Darmkrankheiten

Darmkrebs – Symptome, Anzeichen, Erkennung und Darmkrebsfrüherkennung

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Durch regelmäßige Darmkrebsfrüherkennung und Kenntnis der Darmkrebs-Symptome kann das Krebsrisiko um 70 % vermindert werden!

Was viele Patienten gar nicht wissen: bereits 10 Jahre vor Ausbruch der Erkrankung sind Krebsvorstufen erkennbar, gegen die man leicht Maßnahmen ergreifen könnte!

Abb1: Entarte Zellen im Darmbereich: Darmkrebs.
Bildnachweis: Fotolia.com – C. Juan Gaertner

Darmkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebsart. Jährlich wird bei 57.000 Menschen ein Tumor im Darm entdeckt; und für rund 30.000 Patienten endet die Krankheit tödlich. Die Tatsachen sind ernüchternd: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch im Laufe seines Lebens an Darmkrebs erkrankt, liegt bei fast 15 %.

Die übrigen 85 % zählen zu den Glücklicheren, denn auf der einen Seite hat die Wissenschaft eine ganze Reihe von Maßnahmen entwickelt und Faktoren identifiziert die das Darmkrebs-Risiko effektiv senken, auf der anderen Seite gibt es bei keiner anderen Krebsart so gute Frühdiagnostikverfahren zur Erkennung und Entfernung eines Tumors – und das bereits in den wesentlich ungefährlichen Anfangsstadien.

Und die Maßnahmen lohnen sich – denn selbst nach einer Operation droht ein künstlicher Darmausgang. Bagatellisieren Sie die ersten Anzeichen der Darmkrebs-Symptome nicht…

Mögliche Darmkrebs-Symptome sind:

Bitte zögern Sie nicht, beim ersten Auftreten dieser Erscheinungen einen Arzt zu konsultieren und ihm auch einen Verdacht zu äußern. Sinnvoller erscheint es jedoch, Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen. Denn: schon etwa zehn Jahre vorher gibt es Anzeichen für einen entstehenden Darmkrebs, nämlich Polypen im Darm.

Polypen im Darm sind gutartige Wucherungen, die oft ein wenig (für das Auge nicht sichtbares) Blut absondern. Daher kann eine Stuhluntersuchung auf verstecktes Blut (Hämoccult-Test) erste Aufklärung geben.

Sie müssen drei Tage vor dem Test sämtliche Vitamin-C-haltigen Nahrungsergänzungsmittel absetzen, da Sie sonst das Ergebnis verfälschen könnten. Die Krankenkassen übernehmen die Untersuchungskosten dafür ab dem 45. Lebensjahr. Gleichzeitig wird der Arzt Ihren Enddarm abtasten, um mögliche Anzeichen für Darmkrebs zu identifizieren.

Weitere Risikofaktoren für Darmkrebs

Leider erhöhen bestimmte Krankheiten zusätzlich das Risiko für Darmkrebs. Dazu gehören neben den bereits erwähnten Polypen:

  • Colitis Ulcerosa
  • Morbus Crohn
  • Gardner-Syndrom (eine seltene erbliche Tumorerkrankung)
  • Peutz-Jeghers-Syndrom (ebenfalls eine Erbkrankheit, die mit Polypen einhergeht)
  • HNPCC (auch: Lynch-Syndrom, bei dem ebenfalls Wucherungen im Darm entstehen können)

Blut im Stuhl bedeutet nicht immer Krebs

Bei etwa 5 % der untersuchten Patienten wird durch den Test Blut im Stuhl nachgewiesen. Doch das heißt nicht, dass Sie tatsächlich an Darmkrebs erkrankt sind. Häufig sind Hämorrhoiden die Ursache, die meist ein himbeerrotes Blut abgeben. In der Apotheke können Sie auch ein Test-Set für zu Hause kaufen (z. B. Vitest; kostet etwa 15 €). Mehr zum Thema auch im Blog unter: Darmkrebstest.

Um die wahren Ursachen der Blutungen festzustellen, wird Ihr Arzt dann eine Darmspiegelung veranlassen, die oft weniger unangenehm ist, als befürchtet. Dazu wird unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose ein dünner Schlauch, mit Kamera und Lichtquelle, über den After in den Dickdarm eingeführt. Sollten sich hier Polypen im Darm zeigen, können diese auch direkt mit einer kleinen Schlinge entfernt werden.

Zur Zeit (2017) erstatten die Krankenkassen ab dem 50. Lebensjahr bei Männern und 55 bei Frauen auch die Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung, auch dann, wenn noch kein konkreter Verdacht auf Darmkrebs vorliegt. Sie sollten die Untersuchung alle zehn Jahre wiederholen. Fragen Sie in der Diagnose-Praxis danach, welche Chemikalien zur Desinfektion der Instrumente verwendet werden. Glutaraldehyd gilt mittlerweile als nicht mehr effektiv genug. Heute sollte nur noch Peressigsäure im Gebrauch sein, dies verhindert Infektionen durch die Untersuchung am wirkungsvollsten.

