profiles in type 2 diabetic rats.

Diabetes ist eine „beliebte“ Erkrankung. Die Zahl der Erkrankungen nimmt ständig zu und ebenso die Zahl der Medikamente dagegen. Avandia war einer der letzten umfassenden Medikamente-Flops mit Tausenden von Toten aufgrund der Medikation und nicht aufgrund der Erkrankung. Aber manche Patienten nehmen halt lieber Medikamente. Wie sagte meine Oma immer: „Wer nicht will, der hat schon.“

Zurück zur Studie: Da haben Ernährungswissenschaftler aus China also eine Arbeit erstellt, um die Wirkung von Ganoderma lucidum auf oxidativen Stress, Blutzuckerwerte und Lipidzusammensetzung in einem Tiermodel zu untersuchen. Teilnehmer waren Typ-2-Diabetiker-Ratten, bei denen auch die Genexpression von Glukose- und Lipidmetabolismus untersucht wurde.

Dazu wurden Ratten in drei Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bestand aus 8 Tieren. Gruppe 1 war eine Kontrollgruppe, die eine gewöhnliche Ernährung erhielt. Gruppe 2 bestand aus Tieren mit Diabetes Typ-2, die ebenfalls eine konventionelle Ernährung erhielten. In Gruppe 3 waren diabetische Ratten, die konventionell ernährt wurden und zusätzlich Ganoderma Sporenpulver, 1 Gramm pro Tag für die Dauer von 4 Wochen, erhielten. Während dieser Zeit wurden Veränderungen von Glukose, Triglyceriden, Gesamtcholesterin und HDL-Cholesterin in den Blutproben der Tiere gemessen. Die Genexpression wurde per Polymerase-Kettenreaktion ermittelt.

Resultat: Es zeigte sich eine Verringerung der Blutzuckerspiegel in der Gruppe 3 innerhalb der ersten beiden Wochen der Behandlung mit Ganoderma. Gleichzeitig zeigte sich die Lipidsynthese in dieser Gruppe nach 4 Wochen als deutlich reduziert im Vergleich zur Gruppe 1. Weiterhin beschreiben die Autoren für Gruppe 3 eine signifikante Verminderung von oxidativem Stress. Die Polymerase-Kettenreaktion zeigte in der Verumgruppe eine Aktivierung der Genorte, die den Lipidmetabolismus kontrollieren. Das Gleiche konnte für die Gene gezeigt werden, die die Glykogensynthese regulieren. Andere Genorte zeigten keine Beeinflussung durch die Behandlung mit Ganoderma.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass der Verzehr von Ganoderma möglicherweise einen nützlichen Effekt mit sich bringt in Bezug auf Senkung von Blutzuckerspiegeln durch die Ankurbelung der Glykogensynthese und Hemmung der Glukoneogenese. Gleichzeitig zeigte die Behandlung mit Ganoderma eine Verbesserung der Blutfettwerte und deren Zusammensetzung durch eine Regulierung der Cholesterin-Homöostase.

Morbus Crohn

Mein Fazit dazu: Diabetiker zeichnen sich in der Regel durch erhöhte Blutzuckerspiegel und gleichzeitig ungünstig veränderte Blutfettwerte aus. Während man in der Schulmedizin beide Seiten mit mehr oder weniger fragwürdigen Medikamenten zu behandeln versucht, für Blutzuckerspiegel und Blutfettwerte jeweils ein separates Medikament, könnte man durch eine ausreichend hohe Gabe an Ganoderma mindestens zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Die Nebenwirkungsrate von Ganoderma würde ich als kaum nennenswert betrachten – ich kenne keine Nebenwirkungen. Jedenfalls gibt es keine 80.000 Tote in nur 10 Jahren zu beklagen. Und auch das Nebenwirkungsspektrum im Vergleich zu Statinen ist praktisch nicht zu vergleichen.

Kommen wir zur zweiten Studie, die mein Interesse erregte: Anti-inflammatory Effects of Ganoderma lucidum Triterpenoid in Human Crohn’s Disease Associated with Downregulation of NF-κB Signaling.

Die Autoren dieser Arbeit kommen von der pädiatrischen Abteilung der Icahn School of Medicine at Mount Sinai, New York. Sie beschreiben in ihrer Einleitung Morbus Crohn als eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Die aktuell zum Einsatz kommenden Medikamente haben jedoch eine Reihe von möglichen schweren Nebenwirkungen (gerade bei Kindern besonders in Betracht zu ziehen). Von daher besteht ein großes Interesse inzwischen an alternativen Therapien, die dieses Problem lösen helfen.

Die Autoren hatten bereits eine Mischung von verschiedenen Kräutern getestet und zeigen können, dass diese Mischung einen entzündungshemmenden Effekt ausübt. Teil dieser Mischung war Ganoderma lucidum, dass in der vorliegenden Arbeit auf seine entzündungshemmende Wirkung in vitro untersucht wurde.

Untersucht wurde nicht Ganoderma als Ganzes, sondern ein Wirkstoff aus dem Pilz: Ganoderische Säure, ein Triterpenoid, das von diesem Pilz synthetisiert wird. Dieser Säure wird nachgesagt, dass sie auch eine Hemmung der 5-alpha-Reduktase auslöst, was für alle die Männer interessant ist, die an einer Vergrößerung der Prostata leiden (und die medikamentöse Herangehensweise der Schulmedizin nicht gut vertragen – siehe Alpha-Blocker).

Als Medium dienten Makrophagen, die mit der ganoderischen Säure behandelt wurden. Weiter wurden PBMCs (mononukleäre Zellen des Bluts aus peripheren Gefäßen des Organismus) und Dickdarmbiopsien von Kindern mit Morbus Crohn gewonnen, die mit und ohne ganoderische Säure behandelt und dann kultiviert wurden. Bei den PBMCs handelt es sich hier um Lymphozyten und Monozyten, die eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Infektionen haben.

Tumor-Nekrose-Faktor-alpha und andere entzündungsfördernde Zytokine wurden gemessen. Bei den PBMCs und Biopsien wurden NF-kB (Nuclear factor kappa von B-Zellen, ein spezifischer Transkriptionsfaktor) gemessen.

Resultate: Die ganoderische Säure verringerte signifikant die Produktion von Tumor-Nekrose-Faktor-alpha in den Makrophagen und PBMCs. Die Säure verringerte ebenfalls signifikant Tumor-Nekrose-Faktor-alpha, IFN-gamma (Interferon) und Il-17 Konzentrationen in den entzündeten Biopsien der Morbus Crohn Patienten. Die Analyse der NF-kB-Aktivitäten zeigte eine signifikante Abnahme, was die Verringerung der entzündungsfördernden Zytokine bewirkte.

Schlussfolgerung seitens der Autoren: Die ganoderische Säure hemmt die Produktion von Tumor-Nekrose-Faktor-alpha und andere entzündungsfördernde Zytokine in PBMCs und Darmbiopsien aufgrund einer Blockierung des Transkriptionsfaktors NF-kB. Daher betrachten die Autoren Ganoderma lucidum als eine ernstzunehmende Therapiealternative bei Morbus Crohn.

Mein Fazit: Ganoderma hat in anderen Studien bereits zeigen können, dass es eine ausgeprägte entzündungshemmende Wirkung besitzt. Die vorliegende Arbeit bestätigt dies noch einmal. Was mir nicht ganz verständlich ist, warum hier nur ganoderische Säure untersucht wurde. Andere Inhaltsstoffe des Heilpilzes haben ebenfalls entzündungshemmende Wirkung zeigen können. Daher spricht vieles dafür, den ganzen Pilz zum Einsatz kommen zu lassen oder als Extrakt, um eine synergistische Wirkung aller Inhaltsstoffe nutzen zu können.

Die Isolierung von Einzelsubstanzen und Bestimmung von deren pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Eigenschaften ist wichtig für die Klassifizierung und Beurteilung der jeweiligen Substanzen, für die Therapie aber eher sekundär. Es sei – man geht auch hier wieder einmal den schulmedizinischen Weg und bemüht sich um Einzelsubstanzen als „Medikament“, das man patentieren und dann doch noch „versilbern“ kann.

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Oxidativer Stress und Entzündungen

Und die Forschung zu Ganoderma scheint nach wie vor nicht stillzustehen. Grund für diese Annahme ist diese brandneue Studie:
Triterpenoids and polysaccharide peptides-enriched Ganoderma lucidum: a randomized, double-blind placebo-controlled crossover study of its antioxidation and hepatoprotective efficacy in healthy volunteers.

