Heilfasten

Chronische und akute Vergiftungen durch Pestizide, Medikamente und Metalle

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Eine Vergiftung kann zwei unterschiedliche Formen annehmen: Während bei einer akuten Vergiftung durch eine größere Giftmenge ein plötzlicher Notfall eintritt, verläuft eine chronische Vergiftung schleichend. Die „Notbremse“ heißt dann Entgiftung. Sich vor Giften vorbeugend schützen, erfordert ständige Wachsamkeit.

Bei einer chronischen Vergiftung akkumulieren sich über einen längeren Zeitraum mehr und mehr Giftstoffe im Körper. Ab einer gewissen Konzentration kommt es zu einer Vergiftung, deren Symptome sich oft schleichend zeigen, im Lauf der Zeit ändern können und eher diffus sind.

Welche Symptome auftreten, ist abhängig von der Art der Schadstoffe, von der Menge und der Zeitdauer, in der sie aufgenommen wurden, aber auch von Geschlecht, Alter und Konstitution des Betroffenen.

Manchmal entwickelt sich eine chronische Vergiftung innerhalb weniger Wochen. In anderen Fällen dauert es Jahrzehnte, bis Probleme auftreten. Genau das macht die Sache ja auch so schwierig.

Akute Vergiftungen kommen durch die Aufnahme von sehr großen Mengen eines Toxins in einem kurzen Zeitraum zustande. Die ersten Anzeichen sind Übelkeit, Erbrechen und andere Beschwerden des Magen-Darm-Traktes. Weitere Symptome sind Störungen des Nerven- und Herz-Kreislauf-Systems sowie der Atmung. Nicht für alle Gifte stehen Gegenmittel (Antidote) zur Verfügung. Manchmal enden diese Vergiftungen tödlich.

Die Liste der Krankheiten und Beschwerden, die mit chronischen Vergiftungen zu tun haben können, ist lang:

Freilich ist diese Liste keineswegs vollständig. Denn die vielen toxischen Verbindungen gehören den verschiedensten Substanz-Klassen an. Schier unübersehbar ist die Vielzahl der organischen Verbindungen, die uns im alltäglichen Leben begegnen.

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Pestizide

Die Pestizide der modernen hochproduktiven Landwirtschaft sollen Nutzpflanzen vor Insekten (Insektizide), Pilzen (Fungizide) und sogenannten Unkräutern (Herbizide) schützen. Doch die hochpotenten Gifte dringen in die Feldfrüchte ein und gefährden auch den Menschen. Dies sollen Grenzwerte verhindern, bei deren Überschreitung der Verkauf von Obst und Gemüse nicht mehr erlaubt ist. Doch die Behörden können aufgrund personeller und struktureller Probleme nur stichprobenartige Kontrollen durchführen.

Nur für 400 der rund 1.300 in der EU gebräuchlichen Pestiziden stehen rationelle Standard-Nachweisverfahren zur Verfügung, sodass eine vollständige Überwachung sehr aufwendig und praktisch unmöglich ist. In Ländern mit niedrigerem Umwelt-Standard sind bis zu 4.000 der Verbindungen als Agrar-Gifte in der Anwendung. Chemiker und Toxikologen wie Dr. Günter Lach fordern daher, dass nur solche Pestizide zugelassen werden sollten, die mit Schnellverfahren nachzuweisen und quantitativ bestimmt werden können. Demnach kann, wenn überhaupt, nur ein Drittel aller Pestizide derzeit als halbwegs sicher gelten.

Das gilt aber nur dann, wenn die Grenzwerte nicht zu hoch angesetzt sind. Diese Maximum Residue Levels (MRL) werden in nur wenigen Tierversuchen bestimmt und gehen daher an der Realität vorbei. In der Daueranwendung zeigt sich dann, dass die Pestizide schon in geringeren Konzentrationen gesundheitsschädlich sind, als es der Grenzwert vorgaukelt. Darauf weisen Toxikologen wie Dr. Hermann Kruse von der Uni Kiel hin. Nicht berücksichtigt ist auch die Gefährdung von Menschen, die schon ohne die Kontaminationen an chronischen Krankheiten leiden. Möglicherweise ist diese Personen-Gruppe besonders empfindlich gegen die Giftflut.

