Nahaufnahme eines menschlichen Bauchs mit floralen Illustrationen in Pastellfarben, die symbolisch eine gesunde Darmflora darstellen.

Warum eine Darmsanierung? Und warum diese so oft unterschätzt wird

Wenn Patienten mich fragen, warum sie sich trotz „gesunder Ernährung“ müde, aufgebläht oder reizbar fühlen, schaue ich nicht zuerst auf den Kopf. Ich schaue auf den Darm. Denn viele chronische Beschwerden entstehen dort – lange bevor sie im Blutbild oder MRT auftauchen.

Das Erste was man wissen darf:

Der Darm ist kein Abflussrohr. Er ist eine Schaltzentrale.

Der Darminhalt besteht nicht einfach aus Nahrungsresten, sondern aus einem komplexen biologischen Milieu: etwa 20?% unverdauliche Ballaststoffe, bis zu 40?% Bakterienmasse – und rund 50?% Wasser. Entscheidend ist nicht nur was wir essen, sondern was daraus gemacht wird – und das entscheidet die Mikrobiota, das bakterielle Ökosystem im Darm.

Was kaum bekannt ist: Der Darm enthält rund 80?% aller Immunzellen des Körpers. Wir sprechen hier also nicht nur von Verdauung, sondern von Abwehr, Entgiftung, Hormonregulation, sogar Gehirnfunktion.

Dünndarm steril? Ein Mythos hält sich hartnäckig.

In meiner Praxis begegnen mir bis heute Patienten, die von Ärzten hören: „Der Dünndarm ist steril.“ So wurde es an Medizin-Universitäten noch in den 70er bis in die 80er Jahre gelehrt. Heute ist klar: Das ist falsch – und zwar grundlegend. Der Dünndarm beherbergt mehrere Milliarden Mikroorganismen. Die Frage ist nicht, ob Bakterien da sind – sondern welche. Entscheidend ist das Verhältnis: zwischen nützlichen, neutralen und pathogenen Keimen.

Wenn die Balance kippt, sprechen wir von Dysbiose – einem Ungleichgewicht, das viele Folgen haben kann:
Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Müdigkeit, Reizdarm, Hautprobleme, Stimmungsschwankungen, Infektanfälligkeit – die Liste ist lang.

Was schadet der Darmflora?

Antibiotika – sie vernichten nicht nur „böse“, sondern auch schützende Bakterien
Zucker und Weißmehl – füttern genau jene Mikroben, die das Darmmilieu ins Kippen bringen
Frittiertes, Alkohol, Zusatzstoffe – belasten die Schleimhaut und fördern Fäulnisprozesse
Stress, Medikamente, Bewegungsmangel – unterschätzte Faktoren, die die Peristaltik und die Immunfunktion im Darm hemmen

Wann ist eine Darmsanierung sinnvoll?

Immer dann, wenn Symptome da sind – aber keine echte Diagnose gestellt wird.
Typische Indikationen aus meiner Praxis:

– Chronische Verdauungsbeschwerden
– Nach Antibiotika- oder Cortisontherapie
– Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten
– Bei Hautproblemen, Erschöpfung, Autoimmunerkrankungen
– Nach Operationen, Infekten oder Chemotherapie

Was gehört zu einer sinnvollen Darmsanierung?

Hier ein paar Stichpunkte an die ich denken wollen würde:

  1. Reizstoffe meiden – Milieu entlasten
    Stoppen Sie, was die „falschen“ Bakterien lieben: Zucker, Weißmehl, Fertigprodukte, Alkohol. Kein probiotisches Präparat der Welt hilft, wenn das Milieu falsch bleibt.
  2. Wasser – aber richtig
    2 bis 3 Liter täglich sind sinnvoll – am besten still, mineralarm, zimmerwarm. Morgens auf nüchternen Magen ein Glas warmes Wasser: einfacher Impuls, große Wirkung.
  3. Ballaststoffe – gezielt eingesetzt
    Flohsamenschalen können helfen, den Darm sanft zu reinigen und ein besseres Milieu zu schaffen. Wichtig: langsam einschleichen, viel trinken, am besten vor dem Frühstück einnehmen.
  4. Aufbau der Darmflora
    Erst wenn das Terrain gereinigt ist, lohnt sich der gezielte Aufbau mit Präbiotika und Probiotika. Ich arbeite hier individuell – je nach Befund und Beschwerdebild.
  5. Bitterstoffe & Leberanregung
    Unterstützen die Galleproduktion und sorgen für bessere Fettverdauung. Besonders wichtig bei träger Verdauung und Blähneigung.
  6. Bewegung, Atem, Bauchkontakt
    Wer nie tief atmet, nie den Bauch bewegt, aktiviert auch den Darm nicht. Spazierengehen, Bauchmassagen, Wärme – das sind unterschätzte Reize mit starker Wirkung.