Diese Studie beginnt mit der Feststellung, dass Ganoderma in der traditionellen chinesischen Medizin als „Medikament“ zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen eingesetzt wird, wie Bluthochdruck, Diabetes, Hepatitis und Krebs.
In dieser Studie untersuchten die Autoren Ganoderma, angereichert mit Triterpenoiden und Polysacchariden, auf antioxidative und hepatoprotektive Wirksamkeit durch die Unterdrückung von oxidativem Stress.

An der Studie nahmen 42 gesunde Probanden Teil, die zu gleichen Teilen in 2 Gruppen aufgeteilt wurden. Die Verumgruppe erhielt 225 Milligramm Ganoderma nach dem Mittagessen und Abendessen für die Dauer von 6 Monaten. Nach 3 Monaten erfolgte eine einmonatige Washout-Phase, nach der die Verumgruppe das Placebo erhielt und die Placebogruppe Ganoderma für weitere 3 Monate. Die Autoren nahmen anthropometrische Analysen vor, sowie biochemische Bestimmungen und Ultraschalluntersuchungen im Bauchbereich.

Resultate: Der Konsum von Ganoderma verbesserte signifikant die antioxidativen Kapazitäten, die Konzentrationen von Thiolen und Glutathion im Plasma, sowie die Aktivitäten von antioxidativ wirksamen Enzymen. Die Leberenzyme, GOT und GPT, nahmen gleichzeitig um 42 beziehungsweise 27 Prozent ab. Die Ultraschalluntersuchung der 1. Verumgruppe ergab eine auffällige Veränderung der Leberstrukturen, in dem eine leichte Fettleber sich zu einer normalen Leber zurückbildete.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass Ganoderma potente antioxidative, hepatoprotektive und Anti-Aging Wirkung besitzt, der durch die Ausschaltung von oxidativen Stress bewirkt wird.

Mein Fazit: 42 Probanden sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht in der Lage, hier einen abschließenden Beweis zu erbringen. Dafür ist die Zahl zu gering. Interessant ist jedoch die Tendenz, die durch diese Studie aufgezeigt wird. Oxidativer Stress und Entzündungen, dass eine verursacht durch das andere, tauchen immer wieder bei so gut wie allen chronischen Erkrankungen auf. Darum ist es wichtig, Substanzen oder natürliche Produkte in der Hand zu haben, die diese beiden „Übeltäter“ in ihre Schranken verweisen, ohne dabei mit problematischen Nebenwirkungen aufzuwarten. Somit bestätigt diese Arbeit das, was auch bereits andere Arbeiten im Tiermodell oder als Laborstudie haben ermitteln können.

Anwendungsgebiete mit Reishi

Während wissenschaftliche Studien mehr und mehr positive Eigenschaften des Pilzes aufschlüsseln, kennt die traditionelle chinesische Medizin unzählige Leiden, gegen die Reishi außerdem hilft:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Schlafprobleme
  • Diabetes
  • Atemwegserkrankungen wie Asthma und Bronchitis
  • Leberprobleme und Nierenprobleme
  • Hauterkrankungen
  • Magengeschwüre und Darmgeschwüre
  • Störungen des Fettstoffwechsels
  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • Krebs
  • Wechseljahresbeschwerden und Altersbeschwerden
  • Depressionen und Ängste, Nervenschwäche
  • Schmerzen aller Art

Die regelmäßige Einnahme von Reishi hilft aber vor allem bei der allgemeinen Stärkung unseres Organismus. Gleichzeitig beugt der Heilpilz den oben genannten Krankheiten vor.

Wodurch wird die Wirkung des Reishi beeinflusst?

Da noch nicht alle Inhaltsstoffe des Reishi gründlich untersucht sind, kennen wir nicht alle Substanzen, die die gesunde Wirkung des Pilzes begründen. Da es in natürlich entstanden Heilmitteln immer Schwankungen bei der Menge der Inhaltsstoffe gibt, kann auch die Wirksamkeit der Produkte unterschiedlich ausfallen. In Kultur gewachsene Pilze erhalten dabei optimale Bedingungen der Nährstoffzufuhr.

Da es dem Reishi vom Aussehen her sehr ähnliche Ganoderma-Arten gibt, kann es bei Wildsammlungen außerdem leicht zu einer Verwechslung mit verwandten Pilzen kommen. Auch dies senkt dann natürlich die Wirksamkeit des jeweiligen Produkts (Paterson R. R.: Ganoderma – a therapeutic fungal biofactory; Phytochemistry; 67, 2006; S. 1985-2001).

Die Erfahrung zeigt, dass Menschen recht unterschiedlich auf den Reishi reagieren. Während bei vielen bereits eine Tablette genügt, um den Blutdruck zu senken, können andere Personen über mehrere Tage jeweils zwei Kapseln einnehmen, ohne dass eine Besserung des Zustands eintritt.

Vitamin C scheint die positiven Wirkungen des Reishi-Pilzes noch zu fördern. Expertem empfehlen deshalb, parallel zur Einnahme von Reishi-Produkten Vitamin-C-reiches Obst zu essen. Ebenfalls möglich ist natürlich die gleichzeitige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die Ascorbinsäure enthalten.

Wie nehme ich Reishi ein?

Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte, kann Reishi regelmäßig zu sich nehmen – eventuell auch nur „kurmäßig“. Denn das universelle Heilmittel wirkt vorbeugend gegen unterschiedlichste Krankheiten und Leiden. Es gibt unter anderem Reishi-Pulver, das Sie als Gewürz oder als Tee in Ihren täglichen Ernährungsplan integrieren können. Darüber hinaus ist das Pilzpulver auch in Tablettenform und als Extrakt in Zellulosekapseln erhältlich.

Letzteres ist sowohl als Medikament bei einigen schwerwiegenden Erkrankungen als auch für therapeutische Zwecke zu empfehlen. Einige Untersuchungen weisen darauf hin, dass nicht nur der Pilz selber, sondern vor allem auch dessen Sporen die wertvollen und gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe enthalten.

Fazit

Statt eines Fazits möchte ich eine Patientin zu Wort kommen lassen, die mir Dezember 2015 folgendes schrieb:

Hallo Herr Gräber,
habe gerade Ihren Beitrag zum Reishi gelesen. Ich persönlich nehme den Reishi seit Januar 2009 (nach meiner Brustkrebs-OP, ohne Chemotherapie und Bestrahlung). Bei der Nachkrebs-Kur 3 Monate später war das dortige Labor verblüfft, dass meine Blutwerte so gut waren und nicht wie bei anderen Krebserkrankten „schlecht“. Ich nehme den Reishi meistens als Pulverkapseln, zwischendurch mal als Extrakte, die aber für mich m.E. nicht so gut sind. Abends nehme ich jetzt wieder ganz einfach das Pulver aus dem großen „Pott“ in einen Yoghurt und schlafe so meine 8-9 Stunden super gut. Meine Allergien haben sich seitdem auf ein Mindestmaß verringert.
Ich nehme auch noch andere Heilpilze / Vitalpilze (jetzt nennen die sich ja Medizinalpilze), je nachdem, was „ansteht“. Mittlerweile bin ich auch Mykotherapeutin geworden […]. So habe ich z.B. meine Borriolose, die gut 30 Jahre in mir schlummerte (durch einen Zeckenbiss, daraus entstand dann Borriolose und daraus Fibromyalgie) mit dem Cordyceps und Coriolus zum Stillstand gebracht. Mein Arzt war verblüfft.
Ich schwöre auf diese 11 Heilpilze . Aber die meistens Menschen wollen davon nichts wissen, wenn ich denen meine Erfahrungen mitteile…

Ich persönlich halte gerade den Reishi für eine sehr wertvolle „Nahrungsergänzung“.

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Beitragsbild: Fotolia.com – C. siamphoto

Der Polyporus umbellatus ist ein Speisepilz, dessen deutscher Name „Eichhase“ oder „Ästiger Porling“ lautet. Der Pilz besteht aus mehreren hundert Einzelfruchtkörpern, die gestielt auf einem Strunk sitzen, der Sklerotium genannt wird. Dieses Sklerotium besitzt eine schwarz-braune Farbe und befindet sich zumeist auf dem Boden dicht unter der Oberfläche. Es umwächst oft noch lebende Baumwurzeln. Ähnlich wie Ganoderma und Cordyceps handelt es sich beim Polyporus ebenfalls um einen Parasiten, der am Grunde lebende und tote Bäume und deren Stümpfe befällt.