Auch wird nicht differenziert zwischen Erwachsenen und Kindern. Ein weiteres Problem ist die Mehrfachbelastung, die die Risiken für die Gesundheit potenziert. Dieser sogenannte “Cocktail-Effekt“ ist so gut wie nicht erforscht, weswegen diese zweifellos zu unterstellende Tatsache kaum berücksichtigt wird. Bei Reihenuntersuchungen (Human-Biomonitoring, HBM) erfolgt die Bewertung der Pestizid-Belastungen nur im Hinblick auf einzelne Toxine, die in Blut und Urin gemessen werden. Die mögliche Verstärkung durch mehrere Kontaminationen fällt unter den Tisch, gerade bei Studien von öffentlichen Kontrollinstanzen.

Greenpaece fordert aufgrund des Cocktail-Effektes schon seit Jahren einen Vorsorgewert von 0,01 mg/kg für alle Pestizide in allen Lebensmitteln. Dabei wird noch nicht einmal davon ausgegangen, dass nicht die Gesamtmenge der inkorporierten Chemikalien resorbiert werden.

In welch niedrigen Konzentrationen Pestizide bereits Schaden anrichten können, zeigt das Beispiel Chlorpyrifos. Das Insektizid hat bei Kindern schon in einer Konzentration von 4,4 Pikogramm pro Gramm Blutserum negative Auswirkungen. 2020 führte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) eine Reihenuntersuchung zur Pestizidbelastung bei 2- bis 6-jährigen Kindern durch. Die Chlorpyrifos-Konzentrationen im Urin der Kleinen waren so hoch, dass sich daraus Überschreitungen der täglich zulässigen Höchstmenge (ADI) um das 2,8-fache ergaben. In US-Studien wiesen Forscher Hirnschäden bei den Heranwachsenden nach. Betroffen war die funktionell entscheidende Hirnrinde. Das Insektizid dürfen Landwirte in der EU zwar nicht mehr verwenden, aber die europäische Industrie darf die Chemikalie weiterhin produzieren und exportieren.

Der Reimport solcher Chemikalien, “verpackt“ in Obst und Gemüse, hat ungeahnte Ausmaße. Public Eye fand heraus, dass EU-Länder 2019 rund 80.000 Tonnen Pestizide exportierte, die Europa nicht versprüht werden dürfen. Mit den eingeführten Lebensmitteln nehmen wir immer noch E 605 (Parathion) auf, wie das LANUV nachweisen konnte. Konsequenzen wurden daraus nicht gezogen. 62 % der Lebensmittel aus dem außereuropäischen Raum sind mit Pestiziden belastet, bei 8 % sind Grenzwertüberschreitungen zu beklagen.

Die Anreicherung von Pestiziden im Körper kommt in den Grenzwerten nicht zum Ausdruck. Die fettlöslichen Verbindungen lagern sich im Fettgewebe ab, wodurch die Belastung über die Jahre zunimmt. Damit wächst auch die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Pestizide krank machen. Sie schwächen das Immunsystem, verursachen Krebs, schädigen das Erbgut und führen zu Fehlbildungen bei Neugeborenen. Viele Herbizide zählen zu den endokrinen Disruptoren. Das sind Verbindungen, die im Körper die Wirkung von Hormonen imitieren. Eine Folge davon ist eine vorzeitige Pubertät, von der bei starker Exposition bereits Kleinkinder betroffen sein können. In vielen Ländern ist das Versprühen von Agrar-Giften mit dem Flugzeug immer noch erlaubt. Dort werden die Menschen regelrecht eingenebelt mit dem toxischen Dunst und leiden besonders stark unter gesundheitlichen Beschwerden. Chemikalien, die die Blut-Hirn-Schranke (Hirnhäute) überwinden, töten ab einer bestimmten Konzentration Neurone ab.

So erklärt der Umweltmediziner Dr. Klaus-Diertich Runow die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen wie Morbus Alzheimer, Multiple Sklerose und Morbus Parkinson.  Beeinträchtigungen des Zentral-Nerven-Systems durch Chemikalien sind heute mit den Methoden nach Gunnar Heuser nachweisbar und von rein psychischen Symptomen zu unterscheiden. Bereits 1998 entwickelte der Mediziner zwei Verfahren (PET und SPECT), die Gehirn-Areale je nach Durchblutung und Sauerstoffversorgung mit verschiedenen Farben darstellen.

Damit können chronische neurodegenerative Erkrankungen, die durch Chemikalien entstanden sind, auch gerichtsfest nachgewiesen werden. In den USA sind die Verfahren von der Justiz bei Regress-Ansprüchen anerkannt.

Eines der gefährlichsten Pestizide, das jemals hergestellt wurde, ist das Insektizid Paraquat. In den USA, Südafrika und Indien darf das Toxin immer noch eingesetzt werden und hat nach Ansicht eines Toxikologen der Universität Edinburgh schon rund 10.000 Menschen getötet. Prof. Dr. Jon Heylings hat an der Entwicklung der Chemikalie mitgearbeitet und erhebt schwere Vorwürfe gegen den Hersteller. Demnach sollen die Studien für den Zulassungsantrag schlicht gefälscht worden sein.

Die Schlussfolgerung aus diesen besorgniserregenden Zuständen: Wir müssen besser aufpassen, was wir einkaufen. Einigermaßen giftfrei sind Lebensmittel aus regionaler Produktion. Nahrungsmittel von außerhalb der EU sollten wir im Regal liegen lassen.

Sind Pestizide nur ein Symptom?

Die Belastung durch Pestizide ist nicht die einzige negative Auswirkung der profitorientierten Landwirtschaft. Die Monokulturen, die den flächenübergreifenden Einsatz der Chemikalien erst erfordern, sind eine ökologische Katastrophe. Die Böden erodieren, werden ausgelaugt und Nischen-Biotope verschwinden und mit ihnen viele heute schon bedrohte Arten. Die enorme Produktion von Fleisch verschlingt immense Ressourcen und trägt damit zum Klimawandel bei. Dichtgedrängt gehaltene Masttiere brauchen Antibiotika, um überhaupt die Schlachtreife zu erreichen.

So sollen über 80 % aller Geflügelproben Rückstände der Medikamente beinhalten. Das ist die beste Methode, um Bakterien zu züchten, die resistent gegen Antibiotika sind. Wenn ein infizierter Mensch die Pharmaka braucht, wirken sie nicht mehr. Je nach Schätzung gehen jährlich zwischen 15.000 und 30.000 Sterbefälle in Deutschland auf diese Todesursache zurück. Den Missstand beklagen das Robert-Koch-Institut und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH).

Die Problematik weist auch auf gesellschaftliche und politische Fehlentwicklungen hin. Eine Lobby, hinter der eine Branche mit Milliarden-Umsätzen steht, kann die Zulassung von gefährlichen Chemikalien auch gegen die Fakten-Lage durchsetzen. Hier sind mafiöse Strukturen erkennbar, die den Rechtsstaat zersetzen können. Besonders krass sind die Machenschaften der Agrar- und Chemie-Lobby in der sogenannten “Dritten Welt“. Dort riskieren Umwelt-Aktivisten ihr Leben, weil sie nicht selten von Schergen der Agrar-Lobby erschossen werden. Beispielsweise in Brasilien sind solche Vorfälle fast schon an der Tagesordnung.

Medikamente

Medikamente heilen nicht nur Krankheiten oder lindern ihre Symptome. Leider sind viele dieser Chemikalien mit Nebenwirkungen verbunden. Die überwiegend wasserlöslichen Verbindungen lagern sich zwar kaum im Fettgewebe ab wie die Pestizide. Doch sie kreisen in höheren Konzentrationen im Blut und gelangen so in die Organe, wo sie akute Wirkungen und Nebenwirkungen entfalten. Manche dieser Schädigungen sind nicht rückgängig zu machen, was einer chronischen Vergiftung gleichkommt. Die bekanntesten Nebenwirkungen betreffen die Leber und die Nieren. Doch das Spektrum der Nebenwirkungen ist weitaus breiter.