Diese Zeit reicht aus, um neu aufgetretene Wucherungen rechtzeitig erkennen zu können. Nutzen Sie diese Gelegenheit. Sie können auf diese einfache Weise der Krebsgefahr entrinnen und wirkungsvolle Darmkrebsfrüherkennung betreiben. Verlassen Sie sich aber nicht nur auf die Untersuchungen! Denn die wirksamsten Mittel zur Vorbeugung haben Sie selbst in der Hand…

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den “5 Wundermitteln” an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Ballaststoffe sind ein wirksamer Schutz vor Darmkrebs

Neben einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung kann das Darmkrebsrisiko mit einer gesunden Ernährungsweise gesenkt werden. Wissenschaftler haben errechnet, dass etwa zwei Drittel aller Darmkrebserkrankungen einer falschen Ernährungsweise in Verbindung stehen.

Vor allem Ballaststoffe haben einen hohen Schutzeffekt. Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung hat im Sommer 2003 eine Studie vorgeführt, wonach allein die Aufnahme von 35 g Ballaststoffen pro Tag das Darmkrebsrisiko schon um 40 % zu senken vermag.

So beugen Sie Darmkrebs vor

  • Essen Sie täglich mindestens 35 g Ballaststoffe (Vollkornprodukte, Nüsse, Obst und Gemüse, vor allem Kohl, Zwiebeln und Knoblauch, daneben Samenschalen von FlohsamenChia, Lein und Hanf).
  • Bestimmte Sekundäre Pflanzenstoffe senken das Risiko, weil sie als Antioxidantien wirken (Silymarin der Artischocke und Kurkumin im Kurkuma).
  • Nehmen Sie nur gesunde Fette auf. Achten Sie auf ausreichend Omega-3-Fettsäuren (OlivenölKokosölKrill-Öl).
  • Nehmen Sie ausreichend Vitalstoffe zu sich (fünf Portionen Obst und Gemüse täglich). Magnesium und Selen sind Schutz-Faktoren.
  • Steigern Sie die Produktion von Vitamin D in Ihrer Haut durch genügend Sonnen-Exposition.
  • Meiden Sie fettes Essen.
  • Meiden Sie Zucker
  • Meiden Sie verarbeitete Lebensmittel. Vor allem Frittiertes ist riskant wegen des Gehalts an Acrylamid.
  • Essen Sie kein Fleisch, das zu scharf angebraten ist (vor allem Grillfleisch).
  • Meiden Sie auch verarbeitetes Fleisch mit Nitropökelsalzen, die zu Nitrosaminen reagieren.
  • Verzehren Sie nur bioorganische Lebensmittel, weil dort weniger oder keine krebserregende Pestizide enthalten sind.
  • Versuchen Sie Normalgewicht zu halten.
  • Rauchen Sie nicht und genießen Sie Alkohol nur in gemäßigten Mengen.
  • Treiben Sie regelmäßig Sport (mindestens 1 Stunde pro Woche).

Glucosinolate: nur einige krebserregend

Glucosinolate oder Senfölglycoside, die in Kohl, Rettich, Senf und anderen Kreuzblütlern vorkommen, gelten allgemein als krebshemmend. Nur einige wenige Verbindungen dieser Substanzklasse fördern die Krebsentstehung durch bestimmte Metabolite, die aus ihnen entstehen. Dagegen hat der Körper einen Schutz-Mechanismus entwickelt. Immunzellen können Glucosinolate erkennen und darauf reagieren, indem sie Interleukin 22 ausschütten. Der Botenstoff verstärkt in Stammzellen des Darm-Epeithels die DNA Damage Response (DDR). Dieser Prozess im genetischen Stoffwechsel repariert entartete DNA-Abschnitte und kann so die Krebsentstehung abwenden. Das belegten Wissenschaftler der Berliner Charité 2019 im Tierversuch. Auf den Menschen übertragen bedeutet dies weiterhin: alle Gemüse mit Glucosinolaten sind gesund, weil sie Darmkrebs vorbeugen.

Heilfasten

Ein exzellente weitere Vorsorge gegen Darmkrebs ist das Heilfasten, bei dem ihr Darm quasi “in Urlaub” geht. Mit der richtigen Unterstützung können Sie die Effekte des Heilfastens zusätzlich maximieren. Wie man das macht habe ich in der Heilfasten-Anleitung beschrieben.

Vorsicht beim Leaky-Gut-Syndrom

Die durch falsche Ernährung hervorgerufene Störung der Darmflora und besonders der „löchrige Darm“ stellen ein Risiko für Darmkrebs dar. Das Leaky-Gut-Syndrom ist unter anderem die Folge eines zu hohen Zucker- und Fett-Konsums. Die Darmgesundheit steht in engem Zusammenhang mit dem metabolischen Syndrom, in dessen Verlauf die Insulin-Sensitivität verringert ist (Diabetes Typ 2). Insulin hat neben der Steuerung der Glucose-Aufnahme noch eine weitere Funktion: es schaltet Gene an, die die Produktion der Desmosomen steuern.

Diese Mikro-Anker zwischen den Zellen sind in der Darmschleimhaut besonders wichtig, weil sie das gesamte Gewebe stärken und zur Barriere nach außen beitragen. Weniger Insulin-Empfindlichkeit bedeutet also letztlich eine geschwächte Darm-Barriere, wodurch Krankheitserreger und Giftstoffe den Darm stärker gefährden. Dies erklärt, warum übergewichtige Menschen auch ein höheres Risiko für Darmkrebs haben.

Beitragsbild: 123rf.com – Kateryna Kon

Bitte teilen Sie diesen Beitrag. Vielen Dank!

Das könnte Sie auch interessieren: