Reizdarm – mehr als eine Nervensache

Umgangssprachlich heißt er „Reizdarm“, in der Gastroenterologie wird diese Krankheit als RDS (Reizdarmsyndrom) bezeichnet und stellt eine funktionelle Darmerkrankung dar. Erschreckend ist die relativ hohe Häufigkeit in der Bevölkerung.

Diese „Diagnose“ macht fast 50 Prozent der Besuche beim Spezialisten aus – das entspricht fast 15 Prozent der gesamten Bevölkerung in den westlichen Ländern! Ein RDS kann eine Reihe von Darmerkrankungen simulieren. Nach Untersuchung und Ausschluss einer anderen Darmerkrankung ist das RDS mit keinerlei Gefahr für die Gesundheit verbunden. Für den Patienten jedoch ist die Erkrankung mit einer Reihe von Unannehmlichkeiten verbunden.

Die Symptome

Die häufigsten Beschwerden sind Schmerzen und Unwohlsein im Bauchraum. In vielen Fällen kommt es ebenso zu einer Veränderung der Stuhlgewohnheiten. Mechanische Reize des Darms können eine erhöhte Schmerzsensibilität des Darms bewirken. Andere Symptome können sein: Vermehrte Durchfälle oder Verstopfungen oder Durchfälle und Verstopfungen im Wechsel, chronische Beckenschmerzen, geistige und körperliche Erschöpfung.

Diagnose

Für die Diagnose eines RDS müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
Die abdominalen Schmerzen und/oder das Unwohlsein müssen innerhalb der letzten 12 Monate für mindestens 12 Wochen aufgetreten sein, wobei die 12 Wochen nicht in Folge zu sein brauchen. Des Weiteren müssen zwei der drei folgenden Eigenschaften mit den Schmerzen assoziiert sein: 1. Schmerzlinderung nach Stuhlgang, 2. Beginn der Schmerzen in Verbindung mit einem Wechsel in der Stuhlhäufigkeit, 3. Beginn der Schmerzen in Verbindung mit einem Wechsel in der Stuhlkonsistenz.

Eine abnormale Stuhlhäufigkeit mit mehr als drei mal Stuhlgang pro Tag oder weniger als drei mal pro Woche kann den Verdacht auf RDS verstärken. Andere Abnormalitäten, wie veränderte Stuhlkonsistenz, schleimiger Stuhl, Blähungen, das Gefühl einer unvollständigen Entleerung beim Stuhlgang, sind ebenfalls mögliche Zeichen für RDS.

Die Diagnose impliziert, dass keine histologischen Veränderungen im Darmtrakt vorliegen. Eine Darmspiegelung schließt Kolonkarzinome und entzündliche Darmerkrankungen aus. Eine Magenspiegelung wird zu dem Zweck eines Ausschlusses von Magenkarzinomen und –geschwüren durchgeführt. Ultraschalluntersuchungen des Abdominalbereichs fahnden nach Leber- und Pankreasabnormalitäten. Eine Blutuntersuchung mit verschiedenen Parametern schließt eine internistische Erkrankung aus.

Ursache des RDS

Die Ursachen sind bisher leider unbekannt … es sind jedoch eine Reihe von Möglichkeiten vorgeschlagen worden. Man vermutete Immunreaktionen und psychische Faktoren. Letztere könnten wahrscheinlich sein, da besonders sensible Menschen von der Krankheit betroffen sind. Bei fast allen RDS Patienten liegt eine deutlich erniedrigte Schmerzschwelle im Kolonbereich vor. Fast 50 Prozent der Frauen mit RDS haben eine Geschichte sexuellen Missbrauchs. Ca. 25 Prozent entsteht nach dem Gebrauch von Antibiotika aufgrund einer Gastroenteritis.

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Behandlung

Nicht jeder mit RDS sucht auch den Arzt auf. Etwa nur ein Drittel aller RDS Patienten sucht ärztlichen Rat, alldieweil die Symptomatik und der Leidensdruck bei diesen Patienten besonders ausgeprägt ist. Zwei Drittel sind in der Lage, die Symptome alleine zu bewältigen. Prinzipiell wird die Erkrankung als chronisch betrachtet, für die es keine Heilung gibt. Die Medizin kann lediglich zur Linderung der Symptome beitragen.

Aus der Richtung der alternativen Medizin kommen Empfehlungen, wasserlösliche Ballaststoffe einzusetzen, z.B. Flohsamenschalen. Wirkstoffe auf pflanzlicher Basis, wie Pfefferminzöl und hochkonzentrierter Extrakt aus Melissenblättern, haben ebenfalls eine gute Wirkung bei RDS. Hier sind es die darin enthaltenen ätherischen Öle und Alkaloide, die einen beruhigenden Einfluss auf den Darmtrakt ausüben.

Aber auch die Pharmaindustrie ist aktiv in diesem Segment. Neue Präparate sind in der Vorbereitung und werden jetzt schon vehement beworben. Ob sie einen Nutzen im klinischen Alltag haben werden, das bleibt noch zu eruieren. So hat Novartis sein RDS Präparat, Zelnorm®, das 2002 auf den Markt kam, vom Markt gezogen. Studien hatten unter einer Zelnorm-Therapie eine Erhöhung von Herzkreislauf Erkrankungen zeigen können.

Da RDS eine funktionelle Darmerkrankung ist, kommt eine psychologische Therapie ebenfalls in Frage. Funktionelle Erkrankungen gehören zum psychosomatischen Formenkreis und hängen eng mit psychischen Abläufen zusammen. Viele der Patienten sind jedoch nicht bereit, sich einer psychologischen Therapie auszusetzen. Hier spielt sehr wahrscheinlich das Stigma des „Verrücktseins“ ein Rolle, dem man sich nicht ausgesetzt sehen will.

Eine weitere Möglichkeit besteht in einer niedrig dosierten Gabe von Amitriptylin, einem Antidepressivum. Der Effekt besteht in einer Unterdrückung der Schmerzen und oft auch Verbesserung der Darmmotilität.

Prognose

Es gibt einen kleinen Trost für die RDS Patienten: Ihre Lebenserwartung ist im Durchschnitt ein wenig höher als die der Gesunden. Grund dafür ist aber nicht die Erkrankung direkt. Vielmehr leben die RDS Patienten gesünder, denn sie achten auf die Ernährung, gehen öfters zum Gesundheitscheck und hören besser auf ihren Körper. Auftretende gesundheitliche Probleme anderer Art werden somit sofort angegangen und nicht erst dann in Behandlung genommen, wenn es vielleicht schon zu spät ist.

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Beitragsbild: pixabay.com – Elionas2

René Gräber

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7 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Danke für den ausführlichen Beitrag. Körper und Seele gehören einfach zusammen und dieses zusammenspiel ist wohl deutlich komplexer als wir uns eingestehen wollen.Freut mich Bernhard, dass die Bio Resonanz bei dir geholfen hat und allen anderen betroffenen empfehle ich, den Körper, wie die Seele gut zu pflegen mit 2 klenen Tipps:

    1. auf gesundes Essen achten, auch wenn die Verlockung zu Junkfood etc. groß ist
    2. auf psychischen Ausgleich zu achten und ggf. sich nach der Arbeit mit Sport abzureagieren.

    Auf Eure Gesundheit

    Peter

  2. Avatar
    Bernhard Hangarter

    15. August 2010 um 21:21

    Seit ca.20 Jahren hatte ich das RDS Problem.Durch eine Bio-Resonanz Therapie habe ich überhaupt keine Beschwerden mehr.
    Was sagen Sie nun ??

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