Die vermeintliche Freude der Süßstoff-Liebhaber besteht darin, süß genießen zu können, ohne die Kalorienzufuhr zu erhöhen. Man glaubt, „mit gutem Gewissen genießen“ zu können. Das mit der gedrosselten Kalorienzufuhr mag stimmen – dafür gibt es weitaus schlimmere gesundheitliche Bedenken. Süßstoffe können nämlich schädigen, was die Kalorieneinsparung zur Nebensache werden lässt.
Über diese Problematik hatte ich bereits ausführlich berichten können:
Jetzt kommen alarmierende Nachrichten aus der aktuellsten Forschung: Eine im Februar 2025 in Cell Metabolism veröffentlichte Studie zeigt, dass Süßstoffe noch mehr schädigen können als bislang vermutet – sie fördern direkt die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch die Auslösung gefährlicher Entzündungsprozesse in den Arterien.[8][9]
Wo künstliche Süßstoffe überall lauern
Künstliche Süßstoffe werden häufig in Backwaren, Erfrischungsgetränken, Süßigkeiten, Puddings, Konserven, Marmeladen, Milchprodukten und vielen anderen Lebensmitteln verwendet – besonders in solchen, die als „zuckerfrei“ oder „Diätprodukte“ vermarktet werden.
Sechs künstliche Süßstoffe wurden von der amerikanischen FDA zugelassen: Aspartam, Saccharin, Acesulfam-Kalium, Sucralose, Neotam und Advantam. Sie verstecken sich nicht nur in süßen Produkten, sondern auch in herzhaften Fertiggerichten, Ketchups, Saucen und sogar Brot.
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Der Problemfall Aspartam
Aspartam ist einer der am häufigsten verwendeten Süßstoffe. Bekannt unter den Markennamen Nutrasweet®, Equal® und Sugar Twin®, ist es 200-mal süßer als Zucker. Obwohl es Kalorien enthält, werden viel weniger davon benötigt, um denselben Süßegrad zu erreichen.
Süßstoffe lösen gefährliche Insulinspitzen aus
Die neue Studie untersuchte die Wirkung von Aspartam an Mäusen und fand heraus, dass es Insulinspitzen auslöst, die zur Bildung von Fettablagerungen in den Arterien führen. Die Forscher fütterten Mäuse 12 Wochen lang täglich mit Nahrung, die 0,15% Aspartam enthielt – das entspricht dem Konsum von drei Dosen Diätlimonade pro Tag beim Menschen.[10]
Vergleichsgruppen zeigen dramatische Unterschiede
Die Wissenschaftler verglichen drei Gruppen:
Aspartam-Gruppe: 0,15% Aspartam täglich
Kontrollgruppe: Keine Süßstoffe
Zucker-Gruppe: 15% Saccharose
Die Ergebnisse waren erschreckend: Aspartam-gefütterte Mäuse entwickelten größere und fetthaltigere Plaques in ihren Arterien sowie höhere Entzündungswerte – beides Kennzeichen einer beeinträchtigten Herz-Kreislauf-Gesundheit. Bei der Analyse des Blutes fanden die Forscher einen Anstieg der Insulinwerte nach Aspartam-Konsum.[11]
Der gefährliche Mechanismus: Wie Aspartam die Arterien schädigt
Süßstoff täuscht die Geschmacksrezeptoren
Das Forschungsteam stellte fest, dass Mund, Darm und andere Gewebe mit Süße-erkennenden Rezeptoren ausgestattet sind, die die Insulinausschüttung steuern. Aspartam, das 200-mal süßer als Zucker ist, scheint diese Rezeptoren zu täuschen und eine deutlich höhere Insulinausschüttung auszulösen.[11]
Chronisch erhöhte Insulinwerte
Besonders bedenklich: Nicht nur direkt nach dem Aspartam-Konsum stiegen die Insulinwerte – Mäuse auf der Aspartam-Diät hatten dauerhaft hohe Insulinspiegel. Dies deutet darauf hin, dass langfristiger Konsum zu Insulinresistenz führen kann, was das Risiko für Typ-2-Diabetes stark erhöht.[10]
Entzündungskaskade in den Blutgefäßen
Die Studie entdeckte einen bisher unbekannten Mechanismus: Das Chemokin CX3CL1 war das am stärksten hochregulierte Gen in den insulin-stimulierten arteriellen Endothelzellen.[8][12]Insulin wirkt auf verschiedene Zelltypen, darunter Muskelzellen, Fettgewebe, Leber, Gehirn und die die Blutgefäße auskleidenden Endothelzellen.
Der CX3CL1-Signalweg als Schlüssel
Dr. Yi vom Forschungsteam erklärte gegenüber Medical News Today:
„Diese Studie liefert überzeugende Beweise dafür, dass der Konsum von Aspartam über einen insulinvermittelten Entzündungsweg mit einem erhöhten Risiko für Arteriosklerose in Zusammenhang steht.“[10]
Der Schlüssel liegt in der Produktion von CX3CL1, einem Molekül, das die Anhaftung von Immunzellen an Arterienwänden erleichtert. Dieser Prozess löst eine Kettenreaktion aus, bei der sich Monozyten und Makrophagen in der Gefäßwand ansammeln und chronische Entzündungen sowie Arteriosklerose fördern.[9]
Zeitlicher Verlauf der Gefäßschäden
Die Studie dokumentierte die schrittweise Entwicklung der Arterienschäden:
Nach 4 Wochen: Erste atherosklerotische Plaques in Aspartam-Mäusen
Nach 8-12 Wochen: Deutliche Zunahme der Plaques
Zucker-Gruppe: Plaques entstanden erst nach 12 Wochen, obwohl diese Mäuse an Gewicht zunahmen
Besonders aufschlussreich: Als die Forscher CX3CL1-Rezeptoren in bestimmten Immunzellen eliminierten, blieb die schädliche Plaque-Bildung vollständig aus.[8][12]
Experten-Einschätzungen zur Studie
Dr. Christopher Yi, ein Gefäßchirurg, der nicht an der Studie beteiligt war, kommentierte: „Angesichts der Studienergebnisse könnte es ratsam sein, dass Personen – besonders solche mit Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Insulinresistenz – den Konsum künstlicher Süßstoffe einschränken.“[10]
Andere Experten mahnen zur Vorsicht bei der Übertragung auf den Menschen: „Diese Befunde müssen beim Menschen reproduziert werden, bevor sie ernst genommen werden können. Dennoch unterstreichen die Ergebnisse die Wichtigkeit weiterer Forschung.“[13]
Warum Süßstoffe das Gegenteil bewirken
Die Studie legt nahe, dass künstliche Süßstoffe nicht metabolisch inert sind und tiefgreifende Auswirkungen auf die Insulinregulation und Entzündung haben können. Ein ausgewogener Ansatz – mit Fokus auf Vollwertkost und Minimierung künstlicher Zusätze – scheint vernünftig zu sein.[10]
Fazit: Süßstoffe verschlimmern genau das, was sie verhindern sollen
Kalorieneinsparung durch Süßstoffe bewirkt genau das, was man durch Zuckervermeidung verhindern will: Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und anderen chronischen Leiden.
Der entscheidende Unterschied: Bei Glukose sinkt der Insulinspiegel, wenn der Glukosespiegel sinkt. Bei Süßstoffen scheint der erhöhte Insulinspiegel ein dauerhafter Effekt zu sein – mit allen fatalen Konsequenzen für die Gesundheit der Blutgefäße. [12]
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https://www.gesund-heilfasten.de/blog/wp-content/uploads/2025/11/gift-zucker-pixabay.jpg455640L.M.https://www.gesund-heilfasten.de/blog/wp-content/uploads/2024/08/logo-300x73.jpgL.M.2025-11-07 18:28:262025-11-07 18:33:32Aspartam löst Herzprobleme aus: Neue Studie zeigt gefährliche Insulinspitzen durch Süßstoffe
Ein langfristiger Joghurtkonsum war somit mit der Inzidenz von proximalem Dickdarmkrebs assoziiert, allerdings nur bei nach Bifidobakterien-positiven Tumoren. Dies deutet laut der Autoren auf eine mögliche Antitumorwirkung des Joghurtkonsums bei spezifischen Tumoruntergruppen hin.
Zu Joghurt hatte ich bisher nicht sehr viele Beiträge geschrieben. Wenn, dann auch nur beiläufig.
Jetzt gibt es eine interessante Studie, die Mitte Februar 2025 veröffentlicht wurde und der Frage nachging, ob Joghurt helfen könnte, Dickdarmkrebs zu verhindern.
Dickdarmkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung weltweit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass er mehr als 10 % aller Krebsdiagnosen ausmacht.
Risikofaktoren und Prävention
Lebensstilfaktoren wie Bewegungsmangel, Rauchen, Fettleibigkeit und übermäßiger Alkoholkonsum sowie ein hoher Verzehr von verarbeitetem Fleisch und ein geringer Obst- und Gemüsekonsum können das Risiko einer Person erhöhen, an Dickdarmkrebs zu erkranken.
Eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Kalzium und Milchprodukten ist mit einem geringeren Dickdarmkrebsrisiko verbunden.
Durchbruch bei Bifidobacterium-positiven Tumoren
Eine von Forschern des „Mass General Brigham“ geleitete und in der Zeitschrift „Gut Microbes“ veröffentlichte Studie hat herausgefunden, dass Joghurt das Risiko einiger Arten von Dickdarmkrebs senken könnte.
Bei Teilnehmern, die zwei oder mehr Portionen Joghurt pro Woche aßen, beobachteten die Forscher eine um 20 % niedrigere Rate an Bifidobacterium-positiven Tumoren im Vergleich zu denjenigen, die weniger als einmal pro Monat Joghurt aßen. Vor allem im proximalen Dickdarm schien diese Schutzwirkung am stärksten zu sein.
Die Forscher fanden heraus, dass Menschen, die jede Woche zwei oder mehr Portionen Joghurt mit lebenden Bakterien aßen, ein um 20 % geringeres Risiko hatten, kolorektale Tumore zu entwickeln, die positiv auf Bifidobacterium waren – einen Bakterienstamm, der im Darmmikrobiom häufig vorkommt.
