Früher hieß er noch Lentinus edodes. Da wurde dieser Heilpilz noch der Familie der „Ritterlingsartigen“ zugeordnet.

Aber erst vor wenigen Jahren entdeckten die Wissenschaftler aufgrund von Genanalysen, dass es sich bei Lentinula edodes, so der richtige Name heute, um eine eigene Familie handelt, nämlich die der „Schwindlingsartigen“. Der eingedeutschte Name für diesen Pilz lautet „Pasaniapilz“. Die Japaner nennen ihn „Shiitake“, ein Name, der Pilz- und Heilpilzliebhabern nicht ungeläufig ist.

Wildwachsend kann man diesen Pilz noch in China und Japan finden. Da er sich aber relativ leicht züchten lässt, kommen die meisten zum Kauf angebotenen Lentinula Pilze aus Zuchtbetrieben. Lentinula ist der nach dem Champignon meist angebaute Speisepilz überhaupt. Aber nicht nur die Köche schätzen diesen Pilz. Auch die traditionelle Medizin in Asien benutzt diesen Pilz seit mehr als zwei Jahrtausenden zur Behandlung von Erkrankungen und Förderung der Gesundheit.

Obwohl ich nicht auf die Vorzüge von Lentinula in der Kochkunst eingehen möchte, komme ich nicht an einer besonders interessanten Charaktereigenschaft dieses Pilzes vorbei: Er besitzt die Geschmacksqualität umami. Dies ist der fünfte über die Zunge spürbare Geschmack neben süß, salzig, bitter und sauer. Normalerweise wird dieser Geschmack durch Glutamat erzeugt, indem spezielle Rezeptoren für Geschmack auf der Zunge aktiviert werden. Diese Geschmackseigenschaft ist mitbestimmend für die Wahrnehmung von eiweißreichen Nahrungsmitteln.

Naturwissenschaftliche Arbeiten zu Lentinula edodes

Lentinula ist neben Ganoderma und Cordyceps einer der bislang besten untersuchten Heilpilze. Es gibt inzwischen eine Reihe von interessanten Arbeiten zu den verschiedensten medizinischen Indikationen. Bevorzugt wurden auch hier Untersuchungen über einen möglichen Einfluss auf Krebserkrankungen.

Lentinula und Krebserkrankungen

AHCC (Active Hexose Correlated Compound) ist ein α-Glucan, welches in besonders hohen Konzentrationen im Myzel von Lentinula vorkommt. Ursprünglich erkannten die Wissenschaftler, dass die Substanz in der Lage ist, hohe Blutdruckwerte zu senken. Im weiteren Verlauf der Untersuchungen stellte sich heraus, dass dieses Polysaccharid einen beträchtlichen Einfluss auf das Immunsystem hat. Es waren japanische Wissenschaftler im Jahr 1992, die als erstes eine Vermehrung der natürlichen Killerzellen und deren Aktivitäten beschreiben konnten. Sie sahen auch eine vermehrte Aktivität von T-Zellen und Zytokinen, wie Interferon, IL-12 und TNF-alpha. Damit war der Weg gebahnt für tiefer gehende Erforschungen dieser Substanz und Lentinula als deren Lieferant. Nur wenig später fand man heraus, dass das α-Glucan keine Besonderheit von Lentinula ist, sondern dass andere Heilpilze ebenfalls α-Glucan produzieren. Allerdings scheinen die Konzentrationen in Lentinula besonders hoch zu sein.

Spierings et al.
„A Phase I study of the safety of the nutritional supplement, active hexose correlated compound, AHCC, in healthy volunteers“
Medvadis Research Corporation, Wellesley Hills, Massachusetts, USA.
J Nutr Sci Vitaminol (Tokyo). 2007 Dec;53(6):536-9.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18202543

Die Autoren bemerken zu Beginn ihrer Veröffentlichung, dass AHCC als Extrakt aus Lentinula edodes seit Jahren als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt ist, welches das Immunsystem stärken kann und in klinischen Untersuchungen als Zusatzmedikation bei der Behandlung von Leberkrebs zum Einsatz gekommen ist. Die vorliegende Arbeit untersucht die klinische Sicherheit und Anwendbarkeit von AHCC an gesunden Probanden. Bis zu diesem Zeitpunkt schätzen die Autoren die Sicherheitsfrage noch nicht als abgesichert ein, sondern nur als „Gerücht“ aufgrund von Fallberichten und Anekdoten.