Der Pilz bevorzugt mäßig warme Klimazonen mit Eichen- und Buchenwäldern. Man trifft ihn an in Nordamerika, Kaukasus, West- und Ostsibirien und Pakistan. In Europa kann man ihn in fast ganz Deutschland finden, bis hin zu den südlichen Gebieten von Skandinavien und in Osteuropa.

Der Polyporus ist ebenfalls ein Heilpilz, der in der traditionellen chinesischen Medizin wiederzufinden ist. Die traditionelle chinesische Medizin benutzt hauptsächlich das Sklerotium, Zhuling genannt, zur Gewinnung eines Medikaments, das gegen urologische Probleme eingesetzt wird. Dieses Medikament hat in erster Linie eine diuretische (harntreibende) Wirkung. Neben dieser seit langem bekannten Wirkung scheint der Polyporus aber zusätzliche medizinische Eigenschaften zu besitzen, die erst in jüngster Zeit durch eine Reihe von Studien ans Tageslicht gebracht worden waren.

Diuretische Wirksamkeit

Es gilt als legitimes Anliegen der Naturwissenschaften, traditionelle Behandlungsweisen und Medikationen zu analysieren und zu beurteilen. Die von der traditionellen chinesischen Medizin „unterstellte“ diuretische Wirksamkeit des Polyporus wurde somit auch „Ziel“ der wissenschaftlichen Erörterung. Hier eine Auswahl an Arbeiten, die sich mit diesem Thema auseinander setzen.

Li et al.
„Clinical study of rapid bladder filling agent“
1st Sanatorium of Qingdao, Jinan Military Region.
Zhongguo Zhong Xi Yi Jie He Za Zhi. 1992 Sep;12(9):533-4, 517.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1298469

Bei Ultraschalluntersuchungen der Harnwege wird oft eine mit Urin gefüllte Blase benötigt. Hierfür muss ein Patient dann viel trinken und auf eine mehr oder weniger rasche Urinproduktion hoffen, damit er endlich für die Untersuchung bereit ist. Das exzessive Trinken und die dann sich anschließende Wartezeit sind für die Patienten unangenehm. Das medizinische Personal, dass den Patienten zu untersuchen hat, ist ebenfalls zeitlichen Restriktionen unterworfen, denn es muss auf eine optimale Füllung der Blase warten, ohne die eine Ultraschalluntersuchung wenig sinnvoll wäre.

Für diese Studie wurde eine Formulierung zusammengestellt, die eine rasche Füllung der Blase mit Urin bewirkt (Rapid Bladder Filling Agent – RBFA). Diese Formulierung enthielt neben Polyporus Poria cocos und Furosemid, ein synthetisches Diuretikum. Das Harnvolumen und die beste Füllungszeit der Blase wurden (mittels Ultraschall) bei 211 Probanden ermittelt. Das Resultat zeigte, dass die behandelte Gruppe im Vergleich zur Plazebogruppe ein größeres Harnvolumen erzeugte.

Dieses Harnvolumen wurde zudem in einer deutlich kürzeren Zeit erzeugt (30 Minuten gegenüber 145 Minuten). Klinische Erfahrungen mit 1180 Fällen haben zeigen können, dass RBFA die Qualität der Ultraschalluntersuchungen deutlich verbessert  und die Effektivität der Arbeit erhöht hat. Dies führte zu einer kürzeren Wartezeit für die Patienten und verhinderte eine sehr unangenehme Überfüllung der Blase des zu untersuchenden Patienten. Die Wirkdauer von RBFA ist schnell und kurz, ohne dabei Nebenwirkungen zu erzeugen.

Diese Arbeit belegt einen urintreibenden Effekt von RBFA. Aber neben dem Polyporus haben wir noch einen weiteren Pilz „mit an Bord“, den Poria cocos, sowie ein synthetisches Diuretikum, das Furosemid, von dem ebenfalls eine gute Urinproduktion bekannt ist. Damit kann die diuretische Wirkung der Kombination nicht eindeutig einem oder allen Bestandteilen zugewiesen werden. Es ist daher sinnvoll, die diuretische Wirksamkeit durch eine alleinige Gabe von Polyporus zu ermitteln.

Zhao et al.
„Bioactivity-directed isolation, identification of diuretic compounds from Polyporus umbellatus“
Biomedicine Key Laboratory of Shaanxi Province, Northwest University, Xi’an, Shaanxi, China.
J Ethnopharmacol. 2009 Oct 29;126(1):184-7.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19665537

Diese Arbeit aus dem Jahr 2009 macht einen scheinbar großen Sprung in der „Beweisführung“ für eine diuretische Wirksamkeit des Pilzes. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits eine Reihe von biochemischen Substanzen bekannt, die eine diuretische Wirkung haben. Dies sind n-Hexan, Essigsäureethylester, n-Butanol und Wasserextrakte von Polyporus. In dieser Arbeit wird die diuretische Wirksamkeit der einzelnen Komponenten ermittelt.

Zur Ermittlung der diuretischen Wirksamkeit wurden Ratten mit verschieden hohen Dosierungen dieser Substanzen gefüttert (5, 10 und 20 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht), die aus dem Polyporus gewonnen worden waren. Danach wurden die Wasserausscheidungsrate, pH-Wert und Gehalt an Natrium, Kalium und Chlor im Urin der Versuchstiere gemessen. Das Ergebnis zeigte, dass n-Hexan-Extrakt, n-Butanol und 3 isolierte Komponenten (2 Sterine und D-Mannitol) diuretische Aktivitäten auswiesen.

Eines der beiden Sterine, Ergosta-4,6,8(14),22-tetraen-3-one (Ergon), zeigte den stärksten diuretischen Effekt. Zum ersten Mal wurde in dieser Arbeit ein diuretischer Effekt von Ergosterol und D-Mannitol nachgewiesen. Die Dosierung von 20 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht Ergosterol produzierte eine deutlich größere Menge an Urin als bei den Ratten der Kontrollgruppe. Gleiches gilt in ähnlicher Weise für D-Mannitol. Bei der Ausscheidung von Elektrolyten ergab sich folgendes Bild: Die Dosierungen von 10 und 20 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht produzierten einen signifikanten Anstieg der Natrium- und Chlorausscheidung.

Der diuretische Wirksamkeit des Polyporus wäre somit in etwa mit den Thiaziddiuretika und Diuretika vom Spironolacton-Typ zu vergleichen, deren diuretische Wirkung ebenfalls in erster Linie auf einer erhöhten Natriumausscheidung beruht.

Zhang et al.
„Diuretic activity and kidney medulla AQP1, AQP2, AQP3, V2R expression of the aqueous extract of sclerotia of Polyporus umbellatus FRIES in normal rats“
Guangdong Provincial Academy of Chinese Medical Sciences, Guangdong Provincial Traditional Chinese Medicine Hospital, Guangzhou University of Traditional Chinese Medicine, Neihuanxi Road, University Town, Guangzhou, Guangdong Province, China.
J Ethnopharmacol. 2010 Mar 24;128(2):433-7

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20083182

Ziel dieser Studie war, den Einfluss des diuretischen Effekts von Polyporus auf die Elektrolytkonzentrationen im Urin zu untersuchen. Gemessen wurden Natrium-,  Kalium- und Chlor-Konzentrationen, nebst der enzymatischen Aktivierung von Aquaporinen (AQP 1 bis 3) und Vasopressin. Als Substrat diente ein Wasserextrakt aus dem Sklerotium von Polyporus.

Dieser Extrakt wurde in 3 verschiedenen Dosierung an Ratten verfüttert: 50, 250 und 500 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht täglich. Als Kontrollgruppe diente ein mit 10 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht Furosemid versorgtes Kollektiv von Ratten. Der Urin wurde 24 Stunden und 8 Tage nach der ersten Behandlung gesammelt und ausgewertet.

Die Aquaporin- und Vasopressin-Aktivität im Nierenmark wurde per Polymerase-Kettenreaktion ermittelt. Aquaporine sind Proteine, die in einem Verband von 4 Proteinen eine Art Wasserkanal bilden, der durch die Zellmembran führt und somit einen schnelleren Wasseraustausch zwischen intra- und extrazellulärem Raum ermöglicht. Vasopressin ist ein antidiuretisches Hormon, dass  im Hypothalamus produziert wird, gefäßverengend wirkt und das Flüssigkeitsvolumen des Bluts erhöht.