Fazit: Der Darm kann sich regenerieren – wenn man ihn lässt

Die meisten Menschen merken erst dann, wie zentral der Darm für ihr Wohlbefinden ist, wenn er wieder funktioniert. Eine Darmsanierung ist kein Luxus – sie ist in vielen Fällen ein Wendepunkt.

In meiner Online-Sprechstunde erkläre ich die wichtigsten Schritte im Detail:
Was bringt wirklich etwas? Was ist überflüssig? Und worauf sollten Sie besser verzichten?

Wenn Sie mehr sehen wollen: Hier eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema „Darmsanierung verstehen“ auf Youtube:

Die vollständige Sprechstunde finden Sie hier: Darmsanierung verstehen – Video-Sprechstunde mit Praxiswissen

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 25.7.2025 ergänzt.

Chronische Verstopfung? Was wirklich hilft! Trinken, Bewegung, Ballaststoffe & Vitamin C | Tipps

Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema „Darmsanierung – Was wirklich funktioniert und was nicht!“.

Chronische Verstopfung? Diese natürlichen Maßnahmen bringen den Darm wieder in Bewegung – auch im Alter

Verstopfung ist kein „Altersleiden“, sondern oft Folge von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Medikamenten oder gestörter Darmflora. In diesem Video zeige ich Ihnen, wie Sie mit natürlichen Mitteln Ihre Verdauung aktivieren – sanft, nachhaltig und ohne Abführspirale.

Was Sie erwartet – mit kurzer Erklärung, warum es wirkt:

Flohsamenschalen & Co. – Volumen schaffen, ohne zu reizen
Flohsamenschalen quellen im Darm auf und vergrößern das Stuhlvolumen. Das reizt die Darmwand sanft zur Bewegung – ohne die Nebenwirkungen synthetischer Abführmittel. Wichtig: immer mit ausreichend Wasser kombinieren.

Richtig trinken – nicht zu viel, sondern gezielt
Flüssigkeit ist Voraussetzung für einen weichen Stuhl. Aber: Wer den ganzen Tag über nur schluckweise trinkt, bringt kaum Bewegung in den Stoffwechsel. Besser: morgens warmes Wasser auf nüchternen Magen – das regt die Darmreflexe an.

Bewegung – das natürliche Peristaltik-Training
Schon 10–15 Minuten Gehen, leichtes Dehnen oder gezielte Bauchmuskelbewegung reichen oft aus, um die Darmtätigkeit zu fördern. Bewegung wirkt auf das enterale Nervensystem – das „zweite Gehirn“ im Bauch –, das für die Darmmotilität zuständig ist.

Pflanzliche Mittel – Hilfe ja, Gewohnheit nein
Bitterstoffe aus Enzian, Löwenzahn oder Artischocke regen Leber und Galle an – das verbessert die Fettverdauung und kann den Stuhlgang erleichtern. Andere Pflanzen wie Faulbaum oder Sennes sind nur kurzfristig geeignet – sie reizen den Darm direkt und machen auf Dauer abhängig.

Fermentierte Pflaumen – lebendige Hilfe aus dem Glas
Produkte wie die „Share Pflaume“ kombinieren natürliche Ballaststoffe mit probiotischer Wirkung. Die enthaltenen Enzyme und Mikroorganismen unterstützen den Aufbau einer gesunden Darmflora – oft ein entscheidender Faktor bei chronischer Obstipation.

Gezielte Mikronährstoffe – Magnesium & Vitamin C
Magnesium wirkt entspannend auf die glatte Muskulatur – auch im Darm. Vitamin C in höheren Dosen (als Ascorbat) zieht Wasser in den Darm und macht den Stuhl weicher. Beide Substanzen wirken ohne Reizwirkung und können individuell dosiert werden.