Zu den gefährlichsten akuten Nebenwirkungen, die als Vergiftungsfolgen bezeichnet werden müssen, zählen schwere Kreislaufkrisen. Viele Medikamente können die Herztätigkeit beeinflussen und dadurch sogar den plötzlichen Tod herbeiführen. So musste das Schmerzmittel Darvon und das Antidiabetikum Avandia vom Markt genommen werden, weil nach der Einnahme häufig ein Herzstillstand eingetreten war. Hormonpräparate können Thrombosen verursachen und dadurch zu Herzinfarkt, Lungen-Embolie und Herzinfarkt führen.

Betroffen sind dann auch junge Menschen, die sonst nicht zur Risiko-Gruppe für die häufige Todesursache gehören. Gefährdet ist, wer Ovulationshemmer („Pille“) wie Yaz und Yasmin oder Präparate zur Hormon-Ersatz-Therapie in den Wechseljahren einnimmt. Ein Beispiel dafür ist das Mittel Prempro von Pfizer. Auch viele Medikamente zur Appetit-Zügelung können Herzinfarkte auslösen. Dem Mittel Reductil (Sibutramin) musste deshalb die Zulassung entzogen werden. Daneben verursacht das Brustkrebs-Prophylaktikum Tamoxifen von AstraZeneca die gefährlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Statine sind eine Klasse von Medikamenten, die den Cholesterin-Spiegel senken sollen. Die Pharmaka gehören zu den am häufigsten verschriebenen Mitteln überhaupt. Weniger bekannt und bekanntgemacht wird, dass viele dieser Präparate Muskelschwund auslösen können. Diese „Rabdomyelose“ ist besonders für die Mittel Sortis von Pfizer und Crestor von AstraZeneca typisch.

Die Zahl der krebsauslösenden Medikamente ist kaum zu beziffern. Sicher gehören dazu auch die Hormon-Präparate, die gravierend in die Steuerung des Organismus´eingreifen.  Auch Medikamente, die das Immunsystem dämpfen sollen, schwächen auch die körpereigene Abwehr gegen Tumorzellen und fördern damit den Ausbruch der Erkrankung. Auch die Medikamente Prolia von Glaxo und Humira von Abbott können Krebs verursachen.

Präparate, die auf das Zentral-Nerven-System wirken, können schwere psychische Krisen zur Folge haben. Dazu gehören Aggressionen und Wahnvorstellungen, wie dies für das Schlafmittel Bikalm belegt ist. Sogar Antidepressiva können zu Gewaltausbrüchen führen. Bekannt ist dies für die Präparate Prozac, Seroxat und Zoloft. Ein Sucht-Potenzial wird den psychotrop wirkenden Chemikalien ohnehin zugesprochen. Nachgewiesen ist das für die Antidepressiva Trevilor und Cymbalta.

Ritalin, das als Amphetamin mit paradoxer Wirkung bei Patienten mit ADS/ADHS verschrieben wird, kann Depressionen verursachen. Die Antiepileptika Lyrica, Topamax und Lamicta können nicht nur das Gedächtnis beeinträchtigen, sondern auch einen Suizid provozieren. Champix ist ein Mittel zur Nikotin-Entwöhnung und wirkt in die gleiche Richtung.

Bedenklich ist bei alledem, dass Medikamente nicht nur demjenigen schaden, der sie verschrieben bekommt. Mittlerweile sind Rückstände aus Medikationen auch im Trinkwasser nachgewiesen. Dabei sind es vor allem die Antibiotika, die inzwischen allumfassend in unserer Umwelt verbreitet sind und auch aus der Wasserleitung kommen. Dazu mischt sich noch das MRT-Kontrastmittel Gadolinium. Das Metall schädigt das Gehirn und die Nieren. Skandalös daran ist, dass Gadolinium häufiger angewendet wird, als es eigentlich erforderlich wäre.

