Fastenkuren

Die optimale Fastenwoche

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Wenn man das Fasten richtig betreiben möchte, dann ist es nicht empfehlenswert, sich blindlings „ins Vergnügen“ zu stürzen. Wie bei einem Buch gibt es auch hier ein „Vorwort“, das den Leser auf den Inhalt vorbereitet, und ein Abschlusswort.

Mit anderen Worten: Beim Fasten setzt man sich nicht plötzlich hin und isst einfach nichts mehr und das ist dann das Fasten. Auch hier haben wir eine Einführungs- bzw. Vorbereitungsphase, die „Entlastungstage“. Diese werden gefolgt von der eigentlichen Fastenzeit und abgeschlossen vom Fastenbrechen mit Aufbautagen.

Wie lange die Entlastungstage und Aufbautage dauern hängt im Wesentlichen von der Fastenzeit ab. Wenn man Entlastungstage + Vollfastentage + Aufbautage = 100 Prozent nimmt, dann entfallen auf die Entlastungstage ca. 30 Prozent, auf die Vollfastentage ca. 45 Prozent und auf die Aufbautage die restlichen 25 Prozent.

Das heißt also, dass beim Fasten von z. B. 2 Wochen nicht wirklich 2 Wochen =14 Tage durchgefastet wird, sondern dass von diesen 14 Tagen 4 oder 5 Tage auf die Entlastungstage abfallen, 6 Tage auf die Vollfastentage und 4 Tage für die Aufbautage.

Aus gesundheitlicher Sicht, halte ich zwei Wochen (inklusive Entlastungstagen und Aufbautagen) für das Maximum. In meiner Heilfasten-Anleitung finden Sie einen Plan für 12 Tage: 4 Entlastungstage, 5 Vollfastentage und 3 Aufbautage.

Entlastungstage sind die Zeit, die zur körperlichen und geistigen Vorbereitung auf die eigentliche Vollfastenzeit genutzt wird. Hier wird die Nahrungszufuhr langsam und sicher reduziert bzw. man stellt sich auf eine leichtere Kost um. Diese Veränderungen im Essverhalten bilden eine Art physische und psychische „Brücke“ zur Vollfastenzeit.

Sie ist als sanfter Übergang zur relativen Kalorienfreiheit der Fastentage gedacht, die ein plötzliches Umschlagen verhindert und Körper und Geist auf diese neue, oft ungewohnte Situation der Kalorienrestriktion vorbereitet. Obwohl man weniger und leichter isst, können zu diesem Zeitpunkt die gewohnten Mahlzeiten, wie Frühstück, Mittagessen und Abendessen immer noch eingenommen werden.

Gleichzeitig sollte der Fastenwillige für sich feststellen, ob er genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Auch hier erfolgt eine Umstellung, sowohl in der Qualität, als auch in der Quantität. Während die Menge an Nahrung abnimmt, nimmt die Menge an Flüssigkeitsaufnahme zu (in der Regel).

Es sollte jetzt nur noch reines Wasser oder ungesüßte Tees oder Säfte eingenommen werden. Die Menge richtet sich auch nach dem Körpergewicht, sollte aber 3 bis 4 Liter am Tag betragen.

Ein paar mehr grundsätzliche Informationen zum Entlastungstag finden Sie hier: Entlastungstag beim Fasten.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:

Die Vollfastenzeit ist gekennzeichnet durch eine sehr deutliche Kalorienrestriktion. Entscheidend ist, dass der Fastenstoffwechsel erreicht wird, sodass der Körper auf „innere Ernährung“ umstellt. Unter Vollfasten verstehen manche, dass man gar nichts mehr zu sich nimmt, bzw. nur noch Wasser oder Tee getrunken werden darf und jeder “Anflug” an fester oder halbfester Nahrung vermieden werden soll.

Diese Fastenform kann sehr mühsam sein; ich halte diese Form auch für Menschen (mit den bei uns üblichen Grunderkrankungen) für nicht geeignet. Mehr dazu habe ich auch unter „Ist strenges Wasserfasten oder Teefasten sinnvoll?“ geschrieben.

Ich empfehle deshalb eher eine modifizierte Form des Fastens, wie zum Beispiel das Fasten nach Buchinger, bei dem es sich um ein Tee-Saft-Fasten handelt. Diese Form kann sowohl in speziellen Kliniken als auch ambulant durchgeführt werden.

Aber auf jeden Fall sollte eine kompetente Anleitung durch einen Therapeuten vorhanden sein (so auch für die Entlastungsphase und die Aufbautage, also für den gesamten Zeitraum der Fastenzeit). Mehr Informationen zu diesem Abschnitt in der Fastenwoche finden Sie unter Buchinger-Fasten oder Heilfasten nach Buchinger.

Es sind natürlich auch andere Fastenformen denkbar. Eine weitere Form ist die zum Beispiel die Breuss-Kur, die auch „Krebskur-Total“ genannt wird. Diese Fastenform kam ursprünglich einmal zur Anwendung bei krebskranken Patienten. Es ist fast überflüssig zu erwähnen, dass die Schulmedizin diese alternative Form der Krebsbehandlung strikt ablehnt.

Es gibt aber auch kaum wissenschaftliche Untersuchungen über die Effektivität der Breuss-Kur bei Krebserkrankungen. Es existiert leider nur eine Arbeit (The Breuss’ method for total cancer cure) aus dem Jahr 1987, die aber ohne Abstract veröffentlicht wurde. Und auch neuere Erkennnisse zeigen: Fasten bei Krebs zeigt erstaunliche Ergebnisse.

Eine etwas missverständliche Form des Fastens wird als „Basenfasten“ bezeichnet. Missverständlich deshalb, da es sich nicht um ein wirkliches Fasten handelt. Vielmehr wird hier während der „Fastenzeit“ darauf geachtet, Nahrungsmittel einzunehmen, die einen übersäuerten Organismus wieder in ein physiologisches Säure-Basen-Gleichgewicht zurückbringt. Zu diesem Zweck ist jedoch keine Kalorienrestriktion notwendig, sondern man darf alles essen, was im Körper basisch verstoffwechselt wird.

Die Aufbautage bilden einen kritischen Wendepunkt in der Fastenkur. Sie bestimmen letztlich die Nachhaltigkeit der Bemühungen während des Fastens. Während dieser Zeit werden alle die guten Vorsätze, die man sich in der Entlastungsphase zu Beginn der Fastenkur gemacht hat, in die Praxis umgesetzt – oder auch nicht.

Denn nun erfolgt der Übergang von der Kalorienrestriktion zur „normalen“ Ernährung. Während der Stoffwechsel noch auf „Sparflamme“ eingestellt ist, muss über eine dezidierte und fein abgestimmte Kalorienzufuhr der neue Zustand erst einmal wieder hergestellt werden.

Auch hier gibt es optimale Nahrungsmittel, die den Stoffwechsel nicht über Gebühr belasten und schonend wieder auf die normale „Betriebstemperatur“ bringen. Darüber hinaus bieten die Aufbautage die Gelegenheit, mit schlechten Ernährungsgewohnheiten, die man in der Entlastungsphase identifiziert und benannt hat, praktisch Schluss zu machen.

Stattdessen können in dieser Zeit die Grundsteine für eine bessere und gesündere Ernährung gelegt werden. Ein paar nähere Ausführungen zu diesem Thema können Sie hier einsehen: Das Fastenbrechen und die Aufbautage.

Einen Fastenplan für eine Fastenwoche finden Sie, wenn Sie hier klicken

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…


Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.11.2012 aktualisiert.

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