Das Resultat: Nach einer einzigen Dosis des Extrakts von Polyporus ergab sich eine signifikant erhöhte Urinproduktion. Diese begann nach 4 Stunden. Nach 24 Stunden nach der Gabe von Extrakt und Furosemid in den jeweiligen Gruppen konnte eine vergleichbar starke Urinproduktion beider Gruppen gemessen werden. Der Extrakt erhöhte den Anteil von Natrium, Kalium und Chlor zu gleichen Teilen im Urin.

Furosemid dagegen erhöhte im Urin nur Natrium und Chlor. Nach 8 Tagen zeigten beide Behandlungsformen eine signifikante Diurese, Natriurese (Ausscheidung von Natrium über den Harn) und Chlorausscheidungen. Keine der beiden Substanzen hatte einen Einfluss auf die Aktivitäten von Aquaporin-1 und 3 in einem normalen Nierenmark der Ratten. Aquaporin-2 dagegen wurde durch den Extrakt von Polyporus gehemmt.

Gleiches ließ sich bei Vasopressin unter einer Dosierung von 50 und 250 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht Polyporus-Extrakt beobachten. Auffällig war hier, dass die niedrigen Dosierungen vom Polyporus-Extrakt einen ausgeprägteren Effekt auf die Regulation von Aquaporin-2 und Vasopressin ausübten (was dem schulmedizinischen Dogma von „hoher Dosis = hohe Wirkung“ widerspricht).

Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass ein Wasserextrakt von Polyporus einen beträchtlichen diuretischen Effekt ausübt. Dies bestätigt die praktische Anwendung des Heilpilzes z.B. seitens der traditionellen chinesischen Medizin. Die Art und Weise, wie der Extrakt Natrium, Kalium, Chlor, Aquaporin-2 und Vasopressin beeinflusst, lässt den logischen Schluss zu, dass sein diuretischer Effekt auf eine Hemmung von Aquaporin-2 und Vasopressin zurückgeführt werden kann.

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Anti-Tumor Effekte

Ohsawa et al.
Studies on constituents of fruit body of Polyporus umbellatus and their cytotoxic activity.
Research Section, Sanwa Shoyaku Co., Ltd. Utsunomiya, Japan.
Chem Pharm Bull (Tokyo). 1992 Jan;40(1):143-7.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1576664

Diese Arbeit untersuchte den Fruchtkörper von Polyporus und entdeckte 7 neue Komponenten, die Polyporusteron A, B, C, D, E, F, und G genannt wurden. Alle diese Substanzen zeigten zytotoxische Aktivitäten bei Leukämie-1210-Zellen.

You et al.
Combined effects of chuling (Polyporus umbellatus) extract and mitomycin C on experimental liver cancer.
Institute of Radiation Biology, National Tsing Hua University, Taiwan.
Am J Chin Med. 1994;22(1):19-28.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8030616

In dieser Arbeit wurde ein Extrakt aus dem Sklerotium von Polyporus zusammen mit einem Chemotherapeutikum, Mitomycin C, an Mäuse verabreicht. Diesen Mäusen war zuvor eine Zellkultur mit Krebszellen, Sarcoma 180 (S180), in die Leber transplantiert worden. Der Pilzextrakt wurde oral verabreicht, das Mitomycin C wurde per Injektion in den Bauchraum appliziert.

Die Applikation von beiden Substanzen getrennt und gemeinsam führte zu einer Verlängerung der Lebenserwartung dieser Mäuse von 71,6 Prozent für den Extrakt, 70,1 Prozent für das Mitomycin C und 119,9 Prozent für die Kombination beider Substanzen. Die ungewöhnliche Zahl von 119,9 Prozent erklärt sich damit, dass die Mäuse mit Leberkrebs unter einer Kombinationstherapie mit Polyporus und Mitomycin eine längere Lebenserwartung aufwiesen als krebsfreie und unbehandelte Mäuse.

Im in vitro Laborversuch erwiesen sich beide Behandlungsformen ebenfalls S180-Zellen gegenüber als zytotoxisch. Die Syntheseraten an DNA, RNA und Proteinen dieser Zellen war signifikant gehemmt unter der Kombi-Therapie. Gewebeuntersuchungen unter dem Mikroskop zeigten, dass Lymphozyten sich um die Krebszellen angereichert hatten, mit einigen Anzeichen einer Fibrose um Krebszellen, aber auch um normale Zellen. Die Autoren schlossen daher, dass diese Resultate einen potentiellen Nutzen von Polyporus-Extrakten für die Krebstherapie zeigten.

Yang et al.
„The effect of polyporus umbellatus polysaccharide on the immunosuppression property of culture supernatant of S180 cells“
Department of Immunology, Institute of Basic Medical Science, Hebei Medical University, Shijiazhuang, China.
Xi Bao Yu Fen Zi Mian Yi Xue Za Zhi. 2004 Mar;20(2):234-7.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15191734

Diese Arbeit untersucht die Polysaccharide (PUPS) von Polyporus auf immunsuppressive Aktivitäten in Tumorzellen der Zelllinie S180. Es zeigte sich, dass die S180-Zellen in der Lage waren, besonders stark Immunparameter zu hemmen, wie die Produktion von Zytokinen, natürlichen Killerzellen usw. Diese Hemmung der Immunantwort auf die Krebszellen konnte durch den Einsatz von PUPS rückgängig gemacht werden.

Damit zeigte diese Arbeit zum ersten Mal, dass PUPS eine immunschwächende Aktivität von Krebszellen verhindern kann. Die Autoren vermuten eine Hemmung der Synthese und/oder der Ausschüttung von immunschwächenden Substanzen seitens der S180-Zellen.

Jiang J, Sliva D.
„Novel medicinal mushroom blend suppresses growth and invasiveness of human breast cancer cells“
Cancer Research Laboratory, Methodist Research Institute, Indianapolis, USA.
Int J Oncol. 2010 Dec;37(6):1529-36.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21042722

Diese Arbeit aus dem Jahr 2010 versucht den krebsverhindernden Effekt eines Nahrungsergänzungsmittels zu untersuchen. Das Nahrungsergänzungsmittel heißt MycoPhyto Complex ® und ist eine Kombination von Agaricus blazei, Cordyceps sinensis, Coriolus versicolor, Ganoderma lucidum, Grifola frondosa und Polyporus umbellatus.

Dazu gesellt sich ein β-Glucan aus Saccharomyces cerevisiae. Die Applikation dieses Gemischs ergab einen zytostatischen Effekt, der durch eine Hemmung von Zellteilung und Zellzyklus in der G2/M-Phase von hoch invasiven Brustkrebszellen zustande kam. Eine nähere Untersuchung der gegebenen DNA offenbarte eine Hemmung von Regulatorgenen in den Krebszellen. Dazu kam noch, dass der Komplex das metastatische Verhalten der Krebszellen beeinträchtigte, indem die Zelladhäsion, Zellwanderung und Zellinvasion geblockt wurden.

Die Fähigkeit des Komplexes, die Fähigkeit von Brustkrebszellen zur Zellinvasion zu limitieren, liegt in der Blockierung der Sekretion des Urokinase-Typ Plasminogen Aktivators (uPA).

Dieses Enzym erhöht unter anderem die Bereitschaft von Zellen zur Migration. Es dient auch als Marker für Krebserkrankungen, da seine Konzentration bei einer Krebserkrankung signifikant erhöht ist. Krebszellen scheinen dieses „Migration-Enzym“ vermehrt zu produzieren, um so eine „Auswanderung“ maligner Zellen in gesunde Areale des Organismus zu ermöglichen. Die Autoren schlossen daher, dass dieses Nahrungsergänzungsmittel einen potentiellen therapeutischen Nutzen bei der Behandlung von invasivem Brustkrebs haben kann.

Auch hier haben wir es wieder mit einem Gemisch an wirksamen natürlichen Produkten zu tun.  Dies ist in der Praxis sicherlich die bessere Lösung als nur eine Heilpflanze oder -pilz oder sogar nur einen isolierten Bestandteil aus denselben zum Einsatz zu bringen.