Wer sich für das Thema Darmsanierung interessiert, hier einige meiner Artikel dazu:

Die komplette Aufzeichnung der Online-Sprechstunde finden Sie übrigens hier:

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Dieser Beitrag wurde am 07.07.2025 erstellt.

Das beste Müsli zum selbermachen

Es gibt kaum ein Lebensmittel, das so oft für gesund gehalten wird – und so oft das Gegenteil bewirkt. Die Rede ist vom Müsli. Was in vielen Küchen als „Start in den Tag“ gepriesen wird, ist in Wahrheit oft eine Zuckerfalle im Bio-Kleid: aufgeblähte Haferflocken, geröstet in billigen Ölen, mit Schokosplittern und getrockneten Bananen aufgepeppt – und mit einem Gesundheitsversprechen versehen, das keiner Überprüfung standhält.

Ich sehe in meiner Praxis seit Jahren, was solche Frühstücksgewohnheiten auslösen: Blutzuckerschwankungen, Heißhunger, Entzündungsprozesse, schleichende Gewichtszunahme. Und immer wieder die Frage: „Was kann ich denn morgens überhaupt noch essen?“

Meine Antwort ist einfach – und sie basiert auf alten Grundprinzipien der Naturheilkunde: Nährstoffdichte, Stabilisierung des Stoffwechsels, gesunde Fette, keine versteckten Zucker. Deshalb empfehle ich seit Jahren eine eigene Müsli-Mischung – mit hochwertigen Flocken, frischem Obst, Nüssen, Quark, Leinöl. Und wer es pflanzlich will, bekommt auch dafür eine funktionierende Variante.

Mein erster Tipp lautet also: Hände weg von Fertigprodukten, die sich in aller Regel als Zucker- und Kalorienbomben entpuppen. Merke: Nicht jedes Müsli ist gesund.

Mein zweiter Tipp:

Machen Sie Ihr Müsli lieber selber

Ein Ziel dabei sollte es sein, den Blutzuckerspiegel über den Tag möglichst konstant zu halten, um ein Sättigungsgefühl zu erzeugen, das sogar bis zum frühen Abend anhält. Und das sind die Kriterien, auf die Sie beim Müsli achten sollten:

  • Der Hauptbestandteil können Getreideflocken sein, die ausschließlich langsam verdauliche Kohlenhydrate, Eiweiß, lösliche und unlösliche Ballaststoffe, essenzielle Fettsäuren, sowie Vitamine und Spurenelemente enthalten. Als Beispiele seien hier die Haferflocken, Buchweizen und die „UrDinkelflocken“ genannt. Letztere bestechen durch einen kräftigen, nussigen Geschmack. Darüber hinaus sind die Flocken von Gerste, Roggen, Weizen oder „Emmer-Flocken“ ebenfalls gut geeignet.
  • Hinzu kommt viel klein geschnittenes frisches Obst, das zum einen für einen guten Geschmack und zum anderen für Flüssigkeit, Vitamine und Nahrungsfasern sorgt. Zudem wird Fruchtzucker nur langsam ins Blut freigesetzt. Besonders bereichert wird das Müsli durch Apfel, Birne, Zwetschge, Banane und vor allem durch die saisonalen Beeren. In kleinen Mengen (wegen des Zuckergehalts) eignen sich nicht kandierte Trockenfrüchte, die ebenfalls Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe enthalten. Getrocknete Mangos sind lecker.
  • Gesunde ungesättigte Fettsäuren stecken in Nüssen, Leinsamen, Mandeln und Sonnen- oder Kürbiskernen, die das Müsli so richtig knusprig machen.
  • Dafür wählen wir die Kefir oder einen Naturjoghurt, aber auf keinen Fall das gezuckerte Fruchtjoghurt. Wer sich für Magerquark entscheiden kann, greift sogleich auf eine sehr gute Eiweißquelle zu. Als vegane Alternative sei noch Hafermilch oder Kokosmilch empfohlen, die weder Laktose noch Cholesterin, aber sehr wohl ungesättigte Fettsäuren enthält. Von Sojamilch halte ich nichts, siehe mein Beitrag: Warum ich kein Soja esse.

