Fastenkuren

Ist ein strenges Wasser-Fasten oder Tee-Fasten sinnvoll?

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Das Wasser-Fasten und das Tee-Fasten sind die klassische und strengste Fastenform, bei der, für eine bestimmte Zeit, auf jegliche Kalorienzufuhr verzichtet wird.Dadurch kommt es zu einer Gewichtsreduzierung, zu einer Reinigung und Entschlackung des gesamten Organismus und zu einer Einleitung von Heilungsprozessen. Das Immunsystem wird gestärkt und die körpereigenen Abwehrkräfte aktiviert.

Zunächst einmal ein paar Worte zu dem, was allgemein, zum Wasserfasten, bzw. Teefasten “gedacht” wird,

Tee-Fasten oder Wasser-Fasten bedeutet demnach, mindestens 3 Liter Flüssigkeit am Tag aufzunehmen. Diese setzen sich aus 5 – 6 Tassen Kräutertee und mindestens 2 Liter Mineralwasser oder Leitungswasser zusammen. Es stehen viele schmackhafte Teesorten zur Verfügung, die Abwechslung in das Teefasten bringen. Empfehlenswert sollen u. a. Holunderblüten und Lindenblütentee sein.

Entgiftend und entschlackend in einem Fastentee wirken Kräuter wie z.B. Anis, Brennnessel, Himbeere, Pfefferminze, Salbei, Kümmel und Wachholderbeere. “Beruhigende” Kräutertees können sich aus Baldrian, Johanniskraut, Lavendel, Ringelblume oder Weißdorn zusammensetzen.

Kamillentee ist besonders magen- und darmfreundlich, und spezielle chinesische Teesorten helfen bei Erkältungen und Nasennebenhöhlenentzündungen. Kamillentee sollte vor allem zum Einsatz kommen, wenn Sie unter weichem Stuhl, Sodbrennen und irgendeiner Form von Darmentzündung leiden. Kamillentee sollten Sie meiden, wenn Sie eher zu Verstopfung und trockenen Schleimhäuten neigen.

Da während des Teefastens nur Tee und Wasser aufgenommen werden, ist die Qualität der Tees äußerst wichtig. Verwendet werden sollten nur natürliche Teesorten, die frei von Zusätzen wie Farbstoffen, Aromen und Konservierungsmittel sein müssen.

Auf das Süßen mit braunem oder weißem Zucker und auch mit chemisch hergestellten Süßstoffen muss verzichtet werden. Erlaubt ist das Süßen mit einer sehr kleinen Menge Honig. Mehr dazu auch unter: Zuckeralternativen

Das Tee-Fasten und Wasser-Fasten kann 2- 3 Tage durchgeführt werden; dabei ist es wichtig, stets viel zu trinken. Da dem Körper während des Teefastens wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente fehlen, sollte bei einer längeren Fastenzeit Rücksprache mit einem Fastenexperten gehalten werden.

Warum Sie sich das reine Wasser-Fasten oder Tee-Fasten noch einmal überlegen sollten

Wenn Sie mit diesen Varianten schon gute Erfahrungen gemacht haben, gibt es dagegen nichts einzuwenden. Wenn Sie allerdings noch nie gefastet haben, empfehle ich von dieser Fastenvariante allerdings Abstand zu nehmen.

In unserer heutigen Zeit haben zu viele Menschen chronische Probleme. Hierzu gehören vor allem auch: unregelmäßiger Stuhlgang, Blähungen, Allergien, Hautprobleme, Kopfschmerzen, verschiendenste Gelenkbeschwerden und Muskelschmerzen.

Dies gilt auch, wenn Sie “nur” gelegentlich an diesen Symptomen “leiden”. Reines Wasserfasten oder Teefasten ist ein starker Eingriff in den Stoffwechsel. Da ich niemanden mehr kenne, der überhaupt keine gesundheitlichen Probleme hat, kann ich auch niemandem mehr das reine Tee- und Wasserfasten empfehlen.

Je heftiger der Eingriff in den Stoffwechsel erfolgt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von unerwünschten Wirkungen während des Fastens – und diese wünscht sich ja niemand.

Das Verdienst von Dr. Otto Buchinger war es, dass er dieses Problem bereits Anfang des letzten Jahrhunderts erkannte und deswegen begann das Fasten zu modifizieren. Er gab Gemüsesäfte und Brühen während des Fasten. Mehr dazu können Sie im Artikel: Buchinger-Fasten lesen.