Nicht jeder Arzt ist offen für die Frage, ob die Wirkung eines Medikamentes im Verhältnis zu den toxischen Nebenwirkungen steht. Am ehesten ansprechbar für das Problem sind ganzheitlich orientierte Mediziner.

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Metalle und Halbmetalle

Einige Metalle sind einerseits wichtige Spurenelemente, anderseits wirken sie in spezifischen Dosierungen toxisch. Akute Beschwerden betreffen häufig den Magen-Darm-Trakt, die Lungen oder die Haut. So führt Cadmium zum Lungen-Ödem und zur interstitiellen Pneumonie (Lungenentzündung) sowie gereizten Atemwegen. Die Aufnahme von Blei macht sich durch Verstopfungen, Darm-Koliken und psychophysischer Abgeschlagenheit bemerkbar. Das Schwermetall hemmt die Synthese von Hämoglobin, wodurch sofort eine Beeinträchtigung der Kondition entsteht. Arsen verursacht eine Auflösung der Erythrozyten, erkennbar an dunklem Urin.

Eine Quecksilber-Intoxikation löst eine akute Darmentzündung aus, die mit blutigem Durchfall verbunden ist. Das Metall kann in hohen Dosierungen zu sofortigem Nierenversagen führen. Plötzlicher Haarausfall ist ein Symptom für eine akute Thallium-Vergiftung.

Die chronische Exposition mit toxischen Metallen schädigt meistens das Nervensystem. Dann können die peripheren motorischen und sensiblen Fasern angegriffen sein, wodurch das Krankheitsbild der Polyneuropathie entsteht. Lähmungserscheinungen und Gefühlsstörungen sind die Folgen. Der Fall ist das nach einer dauernden Belastung durch Arsen, Blei, Quecksilber, und Thallium.

Metalle wirken auch auf das zentrale Nervensystem toxisch. Mangan führt zu Beschwerden, die Morbus Parkinson sehr ähnlich sind. Quecksilber verursacht Tremor und Unruhe. Schere Quecksilber-Intoxikationen sind als das Minamata-Syndrom bekannt geworden, das mit Lähmungserscheinungen, Ataxie und psychotischen Krisen einhergeht. Beeinträchtigungen des Gedächtnisses können ein Anzeichen für eine chronische Kontamination mit Thallium sein.

Aluminium steht im Verdacht, Morbus Alzheimer auslösen zu können. Bei schwangeren Frauen, die beispielsweise durch bleierne Wasserrohre chronisch belastet werden, kann es zu einer Entwicklungsstörung des Kindes kommen. Dasselbe droht bei Kleinkindern, die dem Schwermetall ausgesetzt sind. Die Kinder bleiben dann in ihrer geistigen Entwicklung zurück.

Chronische Schäden durch Metall-Intoxikationen erleiden auch die Nieren. So spricht der Arzt von einer Blei-Nephropathie oder bei Cadmium-Belastung von einer tubulo-interstiellen Nephritis. Führt die chronische Cadmium-Vergiftung bis zum Nierenversagen, das mit Knochenerweichung einhergeht, liegt die Itai-Itai-Krankheit vor. Cadmium und Blei können auch Nierenkrebs verursachen. Neben diesen beiden Schwermetallen kann Platin die Nieren schädigen.

Die Elemente aus dem Kreis der Halbmetalle und Metalle führen auch zu Lungenkrankheiten. Arsen, Chrom, Cadmium und Nickel induzieren die Entstehung von Lungenkrebs. Cadmium kann im Vorfeld Lungen-Emphyseme verursachen, Vanadium, Aluminium und Mangan lösen bei Dauer-Exposition eine Lungen-Fibrose aus. Wird Aluminium-Staub über längere Zeit eingeatmet, entsteht ein bullöses Lungen-Emphysem mit dem Risiko eines Pneumothorax. Platin ist häufig die Ursache für Allergien, die sich durch Beschwerden der Atemwege bemerkbar machen.

Hautkrebs kann die Folge einer längeren Belastung mit Arsen sein. Erstes Warnsignal sind verstärkte Hornhautbildungen an Händen und Füßen. Daneben kommen allergische Haut-Reaktionen nach Exposition mit vielen Metallen vor. Das Kontakt-Ekzem durch Chrom gilt als Berufskrankheit.

Dass viele Metalle krebserregend wirken, ist auch ein Hinweis auf eine mögliche Schädigung der Embryogenese. Nachgewiesen ist dieser teratogene Effekt für Quecksilber.

Menschen mit Amalgam-Füllungen sind sicherlich am stärksten gefährdet, schleichend mit Quecksilber verseucht zu werden. Wer die Plomben nicht irgendwann entfernen lassen will, redet am besten mit dem Zahnarzt, damit die Löcher in den Zähnen mit anderen Werkstoffen verfüllt werden.

Schwermetall-Einlagerungen wie Blei, Zinn und Quecksilber sind in vielen Fischen, Muscheln und Crustaceen zu beklagen. Ganz verzichten muss auf solche Lebensmittel niemand, solange sie nicht täglich auf den Tisch kommen. Meeresfrüchte aus der Hochseefischerei sind besser, weil darin weniger Schwermetalle vorkommen als beispielsweise in Fischen aus Aquakulturen. Wild gefangene Süßwasserfische sind ebenfalls weniger kontaminiert. Produkte in Konservendosen sollten gemieden werden.

Kunststoffweichmacher

Kunststoffweichmacher wie Phthalate sind längst als sogenannte „Disruptoren“ bekannt. Die Chemikalien stören den Hormon-Stoffwechsel und können viele Krankheiten fördern. Dazu zählen Fertilitäts-Störungen, Eierstock-Zysten, Diabetes, Asthma, Gebärmutterveränderungen und Nervenkrankheiten.

Die Intoxikation mit Weichmachern kann weitestgehend vermieden werden, wenn weder Getränke in Plastikflaschen und Tetrapacks sowie in Kunststoff verpackte Lebensmittel gekauft werden. Loses Gemüse und Obst können auch in Baumwolltaschen eingeholt werden und an die Fleisch- und Käse-Theke nehme man einen Edelstahlbehälter mit.

Abgase und Feinstaub

Abgase und Feinstaub schädigen die Lungen und werden auch vom Blut aufgenommen und im Körper verteilt. Besonders Feinstaub ist nur schwer wieder zu entfernen. Daher ist ein bestmöglicher Schutz vor den Emissionen dringend anzuraten. Der Aufenthalt in der Stadt ist allerdings nicht weniger riskant als auf dem Land.

Leider entstehen bei der landwirtschaftlichen Produktion oft erhebliche Feinstaubmengen. Örtlichkeiten, wo solche Emissionen verstärkt zu erwarten sind, sollten nach Möglichkeit gemieden werden. Menschen, die eine Wohnung in der Stadt an einer großen Straße haben, sollten beim Lüften nur die Fenster zum Hof oder Garten öffnen. Wohnungen, bei denen das nicht geht, sind nicht empfehlenswert. Im Stadtverkehr können Radfahrer spezielle Gasmasken tragen.

Die Differenzial-Diagnose ist wichtig

Die vielfältigen Symptome durch chronische Intoxikationen sind denen vieler Grunderkrankungen anderer Ursachen sehr ähnlich. Daher können Vergiftungen im kausalen Zusammenhang mit Beschwerden leicht übersehen werden. Gerade deswegen ist es wichtig, bei diesen oder ähnlichen Beschwerden AUCH an eine Belastung mit Schadstoffen zu denken. Mehr zur Entgiftung finden Sie u.a. in den Beiträgen:

Die Suche nach der Ursache ist nicht immer einfach und sollte in die Hände eines erfahrenen Arztes oder Heilpraktikers gelegt werden.

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Dieser Beitrag wurde am 17.01.2024 aktualisiert.

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