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Wissenschaftliche Einordnung der Ergebnisse
Gemma Balmer-Kemp, PhD, Forschungsleiterin bei „Cancer Grand Challenges“ von „Cancer Research UK“, einer der Geldgeber der Studie, erklärte:
„Endogene Bakterienarten sind für ihre Anwendung in der menschlichen Gesundheit von großem Interesse. Diese Studie liefert neue Erkenntnisse über den potenziellen Nutzen von Joghurt (der lebende Bakterien enthält) bei der Verringerung des Risikos eines bestimmten Subtyps von Dickdarmkrebs.“
„Obwohl diese Studie einen Zusammenhang zwischen langfristigem Joghurtkonsum und einer geringeren Rate an proximalem kolorektalem Krebs mit Bifidobacterium-Infektion gezeigt hat, sind weitere Arbeiten erforderlich, um die mögliche ursächliche Rolle von Bifidobacterium und die damit verbundenen Mechanismen zu verstehen.“
Probiotika und Krebsprävention
Wie Probiotika das Immunsystem stärken
„Lebendiger“ Joghurt enthält mehrere Bakterienstämme. Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus thermophiles werden häufig verwendet, um Milch zu fermentieren und Joghurt herzustellen, aber es können auch viele andere Bakterienstämme oder Probiotika hinzugefügt werden.
Untersuchungen haben ergeben, dass Probiotika das Immunsystem stärken, die Darmgesundheit verbessern, das Risiko von Osteoporose, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern und sogar das Risiko einiger Krebsarten senken können.
Forschungsteams des Mass General Brigham und der Harvard Medical School analysierten Daten von über 132.000 Angehörigen der Gesundheitsberufe aus mehreren Jahrzehnten. In zwei großen Studien haben Forscher seit 1976 mehr als 100.000 Krankenschwestern und seit 1986 51.000 Männer beobachtet. Alle zwei Jahre beantworteten die Teilnehmer detaillierte Fragen zu ihrer Gesundheit, ihrem Lebensstil und ihrer Krankengeschichte. Alle vier Jahre machten sie spezifische Angaben zu ihrer Ernährung, einschließlich der Menge an Naturjoghurt und aromatisiertem Joghurt, die sie konsumierten. Diese Langzeitbeobachtung ermöglichte es den Forschern, nicht nur den gelegentlichen Joghurtkonsum, sondern auch etablierte Ernährungsmuster über Jahrzehnte hinweg zu verstehen.
Um zu untersuchen, ob der Verzehr von Joghurt das Risiko von Dickdarmkrebs beeinflusst, verwendeten die Forscher Daten aus der „Nurses‘ Health Study“ und der „Health Professionals Follow-up Study“.
Die Teilnehmer beider Studien beantworteten häufig Fragebögen zu Lebensstil, Ernährung und Gesundheit, die Fragen zur Aufnahme von Naturjoghurt und aromatisiertem Joghurt sowie anderen Milchprodukten enthalten. Bei Personen mit Dickdarmkrebs-Diagnose untersuchten die Forscher Gewebeproben auf Bifidobacterium-DNA.
Ergebnisse: Wer profitiert vom Joghurt-Konsum?
Während der Nachbeobachtungszeit traten insgesamt 3.079 Fälle von Darmkrebs auf und für 1.121 Fälle lagen Daten über Bifidobakterien im Gewebe vor. Von den 1.121 Darmkrebsfällen waren 346 (31 Prozent) Bifidobacterium-positiv und 775 (69 Prozent) Bifidobacterium-negativ, berichtet das Team.
Von der Kohorte entwickelten 3.079 Personen Dickdarmkrebs, und für 1.121 von ihnen konnten die Forscher auf Bifidobacterium-Daten zugreifen. Insgesamt 775 Personen hatten Bifidobacterium-negativen Dickdarmkrebs und 346 waren Bifidobacterium-positiv.
Spezifische Wirkung auf bestimmte Tumortypen
Obwohl die Forscher keinen signifikanten Unterschied zwischen langfristigem Joghurtkonsum und der Gesamtinzidenz von Dickdarmkrebs feststellten, stellten sie fest, dass die Inzidenzrate von Bifidobacterium-positiven Tumoren bei denjenigen, die mehr Joghurt aßen, um 20 % niedriger war.
Die Rolle von Bifidobacterium erklärt
Kelsey Costa, eine registrierte Ernährungsberaterin und Inhaberin von „Impactful Nutrition“, die nicht an dieser Studie beteiligt war, erklärte, wie Bifidobacterium das Dickdarmkrebsrisiko beeinflussen könnte:
„Diese Studie legt nicht nahe, dass Joghurt Bifidobacterium im Darm reduziert; ganz im Gegenteil. Tatsächlich hebt sie hervor, dass Bifidobacterium ein wichtiger Bakterienstamm in Joghurt ist, der kurzkettige Fettsäuren (SCFA) im Darm produziert und durch antioxidative, entzündungshemmende und immunstärkende Wirkungen krebshemmende Eigenschaften hat.“
Darmbarriere-Funktion im Fokus
Ein Forscherteam um den Harvard-Professor Shuji Ogino untersuchte nun, ob langfristiger Konsum von Joghurt das Risiko für Darmkrebs senken könnte. Besonderes Augenmerk legten die Forscher dabei auf die Darmbarriere. Wenn sie intakt ist, wird die Darmschleimhaut vor schädlichen Substanzen und Entzündungen geschützt. Das Vorhandensein bestimmter Bakterien, wie etwa Bifidobacterien, gilt als Hinweis auf eine gut funktionierende Darmbarriere. Die Studie zeigt, dass das Risiko für Darmkrebs hauptsächlich dann niedriger ist, wenn diese Bakterien im Darm vorhanden sind – und dass dies auch einen Einfluss darauf hat, inwieweit der Verzehr von Joghurt seine Schutzwirkung entfalten kann.
Ihrer Ansicht nach: „Die Forschung legt nahe, dass das in Bifidobacterium-positivem Tumorgewebe gefundene Bifidobacterium eine beeinträchtigte Darmbarrierefunktion widerspiegeln könnte. Zitierte Studien zeigen, dass Bifidobacterium die Darmbarriere verbessern kann, indem es schädliche Entzündungsproteine wie Tumornekrosefaktor und Interleukin 6 reduziert.“
„Joghurt kann helfen, die Darmbarriere zu stärken und die positive Rolle von Bifidobacterium bei der Unterdrückung von Bifidobacterium-positivem Tumorwachstum zu unterstützen, anstatt Bifidobacterium selbst zu unterdrücken.“
Wichtiger Hinweis: Bei der vorliegenden Studie handelte es sich um eine Beobachtungsstudie, die Ergebnisse zeigen also nur einen Zusammenhang, keine Kausalität.
Praktische Empfehlungen für den Alltag
Welcher Joghurt ist gesund?
Während Naturjoghurt mit lebendigen Bestandteilen eine gute Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung ist, ist nicht jeder Joghurt gesund. Aromatisierter und Fruchtjoghurt enthält oft große Mengen an zugesetztem Zucker und anderen Zusatzstoffen, die mit Gesundheit nichts zu tun haben.
Nährstoffe in Naturjoghurt
Naturjoghurt mit lebendigen Bestandteilen enthält viele Nährstoffe:
Probiotika – lebende Mikroorganismen für gesundheitlichen Nutzen
Besondere Vorteile verschiedener Joghurtsorten
Einige Joghurtsorten können zusätzliche Vorteile haben. Vollfetter, traditioneller griechischer Joghurt kann die Knochengesundheit fördern, Muskelmasse aufbauen und das Risiko für Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und sogar psychische Erkrankungen verringern.
Während das Trinken großer Mengen normaler Milch (etwa 4 Gläser pro Tag) das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann, liefern fermentierte Milchprodukte wie Joghurt und Kefir dieselben wichtigen Nährstoffe ohne bekannte negative Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit.
Wie viel Joghurt sollten Sie essen?
Teilnehmer, die zwei oder mehr Portionen Joghurt pro Woche aßen, hatten ein um 20 Prozent geringeres Risiko, an diesen Tumoren zu erkranken. Dieser Effekt war besonders deutlich bei proximalem Dickdarmkrebs, einer besonderen Art von Darmkrebs, der auf der rechten Seite des Darms auftritt und bei der die Patienten oft schlechtere Überlebenschancen haben.
Diese neue Studie legt nahe, dass die Verringerung Ihres Risikos von Dickdarmkrebs ein weiterer Grund sein könnte, Joghurt in Ihre Ernährung aufzunehmen. Achten Sie darauf, dass es sich um lebendigen, natürlichen Joghurt handelt, um die potenziellen gesundheitlichen Vorteile zu maximieren.
„Es gibt zwar keine genaue Empfehlung, wie oft man Joghurt essen sollte“, sagte Costa, „aber eine typische Portion von 1 Tasse in Ihre Ernährung ein paar Mal pro Woche oder sogar täglich einzubauen, könnte positive Auswirkungen auf das Mikrobiom haben.“
Alternativen zu Joghurt
„Wenn Joghurt nicht Ihr Ding ist, enthalten auch andere fermentierte Lebensmittel wie Kokoskefir, Kimchi, Miso und Sauerkraut Probiotika, die ein gesundes Darmmikrobiom unterstützen können“, riet sie.
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https://www.gesund-heilfasten.de/blog/wp-content/uploads/2025/11/yogurt-3018152_640.jpg427640L.M.https://www.gesund-heilfasten.de/blog/wp-content/uploads/2024/08/logo-300x73.jpgL.M.2025-11-05 19:43:232025-11-05 19:43:23Joghurt und Dickdarmkrebs: Neue Studie belegt 20% Risikoreduktion durch Probiotika
Dass der Magen knurrt, ist nur die halbe Wahrheit. Hinter dem Hunger steckt ein Hormon mit erstaunlich vielen Funktionen: Ghrelin. Es wird im Magen produziert, steigt vor den Mahlzeiten an und signalisiert dem Gehirn: „Zeit zu essen.“ Lange galt es als reiner Appetitanreger – heute weiß man: Ghrelin wirkt weit über den Stoffwechsel hinaus, bis tief in die Psyche.
Was die Forschung zeigt
2008 veröffentlichten Forscher in Nature Neuroscience eine Studie, die damals für Aufsehen sorgte. Mäuse, die eine Zeit lang weniger Futter bekamen, produzierten deutlich mehr Ghrelin – und zeigten weniger Angst- und Depressionsverhalten. Die Idee war bestechend: Hunger schützt vor seelischem Stress.
Doch die Jahre danach haben das Bild differenziert:
Tiermodelle: Manche Studien bestätigen eine angstlösende und stimmungsaufhellende Wirkung – andere zeigen das Gegenteil. Entscheidend sind Stressniveau, Dauer und Kontext.