Von theoretischem Interesse ist jedoch, ob der Polyporus alleine eine krebsbekämpfende Wirksamkeit für sich in Anspruch nehmen kann. Denn auch in einer Kombination möchte man gerne wirksame Komponenten einbringen. Eine unwirksame Komponente würde nicht nur unsinnig sein, sondern auch möglicherweise den Preis für das Produkt in die Höhe treiben.

Zhao et al.
„Cytotoxic steroids from Polyporus umbellatus“
Biomedicine Key Laboratory of Shaanxi Province, Northwest University, Xi’an, China.
Planta Med. 2010 Oct;76(15):1755-8

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20458671

Eine Reihe von Steroide wurden aus dem Polyporus isoliert, die potente Wirksamkeit gegen Leberkrebszellen zeigen konnten. Die verschiedenen Steroide zeigten dabei verschieden starke Wirksamkeit auf die Testzellen. Eine Kontrolle an normalen, gesunden menschlichen Zellen zeigte keine zytotoxischen Effekte.

Zhao et al.
„Ergosta-4,6,8(14),22-tetraen-3-one induces G2/M cell cycle arrest and apoptosis in human hepatocellular carcinoma HepG2 cells“
Biomedicine Key Laboratory of Shaanxi Province, Northwest University, Xi’an, Shaanxi, China.
Biochim Biophys Acta. 2011 Apr;1810(4):384-90

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21241775

Ein halbes Jahr später analysiert die gleiche Autorengruppe ein Steroid, das in der zuvor gefertigten Untersuchung die größte zytostatische Wirksamkeit gezeigt hatte,  Ergon (Ergosta-4,6,8(14),22-tetraen-3-one), einem „alten Bekannten“ aus den Studien zur diuretischen Wirksamkeit von Polyporus. Dieses Ergon kommt aber auch in anderen Pilzen, wie Cordyceps und Russula cyanoxantha (Frauen-Täubling) vor.

Jedoch war bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt, durch welche Mechanismen dieses zytotoxische Verhalten der Substanz zustande kam. Aus den Untersuchungen der Gruppe ergab sich, dass Ergon in der Lage war, bei malignen Zellen eine Apoptose auszulösen, die über mehrere Stadien von der Substanz beeinflusst wurde. Bei der Apoptose wird zwischen einem intrinsischen und extrinsischen Auslöser unterschieden.

Der intrinsische Auslöser reagiert auf Veränderungen innerhalb der Zelle, speziell der abnormal veränderten DNA. Der extrinsische Auslöser reagiert auf außerhalb der Zelle liegende Ereignisse. Das Ergon war in der Lage, beide Auslösewege zu aktivieren, was mit ein Grund für seine ausgesprochen starke zytotoxische Wirksamkeit ist. Gleichzeitig wurde eine Hemmung von Zellteilung und Zellzyklus in der G2/M-Phase beobachtet. Die Autoren halten diese Ergebnisse für einen nützlichen Hinweis für die zukünftige Krebsforschung im Zusammenhang mit Heilpilzen.

Zhang et al.
„Inhibition of urinary bladder carcinogenesis by aqueous extract of sclerotia of Polyporus umbellatus fries and polyporus polysaccharide“
Guangdong Provincial Academy of Chinese Medical Sciences, Guangzhou University of Chinese Medicine, Guangzhou 510006, Guangdong, P. R. China.
Am J Chin Med. 2011;39(1):135-44.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21213404

Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Polyporus auf Blasenkrebs. Hierzu wurden ein Wasserextrakt vom Sklerotium und Polysaccharide des Pilzes in verschiedenen Dosierungen bei Ratten eingesetzt. Diese beliefen sich auf 50, 250 und 500 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Verglichen mit einer Kontrollgruppe zeigten Wasserextrakt und Polysaccharide einen deutlich höheren präventiven Effekt gegenüber Blasenkrebs. Dieser ausgesprochen protektive Effekt trat auch unter einer Dosierung von 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht auf.

Immunmodulierende Wirksamkeit

Li X, Xu W.
„TLR4-mediated activation of macrophages by the polysaccharide fraction from Polyporus umbellatus(pers.) Fries“
First Affiliated Hospital, Wenzhou Medical College, Wenzhou, PR China.
J Ethnopharmacol. 2011 Apr 26;135(1):1-6

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20600759

Ziel dieser Studie war, die molekularen Mechanismen der immunmodulierenden Aktivitäten von Polyporus zu untersuchen. Dazu benutzten die Autoren Polysaccharide von Polyporus.
Dazu wurden Milzzellen von Mäusen und deren Zellteilung untersucht und die Produktion von Stickoxiden gemessen. Die Zytokinproduktion und NF-κB der Zellkulturen wurden ebenfalls bestimmt.  NF-κB (nuclear factor ‚kappa-light-chain-enhancer‘ of activated B-cells) ist ein Transkriptionsfaktor, der in allen Zellen des Organismus vorkommt und einen entscheidenden Einfluss auf das Immungeschehen hat.

Die Autoren konnten in der Folge zeigen, dass die Polysaccharide von Polyporus die Funktionen der Makrophagen deutlich erhöhen konnte, ebenso die Stickoxidproduktion als auch die Produktion von Zytokinen. Die Polysaccharide stimulierten signifikant die Vermehrung von Milzzellen und die Produktion von Tumor-Nekrose-Faktor-α, Interleukin-1β und Stickoxide von Makrophagen aus der Bauchhöhle der Mäuse.

Ein durch Antikörper blockierter TLR-4 (Toll-like-receptor) senkte die Produktion von Tumor-Nekrose-Faktor-α und  Interleukin-1β. TLR ist eine  Komponente des angeborenen Immunsystems. Diese spezielle Form der Immunrezeptoren erkennt Strukturen, die nur auf Krankheitserregern vorkommen. Bei Erkennung werden spezifische Gene zur Abwehr aktiviert.

Diese TLR helfen dem Immunsystem, körpereigene Komponenten von körperfremden Komponenten zu unterscheiden. Die Polysaccharide von Polyporus waren in der Lage, eine Blockierung des TLR-4 zu verhindern und damit die Fähigkeit zu einer angemessenen Immunantwort aufrecht zu erhalten.

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Hepatitis B und Polyporus

Xiong LL.
„Therapeutic effect of combined therapy of Salvia miltiorrhizae and Polyporus umbellatus polysaccharide in the treatment of chronic hepatitis B“
205 Hospital, PLA, Liaoning.
Zhongguo Zhong Xi Yi Jie He Za Zhi. 1993 Sep;13(9):533-5, 516-7.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8111209

90 Patienten mit chronischer Hepatitis B wurden in dieser Studie zufallsbedingt in 3 Gruppen aufgeteilt. Alle Patienten waren positiv für den Hepatitisvirus und abnormale ALT Spiegel. Gruppe 1 wurde mit Salvia miltiorrhizae (Rotwurzel-Salbei) und Polyporus umbellatus Polysaccharide behandelt. Gruppe 2 erhielt nur  Salvia miltiorrhizae und Gruppe 3 nur Polyporus Polysaccharide.

Nach dem 3-monatigen Behandlungsintervall betrug die Normalisierung von ALT 80, 40 und 53,3 Prozent für die jeweilige Gruppe. Die negative Konversionsrate von Hbe-Antigen betrug 56,7, 50 und 16,7 Prozent für die jeweilige Gruppe. Nach einem weiteren Zeitintervall von 3 Monaten nach Ende der Therapie hatten sich die ALT Spiegel normalisiert bei 82,6 Prozent der Patienten in Gruppe 1, 42,7 Prozent in Gruppe 2 und 59,1 Prozent in Gruppe 3. Hbe-Antigen war negativ bei 60,9, 52,4 und 22,7 Prozent in der jeweiligen Gruppe.

Nach 9 Monaten Followup war ALT normalisiert bei 83,3, 43,8 und 56,3 Prozent der Patienten in der jeweiligen Gruppe. Hbe-Antigen war negativ bei 66,7, 56,3 und 25 Prozent. Diese Ergebnisse belegen, dass eine kombinierte Therapie von  Salvia miltiorrhizae und Polyporus Polysaccharide einen besseren therapeutischen Effekt gegen Hepatitis-B-Viren zu haben scheint.

