Reizdarm: Überaktive Mastzellen

Menschen mit Reizdarm-Syndrom haben immer wieder unter Blähungen und Verdauungsproblemen bis hin zu Darmkrämpfen zu leiden. Dies kann so heftig werden, dass hinter den Beschwerden eine Darmentzündung vermutet wird. Bei näherer Untersuchung lassen sich jedoch keine organischen Ursachen feststellen. Zur intensiveren Abklärung des Reizdarm-Syndroms nahmen daher zwanzig Personen an einem medizinischen Studienprojekt in Bonn sowie Krefeld teil. Alle Probanden litten unter besonders ausgeprägten Reizdarm-Symptomen. Nun sollte dem Verdacht nachgegangen werden, inwieweit Mastzellen wesentliche Verursacher dieses Leidens sein könnten. Mastzellen sind Teil des Immunsystems. Sie speichern Botenstoffe, und im Kontakt mit Parasiten, Bakterien und Viren, aber auch Allergenen, setzen Mastzellen diese Botenstoffe ein mit anschließender Immunreaktion zur Abwehr der Eindringlinge.

Jedoch können krankhaft genetisch veränderte Mastzellen ohne Anlass tätig werden und zu Entzündungssymptomen führen. Die Forscher dieser Pilotstudie wandten sich nicht ausschließlich den Darmbeschwerden ihrer Probanden zu, sondern stellten weitere Fragen:

  • Gab es zusätzlich asthmatische Beschwerden?
  • Wie war das Schlafverhalten?
  • Litt jemand unter Konzentrations- oder Wortfindungsstörungen?
  • Hatten sie Missgefühle in Armen oder Beinen oder traten Hitzewallungen auf?

Neunzehn von zwanzig Patienten konnten viele dieser Fragen bejahen.

Professor Dr. Gerhard J. Molderings schloss daraus:

„In ihrer Kombination sind solche Störungen nur durch eine krankhafte Mastzellüberaktivität zu erklären.“

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Diese Erkenntnis bedeutet eine neue Richtung in der Reizdarm-Therapie. Während bislang galt, dass in Deutschland nur wenige hundert Personen an einer primären Mastzellenüberaktivitätsstörung litten, kann jetzt eine realistischere Schätzung von mehreren Hunderttausend getroffen werden.

Professor Molderings ergänzt, dass auf jeden Fall bei den Patienten mit schwerer Reizdarm-Symptomatik eine generelle Überaktivität der Mastzellen angenommen werden müsse. Übrigens ist schon länger bekannt, dass veränderte Mastzellen Darmprobleme verursachen können. Trotzdem stellte niemand einen Zusammenhang zwischen beiden Krankheitsbildern her.

Erst vor ein paar Jahren bemerkten Ärzte erhöhte Mastzellenanteile im Darm vieler Reizdarmpatienten. Professor Molderings sieht darin ein klares Signal, obwohl an seiner Studie vergleichsweise wenige Patienten beteiligt waren. Zukünftig wird dieser Sachverhalt in die Reizdarm-Therapie einbezogen. Es besteht begründete Hoffnung für am Reizdarm-Syndrom Leidende.

Medikamente sollen die Überaktivität der Mastzellen ausbremsen und damit ihre Freisetzung von Botenstoffen. Als Folge nehmen die unangenehmen Reizdarm-Symptome ab oder verschwinden sogar ganz.

Wenn Sie an einem Reizdarmsyndrom leiden und Sie sich für wirksame alternative Therapieverfahren interessieren, schauen Sie sich doch einmal mein Buch dazu an, unter: https://renegraeber.de/biologische-reizdarm-therapie.html

Die biologsiche Reizdarmtherapie

Beitragsbild: pixabay.com – Alicia_Harper

René Gräber

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2 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Weitere Informationen von mir zum Thema finden Sie u.a. in den Beiträgen:
    Reizdarm – mehr als nur eine Nervensache
    https://www.gesund-heilfasten.de/blog/reizdarm-mehr-als-eine-nervensache/ und
    Wie Fasten beim Reizdarmsyndrom hilft
    https://www.gesund-heilfasten.de/fasten-reizdarm-syndrom/

  2. Avatar

    Hallo, überall steht, dass Medikamente die überaktiven Mastzellen ausbremsen. Meine Frage ist: WELCHE MEDIKAMENTE?

    Antwort René Gräber:

    Mastzellen bilden einige entzündungsfördernde Stoffe, wie zum Beispiel die Tryptase und das Histamin. Deren Ausschüttung kann zu Quaddeln, Juckreiz und Rötungen an der Haut führen. Das ganze fühlt sich so an, als ob man eine Brennnessel berührt hätte. Ein besonderes Phänomen ist, dass es auch bei einigen Patienten zu Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen und / oder eben auch Magen-Darm Beschwerden kommen kann, die dann zum Beispiel als „Reizdarm“ interpretiert werden. Im Fall des Histamins werden von der Schulmedizin gerne Anti-Histaminika eingesetzt, ähnlich wie beim Heuschnupfen. Bekannte Vertreter sind u.a. Cetirizin, Finistil, Zyrtec usw.

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