Humanstudien: Ghrelin beeinflusst das Belohnungssystem, Lernprozesse und die Wahrnehmung negativer Reize. Ob es dadurch langfristig depressionshemmend wirkt, ist nicht eindeutig.
Neue Erkenntnisse: Ghrelin wirkt auch entzündungshemmend im Gehirn. Da chronische Entzündung ein zentraler Faktor bei Depression ist, rückt das Hormon hier erneut ins Interesse.
Kurz gesagt: Ghrelin ist kein Wohlfühl-Schalter, sondern ein komplexer Regulator, der in manchen Situationen schützt, in anderen belastet.
Hunger ist nicht Fasten
Wichtig ist die Unterscheidung: Hungern (also unfreiwilliger Nahrungsentzug) ist nicht gleich Fasten. Beim Fasten steigen Ghrelin und andere Hormone zwar ebenfalls an, doch eingebettet in einen Rhythmus, der den Stoffwechsel stabilisiert. Darum berichten viele Fastende von innerer Klarheit und emotionaler Stabilität – etwas, das wissenschaftlich durchaus mit der Ghrelin-Wirkung zusammenpassen könnte, aber weit mehr Faktoren umfasst.
Therapie – noch Zukunftsmusik
Forscher spekulieren, Ghrelin oder seine Rezeptoren einmal therapeutisch zu nutzen, etwa bei Magersucht oder therapieresistenter Depression. Doch: Der Schritt von Mausdaten zu sicherer, wirksamer Humantherapie ist weit. Heute bleibt Ghrelin vor allem ein spannender Marker für das Zusammenspiel von Stoffwechsel, Stress und Psyche.
Naturheilkundliche Sicht
Aus meiner Erfahrung fügt sich Ghrelin in ein größeres Bild: Stoffwechsel, Stimmung und Entzündung sind eng verwoben. Statt auf ein einzelnes Hormon zu setzen, wirkt es nachhaltiger, den Organismus als Ganzes zu regulieren:
Fasten: Bewusst und zeitlich begrenzt eingesetzt, stabilisiert es Stoffwechsel und Psyche gleichermaßen.
Ernährung: Eiweißreich, nährstoffdicht und ohne Überlastung durch Zucker und Industriekost – das hält auch den Ghrelin-Spiegel in Balance.
Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität senkt Stresshormone und moduliert Ghrelin auf natürliche Weise.
Akupunktur und Entspannungsverfahren: Helfen, das vegetative Nervensystem zu beruhigen – und indirekt auch Hunger- und Stresssignale auszubalancieren.
Fazit
Das alte Narrativ „Hunger schützt vor Depression“ war zu kurz gegriffen. Richtig ist: Ghrelin ist ein Bindeglied zwischen Stoffwechsel und Stimmung. Die Forschung deutet an, dass es Stressreaktionen abfedern kann – aber nur im richtigen Kontext. Wer daraus Hoffnung schöpfen möchte, ist mit klassischen naturheilkundlichen Wegen wie Fasten, Ernährung und Bewegung besser beraten als mit der Vorstellung einer „Ghrelin-Pille“.
Es gibt kaum ein Lebensmittel, das so oft für gesund gehalten wird – und so oft das Gegenteil bewirkt. Die Rede ist vom Müsli. Was in vielen Küchen als „Start in den Tag“ gepriesen wird, ist in Wahrheit oft eine Zuckerfalle im Bio-Kleid: aufgeblähte Haferflocken, geröstet in billigen Ölen, mit Schokosplittern und getrockneten Bananen aufgepeppt – und mit einem Gesundheitsversprechen versehen, das keiner Überprüfung standhält.
Ich sehe in meiner Praxis seit Jahren, was solche Frühstücksgewohnheiten auslösen: Blutzuckerschwankungen, Heißhunger, Entzündungsprozesse, schleichende Gewichtszunahme. Und immer wieder die Frage: „Was kann ich denn morgens überhaupt noch essen?“
Meine Antwort ist einfach – und sie basiert auf alten Grundprinzipien der Naturheilkunde: Nährstoffdichte, Stabilisierung des Stoffwechsels, gesunde Fette, keine versteckten Zucker. Deshalb empfehle ich seit Jahren eine eigene Müsli-Mischung – mit hochwertigen Flocken, frischem Obst, Nüssen, Quark, Leinöl. Und wer es pflanzlich will, bekommt auch dafür eine funktionierende Variante.
Mein erster Tipp lautet also: Hände weg von Fertigprodukten, die sich in aller Regel als Zucker- und Kalorienbomben entpuppen. Merke: Nicht jedes Müsli ist gesund.
Mein zweiter Tipp:
Machen Sie Ihr Müsli lieber selber
Ein Ziel dabei sollte es sein, den Blutzuckerspiegel über den Tag möglichst konstant zu halten, um ein Sättigungsgefühl zu erzeugen, das sogar bis zum frühen Abend anhält. Und das sind die Kriterien, auf die Sie beim Müsli achten sollten:
Der Hauptbestandteil können Getreideflocken sein, die ausschließlich langsam verdauliche Kohlenhydrate, Eiweiß, lösliche und unlösliche Ballaststoffe, essenzielle Fettsäuren, sowie Vitamine und Spurenelemente enthalten. Als Beispiele seien hier die Haferflocken, Buchweizen und die „UrDinkelflocken“ genannt. Letztere bestechen durch einen kräftigen, nussigen Geschmack. Darüber hinaus sind die Flocken von Gerste, Roggen, Weizen oder „Emmer-Flocken“ ebenfalls gut geeignet.
Hinzu kommt viel klein geschnittenes frisches Obst, das zum einen für einen guten Geschmack und zum anderen für Flüssigkeit, Vitamine und Nahrungsfasern sorgt. Zudem wird Fruchtzucker nur langsam ins Blut freigesetzt. Besonders bereichert wird das Müsli durch Apfel, Birne, Zwetschge, Banane und vor allem durch die saisonalen Beeren. In kleinen Mengen (wegen des Zuckergehalts) eignen sich nicht kandierte Trockenfrüchte, die ebenfalls Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe enthalten. Getrocknete Mangos sind lecker.
Gesunde ungesättigte Fettsäuren stecken in Nüssen, Leinsamen, Mandeln und Sonnen- oder Kürbiskernen, die das Müsli so richtig knusprig machen.
Dafür wählen wir die Kefir oder einen Naturjoghurt, aber auf keinen Fall das gezuckerte Fruchtjoghurt. Wer sich für Magerquark entscheiden kann, greift sogleich auf eine sehr gute Eiweißquelle zu. Als vegane Alternative sei noch Hafermilch oder Kokosmilch empfohlen, die weder Laktose noch Cholesterin, aber sehr wohl ungesättigte Fettsäuren enthält. Von Sojamilch halte ich nichts, siehe mein Beitrag: Warum ich kein Soja esse.
Wer aber morgens oft etwas in Eile ist und deshalb nach einer gesunden Fertigmischung sucht, dem sei das eiweißreiche, vegane Spezialmüsli nach Dr. Stutz empfohlen.
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Das Müsli mit gesunden Fettsäuren
Ich halte viel von hochwertigem Leinöl – nicht, weil es modisch wäre, sondern weil es zu den wenigen pflanzlichen Ölen gehört, die reich an Alpha-Linolensäure (ALA) sind. ALA ist eine essenzielle Omega-3-Fettsäure, die im Körper zu einem kleinen Teil in EPA und DHA umgewandelt werden kann – zwei Fettsäuren, die eine Schlüsselrolle für das Herz-Kreislauf-System, die Nervenzellen und entzündungshemmende Prozesse spielen.
Während EPA vor allem entzündungshemmend wirkt, ist DHA struktureller Bestandteil der Gehirnzellen und der Netzhaut. Ein Mangel an diesen Fettsäuren ist in westlichen Ernährungsformen weit verbreitet – umso wichtiger, regelmäßig Omega-3-reiche Lebensmittel in den Speiseplan einzubauen. Leinöl ist dafür ein guter Anfang – sofern es frisch, kaltgepresst und lichtgeschützt gelagert wird.
Zutaten für eine Portion
Eine Handvoll frisches Obst, zum Beispiel Beeren, Mango, Papaya, Kiwi, Apfel
6 EL Bio-Magerquark
3 EL Bio-Sahne
1 EL Nüsse (Walnüsse, Cashews, ungeschälte Mandeln) oder Leinsamen
20 ml Ölmischung, am besten eignet sich Bio-Lein- und Bio-Weizenkeimöl. Achten Sie dabei auf den Zusatz von Vitamin D3 und DHA aus Bio-Algen.
Der Magerquark, die Milch und das Leinöl werden mit dem Zitronensaft und dem Honig am besten mit einem Stabmixer cremig gerührt.
Danach werden das Obst, die Leinsamen oder die Nüsse hinzugegeben.
Die vegane Variante ist leicht modifiziert
Zutaten, ebenfalls für eine Portion
Eine Handvoll frisches Obst
150 ml Pflanzendrink, zum Beispiel Hafer-, Reis-, Mandel- oder Kokosdrink
2 EL Lein- oder Chiasamen
1 EL gehackte Nüsse oder Samen
20 ml Ölmischung, Bio-Lein- und Bio-Weizenkeimöl. Achten Sie dabei auf den Zusatz von Vitamin D3 und DHA aus Bio-Algen.
1 Spritzer Zitronensaft
Zubereitung
Die Chia- oder Leinsamen circa eine viertel Stunde lang im Pflanzendrink einweichen.
Danach die aufgequollenen Samen mit dem Zitronensaft und dem Leinöl verrühren.
Die Nüsse und Früchte hinzugeben.
Wichtig zur Qualität des Leinöls
Bio und kaltgepresst allein reichen nicht. Entscheidend ist, dass das Öl unter Ausschluss von Licht, Sauerstoff und Hitze gepresst wurde – nur so bleiben die empfindlichen Omega-3-Fettsäuren stabil. Achten Sie auf Hinweise wie „omega-sicher gepresst“ oder spezielle Herstellverfahren, die genau das garantieren.
Nach dem Öffnen gilt: Gut verschließen, kühl lagern – und zügig verbrauchen. Oxidierte Öle verlieren nicht nur ihre Wirkung, sondern können den Körper zusätzlich belasten.