Für die Studie wurden 26 gesunde Frauen und Männer zwischen 18 und 61 Jahren ermittelt, die ihre Zustimmung zu der Teilnahme an dieser Studie gaben. Ihnen wurde 9 Gramm AHCC oral täglich als Lösung für die Dauer von 14 Tagen verabreicht. Laborwerte wurden zu Beginn und am Ende der Studie erhoben. Nebenwirkungen wurden notiert per Fragebogen 3 Mal während der Studiendauer. 2 Probanden fielen wegen Übelkeit und Probleme mit der Lösung aus der Studie heraus. Die Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Durchfall, Blähungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Krämpfen in den Beinen bei 6 der Probanden waren leichter Natur und legten sich rasch. Bei den Laborwerten zeigten sich keine Veränderungen.

Die Autoren schlossen daraus, dass der Einsatz von 9 Gramm AHCC pro Tag – eine Dosis, die signifikant höher liegt als sonst in der therapeutischen Praxis eingesetzt – nur minimale Nebenwirkungen mit sich bringt. Trotz der extrem hohen Dosen ergaben sich keine Veränderungen der Laborwerte. Die Substanz wurde von 85 Prozent der Probanden toleriert.

Ich denke bei dieser Studie, dass die Anekdoten und die Praxis von alternativ und nicht-alternativ ausgerichteten Medizinern in den letzten 2000 Jahren mit Lentinula ebenso aussagekräftig ist, wie diese Studie mit nur 21 Probanden. Für eine aussagekräftige Studie sind 21 Probanden oder Patienten einfach zu wenig. Trotzdem deutet diese Arbeit darauf hin, dass die medizinischen Anekdoten der Vergangenheit nicht immer als unbedeutend abzuweisen sind.

Matsui et al.
„Improved prognosis of postoperative hepatocellular carcinoma patients when treated with functional foods: a prospective cohort study“
First Department of Surgery, Kansai Medical University, Moriguchi, Osaka, Japan.
J Hepatol. 2002 Jul;37(1):78-86.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12076865

Auch diese Autoren gehen von einer noch mangelnden klinischen Erfahrung mit AHCC aus, welches in in vitro Experimenten verstärkte Wirksamkeit der natürlichen Killerzellen zeigen konnte, für die klinische Praxis aber diesen Beweis noch schuldig ist. Somit starteten die Autoren eine Studie, die herausfinden sollte, ob eine AHCC-Gabe bei Patienten mit Leberkrebs deren Prognose nach einer Operation verbessern konnte.

Die Studie lief von Februar 1992 bis Dezember 2001. Insgesamt umfasste die Studie 269 Patienten mit einem histologisch abgesicherten Leberzellkarzinom. Alle Patienten wurden operiert, um die Lebertumore zu entfernen. Rückfälle oder Tod und 10 Parameter in Bezug auf die Leberfunktion nach dem chirurgischen Eingriff wurden untersucht.

Von den 269 Patienten erhielten 113 AHCC oral unmittelbar nach der Operation. Es zeigte sich, dass die AHCC-Gruppe einen signifikant längeren rückfallfreien Zeitraum aufwies als die Plazebogruppe. Das Gleiche war noch deutlicher für die allgemeine Überlebensrate zu beobachten.

Von daher schlossen die Autoren, dass AHCC die Prognose von Patienten mit Leberzellkarzinom nach einer Operation deutlich verbessern kann.
Ein anderer Bestandteil dieses Heilpilzes ist ein weiteres Polysaccharid, Lentinan. In einigen Ländern wird es bereits als intravenöses Medikament zur Behandlung von Krebserkrankungen benutzt. Es gibt auch bereits einige Studien, die bei Lentinan krebsbekämpfende Aktivitäten nachweisen konnten. Einige klinische Studien zeigten zudem, das Lentinan eine höhere Überlebensrate, eine höhere Lebensqualität bei Patienten und eine geringere Rückfallrate bewirken kann.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Einschätzung des Memorial Sloan-Kettering Cancer Centers in New York, USA. Laut Wikipedia handelt es sich hier um „eine der besten Krebskliniken der Welt“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Memorial_Sloan-Kettering_Cancer_Center). Hier die Veröffentlichung auf der Webseite der Klinik (https://www.mskcc.org/cancer-care/herb/lentinan):

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Klinische Zusammenfassung

Bei Lentinan handelt es sich um ein Polysaccharid, das im Myzel des Lentinula Pilz gebildet wird. Seine aktive Komponente ist 1,3-β-Glucan. Dieses wird als biologischer Immunmodifizierer angesehen. In einigen Ländern wird parenterales Lentinan als anti-neoplastisch (gegen die Neubildung von Gewebe und Zellen) klassifiziert und ist dementsprechend verfügbar für den klinischen Gebrauch. Die Kombination von Lentinan und klassischen Chemotherapeutika resultierte in einer Erhöhung von Tumornekrose (Schrumpfung, Abtötung des Tumors) und der mittleren Überlebensrate. Gleichzeitig zeigte sich eine geringere Rückfallrate bei Patienten mit Leberzellkarzinom.

Die Verbesserung der Lebensqualität und Erhöhung der Überlebensrate wurden ebenso bei oraler Gabe von Lentinan bei Patienten mit Leberzellkarzinom, Magen-,  Kolorektal- und Pankreaskrebs  beobachtet. Jedoch fehlt es noch an gut aufgesetzten, großen klinischen Studien, die notwendig sind, um die Rolle von Lentinan als nützliche Alternative in der Krebsbehandlung zu etablieren.
[. . . ]

Mögliche Einsatzgebiete bzw. Indikationen:

  • Prävention von Krebserkrankungen
  • Behandlung von Krebserkrankungen
  • Erhöhte Cholesterinwerte
  • Immunstimulation
  • Infektionen

Aktive Inhaltsstoffe

Polysaccharide: Wasserlösliches 1,3-β-Glucan Polysaccharid. Zusätzlich noch mindestens 5 weitere Polysaccharide.

Wirkmechanismus

Das aktive Polysaccharid von Lentinan, 1,3-β-Glucan, besitzt keine zelltoxischen Eigenschaften. Dagegen scheint es in der Lage zu sein, die T-Helfer-Zellen und deren Funktionen zu erhöhen. Außerdem erhöht es die Stimulation von Interleukin, Interferon und natürlichen Killerzellen. In vivo Studien haben Hinweise gezeigt, dass 1,3-β-Glucan die IL-4-produzierenden Zellen erhöht, was auf eine Stimulation der Th2-vermittelten Immunität hinweist (IL-4 stimuliert die B-Zellaktivierung und die IgE-Produktion und wirkt anti-entzündlich). Zusätzlich zu den tumorbekämpfenden Aktivitäten besitzt es noch immunregulatorische Eigenschaften, anti-virale Aktivitäten, anti-bakterielle Eigenschaften und ist in der Lage, Cholesterinwerte zu senken.

Nebenwirkungen

Es gibt einen Fallbericht über Engegefühl im Brustbereich nach Injektion von Lentinan.
Interaktionen mit anderen Medikamenten:
Zidovudin (auch Azidothymidin, kurz AZT): Lentinan kann die Aktivität verbessern in Kombination mit AZT. (AZT wird zur Behandlung von HIV-1-infizierten Patienten eingesetzt).
Didanosin: Eine kombinierte Gabe von Didanosin und Lentinan kann die Konzentrationen von CD4 bei HIV-positiven Patienten erhöhen (Wie AZT wird Didanosin zur Behandlung von HIV-Patienten eingesetzt).
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Literaturzusammenfassung

Eine Suche in Med-Line ergibt über 300 Fallberichte und ausländische Studien, bei denen Lentinan als Monotherapie oder in Kombination gegen verschiedene Tumorarten eingesetzt worden ist. Lentinan wurde bei der Mehrheit der Veröffentlichungen intravenös oder intramuskulär verabreicht.

Bauchspeicheldrüsenkrebs gilt als eine Krebsform mit der schlechtesten Prognose. Grund dafür liegt u.a. darin, dass das Pankreasgewebe schlecht von Medikamenten erreicht werden und somit sich ein Tumor weitestgehend ungestört entfalten kann. Die folgende Arbeit wurde mit Patienten durchgeführt, die an einem nicht zu operierenden Bauchspeicheldrüsenkrebs litten, der nach der bisherigen Behandlung erneut wieder aktiv geworden war.

Shimizu et al.
„Efficacy of oral administered superfine dispersed lentinan for advanced pancreatic cancer“
Department of Gastroenterology, Tokyo Women’s Medical University, Tokyo, Japan.
Hepatogastroenterology. 2009 Jan-Feb;56(89):240-4.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19453066

Die Autoren untersuchten die Effektivität von Lentinan (1,3-β-Glucan) in oraler Form bei Patienten mit fortgeschrittenem Pankreaskrebs (Krebs der Bauchspeicheldrüse) in einer multizentrischen Studie.

Teilnehmer waren 29 Patienten mit inoperablem und rezidivierendem Pankreaskrebs. Beurteilungskriterien waren Nebenwirkungen und Lebensqualität. Die Überlebensraten wurden aufgrund der Resultate einer 3-jährigen Followup-Studie ermittelt.

