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Verarbeitete Fleischprodukte mit blauen Fähnchen: E250, E251, E252, E249 – Hinweise auf Nitrit- und Nitratzusätze; im Hintergrund eine Tafel mit dem Text „Wurst mit System. Und mit Chemie“

EKLIG: Warum Wurst immer so schön rosa ist?

Man kennt das: Aufgeschnittene Wurst, rosafarbener Schinken, knackige Würstchen. Alles sieht frisch aus – appetitlich, sauber, haltbar. Doch die Wahrheit ist: Dieses Rosa ist oft nichts anderes als eine „Chemie-Illusion“.

Die Farbe kommt nicht vom Fleisch

Rohes Fleisch wird grau, wenn es altert. Auch gekochtes Fleisch ist eher grau als rosa. Damit aber Ihre Wurst im Supermarktregal wochenlang frisch wirkt, wird nachgeholfen – mit Nitritpökelsalz. Schon mal gehört. Will man eigentlich nicht essen.

Aber es gibt ja die E-Nummern!

Die üblichen Verdächtigen: E250 bis E252

Werfen wir einen Blick auf die gängigen E-Nummern, die in den meisten verarbeiteten Fleischwaren stecken:

  • E250 (Natriumnitrit)
  • E249 (Kaliumnitrit)
  • E251 (Natriumnitrat)
  • E252 (Calciumnitrat)

Diese Zusätze sorgen für die typisch rosa Farbe, hemmen Bakterienwachstum und verlängern die Haltbarkeit. Ohne sie wäre Ihre Wurst grau und wenig verkaufsfördernd. Für die Industrie ein Albtraum. Für den Verbraucher: ein Gesundheitsrisiko? Offiziell natürlich erlaubt.

Das Problem: Nitrosamine

Die eigentliche Gefahr liegt nicht im Nitrit selbst – sondern darin, was daraus im Körper entstehen kann. Unter Hitzeeinwirkung – etwa beim Braten, Grillen oder Frittieren – reagieren Nitritverbindungen mit Aminen im Fleisch. Daraus entstehen sogenannte Nitrosamine – Substanzen, die seit Jahrzehnten im Verdacht stehen, Krebs auszulösen.

Gut… Aber die Wurst esse ich ja kalt und erhitze die nicht.

Ja. Doch auch ohne Hitze ist Entwarnung nicht angebracht.

Denn: Nitrosamine entstehen nicht nur beim Kochen, sondern auch im Magen, wenn dort Nitrit mit bestimmten Eiweißbestandteilen zusammentrifft – vor allem in saurem Milieu. Genau das geschieht auch beim Verzehr kalter Wurstwaren. Der Magen ist eben keine Tiefkühltruhe.

Dazu kommt: Wer regelmäßig verarbeitetes Fleisch isst, liefert seinem Körper nicht nur das Ausgangsmaterial, sondern schafft ein inneres Mikrobiom-Milieu, das solche Reaktionen begünstigt.

Und das ist kein Verdacht aus der „Aluhut-Ecke“, sondern glasklar belegt:

  • Bereits 1981 zeigte eine Übersichtsarbeit im Journal of the National Cancer Institute, dass Nitrosamine bei Tieren zuverlässig Tumore verursachen – selbst in extrem niedriger Dosis.
  • Eine Metaanalyse in Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention (2009) fand ein um bis zu 50?% erhöhtes Darmkrebsrisiko bei regelmäßigem Konsum verarbeiteter Fleischprodukte.
  • Das Deutsche Krebsforschungszentrum warnt seit Jahren vor einem Zusammenhang zwischen Nitritpökelsalz, Nitrosaminen und Darmkrebs.

Der Hammer kam dann 2015: Sogar die WHO, die sonst eher bei Zucker, Glyphosat und Pharmawirkstoffen einen bemerkenswerten Langmut zeigt, erklärte verarbeitetes Fleisch offiziell für krebserregend beim Menschen (Gruppe 1) – in derselben Kategorie wie Tabakrauch, Benzol und Asbest.

Man stelle sich vor: Würde Wurst geraucht, gäbe es einen Warnhinweis.
Aber gebraten? Kein Problem. Dann wird es bloß noch schädlicher.

Und obwohl man weiß, dass beim Erhitzen krebserregende Nitrosamine entstehen, bleibt alles wie gehabt: rosa Farbe, sauberes Image, freundliche Verpackung. Nur die Risiken sind nicht zu übersehen – wenn man hinschaut.

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Auch Blutdruck und Darm leiden

Nitrat- und Nitritverbindungen belasten nicht nur das Krebsrisiko, sondern auch das Herz-Kreislauf- und Verdauungssystem. Studien deuten darauf hin, dass sie die Gefäßelastizität verringern, oxidativen Stress fördern und in höheren Mengen den Blutdruck ansteigen lassen – besonders bei Menschen mit bereits bestehender Belastung.

Auch der Darm reagiert empfindlich: Die natürlichen Darmbakterien können durch diese Verbindungen aus dem Gleichgewicht geraten – mit Folgen für Immunabwehr, Stoffwechsel und Nährstoffaufnahme.

Besonders kritisch ist das für Kinder, Schwangere und Menschen mit Reizdarm oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Hier reichen oft schon geringe Mengen aus, um Beschwerden zu verstärken.

Kurz gesagt: Was die Wurst haltbar macht, macht uns anfälliger.

Was tun?

Ich rate meinen Patienten seit Jahren:

  • Weniger Wurst, weniger Schinken, weniger „verarbeitetes Fleisch“. Ich esse überhaupt keine Wurst und auch keine Würstchen.
  • Wenn überhaupt: Bio-Ware ohne Nitritpökelsalz. Ja, das gibt es – und schmeckt auch.
  • Wer regelmäßig verarbeitetes Fleisch isst, sollte den Darm unterstützen (z.?B. mit fermentierter Nahrung, Heilerde oder gezielter Darmreinigung).

Fazit

Rosa Wurst ist kein Zeichen von Frische, sondern von Konservierungschemie.
Was appetitlich aussieht, kann auf Dauer alles andere als gesund sein.

Lieber echtes Essen als schön gefärbte Illusionen.

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