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Beitragsbild: 123rf.com – Baiba Opule
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 3. Juli 2025 leicht überarbeitet.
https://www.gesund-heilfasten.de/blog/wp-content/uploads/2022/06/Fruehstuecksflocken-610px.jpg343610René Gräberhttps://www.gesund-heilfasten.de/blog/wp-content/uploads/2024/08/logo-300x73.jpgRené Gräber2025-07-03 09:16:192025-07-03 23:41:05Das beste Müsli zum selbermachen
Man kennt das: Aufgeschnittene Wurst, rosafarbener Schinken, knackige Würstchen. Alles sieht frisch aus – appetitlich, sauber, haltbar. Doch die Wahrheit ist: Dieses Rosa ist oft nichts anderes als eine „Chemie-Illusion“.
Die Farbe kommt nicht vom Fleisch
Rohes Fleisch wird grau, wenn es altert. Auch gekochtes Fleisch ist eher grau als rosa. Damit aber Ihre Wurst im Supermarktregal wochenlang frisch wirkt, wird nachgeholfen – mit Nitritpökelsalz. Schon mal gehört. Will man eigentlich nicht essen.
Aber es gibt ja die E-Nummern!
Die üblichen Verdächtigen: E250 bis E252
Werfen wir einen Blick auf die gängigen E-Nummern, die in den meisten verarbeiteten Fleischwaren stecken:
E250 (Natriumnitrit)
E249 (Kaliumnitrit)
E251 (Natriumnitrat)
E252 (Calciumnitrat)
Diese Zusätze sorgen für die typisch rosa Farbe, hemmen Bakterienwachstum und verlängern die Haltbarkeit. Ohne sie wäre Ihre Wurst grau und wenig verkaufsfördernd. Für die Industrie ein Albtraum. Für den Verbraucher: ein Gesundheitsrisiko? Offiziell natürlich erlaubt.
Das Problem: Nitrosamine
Die eigentliche Gefahr liegt nicht im Nitrit selbst – sondern darin, was daraus im Körper entstehen kann. Unter Hitzeeinwirkung – etwa beim Braten, Grillen oder Frittieren – reagieren Nitritverbindungen mit Aminen im Fleisch. Daraus entstehen sogenannte Nitrosamine – Substanzen, die seit Jahrzehnten im Verdacht stehen, Krebs auszulösen.
Gut… Aber die Wurst esse ich ja kalt und erhitze die nicht.
Ja. Doch auch ohne Hitze ist Entwarnung nicht angebracht.
Denn: Nitrosamine entstehen nicht nur beim Kochen, sondern auch im Magen, wenn dort Nitrit mit bestimmten Eiweißbestandteilen zusammentrifft – vor allem in saurem Milieu. Genau das geschieht auch beim Verzehr kalter Wurstwaren. Der Magen ist eben keine Tiefkühltruhe.
Dazu kommt: Wer regelmäßig verarbeitetes Fleisch isst, liefert seinem Körper nicht nur das Ausgangsmaterial, sondern schafft ein inneres Mikrobiom-Milieu, das solche Reaktionen begünstigt.
Und das ist kein Verdacht aus der „Aluhut-Ecke“, sondern glasklar belegt:
Bereits 1981 zeigte eine Übersichtsarbeit im Journal of the National Cancer Institute, dass Nitrosamine bei Tieren zuverlässig Tumore verursachen – selbst in extrem niedriger Dosis.
Eine Metaanalyse in Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention (2009) fand ein um bis zu 50?% erhöhtes Darmkrebsrisiko bei regelmäßigem Konsum verarbeiteter Fleischprodukte.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum warnt seit Jahren vor einem Zusammenhang zwischen Nitritpökelsalz, Nitrosaminen und Darmkrebs.
Der Hammer kam dann 2015: Sogar die WHO, die sonst eher bei Zucker, Glyphosat und Pharmawirkstoffen einen bemerkenswerten Langmut zeigt, erklärte verarbeitetes Fleisch offiziell für krebserregend beim Menschen (Gruppe 1) – in derselben Kategorie wie Tabakrauch, Benzol und Asbest.
Man stelle sich vor: Würde Wurst geraucht, gäbe es einen Warnhinweis.
Aber gebraten? Kein Problem. Dann wird es bloß noch schädlicher.
Und obwohl man weiß, dass beim Erhitzen krebserregende Nitrosamine entstehen, bleibt alles wie gehabt: rosa Farbe, sauberes Image, freundliche Verpackung. Nur die Risiken sind nicht zu übersehen – wenn man hinschaut.
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Auch Blutdruck und Darm leiden
Nitrat- und Nitritverbindungen belasten nicht nur das Krebsrisiko, sondern auch das Herz-Kreislauf- und Verdauungssystem. Studien deuten darauf hin, dass sie die Gefäßelastizität verringern, oxidativen Stress fördern und in höheren Mengen den Blutdruck ansteigen lassen – besonders bei Menschen mit bereits bestehender Belastung.
Auch der Darm reagiert empfindlich: Die natürlichen Darmbakterien können durch diese Verbindungen aus dem Gleichgewicht geraten – mit Folgen für Immunabwehr, Stoffwechsel und Nährstoffaufnahme.
Besonders kritisch ist das für Kinder, Schwangere und Menschen mit Reizdarm oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Hier reichen oft schon geringe Mengen aus, um Beschwerden zu verstärken.
Kurz gesagt: Was die Wurst haltbar macht, macht uns anfälliger.
Was tun?
Ich rate meinen Patienten seit Jahren:
Weniger Wurst, weniger Schinken, weniger „verarbeitetes Fleisch“. Ich esse überhaupt keine Wurst und auch keine Würstchen.
Wenn überhaupt: Bio-Ware ohne Nitritpökelsalz. Ja, das gibt es – und schmeckt auch.
Wer regelmäßig verarbeitetes Fleisch isst, sollte den Darm unterstützen (z.?B. mit fermentierter Nahrung, Heilerde oder gezielter Darmreinigung).
Fazit
Rosa Wurst ist kein Zeichen von Frische, sondern von Konservierungschemie.
Was appetitlich aussieht, kann auf Dauer alles andere als gesund sein.
Lieber echtes Essen als schön gefärbte Illusionen.
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https://www.gesund-heilfasten.de/blog/wp-content/uploads/2025/06/wurst-mit-chemie-nitrit-nitrat.jpg9371411René Gräberhttps://www.gesund-heilfasten.de/blog/wp-content/uploads/2024/08/logo-300x73.jpgRené Gräber2025-06-16 13:01:582025-06-24 16:53:06EKLIG: Warum Wurst immer so schön rosa ist?
Ich dachte ich kenne schon jede Ernährungsform. Aber die SCD? Die war mir vom Begriff her neu. Aber es ist eigentlich „Altbekanntes“ – dazu aber gleich mehr. Seit über 25 Jahren arbeite ich mit Menschen, die an chronischen Verdauungsproblemen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und entzündlichen Darmerkrankungen leiden. Viele von ihnen haben eine Odyssee hinter sich: endlose Arztbesuche, Medikationen, Diäten, die versprechen zu helfen, und am Ende doch nur Enttäuschung bringen.
In all diesen Jahren habe ich eines gelernt: Wenn der Darm aus dem Gleichgewicht gerät, zieht das eine Lawine an gesundheitlichen Problemen nach sich. Doch es gibt Wege, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.
Was könnte die SCD dazu leisten?
Der vergessene Faktor: Mikroorganismen im Darm
Es ist längst bekannt, dass unser Darm ein hochkomplexes Ökosystem ist, in dem Billionen von Bakterien leben. Die meisten sind unsere Verbündeten, unterstützen die Verdauung, produzieren Vitamine und halten Krankheitserreger in Schach. Dazu hatte ich ausführlicher hier geschrieben: Darmbakterien im Fokus: Wie sie Krankheiten beeinflussen und warum sie wichtig sind
Doch wenn das Gleichgewicht kippt (sei es durch falsche Ernährung, Antibiotika oder chronischen Stress), dann gewinnen pathogene Bakterien die Oberhand. Die Folgen sind weitreichend: Durchfälle, Blähungen, Bauchschmerzen und Entzündungen bis hin zu schweren Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Reizdarmsyndrom.
Ein entscheidender Faktor, der dieses bakterielle Gleichgewicht beeinflusst, ist die Art der Kohlenhydrate, die wir zu uns nehmen.
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Warum Kohlenhydrate den Darm ins Ungleichgewicht bringen können
Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einfachen und komplexen Kohlenhydraten:
Einfache Kohlenhydrate (Monosaccharide) wie Glukose, Fruktose und Galaktose bestehen aus einzelnen Zuckermolekülen und können ohne zusätzliche Verdauungsprozesse direkt vom Dünndarm aufgenommen werden.
Komplexe Kohlenhydrate (Disaccharide und Polysaccharide) wie Laktose, Saccharose oder stärkehaltige Lebensmittel müssen erst durch Enzyme aufgespalten werden, bevor sie verwertbar sind.
Das Problem: Viele Menschen mit Darmerkrankungen haben nicht ausreichend Enzyme, um diese komplexen Kohlenhydrate zu verdauen. Die unverdaute Nahrung verbleibt im Darm und wird zur perfekten Nahrungsquelle für pathogene Bakterien. Diese vermehren sich rasant und setzen durch den Fermentationsprozess Gase und toxische Stoffwechselprodukte frei, die Entzündungen und Reizungen der Darmschleimhaut verstärken.
Die SCD als Ausweg aus dem Teufelskreis?
Die spezielle Kohlenhydratdiät (SCD) setzt genau an diesem Punkt an. Ihr Prinzip ist simpel und zugleich tiefgreifend: Erlaubt sind nur die Kohlenhydrate, die ohne aufwendige Verdauung direkt aufgenommen werden können.
Das bedeutet konkret:
? Erlaubt sind Monosaccharide wie Honig, Obst, Gemüse und fermentierte Milchprodukte wie laktosefreier Joghurt.
? Nicht erlaubt sind alle Disaccharide und Polysaccharide – also Getreide, Kartoffeln, Zucker, verarbeitete Lebensmittel und herkömmliche Milchprodukte.
Durch diese strikte Auswahl wird den pathogenen Bakterien die Nahrungsgrundlage entzogen. Diese verhungern buchstäblich, und die Darmflora kann sich erholen. Zumindest berichten mir das jetzt Patienten.