Liu et al.
„Chinese medicinal herbs for chronic hepatitis B“
Cochrane Hepato-Biliary Group, Copenhagen Trial Unit, Centre for Clinical Intervention Research, Copenhagen University Hospital, Rigshospitalet, Copenhagen, Denmark,
Cochrane Database Syst Rev. 2001;(1):CD001940.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11279742

Eine Antwort auf die Studie aus China aus dem Jahr 1993 kommt aus dem Cochrane Institut aus Dänemark 8 Jahre später. Allerdings handelt es sich hier nicht um eine prospektive Studie mit Patienten, sondern um eine Literaturanalyse, bei der Studien und ihre Daten/Ergebnisse nachträglich auf bestimmte Gesichtspunkte „abgeklopft“ werden. Diese Analyse kommt zu folgendem Schluss:

Die Autoren konstatieren, dass chinesische Heilpflanzen oft bei Lebererkrankungen eingesetzt wurden und werden. Es gibt zu diesem Thema auch eine Reihe von kontrollierten Arbeiten, die die Effektivität untersucht haben. Mit der vorliegenden Literaturanalyse will die Autorengruppe die Effektivität und Sicherheit von chinesischen Heilpflanzen bei chronischer Hepatitis B Infektion abklären. Dazu wurden eine Reihe von Datenbanken durchsucht. 5 chinesische Fachzeitschriften wurden „von Hand“ durchsucht.

Es gab keine Restriktionen bezüglich der Sprache. Ausgewählt wurden randomisierte oder quasi-randomisierte Studien mit einem Followup Zeitrahmen von mindestens 3 Monaten. Mit einbezogen wurden Arbeiten mit chinesischen Heilpflanzen (einzelne oder in Kombination mit anderen), die mit Plazebo verglichen wurden.

Andere Behandlungsformen, z.B. mit Interferon, allgemeine Behandlungen etc. wurden ebenfalls berücksichtigt. Das Studiendesign war doppelblind, einfachblind oder ohne Verblindung.

Insgesamt kamen für die Auswertung 9 randomisierte Studien mit 936 Patienten in Frage. Ein qualitativ adäquates Design wies nur eine Studie auf. In diesen 9 Studien wurden 10 verschiedene Heilpflanzen getestet. Verglichen mit der nicht spezifischen Behandlung oder Plazebo zeigte eine Kombination von Heilpflanzen einen signifikanten positiven Effekt auf die Entfernung von Hepatitis Antigenen und DNA im Serum; Polyporus Polysaccharide auf Hbe-Antigene und DNA und Phyllanthus amarus auf Serum Hbe-Antigene.

Es wurden keine weiteren Effekte bei den gerade erwähnten und anderen Heilpflanzen für diese Indikation beobachtet. Diese Beobachtung führte die Autoren zu dem Schluss, dass chinesische Heilpflanzen zu einem gewissen Teil bei chronischer Hepatitis B wirksam sind. Jedoch sei die Beweislage zu schwach, um eine einzelne Heilpflanze zu empfehlen. Dazu käme noch, dass die vorliegenden Studien methodologische Schwächen hätten und damit kaum aussagekräftig wären.

Leider fällt der Vorwurf der Dänen auf sie selbst zurück. Die Beweisführung und das gefundene Ergebnis beruhen ebenfalls nicht auf den propagierten Prinzipien einer „sauber“ durchgeführten Studie. Diese Meta-Analyse  wurde sogar ein weiteres Mal in einer anderen Fachzeitschrift, „Liver“, mit veränderter Aussage veröffentlicht (Liver. 2001 Aug;21(4):280-6).

Denn hier war unter dem Absatz „Schlussfolgerung“ zu lesen, dass chinesische Heilpflanzen bei chronischer Hepatitis B Infektion auf keinen Fall zu empfehlen seien. Grund dafür sei eine voreingenommene Durchführung der Veröffentlichungen und eine schlechte Qualität der Studiendurchführungen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11454192).

Es ist nicht erkenntlich, warum die gleiche Studie (Meta-Analyse) gleich zweimal in verschiedenen Fachzeitschriften veröffentlicht wird, und dass noch mit sich ausschließenden Schlussfolgerungen. Immerhin zeigt die Diskrepanz der Schlussfolgerungen, die von den Autoren in verschiedenen Zeitschriften an den Tag gelegt wird, dass Meta-Analysen nur mit äußerster Vorsicht zu genießen sind.

Sonstige Studien

Sekiya et al.
„Inhibitory effects of triterpenes isolated from Chuling (Polyporus umbellatus Fries) on free radical-induced lysis of red blood cells“
Department of Japanese Oriental Medicine, Faculty of Medicine, Toyama Medical and Pharmaceutical University, Toyama, Japan.
Biol Pharm Bull. 2005 May;28(5):817-21.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15863885

Dies ist eine in vitro Arbeit, die zeigen konnte, dass der Extrakt aus dem Sklerotium von Polyporus die Zerstörung von roten Blutzellen (Hämolyse) erfolgreich verhindern kann. Dieser Effekt war dosisabhängig. Der Test wurde auch ausgeführt, um den Bestandteil zu identifizieren, der für die Eliminierung von freien Radikalen verantwortlich war. Hierbei handelte es sich um 2 Triterpene, Polyporusteron A und B, die einen hemmenden Einfluss auf die Aktivität der AAPH (2,2’-Azobis(2-Amidino-Propan) Dihydrochlorid, ein experimenteller Radikalenerzeuger) induzierten Hämolyse haben. Der anti-hämolytische Effekt war deutlich stärker bei Polyporusteron B ausgeprägt verglichen mit Polyporusteron A. Weiterhin ergab die orale Gabe von 150 Milligramm Extrakt einen signifikanten Anstieg der anti-oxidativen Kapazitäten im Blut der getesteten Ratten.

Fazit

Für den Polyporus gibt es noch sehr wenig Studienmaterial, insgesamt 41 in PubMed. Von diesen 41 Studien gab es nur eine einzige, die mit Patienten durchgeführt worden war. Alle anderen Arbeiten sind in vitro oder im Teströhrchen entstanden.

Aber auch hier sind keine Arbeiten zu finden, die auf mangelnde Wirksamkeit und/oder ausgeprägte Nebenwirkungen schließen lassen. Von daher wäre es mehr als begrüßenswert, wenn dieser Pilz etwas eingehender untersucht würde. Dies ist kein sonderliches Wagnis, da der Pilz zu den Speisepilzen zählt. Und für die gibt es ja inzwischen ein ausgiebiges Sicherheitsprotokoll.

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Der gemeine Klapperschwamm trägt eine Reihe von Namen, wie Laubporling, Spatelhütiger Porling, Tanzpilz usw. In China wird er Huishu hua genannt. In Japan ist er bekannt unter dem Namen Maitake. Hier und in China gilt er seit Jahrtausenden als Speisepilz und Heilpilz zugleich. Er wird eingesetzt gegen virale Infektionen und zur Behandlung von Diabetes, hohem Blutdruck, erhöhten Cholesterinwerten und Übergewicht. Inzwischen gibt es eine Reihe von wissenschaftlichen Dokumentationen zum Einsatz gegen Krebserkrankungen.

Aus schulmedizinischer Sicht gibt es keine Kontraindikationen gegen den Einsatz von Maitake. Bei der Frage von Schwangerschaft und Stillzeit gibt es angeblich nur unzureichende Daten. Ähnliches wird von Interaktionen berichtet. Allerdings lässt die nachhaltige Verwendung über einen Zeitraum von mehreren Jahrtausenden die Vermutung zu, dass es mehr als ausreichende Daten über die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Maitake gibt, bei Kranken, Gesunden, Schwangeren und stillenden Müttern.

Denn bislang wird dieser Pilz immer noch in der Kategorie „Speisepilz“ geführt – es sind also keine „giftigen“ oder negativen Reaktionen gesehen worden. Dies sind natürlich nur Rückschlüsse aus geschichtlicher und epidemiologischer Sicht. Und es wäre besonders aufschlussreich, wenn diese kulturell-medizinischen Erfahrungswerte mit diesem Pilz auch von wissenschaftlicher Seite bestätigt werden könnten.

Geschichtliches

Wenn man der Geschichte glauben darf, dann wird Maitake in China und Japan schon seit mehr als 3000 Jahren konsumiert. Besonders hier werden seine besonderen Eigenschaften hochgehalten. Sein wissenschaftlicher Name, Grifola frondosa, stammt von einem italienischen Pilznamen, der sich auf einen Gryphus (Greif) bezieht, der wiederum ein mythologisches Wesen ist, bestehend aus halb Adler, halb Löwe.

Vor etlichen Jahrhunderten war der Maitake in Japan Teil des Währungssystems, und sein Wert wurde dem seines Gewichts in Silber gleichgesetzt. In den späten 1980er Jahren entdeckten dann japanische Wissenschaftler, dass Maitake wirksamer ist als Lentinula (Shiitake) und andere in Japan einheimische Heilpilze. Diese bessere Wirksamkeit bezog sich vor allem auf die Verbesserung von Immunfunktionen.

(Bio)-Chemisches

Das Polysaccharid β-Glucan kommt in geringen Konzentrationen vor – 0 bis 0,2 Prozent – in den Pilzen der Polyporaceae Familie. Es ist seit einiger Zeit bekannt, dass β-Glucane ausgesprochen gute Anti-Krebs-Aktivitäten aufweisen. Die D-Fraktion des β-Glucans ist dabei die aktivste und potenteste Form des Polysaccharids. Diese Fraktion ist ein großes Molekül, in dem verschiedene Zuckermoleküle miteinander verbunden sind. Ein proteingebundener Extrakt wurde erstmals von japanischen Wissenschaftlern isoliert und zum Einsatz gebracht. Darüber hinaus wurde eine MD-Fraktion isoliert, die ebenfalls überdurchschnittlich gute Anti-Krebs-Aktivitäten aufweisen konnte.

Andere Polysaccharide mit neutralen, sauren und wasserlöslichen Eigenschaften wurden zwischenzeitlich aus dem Maitake isoliert und deren Strukturen untersucht und beschrieben. Dabei wurde eine Maitake spezifische Form von β-1,3-Glucan (Grifolan) beschrieben. Weitere Inhaltsstoffe von Maitake sind ein Vitamin-C-Analogon, eine Reihe von verschiedenen Glycosiden und ein Maitake spezifisches Lectin.

Es sind auch Enzymsysteme beschrieben worden, wie z.B.  das Enzym Grifolisin und das Enzym Phytase. Phytase macht den in Nahrung als Energiereserve gebundenen Phosphor verfügbar. Da die Naturwissenschaft sich erst seit wenigen Jahrzehnten mit der Analyse und Funktion von Heilpilzen beschäftigt, kann dieser Katalog an Wirkstoffen noch nicht als abgeschlossen gelten. Fast wöchentlich werden neue Substanzen und deren Derivate bei fast allen Heilpilzen entdeckt, so dass die hier abgelieferte Beschreibung eher die Spitze des Eisbergs darstellen muss.

(Natur)-Wissenschaftliches
Immunstimulation und Anti-Krebs-Aktivitäten

Immunstimulierende Aktivitäten sind ein Charakteristikum für viele medizinische Pilze wie Lentinula, Ganoderma, Polyporus etc. In Japan kommen diese Pilze oft als Therapie gegen Krebserkrankungen zum Einsatz. Die Polysaccharide, speziell die β-Glucane, von Maitake dagegen sind unterschiedlich im Vergleich zu denen anderer Heilpilze. Sie zeichnen sich durch ein hohes Molekulargewicht aus, sind also besonders große Moleküle, und besitzen eine Maitake spezifische Zweigstruktur, die die Anti-Krebs-Aktivitäten und die Immunstimulation dieser Moleküle bestimmt.

Adachi et al.
„Change of biological activities of (1—-3)-beta-D-glucan from Grifola frondosa upon molecular weight reduction by heat treatment“
Laboratory of Immunopharmacology of Microbial Products, Tokyo College of Pharmacy, Japan.
Chem Pharm Bull (Tokyo). 1990 Feb;38(2):477-81.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2337961

In dieser Arbeit interessierten sich die Autoren für die Frage, inwieweit die Molekülgröße des Maitake spezifischen β-Glucans Einfluss hat auf seine Anti-Krebs-Aktivitäten. Dazu wurde das β-Glucan über eine Hitzebehandlung von 150 Grad Celsius in verschieden große Fraktionen gespalten. Diese Fraktionen wurden dann untersucht auf Anti-Krebs-Aktivitäten, Aktivierung von alternativen biochemischen Reaktionswegen, Glukoseaufnahme durch Makrophagen, enzymatische Aktivitäten in Lysosomen über Makrophagenaktivität, Interleukin-1-Aktivitäten und anderen Aktivitäten.

Durch die Hitzebehandlung erhielten die Forscher 3 Gruppen: 1. Gruppe war ein β-Glucan mit einem Molekulargewicht von 800.000, welches alle getesteten biologischen Aktivitäten auslösen konnte.  Diese Gruppe war nur kurz bzw. überhaupt keiner Hitzebehandlung ausgesetzt gewesen. Gruppe 2 war ein β-Glucan mit einem Molekulargewicht von 250.000 bei einer halbstündigen Hitzebehandlung bis zu einem Molekulargewicht von 21.000 bei einer Hitzebehandlung von 3 Stunden.

Diese Fraktion aktivierte noch die meisten der untersuchten Parameter, ausgenommen der alternativen Reaktionswege und der enzymatischen Aktivitäten in Lysosomen mittels Makrophageneinfluss. Die Gruppe 3 wurde bis zu 6 Stunden behandelt und ergaben Moleküle mit einem Gewicht von nur 6400. Diese waren nur in der Lage, die Glukoseaufnahme durch die Makrophagen und die Synthese von lysosomalen Enzymen zu veranlassen.

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Die Autoren schlossen daraus, dass das β-Glucan als Anti-Krebs-Aktivator nicht immer ein multipler Förderer und Verstärker von Abwehrmechanismen des Organismus sein muss. Außerdem spielt offensichtlich die Größe des Moleküls eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung von immunologischen Funktionen.

Ohno et al.
„Enhancement of LPS triggered TNF-alpha (tumor necrosis factor-alpha) production by (1–>3)-beta-D-glucans in mice“
Tokyo College of Pharmacy, Japan.
Biol Pharm Bull. 1995 Jan;18(1):126-33.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7537572

Diese  Arbeit untersucht den Effekt von β-1,3-Glucan  auf die Produktion von TNF-alpha (Tumor-Nekrose-Faktor) bei Mäusen. Die Untersuchung verglich dabei diese Stimulation in An- und Abwesenheit von Lipopolysacchariden. Das hier verwendete β-Glucan war das weiter oben schon erwähnte Grifolan. Interessant war die Beobachtung, dass die Gabe von Grifolan keinen direkten Einfluss auf die TNF-Spiegel im Serum zeigte.

Dafür wurden aber signifikant die Serumkonzentrationen der Lipopolysaccharide erhöht, die wiederum eine signifikante Produktion von TNF veranlassten. Der erste Effekt wurde nach 2 Stunden nach Gabe von Grifolan beobachtet und konnte noch nach 3 Wochen nachgewiesen werden. Zusätzlich erhöhte die Grifolan-Gabe membrangebundenes TNF. Ein Vergleich mit strukturell ähnlichen Glucanen von anderen Organismen zeigte eine deutlich höhere Aktivität des Grifolans.

Auch hier zogen die Autoren den Schluss, dass die Molekülgröße mit von ausschlaggebender Bedeutung für die Aktivierung von TNF sein muss.
Natürlich sind Labor- und Tierexperimente kein gleichwertiger Ersatz für Daten, die beim Einsatz bei menschlichen Probanden oder Patienten gewonnen werden sollten. Inzwischen gibt es für Maitake jedoch eine begrenzte Zahl an gut durchgeführten klinischen Studien, die den Effekt des Heilpilzes auf verschiedene Formen von Krebserkrankungen untersucht haben. Diese Studien untersuchten Leber-, Lungen-, Magen-, Brust-, Hirn- und Prostatakrebs.

Klinische Studien

Nanba H .
Townsend Lett Doct Patient . 1996;84-85.

https://www.drugs.com/npp/maitake.html#ref38

Leider konnte ich für diese Studie kein Original-Abstrakt finden. Laut Drugs.com handelt es sich hier um eine Studie mit 165 Patienten, die durch den Einsatz von Maitake eine Verbesserung ihrer Lebensqualität erfuhren. 90 Prozent der Patienten berichteten über eine Verbesserung der durch die Chemotherapie bedingten Symptome, wie Übelkeit, Haarausfall usw. Über 83 Prozent berichteten über ein Nachlassen von Schmerzen.

Mayell M.
„Maitake extracts and their therapeutic potential“
Altern Med Rev. 2001 Feb;6(1):48-60.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11207456

Der Autor bemerkt, dass Maitake mehr und mehr Bedeutung findet als Quelle für  Polysaccharide und deren Komponenten, die ein dramatisches Gesundheitspotential zu scheinen haben. Die zu diesem Zeitpunkt bedeutsamste Entdeckung war die der MD-Fraktion, einem Maitake spezifischen  Glucan, das von den japanischen Entdeckern als ein Fortschritt zur D-Fraktion angesehen wurde.

Die D-Fraktion, die MD-Fraktion und andere Maitake Extrakte in Kombination mit dem Pulver des Originalpilzes haben dabei besondere Eigenschaften als immunmodulierendes Arzneimittel gezeigt. Hierbei zeigten sich auch die Vorzüge als Zusatzmedikation bei der Therapie von HIV und Krebs. Inzwischen gibt es auch Hinweise, dass Maitake Extrakte Vorteile bringen bei der Therapie von abnormalen Blutfettwerten, Hypertonie und Hepatitis.

Kodama et al.
„Can maitake MD-fraction aid cancer patients?“
Department of Microbial Chemistry, Kobe Pharmaceutical University, Kobe, Japan.
Altern Med Rev. 2002 Jun;7(3):236-9.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12126464

Die MD-Fraktion des Maitake Pilzes enthält ein β-1,6-Glucan mit β-1,3-Glucan-Ketten als Verzweigungen. Dieses Molekül ist bekannt für eine starke Anti-Krebs-Aktivität durch die Erhöhung von immunkompetenten Zellaktivitäten. Diese Arbeit resümiert nicht-randomisierte Fallstudien, bei denen eine Kombination von Extrakten mit einer MD-Fraktion und dem ganzen Maitake Pilz als Pulver zum Einsatz kam.

Diese Kombination kam zum Einsatz, um die Effektivität bei 22- bis 57-jährigen Krebspatienten mit den Stadien II bis IV zu beurteilen. Eine Abnahme des Krebsgeschehens oder eine signifikante Verbesserung der Symptomatik wurde bei 58,3 Prozent der Fälle bei Leberkrebs gesehen. Gleiches traf zu bei 68,8 Prozent bei Brustkrebs, und 62,5 Prozent bei Lungenkrebs.

Die Untersuchung zeigte aber weniger als 10 bis 20 Prozent Verbesserung bei Leukämie, Magenkrebs und Hirntumoren. Falls Maitake zusätzlich zu einer Chemotherapie gegeben wurde, zeigte sich eine Verbesserung der immunkompetenten Zellaktivitäten um den Faktor 1,3 bis 1,4 im Vergleich mit der Chemotherapie alleine. Tierexperimente hatten schon zuvor die Maitake MD-Fraktion für den Einsatz bei Krebserkrankungen empfohlen.

Kodama et al.
„Effect of Maitake (Grifola frondosa) D-Fraction on the activation of NK cells in cancer patients“
Department of Microbial Chemistry, Kobe Pharmaceutical University, Kobe, Japan.
J Med Food. 2003 Winter;6(4):371-7.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14977447

Diese Arbeit ging von der Annahme aus, dass der Einsatz der D-Fraktion von Maitake zu einer potentiellen Abnahme der Größe von Lungen-, Leber- und Brusttumoren bei Krebspatienten führen kann. In der vorliegenden Studie wurde die Maitake D-Fraktion bei Krebspatienten ohne zusätzliche Behandlungsformen eingesetzt. Gleichzeitig wurden die Aktivitäten von natürlichen Killerzellen (NK) beobachtet.

Ziel war hier, festzustellen, ob diese Aktivitäten in Bezug zu setzen sind mit einem fortschreitenden Krankheitsverlauf. Die Anzahl von CD4+- und CD8+-Zellen in den peripheren Blutgefäßen wurde erhoben bei einer Anzahl von 10 Patienten. Die Interleukin-2-Rezeptor-Konzentrationen (SIL-2R) wurden bei 3 Patienten gemessen, die Ausprägung von Tumor-Markern bei 4 Patienten.

Es wurden leichte Veränderungen von  CD4+- und CD8+-Zellenanzahl beobachtet, die aber unabhängig von dem Schweregrad bzw. Stadium der Erkrankung oder SIL-2R auftraten. Im Gegensatz dazu blockierte die D-Fraktion von Maitake den metastatischen Prozess, verringerte die Ausprägung der Tumor-Marker und erhöhte die NK-Aktivitäten in allen untersuchten Patienten.

Von daher glauben die Autoren, dass die D-Fraktion von Maitake für den positiven Krankheitsverlauf bei Krebserkrankungen verantwortlich ist und dass der primäre Effekt auf der Stimulation der NK-Aktivitäten beruht. Zusätzlich kommen die Autoren zu dem Schluss, dass die Messungen von NK-Aktivitäten einen nützlichen klinischen Parameter darstellen, um den Krankheitsverlauf während und nach einer Immunotherapie mit D-Fraktion von Maitake zu beurteilen.

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Maitake und Diabetes

Kubo et al.
„Anti-diabetic activity present in the fruit body of Grifola frondosa (Maitake). I.“
Yukiguni Maitake Co., Ltd. Niigata, Japan.
Biol Pharm Bull. 1994 Aug;17(8):1106-10.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7820117

Der Fruchtkörper von Maitake ist bekannt dafür, dass er Substanzen mit anti-diabetischer Wirkung enthält. In dieser Studie wurde 1 Gramm pulverisierter Fruchtkörper von Maitake pro Tag an Mäuse mit genetisch bedingtem Diabetes verfüttert. Danach wurde deren Blutglucosekonzentrationen beobachtet auf dem Hintergrund einer Kontrollgruppe, deren Glucosekonzentrationen mit zunehmendem Alter sich erhöhten.

Es zeigte sich, dass die Konzentrationen an Insulin und Triglyceriden sich in ähnlichem Umfang wie die Blutglucose bei den mit Maitake gefütterten Mäusen verbesserten. Es wurden Äthanol- und Heißwasser-Extrakte aus dem Fruchtkörper zubereitet und deren blutzuckersenkenden Eigenschaften untersucht.

Eine solche blutzuckersenkende Wirkung wurde gesehen, wenn der Äthanol-Extrakt oder eine 50/50-Mischung aus beiden Extraktformen oral zum Einsatz kamen. Reine Heißwasser-Extrakte zeigten dagegen keinerlei Wirksamkeit. Die Resultate lassen die Vermutung zu, dass die anti-diabetischen Wirkungen primär auf der Äthanol-Fraktion beruhen in Verbindung mit einer weiteren Fraktion eines Peptidglucans (Zucker : Protein = 65 : 35)

Zwei weitere Studien an Ratten und Mäusen kommen zu sehr ähnlichen Ergebnissen.
Horio und Ohtsuru

„Maitake (Grifola frondosa) improve glucose tolerance of experimental diabetic rats“
Department of Food Science and Nutrition, Faculty of Home Economics, Nishikyushu University, Saga, Japan.
J Nutr Sci Vitaminol (Tokyo). 2001 Feb;47(1):57-63.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11349892

und

Lo et al.
„Submerged culture mycelium and broth of Grifola frondosa improve glycemic responses in diabetic rats“
Department of Medical Education and Research, Changhua Christian Hospital, Changhua, Taiwan.
Am J Chin Med. 2008;36(2):265-85.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18457360

Beide Arbeiten berichten von signifikanten Verbesserungen des Krankheitsbildes bei gleichzeitiger Verbesserung der Glucosetoleranz und Insulinresistenz. Leider scheint es noch keine kontrollierten Studien für menschliche Patienten zu geben, was aufgrund der positiven Ergebnisse nur auf der Hand liegen sollte.

Fazit

Es liegen noch weitere Labor- und Tierstudien vor zu den Themen „Krebserkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes etc.“, kurz zu den „Zivilisationskrankheiten“. Da Maitake ein praktisch ebenso eindrucksvolles Wirksamkeitsspektrum aufweisen kann wie seine Heilpilz-“Kollegen“, wäre es an der Zeit, Maitake und die anderen Heilpilze vermehrt für die Therapie und Prophylaxe von eben diesen Erkrankungen einzusetzen und zu erforschen.

Bei den vorliegenden Maitake-Studien ist noch interessant zu bemerken, dass in keiner der zitierten Studien auch nur ein Wort von Nebenwirkungen geredet wurde. Offensichtlich ist der Pilz so gut verträglich, dass Nebenwirkungen kein Thema weiterer Erörterungen zu sein scheinen.

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