Wer aber morgens oft etwas in Eile ist und deshalb nach einer gesunden Fertigmischung sucht, dem sei das eiweißreiche, vegane Spezialmüsli nach Dr. Stutz empfohlen.

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Das Müsli mit gesunden Fettsäuren

Ich halte viel von hochwertigem Leinöl – nicht, weil es modisch wäre, sondern weil es zu den wenigen pflanzlichen Ölen gehört, die reich an Alpha-Linolensäure (ALA) sind. ALA ist eine essenzielle Omega-3-Fettsäure, die im Körper zu einem kleinen Teil in EPA und DHA umgewandelt werden kann – zwei Fettsäuren, die eine Schlüsselrolle für das Herz-Kreislauf-System, die Nervenzellen und entzündungshemmende Prozesse spielen.

Während EPA vor allem entzündungshemmend wirkt, ist DHA struktureller Bestandteil der Gehirnzellen und der Netzhaut. Ein Mangel an diesen Fettsäuren ist in westlichen Ernährungsformen weit verbreitet – umso wichtiger, regelmäßig Omega-3-reiche Lebensmittel in den Speiseplan einzubauen. Leinöl ist dafür ein guter Anfang – sofern es frisch, kaltgepresst und lichtgeschützt gelagert wird.

Zutaten für eine Portion

  • Eine Handvoll frisches Obst, zum Beispiel Beeren, Mango, Papaya, Kiwi, Apfel
  • 6 EL Bio-Magerquark
  • 3 EL Bio-Sahne
  • 1 EL Nüsse (Walnüsse, Cashews, ungeschälte Mandeln) oder Leinsamen
  • 20 ml Ölmischung, am besten eignet sich Bio-Lein- und Bio-Weizenkeimöl. Achten Sie dabei auf den Zusatz von Vitamin D3 und DHA aus Bio-Algen.
  • 1 Spritzer Zitronensaft
  • 1 TL Honig (optional)

Wem dieses Müsli bekannt vorkommt: das ist eine Abwandlung des Rezepts von Johanna Budwig, das sogenannte Budwig-Müsli, siehe: https://www.gesund-heilfasten.de/oel-eiweiss-kost-budwig-diaet/

Zubereitung

  • Der Magerquark, die Milch und das Leinöl werden mit dem Zitronensaft und dem Honig am besten mit einem Stabmixer cremig gerührt.
  • Danach werden das Obst, die Leinsamen oder die Nüsse hinzugegeben.

Die vegane Variante ist leicht modifiziert

Zutaten, ebenfalls für eine Portion

  • Eine Handvoll frisches Obst
  • 150 ml Pflanzendrink, zum Beispiel Hafer-, Reis-, Mandel- oder Kokosdrink
  • 2 EL Lein- oder Chiasamen
  • 1 EL gehackte Nüsse oder Samen
  • 20 ml Ölmischung, Bio-Lein- und Bio-Weizenkeimöl. Achten Sie dabei auf den Zusatz von Vitamin D3 und DHA aus Bio-Algen.
  • 1 Spritzer Zitronensaft

Zubereitung

  • Die Chia- oder Leinsamen circa eine viertel Stunde lang im Pflanzendrink einweichen.
  • Danach die aufgequollenen Samen mit dem Zitronensaft und dem Leinöl verrühren.
  • Die Nüsse und Früchte hinzugeben.

Wichtig zur Qualität des Leinöls

Bio und kaltgepresst allein reichen nicht. Entscheidend ist, dass das Öl unter Ausschluss von Licht, Sauerstoff und Hitze gepresst wurde – nur so bleiben die empfindlichen Omega-3-Fettsäuren stabil. Achten Sie auf Hinweise wie „omega-sicher gepresst“ oder spezielle Herstellverfahren, die genau das garantieren.

Nach dem Öffnen gilt: Gut verschließen, kühl lagern – und zügig verbrauchen. Oxidierte Öle verlieren nicht nur ihre Wirkung, sondern können den Körper zusätzlich belasten.

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Beitragsbild: 123rf.com – Baiba Opule

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 3. Juli 2025 leicht überarbeitet.