Mehr als eine Diät: Ein langfristiges Heilkonzept
Die SCD ist jedoch keine kurzfristige Ernährungsumstellung, sondern eine nachhaltige Strategie zur Darmheilung. Denn selbst wenn sich die Beschwerden verbessern, bleibt das Risiko eines Rückfalls hoch. Die pathogenen Mikroorganismen können monatelang in einer Art „Dornröschenschlaf“ verharren und bei der ersten Gelegenheit wieder aufflammen.
Deshalb gilt die Faustregel: Mindestens ein Jahr nach dem Verschwinden der letzten Symptome muss die SCD strikt eingehalten werden. Erst dann ist der Darm stabil genug, um eventuell langsam und vorsichtig andere Lebensmittel wieder einzuführen.
Geht es auch anders?
Meines Erachtens Ja!
SCD oder doch lieber FODMAP?
Während die SCD für viele Menschen mit chronischen Darmerkrankungen eine lebensverändernde Lösung darstellt, gibt es auch andere Ernährungsansätze, die individuell besser passen können.
Die FODMAP-Diät beispielsweise basiert auf der Idee, bestimmte fermentierbare Kohlenhydrate gezielt zu reduzieren, um Blähungen und Verdauungsprobleme zu lindern. Sie ist wissenschaftlich gut untersucht und bietet eine individuellere Herangehensweise, da nach einer Eliminationsphase getestet wird, welche Lebensmittel gut vertragen werden. Ich hatte dazu hier geschrieben: FODMAP – die Diät gegen das Reizdarm-Syndrom?
Fazit zur SCD: Ich halte den Ansatz für interessant und potenziell wirksam. Persönlich tendiere ich eher zur FODMAP-Diät, da sie flexibler ist und individuell angepasst werden kann. Letztlich muss jedoch jeder für sich selbst herausfinden, welche Ernährungsweise am besten zu ihm passt. Der Schlüssel zur Darmgesundheit liegt nicht in einer einzigen Lösung, sondern in der sorgfältigen Anpassung der Ernährung an die individuellen Bedürfnisse des Körpers.
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
https://www.gesund-heilfasten.de/blog/wp-content/uploads/2018/01/diabetes-fastfood-123rf-lightwise-510px.jpg379510René Gräberhttps://www.gesund-heilfasten.de/blog/wp-content/uploads/2024/08/logo-300x73.jpgRené Gräber2025-02-04 18:17:482025-02-04 18:17:48Die SCD Diät – Eine spezielle Kohlenhydratdiät (SCD) für den Darm?
Fruchtzucker wird seit langem als alternatives Süßungsmittel für Diabetiker, Abnehmwillige und Gesundheitsbewusste angepriesen. Denn die aus Früchten und Obst gewonnene Fruktose ist bei gleicher Kalorienmenge viel süßer als handelsüblicher Haushaltszucker.
Hierdurch führen geringere Mengen zu dem gleichen Geschmackserlebnis, weshalb man beim Backen und Kochen mit dem Fruchtzucker etwa 20 Prozent an Kalorien einspare, so die Begründung.
So können Produkte mit Fruktose als besonders gesunde Lebensmittel beworben werden. Mit dem Label „Diät“ und „kalorienreduziert“ lassen sich dann höhere Endpreise erzielen.
In der Herstellung hingegen ist Fruktose weitaus billiger als Rohr- und Rübenzucker, denn die Additive, die sich hinter Bezeichnungen wie „Getreidesirup“ oder Isoglucose“ verstecken, werden überwiegend aus Mais gewonnen.
Mit den im Vergleich zu Haushaltszucker niedrigeren Unkosten und höheren Verbraucherpreisen ist der Profit gleich doppelt gesteigert. Viele Konsumenten nehmen das unkritisch hin.
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Einen sehr hohen Fruktosegehalt hat auch der Maissirup, auch Maiszucker oder Glukose-Fruktose-Sirup genannt. Die Abkürzung HFCS steht für „High Fructose Corn Syrup“. Die klebrige, zähflüssige Zuckermasse ist Bestandteil vieler Limos und industriell verarbeiteter Lebensmittel. Zur Herstellung des Süßungsmittels wird Maisstärke verwendet, die ein Kettenmolekül aus Glukoseeinheiten darstellt.
Bei der enzymatischen Spaltung in die Einzelzucker wird ein Teil der Glukose in Fruktose umgewandelt. Obwohl gewöhnlicher Haushaltszucker (der Zweifachzucker Saccharose) zu gleichen Teilen aus Fruktose und Glukose besteht, ist der Gehalt der Fruktose im HFCS höher.
Viele Nahrungsmitteln enthalten zusätzliche Fruktose. Diese versteckt sich in der Zutatenliste unter dem Sammelbegriff „Kohlenhydrate“, wozu auch Glukose und andere Mehrfachzucker zählen. Verbraucherschützer versuchen deshalb durchzusetzen, dass die Fruktosemenge eines Produkts auf der Verpackung gesondert deklariert werden muss.
VORSICHT!
Fruktose ist also ein Einfachzucker, der industriell hergestellt und verarbeitet wird. Er gleicht dem Fruchtzucker im Obst, in dem allerdings nicht nur der schiere Zucker enthalten ist.
In einer Studie an Mäusen schnitt der Fruchtzucker nicht annähernd so gut ab, wie das viele meinen. Das Gegenteil war sogar der Fall, denn die Tiere wurden dicker als durch Haushaltszucker oder Traubenzucker bei gleicher Kalorienmenge (Consuming fructose-sweetened beverages increases body adiposity in mice).
Der Körper schüttet Insulin aus, sobald der Blutzuckerspiegel nach der Nahrungsaufnahme ansteigt. Doch das Hormon reagiert nur auf Glukose, nicht aber auf Fruktose. Dies hat zur Folge, dass sich im Körper nicht das übliche Sättigungsgefühl einstellt.
Fruktose wird außerdem fast ausschließlich in Reservefette umgewandelt, während Glukose auch als direkter Energielieferant im Körper eingesetzt wird und die Einlagerung als Depotfett wesentlich länger dauert.
Die „Nebenwirkungen“
Da Fruchtzucker noch dazu von etwa jedem dritten Erwachsenen nur sehr schlecht aufgenommen werden kann, führt zu viel Fruktose nicht selten zu einer Veränderung der Zusammensetzung der Darmbakterien, was sich in Blähungen, Durchfall oder sogar einem Reizdarm äußern kann.
Zusätzlich kann es auch noch zu einer sog. Fruchtzucker-Unverträglichkeit bzw. Fructoseintoleranz kommen. Natürlicher Fruchtzucker aus Obst und Gemüse stellt dabei nicht das Problem dar, denn die Mengen halten sich hierbei in einem gesunden Rahmen.
Zudem haben die anderen biogenen Verbindungen im Obst Einfluss auf die Resorption und die physiologische Verwertung. Sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe sowie Vitamine und Mineralien verändern die Gesamtwirkung der Kohlenhydrate im Organismus. Ein Problem besteht nur bei Menschen mit geschädigter Darmflora, die Ballaststoffe kaum noch bewältigen kann.
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Während der Körper Glukose hauptsächlich direkt zur Energiebereitstellung verwendet, gelangt Fruktose überwiegend in die Leber. Dort vollzieht sich die Lipogenese, also die Transformation der Fruktose in Fett. Dabei entsteht auch LPC (Lysophosphatidylcholin), das Zellen für ihre Membranen brauchen.
Davon profitieren besonders die Krebszellen, die ansonsten von Fruktose wenig hätten. Für die Erzeugung von Stoffwechselenergie können Tumorzellen den Fruchtzucker kaum verwenden. Doch durch LPC ist Fruktose indirekt ein regelrechter Booster für die entarteten Zellen (Dietary fructose enhances tumour growth indirectly via interorgan lipid transfer).
Ein weiteres Problem ist die Entstehung von freien Radikalen, die im Zuge der Verstoffwechselung der Fruktose freiwerden. Die aggressiven Moleküle können die DNA angreifen und zu Krebs führen (Research reveals how fructose in diet enhances tumor growth). In Tierversuchen und an Gewebekulturen ist der ungünstige Effekt nachgewiesen (High-fructose corn syrup enhances intestinal tumor growth in mice).
Der oxidative Stress facht auch entzündliche Prozesse an, die ebenfalls die Tumorbildung fördern und weitere Gesundheitsrisiken in sich bergen.
Die bittere Wahrheit…
All diese Aussagen (und darüber hinaus) sind vor einiger Zeit von einem Mann bestätigt worden, der im Land der unbegrenzten Burger und XXL-Gerichte (USA) für eine sehr kontroverse Diskussion gesorgt hat: Prof. Robert Lustig. Professor Lustig (Facharzt für pädiatrische Endokrinologie) hielt 2009 einen Vortrag mit dem Titel „Zucker, die bittere Wahrheit“: zu sehen u.a. auf Youtube „Sugar: The Bitter Truth„.
In diesem (aus meiner Sicht) sehr interessanten Vortrag gibt er eine detaillierte Begründung, warum Zucker und speziell die Fruktose eine potentielle Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellen…
Laut Statistik wiegen wir heute durchschnittlich ca. 12 Kilo mehr als vor 25 Jahren. Das wäre also eine Gewichtszunahme von einem halben Kilo pro Jahr. Weiter erzählt uns die Statistik, dass die 10-Jährigen heute durchschnittlich 275 Kalorien mehr am Tag zu sich nehmen als vor 25 Jahren, was für eine Flut an übergewichtigen Kleinkindern gesorgt hat.
Babys sind davon nicht ausgenommen. Grund für diesen Trend sind aber nicht die Fette, sondern die Kohlenhydrate. Diese werden spätestens seit 1982 als „gesündere Alternative“ zu den Fetten gesehen, während die Letzteren geradezu verteufelt werden.
Jedes Nahrungsmittel, das etwas auf sich hält in Sachen Gesundheit und Gesundheitsförderung, versäumt es nicht, sich als fettfrei oder zumindest als fettarm zu verkaufen.
Trinken geht noch schneller…
Eine ergiebige Quelle von Kohlenhydraten sind dann im Laufe der Zeit die sogenannten „Softdrinks“ geworden. Die sind wahre „Zuckerbergwerke“ und teilweise auch „Salzpfannen“, da zum Beispiel eine Dose Coca Cola soviel Salz wie eine ganze Pizza enthält.
Der Zucker lenkt hier die Zunge vom üblen Salzgeschmack ab, was die Cola ohne Zucker zum Ladenhüter machen würde.
Da aber Zucker nicht Zucker ist, muss man sich erst einmal anschauen, welche Art von Zucker in den Softdrinks enthalten sind. Viele sind mit HFCS „übersüßt“.
