Entsäuerung

Feststellen und Diagnose einer Übersäuerung

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Übersäuerung des Körpers festzustellen. Nicht nur die lebensgefährliche Azidose ist hier gemeint, sondern auch die Schwächung der Säurepuffer im Bindegewebe. Das kann die Folge einer Fehlernährung sein und ist mit vielen Gesundheits-Risiken verbunden.

Das Problem beginnt ja schon damit, dass anscheinend jeder etwas anderes unter einer Übersäuerung versteht.

Eine Übersäuerung liegt vor, wenn der Harnsäurespiegel im Blut erhöht ist, beziehungsweise, wenn die Patienten unter Gicht leiden. Dies ist eine “klassische” Diagnose, die aber meines Erachtens viel zu kurz greift.

Ebenso weist eine Ketoazidose (zu hohe Konzentration von Ketonkörpern) bei Diabetes mellitus auf eine Übersäuerung hin. Dies ist bei Diabetikern ein generelles (mögliches) Problem. Aber das Thema Übersäuerung ist nicht nur für Diabetiker relevant!

Eine Überlastung der Muskulatur während des Leistungs- und Ausdauersports führt zu der anaeroben Glykolyse und einer damit verbundenen Laktatazidose. Das ist der “Klassiker”, wenn Sportler von einer Übersäuerung sprechen.

Bei Entzündungen kommt es zu einer lokalen Gewebsazidose. Entzündungen laufen z.B. in einer sauren Umgebung unter Erzeugung saurer Stoffwechselprodukte ab. Wer also eine chronische Entzündung hat, wird stets reichlich saure Stoffwechselschlacken produzieren. Die Ausscheidung dieser Säuren ist jedoch oft gestört. Nach einem akuten Infekt wie z.B. einer Grippe kann es ebenfalls wegen fehlender Spurenelemente wie Zink oder Cobalt zu einer dauerhaften Verschiebung des Säure-Basen-Haushalts kommen.

Sie sehen: Es ist nicht ganz so einfach. Im Beitrag Übersäuerung des Körpers gehe ich auf dieses Thema wesentlich ausführlicher ein.

Die Diagnose des Säure-Basen-Verhältnisses über das Blut

im Blut gelöstes Kohlendioxid (pCO2), Bicarbonat (HCO3)

Basenüberschuss: Hier wird die Menge an Säuren beziehungsweise Basen bestimmt, die nötig ist, um einen pH-Wert von 7,4 zu erreichen.

Messung der Blutpufferkapazität nach Jörgensen: Dem entnommenen Blut wird eine definierte Menge Salzsäure hinzugefügt. Anschließend wird der pH-Wert nach bestimmten Zeiten gemessen. Sinkt der pH-Wert sehr schnell, weist dies darauf hin, dass die Blutpufferkapazität sehr gering ist und damit eine latente Azidose vorliegt.

Elektrolyte im Blut: elektrisch leitfähige Ionen wie Na+, K+, Ca2+, Mg2+

Spurenelemente im Blut: beispielsweise Bor, Kupfer und Zink

Das Verhältnis schwefelhaltiger zu schwefelfreien Aminosäuren und das Verhältnis stickstoffhaltiger zu stickstofffreien Aminosäuren.

Konzentration des Parathormons: Dieses Hormon ist für die Erhöhung der Kalzium-Konzentration im Blutplasma verantwortlich.

Konzentration von Calcitonin: Das Calcitonin als Gegenspiel des Parathormons senkt den Ca-Spiegel im Blut.

Alkalische Phosphatase, Ostase: Ist aufgrund einer Übersäuerung wenig Phosphat in unserem Organismus vorhanden, so werden die Enzyme Alkalische Phosphatase und Ostase verstärkt aktiviert und liegen demnach in erhöhter Konzentration im Blut vor.

Leberwerte, Schleimhautwerte der Lunge und Parameter der Nierenfunktion: Beispielsweise Cholesterin, LDL-Cholesterin, DHEA, Calcifediol, Albumin, Insulin und Aldosteron (Leberwerte); Surfactant, sIgA, retinolbindendes Protein (Schleimhautwerte der Lunge); Cystatin, Calcitriol, Erythropoetin (Nierenfunktions-Werte).
Bei einer latenten Azidose wird die Ausscheidung über Haut, Leber, Niere und Lunge angeregt. Deshalb weisen erhöhte Werte auf eine latente Azidose hin.

Diagnose des Säure-Basen-Verhältnisses über die Lunge

Lungenfunktionstest: Mithilfe des Lungenfunktionstests in Ruhe und bei Anstrengung lässt sich das Sauerstoffäquivalent (Austauschbarkeit des Sauerstoffs über die Lungen) ermitteln.

Antikörpertest auf lungenspezifische Erreger: Mykoplasmen und Chlamydia pneumoniae

Diagnose des Säure-Basen-Verhältnisses über den Urin

Der Urin pH-Wert In jeder Apotheke und (günstiger) in vielen Internet-Shops erhalten Sie sogenannte pH-Indikatorstreifen. Diese Streifen haben unterschiedliche pH-Messbereiche. Ideal wäre der Bereich von pH 5,0 bis pH 10,0. Falls Sie diese nicht erhalten, tut es auch Indikatorpapier mit einer Skala von 5,0 bis 8,0 (oder bis 8,5). Ausführlicher zu dieser Methode berichte ich im Beitrag: Urin pH-Werte zur Beurteilung einer Übersäuerung.

Durchführung des Urintest: Der Urin-pH wird sechsmal am Tag an immer denselben Uhrzeiten gemessen, und zwar 6 Tage hintereinander. Aus den Werten wird der Durchschnitt ermittelt, der rund 6,9 betragen sollte.

Wenn das nicht der Fall ist, kann der Natron-Test weiterhelfen: Man nehme morgens einen Esslöffel Natron ein und teste den Urin-pH sechsmal täglich. Der pH müsste über den Tag stetig ansteigen, sonst besteht der Verdacht auf ein gestörtes Säure-Base-Gleichgewicht. Dann sollten Maßnahmen ergriffen werden, wie ich sie hier darstelle: Die Therapie einer “Übersäuerung”.

Bewegt sich der pH ständig bei 7,5 bis 8, liegt der Verdacht auf eine sogenannte „Säurestarre“ nahe. Dann hat die Niere die Säureausscheidung bereits heruntergefahren. Darüber sollte der Arzt informiert werden.

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Beitragsbild: 123rf.com – thamkc

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 16.01.2024 aktualisiert.

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