Die beim Wasser- und Teefasten sich rasch mobilisierenden “Schlacke” und Gifte sind ein zusätzliches Problem. Diese belasten den Stoffwechsel zusätzlich und vervielfachen die unerwünschten Beschwerden. Dieses Problem versucht zum Beispiel das Basenfasten zu lösen, was aber nur bedingt gelingt, weil es nur den Säure-Basen-Haushalt beeinflusst, aber nichts gegen die Gifte unternimmt.

Auch eine maximale “Entschlackung” wäre wünschenswert. Dabei wird dieser Begriff der “Entschlackung” von vielen ins lächerliche gezogen (auch von Ärzten) – meist aus Unwissenheit oder weil einige nur “nachplappern” was Sie gehört haben.

Im Artikel: Entschlackung und Entschlacken nehme ich dazu ausführlicher Stellung.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:

Welche Fastenform ist denn empfehlenswert?

Ich empfehle ein modifiziertes Fasten, bei dem die Ausscheidungsorgane bestmöglich unterstützt werden und die Umstellung im Stoffwechsel so schonend wie möglich erfolgt. Gleichzeitig sollten so viele “Schlacke” (= abgelagerte Stoffwechselendprodukte) wie möglich aus dem Körper herausgeführt werden.

Wie man das optimal gestaltet, habe ich in meiner Heilfasten-Anleitung beschrieben, deren Beschreibung Sie finden, wenn Sie hier klicken.

Eine ehemalige Teilnehmerin (die sonst immer Wasser-Fasten und Tee-Fasten durchführte), schrieb mir übrigens zur Fastenanleitung:

“Ich finde Ihre Fastenbriefe klar, verständlich und bestens für die Fastentage geeignet.”

Hallo René,
erstmals vielen Dank für Ihre Fasten-Tipps.

Ich finde Ihre Fastenbriefe klar, verständlich und bestens für die Fastentage geeignet. Zur Zeit faste ich allerdings nicht, habe aber schon einige Male gefastet. Immer wenn ich mit dem Fasten beginne, stelle ich mich zuerst ca. 2 Tage mental darauf ein (lese meistens ein Fasten-Buch) und beginne dann mit Freude zu fasten.

Allerdings mit den Entlastungstagen nehme ich es nicht immer ganz so genau, aber sonst faste ich ganz streng (Wasser, Tee und manchmal, wenn mir das Wasser nicht mehr schmeckt, trinke ein stark verdünntes Apfelsaft-Schorle. Manchmal habe ich Verlangen nach einem herzhaften Pflaumendrunk. Meine Fastenerfahrungen sind, dass man sehr viel trinken muss und der Darm immer leer sein muss, sonst fühlt man sich unwohl, bekommt Kopfschmerzen und man denkt nur noch ans Fastenbrechen.

Da ich das Glauber- und Passage-Salz fast nicht schlucken kann (nur am Anfang), mache ich während meiner Fastenzeit fast nur Einläufe. Sehr wichtig finde ich die Aufbautage (anfangs lieber etwas weniger essen, sonst bekommt man gleich wieder einen Heißhunger). Während und nach dem Fasten fühle ich mich immer so richtig wohl, freue mich wenn ich wieder aufhören darf und bin stolz, dass ich es wieder geschafft habe.

Meine Fastendauer beträgt zwischen 5 und 14 Tage (reine Fastenzeit!). Falls Sie noch Fragen an mich haben, beantworte ich sie gerne. Auf Ihre Seite bin ich durch Zufall gestoßen, weil mich solche Artikel und Anregungen immer interessieren. Danke nochmals für die guten Tipps.

Liebe Grüße Anna

Hier noch ein paar Anmerkungen dazu:

1. Das “Einstimmen” auf das Fasten ist wichtig. Wenn man sich darauf freut und dies auch durchführen möchte, fällt einem der Verzicht auf Nahrung leicht.

2. Anna macht anscheinend “nur” ein paar verkürzte Entlastungstage. Dies ist im Grunde auch möglich, wenn man keine chronischen Erkrankungen hat und auch sonst sehr gesund und robust ist. Meiner Erfahrung nach müssen die meisten aber sehr darauf achten, dass die Entlastung bereits richtig durchgeführt wird. In meiner Fasten Anleitung ist das ausführlich beschrieben.

3. Der Darm muss leer sein. Welche Bedeutung der Darm besitzt und warum diese Reiningung “von oben” und “von unten” so wichtig ist, habe ich in der Anleitung noch genauer beschrieben, als hier: Darmreinigung – Darmsanierung

4. Die Aufbautage sind wirklich wichtig – sonst tritt unter anderem dieser von Anna beschriebene Heisshunger-Effekt auf. Dieser ist vor allem bei Personen zu beobachten, die gerne und viel Süßigkeiten gegessen haben.


Beitragsbild: fotolia.com – Edler von Rabenstein

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 02.08.2012 aktualisiert.

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