Im Durchschnitt verschlingt die westliche Welt pro Kopf um die 30 Kilogramm davon pro Jahr. Während der gewöhnliche Haushaltszucker aus einem Teil Glukose und einem Teil Fruktose besteht, besteht der Sirup praktisch nur aus Fruktose, die deutlich süßer ist als der Haushaltszucker.
Übrigens: Mehr zu diesem Zuckerthema finden Sie in meinem Zuckerreport!
Vor 100 Jahren konsumierte der Mensch pro Jahr nur 5 Kilogramm Fruktose, also nur ein sechstel dessen, was heute geschluckt wird.
Diese sechsfache Menge an Fruktose stellt circa 12 Prozent aller aufgenommenen Kalorien dar. Da fragt man sich, was hat diesen Konsum-Boom in Sachen Fruktose auslösen können? Hier die Zutatenliste dafür:
Es begann damals in den USA mit Richard Nixon, der ums politische Überleben kämpfte und daher aus wahlkampftaktischen Gründen das Ende allen Hungerns prophezeite.
Die Japaner erfanden den eben erwähnten Fruktose-Maissirup, der süßer als Zucker ist und obendrein nur halb so teuer. Damit mutierte Fruktose zum billigen Ersatzmittel in praktisch allen Nahrungsmitteln, um den Geschmack der Produkte marktgerecht (= süß) zu gestalten. Laut Prof. Lustig gibt es von 32 Brotsorten auf dem amerikanischen (Super)Markt nur eine Sorte, die keinen Fruktose-Maissirup enthält. Fruchtsäfte sind fast obligatorisch mit dem Sirup versetzt. Tendenz = steigend. Was damals Nixon begann, wird heute in den Staaten unter dem „WIC“-Programm (women, infants, children) fortgesetzt. Dies ist ein staatlich gefördertes Ernährungsprogramm für Frauen, Kleinkinder und Kinder, das kräftig hilft, Fruktose-Maissirup in die verschiedenen Nahrungsmittel, vor allem in die ach so „gesunden“ Fruchtsäfte zu „pressen“. Und überzuckerte Schoko-Drinks für Kinder befürwortet das WIC-Programm, um so den Kleinen das Milchtrinken schmackhaft zu machen… (siehe auch mein Beitrag: Ist Milch für den Menschen gesund?).
Die Verteufelung des Fetts. Hier steht Cholesterin an vorderster Front. Im Schlepptau folgen dann die Fette, wie Triglyceride und so weiter. Das Ganze geht ja so weit, dass man nicht nur Fette und Cholesterin meidet, sondern auch Medikamente entwickelt hat, die diese aus unserem Organismus wieder entfernen, gerade so, als handele es sich hier um hochkonzentriertes Gift… (auch hierzu habe ich schon öfters geschrieben, z.B. Wenn das böse Cholesterin eine gute Figur macht, Schlechtes Cholesterin ist nicht so schlecht, wie Sie denkenoder Das Märchen vom bösen Cholesterin).
Die Fette und Cholesterin spielen in diesem Konzert die Rolle des Anti-Helden zum Zucker. Wenn man aber fast alles Fett aus den Nahrungsmitteln verbannt, dann bekommt man ein Geschmacksproblem mit den fettfreien, „gesunden“ Produkten. Frei nach dem Motto: „Wenn´s nicht schmeckt, dann ist es gesund“.
Mit Zucker und speziell dem Fruktose-Maissirup war dann schnell das Geschmacksproblem gelöst. Und dieser Trend setzte schon seinerzeit in den 1970er Jahren ein. Gleichzeitig erfolgte eine Reduktion der Ballaststoffe von 100 bis 300 Gramm täglich auf nur noch 12 Gramm.
Warum dies? Ballaststoffe verlängern den Kochvorgang und werden schnell schlecht, was sich negativ auf die Haltbarkeit in den Regalen der Supermärkte bemerkbar macht. Das sogenannte Fast-Food zum Beispiel ist nichts anderes als ein ballaststofffreies Essen.
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Das passiert in deinem Körper, wenn Du Fruktose isst…
Solche Überschriften liebe ich ja. Vor allem in den sozialen Medien werden so bestimmte Sachen plakativ angeprangert. Aber im Fall der Fruktose stimmt es sogar.
Wenn man sich jetzt die Biochemie der Fruktose anschaut und versucht zu beschreiben, was die Fruktose in unserem Organismus so alles treibt, dann stößt man auf ein wahres Horrorszenario.
Fruktose bräunt siebenmal schneller als Zucker, was die Köchin im Haus sehr zu schätzen weiß. Leider handelt es sich hier um Glykation, eine chemische Reaktion unter Hitze, die „Advanced Glycation Endproducts“ (AGEs) freisetzt, die geschmacksverstärkend wirken und als Lebensmittelfarbstoff dienen.
AGEs sind jedoch dann gefährlich, wenn von ihnen eine Acrylamid-Bildung ausgeht, was das Krebsrisiko in den Himmel schießen lässt. AGEs selbst sind ebenfalls an der Förderung von Altersgebrechen, wie Diabetes und Herzkreislauferkrankungen, beteiligt [Glykation].
Hier haben wir den ersten Hinweis auf eine gesundheitsgefährdende Wirkung der Fruktose.
Fruktose hemmt die Ausschüttung von Leptin [Die giftige Wahrheit über Zucker und Übergewicht]. Leptin bewirkt das Sättigungsgefühl nach dem Essen. Wenn es aber nicht ausreichend produziert wird oder seine Wirksamkeit verliert, dann wird der Betroffene mehr essen wollen, als er für einen balancierten Energiehaushalt benötigt – und wird folglich an Gewicht zulegen.
Auch hier gibt es Statistiken über zum Beispiel Kinder, die zeigen, dass diese mehr essen als Kinder, die keine Fruktose erhalten. Kein Wunder also, wenn die Fettleibigkeit bei Kindern dramatisch zunimmt.
Übergewicht, Diabetes, Hypertonie und Herzkreislauferkrankungen
Was ist gesünder – Fruktose oder Alkohol?
Antwort: Klar doch, die Fruktose! Denn die kommt in Früchten vor, die ja besonders gesund sind. Oder: Wie können Früchte als gesund gelten, wenn Fruktose schädlich sein soll? Alkohol ist ja sattsam bekannt als Nervengift, Leberschädiger und so weiter.
Ein weiterer und intensiverer Blick auf die Biochemie gibt hier einen enttäuschenden Einblick:
Die Aufnahme von 120 Kalorien in Form von Glukose entspricht etwa 2 Scheiben Toast. Diese Glukose wird sofort und uneingeschränkt im ganzen Organismus für die Energieproduktion der Zellen „verbrannt“.
Sie ist eine Art Universalbrennstoff. Da jede Form von Körperzelle die Glukose für die eigene Energieproduktion benutzen kann, gelangen auch nur 20 Prozent dieser 120 Kalorien in die Leber, also 24 Kalorien. In der Leber wird Glukose entweder zur Energiegewinnung seitens der Leberzellen benötigt oder in die Glukosespeicher (Glykogen) abgelagert.
Bei einer zu hohen Glukosezufuhr wird der Überschuss in Fette umgewandelt und als vLDL vornehmlich im Bauchbereich als Fettpolster gelagert. Bei unseren 120 Glukosekalorien ist das kein großes Problem, da nur 24 Kalorien in der Leber für eine potentielle Fettbildung zur Verfügung stehen.
Alkohol (Ethanol) ist ebenfalls eine Art Kohlenhydrat – für viele Zeitgenossen sogar das „Lieblings-Kohlenhydrat“ schlechthin. Die Schäden und Probleme die Alkohol verursacht sind hinlänglich bekannt.
Was passiert aber mit 120 Kalorien, die von einer Alkoholaufnahme stammen (entspricht einem Glas Whisky)? Ein Teil dieser Kalorien wird von den Körperzellen verarbeitet, zum Beispiel von Gehirn, Darm und Nieren.
Aber 80 Prozent landen in der Leber. Das sind 96 Kalorien, mit denen die Leber fertig werden muss, oder viermal so viel Kalorien wie bei Glukose.
Da Alkohol keine physiologische Substanz ist, kommt die Leber nicht auf die Idee, wie bei der Glukose, diese ebenfalls zu speichern, sondern ist bemüht, den Alkohol zu entgiften.
Es kommt zum Umbau zu Aldehyden, die genauso giftig sind. Diese werden dann in Zwischenschritten zu Triglyceriden umgebaut und wieder in den Fettdepots des Organismus verstaut.
Das wäre dann das klassische „Bierbauch-Phänomen“. Da aber die Menge der zu verstauenden Fette so groß ist (viermal mehr als bei Glukose), kommt es zu einem gewissen Grad auch zu einer Fetteinlagerung in den Organen, wie zum Beispiel in der Muskulatur.
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Dieser „Verfettungsprozess“ ist der Türöffner für eine nachlassende Insulin-Empfindlichkeit und damit am Ende der Reihe für die Entwicklung von Diabetes. Andere Triglyceride schaffen es gar nicht, aus der Leber herausgeschleust zu werden, und bauen sich als Fettleber auf.
Nach Glukose und Alkohol sind jetzt 120 Kalorien nach Fruktoseeinnahme an der Reihe. Das wäre ein Glas handelsüblicher Orangensaft mit gesundem Zucker.
Da Saccharose (Haushaltszucker) zur Hälfte aus Glukose und Fruktose besteht, werden 60 Kalorien Glukose zu 80 Prozent verwertet und 20 Prozent = 12 Kalorien landen in der Leber. Die Weiterverarbeitung erfolgt wie oben schon diskutiert.
Die anderen 60 Kalorien aus der Fruktose landen komplett in der Leber. Eine Substanz aber, die hauptsächlich von der Leber abgebaut wird, gilt in der Pharmakologie als Gift, denn für dessen Abbau ist die Leber da. Wenn die Fruktose in die Leber gelangt, erfolgt keinerlei Insulinreiz.
Daher hat die Fruktose auch einen „tollen“, niedrigen glykämischen Index, was sie für Diabetiker optimal erscheinen lässt. Aber der Schein trügt. Fruktose passiert auch nicht die Blut-Hirn-Schranke, weswegen wir vom Fruktosekonsum nicht „besoffen“ werden, im Gegensatz zu Alkohol.
Ohne dieses Feedback im Gehirn fühlt dieses sich „vernachlässigt“ und fordert deshalb mehr Kalorien an, um eine Hungersnot zu verhindern.
In der Leber erfolgt der Abbau der Fruktose über den Verbrauch von Phosphaten, was mit einer vermehrten Produktion von Harnsäure in Verbindung steht. Diese kann der Organismus nur schwer eliminieren.
Eine zu hohe Konzentration von Harnsäure kann dann zu Gicht führen. Harnsäure hemmt die Bildung von Stickstoffmonoxid in den Blutgefäßen, wodurch die Regulation des Blutdrucks gestört wird.
Dieser Verlust an Flexibilität der Gefäße bewirkt eine Blutdruckerhöhung, weshalb der hohe Konsum an Fruktose in der Regel begleitet ist von Hypertonie.
Der überwiegende Anteil der Zuckerkalorien (12 + 60 = 72) wird zu Triglyceriden verarbeitet und als Depotfette eingelagert.
Damit hat uns die Biochemie zeigen können, dass Alkohol und Fruktose in der Leber einen nahezu identischen Abbauprozess durchlaufen und damit als ähnlich giftig anzusehen sind. Nur dass die Fruktose keinen Effekt auf das ZNS hat, also keine Rauschzustände provoziert wie der Alkohol.
Und nur dieser einzige Unterschied und im Zusammenhang mit ihrem Vorkommen in Früchten lässt die Fruktose in einem „heiligen Schein“ erstrahlen. Für die Leber ist Fruktose genauso schädlich wie Alkohol. Dies ist ein Grund, warum auch die Zahl der nicht alkoholinduzierten Fettlebererkrankungen stetig zunimmt.
In der Folge dieses „Schrotschusses“ auf die Gesundheit steigert Fruktose auch Bluthochdruck (Hypertonie) und damit Herzkreislauferkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
Im Tierversuch stellten Forscher auch fest, dass unter dem Einfluss der Fruktose die Intelligenz-Leistung abnimmt. Ratten, die zum Fruktose-Konsum gezwungen wurden, schnitten bei der Orientierung im Labyrinth deutlich schlechter ab als Kontroll-Tiere.
Auch die Blutzuckerwerte und Blutfettwerte waren stark erhöht. „Nebenbei“ stellten die Wissenschaftler fest, dass sich die negativen Auswirkungen kompensieren lassen, wenn zur Fruktose gleichzeitig auch Docosahexaensäure (DHA) verfüttert wird.
Die Omega-3-Fettsäure ist hauptsächlich in Fischöl enthalten. Die Befunde stimmen mit Erkenntnissen überein, nach denen DHA für die Gehirnentwicklung förderlich oder unabdingbar ist. Ich vermute, dass sich die Ergebnisse beim Säugetier auch auf den Menschen übertragen lassen.
US-Bürger lernen dazu – dafür soll der EU-Markt mit Isoglucose überschwemmt werden
In den USA sind all diese Gefahren durch die Fruktose immer mehr ins Bewusstsein des Verbrauchers vorgedrungen. Mittlerweile lässt eine wachsende Zahl der Konsumenten die Produkte mit dem flüssigen Industriezucker in den Regalen liegen.
Das hat dazu geführt, dass der Absatz des Fruchtzuckers in Nordamerika stark zurückgegangen ist, mit der Folge etlicher Pleiten von Herstellern des Maissirups.
Die US-Produzenten konnten Umsatzeinbußen durch den Export in die EU bisher nicht kompensieren. Grund war eine Quotenregelung, mit der in der EU die Rübenbauern geschützt werden sollen (dnz.de/rund-um-ruebe-zucker/zuckerpolitik/).
Doch die Zuckerquote soll fallen. Dann sind den Fruktose-Präparaten auf dem europäischen Markt Tür und Tor geöffnet. Die EU-Agrarminister einigten sich darauf, die bestehende Regelung, die im September 2017 ausläuft, nicht zu verlängern.
Damit wird ein kleines Stück TTIP vorweggenommen. Und was uns dieses „TTIP“ im Bereich der Nahrungsmittel so alles bescheren könnte, darauf bin ich in meinem Beitrag: TTIP, das Hormonfleisch und die Gentechnik eingegangen.
Ziel der US-Wirtschafts-Strategen ist eine Steigerung des Marktanteils um 20 %. Das würde bedeuten, dass sich die Menge der in der EU konsumierten Isoglucose vervierfacht. Bleibt zu hoffen, dass der EU-Verbraucher genauso „lernfähig“ ist, wie sein amerikanischer Leidensgenosse.
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Fazit
Fruktose hat eine Menge Kalorien, die sich aber nicht für die Energiegewinnung der Körperzellen eignen. Somit sind dies „leere“ Kalorien oder qualitativ minderwertige Kalorien, die in Fettdepots zwischengelagert werden.
Fruktose fördert die Insulinresistenz, blockiert Leptin und veranlasst über diesen Weg eine erhöhte Kalorienaufnahme mit den bekannten Folgen. Am Ende steht das Metabolische Syndrom. Reiner Fruchtzucker in hohen Konzentrationen erhöht daneben das Krebsrisiko.
Früchte sind trotzdem gesund, weil sie relativ bescheidene Mengen an Fruktose und enorm viele Ballaststoffe enthalten, die man fast als ein „Gegengift“ gegen das Gift Fruktose bezeichnen kann.
Ballaststoffe reduzieren die Aufnahme von Kohlenhydraten im Darm, fördern die Darmpassage (man wird schneller satt) und verlangsamen die Resorption von Fettsäuren im Darm, die von der Darmflora in kurzkettige Fettsäuren noch vor Ort umgewandelt werden.
Diese kurzkettigen Fettsäuren verbessern die Insulin-Empfindlichkeit. Hohe Mengen an Fruktose ohne ausreichend Ballaststoffe (Alkohol wird auch für gewöhnlich ohne solche getrunken) ist dagegen auf Dauer gesehen ein weiteres Problem für die Gesundheit.
Wenig tröstlich ist, dass sich die negativen Wirkungen der Fruktose durch Omega-3-Fettsäuren möglicherweise kompensieren lassen. Denn wer möchte schon darauf achten, beim Verzehr eines süßen schädlichen Lebensmittels gleichzeitig Fischöl einzunehmen?
Eine Alternative zum HFCS sind Ahornsirup und Honig. Darin ist zwar auch Fruktose enthalten, aber wie im Obst nicht in reiner Form, sondern in Kombination mit einer Vielfalt bioorganischer Verbindungen und Mineralien.
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Dieser Beitrag wurde von mir im März 2009 veröffentlicht und letztmalig im Januar 2025 überarbeitet.
Beitragsbild: 123rf.com – puhhha
https://www.gesund-heilfasten.de/blog/wp-content/uploads/2016/05/zucker-gift-96944237-123rf-puhhha-610px.jpg406610René Gräberhttps://www.gesund-heilfasten.de/blog/wp-content/uploads/2024/08/logo-300x73.jpgRené Gräber2025-01-16 08:45:242025-01-16 18:26:01Fruchtzucker und Fruktose – und dann noch Fruktose-Maissirup und Isoglucose? NEIN DANKE!
Um es kurz auf den Punkt zu bringen: Es gibt zirkadiane Rhythmen, die in der Biologie und Physiologie von großer Bedeutung sind. So verfügen wir gleich über mehrere ständig tickende „Körperuhren“, die permanent ein breites Spektrum von Hormonkaskaden und physiologischen Prozessen koordinieren.
Wir alle kennen solche zirkadianen Rhythmen sehr gut, da ist zum Beispiel der Schlaf-wach- oder der Licht-Dunkel-Zyklus. Sobald uns am frühen Morgen das erste Licht „kitzelt“, laufen physiologische Prozesse an, die uns aufwecken. Wenn es dann am Abend immer dunkler wird, „schaukeln“ uns andere Prozessabläufe in den Schlaf.
Dahinter stehen stets hormonelle, metabolische Anpassungen. Zirkadiane Rhythmen sind leider auch an der Entstehung von Stoffwechselkrankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt.
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Viele physiologische Reaktionen auf unsere Mahlzeiten wie der Energieverbrauch, die Regulation des Appetits, bestimmte Körperzusammensetzungen, die Blutzuckerkontrolle und weitere kardiometabolische Risikofaktoren sind geradezu vom Zeitpunkt der Nährstoffaufnahme abhängig.
Falls Sie etwas tiefer ins Thema „Chrononutrition“ einsteigen möchten, empfehlen wir Ihnen diese Studie von Charlot et al.: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33921979/
Verwendet wurden dazu die Daten der multizentrischen Studie „Comprehensive Assessment of Long-term Effects of Reducing Intake of Energy“ (CALERIE). Die weitgehend gesunden erwachsenen Teilnehmer im Alter zwischen 21 und 50 Jahren wiesen BMI-Werte von 22,0 bis 27,9 auf.
Nach dem Zufallsprinzip wurden die Teilnehmer entweder in eine Interventions- oder in die Kontrollgruppe (weiterleben wie bisher) eingeteilt.
Die Intervention bestand darin, während des zweijährigen Studienzeitraums ein circa 25-prozentiges Energiedefizit aufrechtzuerhalten. Die Teilnehmer konnten sich dazu selbst eine Diät ihrer Wahl aussuchen und mussten in diesem Zuge ihre Kalorienaufnahme ständig selbst überwachen.
Das Ziel der Studie war die Erforschung der potenziellen kardiometabolischen Vorteile der Kalorienrestriktion bei gesunden Erwachsenen, deren kardiometabolische Risikofaktoren am Anfang der Studie im Normbereich lagen.
Das Augenmerk der Sekundäranalyse lag vor allem auf der Frage, wie sich die Kalorienverteilung, also die Zeitpunkte der Energieaufnahme, darauf auswirkte, die Kalorienzufuhr erfolgreich einzuschränken und dadurch eine signifikante Gewichtsabnahme zu erreichen.
Als grober Indikator für die zeitliche Kalorienverteilung wurde der „Zeitpunkt des Erreichens von 50 Prozent der gesamten Kalorienmenge“ angesetzt.
Unter dieses Kriterium fallen zum Beispiel all jene, die gern reichlich frühstücken und dafür abends etwas zurückhaltender essen. Weitere relevante Variablen waren die Kalorienrestriktion und die Veränderung des Körpergewichts, beides in Prozent ausgedrückt.
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Ergebnisse
Die „reine Kalorienrestriktion“ erklärte fast 40 Prozent der Gewichtsveränderungen. Der Zeitpunkt von 50 Prozent der Kalorien als Schlüsselvariable war im Sinne eines Prädiktors statistisch signifikant, das heißt, spätes Essverhalten bedeutet eine etwas geringere Gewichtsabnahme beziehungsweise Energiebeschränkung.
Allerdings erklärte diese Variable nur circa zwei Prozent der Varianz.
In einer Meta-Analyse von de Oliveira Maranhão Pureza, die 2021 veröffentlicht wurde, ging es um die Auswirkungen einer (frühen) zeitlich begrenzten Nahrungsaufnahme auf all diese Parameter:
Ruheumsatz
Triglyceride
HDL- und LDL-Cholesterin
Blutzucker
Insulinspiegel und Insulinempfindlichkeit
C-reaktive Proteine
Interleukin-6
Cortisol
Leptin
Ghrelin
Peptid YY
Glucagon-ähnliche Peptide
hämodynamische Parameter
Appetit
Dazu konnten insgesamt neun randomisierte, kontrollierte Studien identifiziert werden, die den Einschlusskriterien entsprachen. Messbare Vorteile durch die frühe Nahrungsaufnahme ergaben sich aber nur für den Nüchternblutzucker und den Index HOMA-IR, der die Insulinempfindlichkeit widerspiegelt: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33139084/
Und jetzt?
Unser Ziel sollte nicht darin bestehen, eine „Super-Strategie“ zu finden, die alle anderen aussticht, sondern vielmehr darin, einen langfristig machbaren Ansatz mit möglichst vielen Vorteilen und wenigen Nachteilen zu finden.
Aber das wussten wir eigentlich auch schon vorher – oder?
Dabei kann es auch sein, dass Sie sich für eine Strategie entscheiden, die „physiologisch“ vielleicht nicht einmal optimal ist, aber individuell zu Ihren Erfahrungen, Ihrem Lebensstil, Ihren Fähigkeiten und Präferenzen am besten passt – sprich: Sie können und wollen es umsetzen.
Fazit
Das Fazit lautet dann in etwa wie folgt: Es muss für Sie funktionieren!
Es ist heute „evident“, dass eine eher frühe, zeitlich begrenzte Nahrungsaufnahme mit kleinen physiologischen Vorteilen verbunden ist. Gemeint ist hier eine bewusst angewöhnte Beendigung der Nahrungsaufnahme beispielsweise ab dem späten Nachmittag / frühen Abend.
Das Ganze klammert natürlich alle aus, die morgens nichs runterkriegen (so wie ich). Die Lösung ist hier ganz einfach: Dann essen Sie Morgens nichts und dafür Abends. ABER: zwei Stunden vor dem Schlafen nichts essen! Schon gar keinen Zucker! Das wäre fatal… Dazu ein anderes Mal mehr.
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Dieser Beitrag wurde am 7.5.2024 erstellt.
https://www.gesund-heilfasten.de/blog/wp-content/uploads/2024/05/zeit-wcker.jpg418640René Gräberhttps://www.gesund-heilfasten.de/blog/wp-content/uploads/2024/08/logo-300x73.jpgRené Gräber2024-05-07 14:00:262024-08-11 20:01:37Zeit ist Essen: Wie zirkadiane Rhythmen Ihr Gewicht beeinflussen
Seit geraumer Zeit kursiert im Netz das Gerücht, dass inzwischen Bananen aus dem Labor verkauft werden. Unklar bleibt in diesem Zusammenhang, was „aus dem Labor“ jetzt genau zu bedeuten hat. Sind das Bananen, die auf wundersame Weise im Reagenzglas gezüchtet wurden? Oder sind das Bananen, die genetisch verändert wurden, wie wir dies von einer Reihe von Nutzpflanzen aus der „Gentechnik-Hexenküche“ kennen? [1]
In den sozialen Medien, zum Beispiel Telegram, kursieren dann Bilder mit Warnungen wie dieses:
Neben einem fehlerhaften Englisch (es muss „which“ heißen und nicht „wich“) sieht man hier die Warnung, dass „#4011“ angeblich aus dem Labor kommen soll, zur Sicherheit in Deutsch und in Englisch.
Gibt es Labor-Bananen wirklich? Was ist dran an den Gerüchten? Oder gibt es sogar eindeutige Belege für deren Existenz?
Bananarama und der Tanz der Zahlen
Die in der oben gezeigten Abbildung aufgeführten Codes von #94011 und #4011 sind leider nicht die einzigen Zahlen, die für verschiedene Bananensorten infrage zu kommen scheinen. Ein Beitrag vom August 2014 (der im April 2017 aktualisiert wurde) von „Bananalabel Catalog“ gibt die Codes für eine Reihe von Bananensorten Preis [2].
Auch hier taucht die Nummer 4011 auf, allerdings nicht als „Labor-Banane“, sondern als die Bananensorte „Cavendish yellow“. Zur Frage der Labor-Bananen bzw. genetisch modifizierten Früchte weist der Beitrag folgendes zu berichten:
Die vier Zahlen, auch kurz PLU Code („price look-up code“) genannt, bezeichnet konventionell gewachsene Lebensmittel. Eine zusätzliche 8 vor diesem PLU Code bezeichnet eine genetisch veränderte Nutzpflanze. Eine vorausgehende 9, wie dies auch in der in Telegram gezeigten Abbildung zu sehen ist, verweist auf ein ökologisch erzeugtes Produkt. Laut Aussagen des Beitrages ist also ein „#4011“-Produkt nicht unbedingt ein GMO-Produkt, sondern eine durch konventionellen Anbau gezüchtete Banane. Eine durch Genmanipulation gezüchtete Banane würde die Nummer #84011 tragen.
Allerdings, so Wikipedia, ist die Kennzeichnung genetisch veränderter Produkte durch die „8“ vor der PLU-Nummer wieder abgeschafft worden bzw. wurde nie in die Praxis umgesetzt. Das heißt, dass es anscheinend keine Kennzeichnung für genetisch modifizierte Früchte etc. gibt. Denn die 83000er Nummern bezeichnen ebenfalls konventionelle Produkte (die meist mit den entsprechenden Methoden, also Herbiziden, Pestiziden etc. erzeugt werden). Und die 84000er Nummern stehen für Bio-Produkte.
Was sich anscheinend nicht verändert hat, das ist die „9“ vor der PLU-Nummer als Kennzeichnung für einen biologischen Anbau. Die Rücknahme der Absicht, gentechnisch manipulierte Lebensmittel durch die „8“ zu kennzeichnen, hat zu einigem Wirrwarr geführt. Wie leicht dieses Wirrwarr zu voreiligen Schlüssen zu führen scheint, beweist „Mimikama“ in seinem Beitrag vom November 2016 [3].
Hier folgern die Autoren von „Mimikama“:
„Somit erledigt sich der Mythos, dass es sich bei 8XXXXer Nummern um gentechnisch manipulierte Lebensmittel handeln. Danke an Frank, der an dieser Stelle sehr aufmerksam war! Wir freuen uns immer über Leser, die wie wir hinter die Kulissen schauen und nicht alles für bare Münze nehmen!“
Ich dagegen würde mich freuen, wenn „Mimikama“ nicht alles für bare Münze nehmen würde und den Verzicht auf die Kennzeichnung von genetisch veränderten Lebensmitteln nicht mit dem Verzicht auf genetisch veränderten Lebensmitteln verwechseln würde. Denn der Verzicht der Kennzeichnung heißt nicht automatisch, das ist jetzt keine genetisch veränderten Lebensmittel mehr gibt, sondern diese möglicherweise in die Kategorie der traditionell erzeugten Lebensmittel subsumiert werden, ohne dass man näher auf den Unterschied zwischen genetisch veränderten und traditionellen Zuchtbedingungen aufmerksam macht.
Das würde für unser Schaubild aus Telegram heißen, dass die #4011-Banane genetisch verändert sein kann aber nicht sein muss, da es diese spezifische Kennzeichnung nicht gibt. Also geht man auf Nummer sicher, wenn man eine #94011-Banane einkauft, die aus biologischer Produktion hervorgegangen ist. Denn die schließt eine genetische Veränderung der Frucht kategorisch aus.
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Neue Erkenntnisse zu den PLU-Nummern?
„Chip“ veröffentlichte im September 2021 seine Version, was die Nummern auf Obst und Gemüse zu bedeuten haben [4]:
Hier lernen wir, dass die #4011 immer nur für Bananen steht. Die erste Ziffer oder die ersten beiden Ziffern würden dann etwas über den Anbau der Lebensmittel aussagen. In der Praxis sieht das dann so aus:
Bei einem 4-stelligen PLU-Code handelt es sich um ein Lebensmittel aus dem traditionellen Anbau mit Dünger, mit Herbiziden, mit Pestiziden etc.
Ein 5-stelliger Code, der mit einer „9“ startet, bezeichnet Lebensmittel aus biologischem Anbau, wie gehabt.
Der Beitrag erwähnt auch noch einmal, dass die Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel durch einen 5-stelligen Code, beginnend mit der „8“, nicht umgesetzt wurde.
Und das Wirrwarr um 5-stellige Codes, die mit „8“ beginnen, aber nicht genetisch modifizierte Lebensmittel kennzeichnen, wird vervollständigt durch die „83“ für Lebensmittel aus traditionellen Anbau und die „84“ für Lebensmittel aus biologischem Anbau. Es bleibt aber weiterhin ein Geheimnis, warum ein zusätzliches Zahlensystem herangezogen wird, um zwischen den beiden Anbauarten zu unterscheiden, wo es mit den 4-stelligen Zahlen bereits ein derartiges System gibt?
Fazit
Wie es aussieht, ist die Bezeichnung #4011 keine Kennzeichnung für eine Banane aus dem Reagenzglas. Wegen der fehlenden Kennzeichnungspflicht für genetisch modifizierte Nutzpflanzen kann diese Nummer für ein Produkt stehen, welches genetisch verändert wurde, aber nicht sein muss. Jedenfalls kennzeichnet diese Nummer ein Produkt, welches unter traditionellen, industriellen Produktionsbedingungen erstellt wurde, also unter Einsatz von Dünger, Chemie etc.
Wie es momentan aussieht, kann nur die Kennzeichnung mit der „#9“ vor dem PLU-Code Gewissheit verschaffen, dass man es hier nicht mit Produkten aus traditioneller Aufzucht und/oder gentechnisch veränderten Varianten zu tun hat, sondern mit Produkten aus biologischer Produktion.
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