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Das F.X. Passagesalz von Wörwag

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Als erfahrener Praktiker möchte ich Ihnen einen Einblick in die Anwendung und Wirkung von Passagesalz geben. Erfahren Sie, wie dieses rezeptfreie Mittel, basierend auf Magnesiumsulfat, Ihren Verdauungstrakt sanft unterstützen kann. Doch Vorsicht ist geboten, denn auch natürliche Mittel wie Passagesalz haben ihre Tücken. Begleiten Sie mich, während wir die Vor- und Nachteile dieses traditionellen Heilmittels erkunden und herausfinden, ob es für Sie geeignet ist.

Was ist Passagesalz?

Das FX Passagesalz ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und basiert auf Magnesiumsulfat (MgSO4), was im Allgemeinen auch als Bittersalz bezeichnet wird. Früher wurde es sehr häufig als Abführmittel gebraucht.

Die Wirkung als Abführmittel ergibt sich vor allem durch die enorme Wasserbindungsfähigkeit des Passagesalzes. Denn das Wasser, das so im Verdauungstrakt gebunden wird, macht den Stuhl weicher und gleitfähiger, das Stuhlvolumen nimmt sehr stark zu.

Normalerweise kommt es 60 bis 120 Minuten nach der Einnahme vom Passagesalz zur Darmentleerung. Viele Menschen berichten allerdings, dass es bei ihnen wesentlich länger dauern kann, bis die Wirkung sich zeigt.

Das Passagesalz hilft beim Heilfasten, den Darm sanft, aber dennoch vollständig zu entleeren. Denn mithilfe von Passagesalz werden unter anderen abgestorbene Bakterien und Darmzellen, aber auch die Gallensäfte während der Kur ausgeschieden.

Bei Verstopfung kann Passagesalz ebenfalls kurzzeitig sehr gut eingesetzt werden, denn es gilt als ein sanftes und natürliches Abführmittel, das den Verdauungstrakt nicht reizt. Dennoch ist, wie auch bei anderen Abführmitteln, immer Vorsicht geboten. Schließlich kann bei häufiger Einnahme der Elektrolythaushalt empfindlich gestört und die Darmträgheit noch verstärkt werden.

Unterschied zu Glaubersalz und reinem Bittersalz

Gegenüber dem reinen Bittersalz oder dem Glaubersalz schmeckt das FX Passagesalz wesentlich angenehmer, um nicht zu sagen schon fast köstlich. Die Inhaltsstoffe sind so gewählt, dass sie die Schleimhäute nicht reizen. Das Passagesalz erinnert ein bisschen an eine Vitamin-Brausetablette, da es mit Citronensäure, Orangen-Aroma und Saccharin-Natrium angereichert ist. Leider sind Citronensäure und das Saccharin Inhaltsstoffe, die man während des Fastens eigentlich gerne vermeiden möchte.

Dieses “Geschmackserlebnis” ist zudem auch wesentlich teurer als reines Bittersalz. 200 Gramm FX Passagesalz kosten ca. 8,00 Euro. Aber: das ist es mir und meinen Fastenteilnehmern schon immer Wert gewesen. Alternativ kann man auch Bittersalz oder Glaubersalz einnehmen und einen kräftigen “Schuss” frisch gepresster Zitrone zugeben.

Eine Mischung und Dosierungsanleitung, die meine Teilnehmer als gut wirksam und verträglich beschrieben haben (und die auch selbst beim Fasten anwende), habe ich ausführlich in meiner Heilfasten Anleitung beschrieben.

Allgemeine Anwendung von F.X. Passagesalz

Wenn es nicht anders verordnet wurde, nimmt man morgens auf nüchternen Magen oder abends vor dem Zubettgehen 15 Gramm (zwei gestrichene Dosierlöffel) Passagesalz in einem Glas lauwarmen Wasser aufgelöst. Doch nicht jeder Körper reagiert gleich auf das Passagesalz. Haben Sie bei Ihrer ersten Anwendung festgestellt, dass das Ergebnis auf sich warten lässt, können Sie die Dosis etwas erhöhen. Es sollten aber insgesamt nicht mehr als vier gestrichene Dosierlöffel sein. Haben Sie hingegen nach der Einnahme mehr als ein- bis dreimal durchfallartige Stuhlgänge, so minimieren Sie bei der folgenden Anwendung die Menge. Am besten sprechen Sie die genaue Dosierung mit einem Fastenexperten ab.

Kinder über sechs Jahre erhalten einen gestrichenen Dosierlöffel voll. Bei jüngeren Kindern darf das Passagesalz nicht angewendet werden – steht jedenfalls in der Packungsbeilage.

Und übrigens: Für unter 20-jährige halte ich fasten generell nicht für geeignet. Kinder und Jugendliche können aber durchaus „mitmachen“: zum Beispiel verzichten diese komplett auf Süßigkeiten, Säfte, Kuchen u.ä. Darüber hinaus gibt es dann vermehrt Gemüse und Obst.

Zurück zum Passagesalz: Da das Magnesiumsulfat dem Körper Wasser entzieht, ist es enorm wichtig, ausreichend zu trinken. Fachleute empfehlen, während der Anwendung etwa drei bis vier Liter Flüssigkeit am Tag zu sich zu nehmen. Das ist eine relativ pauschale Aussage und berücksichtigt in keinster Weise das Körpergewicht und das derzeitige Trinkverhalten.

Die Produzenten des Passagesalzes, die WÖRWAG Pharma GmbH & Co.KG, empfehlen, während einer Fastenkur das Mittel an jedem zweiten Tag einzunehmen, um die natürliche Darmtätigkeit beizubehalten und die Schlacken sanft zu entfernen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Das Passagesalz gilt als sehr sanftes Abführmittel. Dennoch kann es zu einigen Nebenwirkungen kommen.

Da meist kurze Zeit nach der Einnahme ein durchfallartiger Stuhlgang auftritt, können andere gleichzeitig eingenommener Medikamente wirkungslos werden. So sollte beispielsweise die Antibabypille frühestens vier Stunden nach dem Passagesalz eingenommen werden, um ihre Wirkung nicht zu gefährden.

Wie bereits erwähnt, müssen Sie am Tag der Einnahme besonders viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Der hohe Wasserverlust kann zu starken Kopfschmerzen führen. Die Wirkung von dem Antibiotikum Tetrazyklin kann durch Passagesalz herabgesetzt werden.

Bei einer zu hohen Dosierung oder bei langfristiger Einnahme des Mittels kann es zu einer gefährlichen Magnesiumvergiftung kommen, vor allem, wenn die Nierenfunktion eingeschränkt ist. Daher darf Passagesalz nur kurzfristig zur Behandlung von Verstopfung eingesetzt werden.

Eine regelmäßige Einnahme kann außerdem den Wasser- und Kaliumhaushalt empfindlich durcheinanderbringen. Herzprobleme und Muskelschwäche können die Folge sein.

Außerdem verstärkt eine dauerhafte Anwendung die Darmträgheit, wodurch chronische Verstopfungen sich noch verschlimmern.

Deshalb hier noch einmal der Hinweis: Das Mittel ist zur kurzfristigen Anwendung gedacht und empfehlenswert, keinesfalls zum dauerhaften Gebrauch! Bereits die Einnahme an mehr als drei Tagen nacheinander kann zu Schäden führen.

Gegenanzeigen

Bei DarmverschlussDarmentzündungenLebererkrankungen (siehe auch: Fasten bei LebererkrankungenFasten bei Darmerkrankungen) und oder bekannten Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts sowie bei einer eingeschränkten Nierenfunktion darf Passagesalz keinesfalls eingenommen werden.

Nehmen Sie Präparate aufgrund von Herzerkrankungen ein, so dürfen Sie das Passagesalz nicht anwenden.

Wer zu Kopfschmerzen neigt, sollte nach einer Alternative zum Passagesalz suchen. Denn der hohe Wasserverlust kann bei empfindlichen Menschen extreme Kopfschmerzen auslösen.

Während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollte Passagesalz nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden.

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