Lebererkrankungen

Die Gelbsucht (Ikterus) – Symptom einer Leberererkrankung

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Als Gelbsucht (=Ikterus) bezeichnet man die Gelbfärbung der Lederhaut des Auges (=Augenweiß), der Haut und der Schleimhäute.

Ein Ikterus entsteht, wenn ein Abbauprodukt des Blutfarbstoffs Hämoglobin vermehrt anfällt oder zu wenig über die Galle ausgeschieden wird. Dieses Abbauprodukt – das Bilirubin – ist gelb und tritt ab einer bestimmten Blutkonzentration aus den Gefäßen aus und wird im Gewebe abgelagert.

Zuerst kann man die Gelbfärbung in den Augen bemerken, nimmt die Blutkonzentration weiter zu, zeigt sie sich auch an der Haut und den Schleimhäuten.

Nach intensivem Karottengenuss oder einer augenärztlichen Untersuchung des Augenhintergrundes mit Kontrastmittel (=Fluoreszenzangiografie) kann es durch Farbstoffablagerungen zu einem harmlosen Pseudoikterus (=scheinbarer Ikterus) kommen.

Beim Neugeborenen tritt der Ikterus in gewisser Weise immer auf, da das Bilirubin abbauende Enzym noch nicht voll aktiv ist. Diese Gelbsucht bei Neugeborenen nennt man Ikterus Neonatorum.

Häufig tritt ein Ikterus bei einem Gallestau (=Cholestase) auf. Man spricht hier von einem cholestatischem Verschlussikterus. Die Begleitsymptome sind heller (=acholischer) Stuhlgang, dunkelbrauner Urin und Juckreiz durch die Ablagerung von Gallensäuren in der Haut.

Ein Gallestau kann durch eine gestörte Gallensekretion in der Leber auftreten. Das kann bei Leberfunktionsstörungen, Gallenwegsentzündungen (=Cholangitis), in der Schwangerschaft, bei angeborenen Erkrankungen (z.B. Mukoviszidose) oder Enzymdefekten vorkommen.

Häufig ist auch eine Abflussstörung der Galle außerhalb der Leber in den großen Gallengängen bei Gallensteinen, Verengungen des Gallengangs, Bauchspeicheldrüsenentzündung (=Pankreatitis) oder Geschwulsten, die die Gallengänge verlegen.

Kommt es durch eine Funktionsstörung der Leber zu einer verminderten Ausscheidung von Bilirubin, spricht man vom hepatozellulären Ikterus. Die Leberfunktion kann durch Leberentzündungen (=Hepatitis, aufgrund von Infektion, Alkohol, bestimmten Medikamenten oder Drogen) oder eine Lebervernarbung (=Leberzirrhose) beeinträchtigt sein.

Der seltenere hämolytische Ikterus tritt auf, wenn die roten Blutkörperchen (=Erythrozyten) bei hämolytischen Anämien nur eine kurze Überlebensdauer haben und dadurch viel Hämoglobin frei wird, dass in Bilirubin umgewandelt und nicht schnell genug ausgeschieden wird.

Das kann bei angeborenen Störungen des Erythrozytenaufbaus, Autoimmunerkrankungen, Transfusionsfehlern (falsche Blutgruppe), bei bestimmten Medikamenten, bei Infektionskrankheiten (z.B. Malaria), bei mechanischem Herzklappenersatz, Verbrennungen oder Vergiftungen (z.B. Schlangengift) vorkommen.

Sie sehen: Die Gelbsucht ist eigentlich wieder nur eines mehrerer Lebersymptome. Es gilt die genauere Ursache herauszufinden, warum es zu einer Gelbsucht gekommen ist.

Weitere Informationen über äußere Anzeichen von Lebersymptomen finden Sie hier.

Meist tritt der Ikterus aber nicht alleine auf, sondern es zeigen sich weitere Symptome wie: allgemeine Anämiesymptome, starke Müdigkeit, allgemeine Leistungsminderung oder Schwindel und diffuse Kopfschmerzen.

Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

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