Als Ergebnis zeigte sich, dass Durchfälle (3,4 Prozent) als einzige nennenswerte Nebenwirkung ohne weitere zusätzliche Behandlung sich selbst limitierten. Dies zeigt auch, dass die Testsubstanz keine anderweitig schädlichen Wirkungen ausübte. Die mittlere Überlebenszeit lag bei 12,1 Monaten bei 25 beurteilbaren Patienten. 5 der 25 Patienten überlebten 3 Jahre. Es zeigte sich auch eine signifikante Korrelation zwischen Lebensqualität nach der Behandlung mit oralem Lentinan und der Überlebensrate bzw. -zeit.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass Lentinan sicher und effektiv ist bei Patienten mit  fortgeschrittenem Pankreaskrebs. Es verlängert die Überlebenszeit und verbessert die Lebensqualität. Die Verbesserung der Lebensqualität hat sich hierbei als wichtiger prognostischer Faktor für die Überlebenszeit entpuppt.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Beobachtung, dass diese Patientengruppe mit der nur denkbar schlechtesten Prognose eine Überlebenszeit von etwas mehr als einem Jahr aufwies. Dies ist umso beeindruckender, vergleicht man diese Zahlen mit denen der schulmedizinischen Chemotherapeutika, die selten über 4 oder 5 Monate hinauskommen, und das bei weniger aggressiven Formen von Krebserkrankungen.

Yang et al.
„Clinical application of a combination therapy of lentinan, multi-electrode RFA and TACE in HCC“
Invasive Technology Department, Fourth Affiliated Hospital of Harbin Medical University, Harbin, China.
Adv Ther. 2008 Aug;25(8):787-94.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18670743

In dieser Studie untersuchten die Autoren die Effektivität einer Kombination von Lentinan, Transarterieller Chemoembolisation (TACE – https://de.wikipedia.org/wiki/Transarterielle_Chemoembolisation) und endovenöser Radiofrequenztherapie (RFA – https://en.wikipedia.org/wiki/Radiofrequency_ablation) bei Patienten mit Leberzellkarzinom.

An der Studie nahmen 78 Patienten teil, deren Leberzellkarzinom diagnostisch gesichert war. Insgesamt wurden bei allen Patienten 136 Tumore gefunden mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 6,5 cm. Die Teilnehmer wurden in  Gruppen aufgeteilt: Gruppe 1 erhielt nur TACE, Gruppe 2 nur RFA, Gruppe 3 RFA und TACE und Gruppe 4, die Kombinationsgruppe, erhielt RFA, TACE und Lentinan.

Als Resultat hielten die Autoren fest, dass die Schrumpfung der Tumore mit 88,6 Prozent in der Gruppe 4 signifikant stärker ausfiel als in der TACE-Gruppe (37,5 Prozent), der RFA-Gruppe (47,8 Prozent) und der TACE/RFA-Gruppe (60,3 Prozent). Die Tumorrezidive war in der Kombinationsgruppe mit 17,8 Prozent signifikant geringer als in der TACE-Gruppe mit 45,8 Prozent, der RFA-Gruppe mit 34,7 Prozent und der TACE/RFA-Gruppe mit 29,0 Prozent. Die mittlere Überlebensdauer war ebenfalls signifikant höher in der Kombinationsgruppe mit 28,2 Monaten.

Die Autoren schlossen daraus, dass die kombinierte Therapie mit Lentinan, RFA und TACE für die betroffenen Patienten den größten Nutzen bereit hielt in Sachen Verlängerung der Überlebenszeit, Tumorschrumpfung und Reduktion der Rückfallrate. Lentinan als Zusatz kann daher als eine nützliche Alternative für Patienten mit Leberzellkarzinom angesehen werden.

Dies sind natürlich nur „Kostproben“ von Veröffentlichungen zu diesem speziellen Thema. Aber auch die anderen, hier nicht erwähnten Arbeiten können bezeugen, dass Lentinula bzw. Lentinan bei den verschiedenen Formen von Krebserkrankungen in der Lage ist, die Prognose, Überlebensdauer und Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern.

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Lentinula und Vitamin D

Für eine Reihe von Heilpilzen ist bekannt, dass sie eine gute Quelle für verschiedene Vitamine darstellen, besonders von Vitamin D. Erst neulich jedoch wurde bekannt, dass speziell Lentinula ein besonders potenter Vitamin-D-Lieferant zu sein scheint. So stellte sich heraus, dass die Konzentrationen an Vitamin D von frischen Lentinula einen Gehalt von circa 110 IU (internationalen Einheiten) hatten.

Nach einer Sonnenbestrahlung von 6 Stunden jedoch hatten diese Pilze einen Vitamin-D-Gehalt von 46.000 IU mit zur Sonne gerichtetem Hymenium. Bei einem zur Erde gerichtetem Hymenium ergab sich eine Konzentration von „nur“ 10.900 IU. Um den von der FDA z.B. angegebenen Empfehlungen von 400 IU täglicher Aufnahme von Vitamin D nachzukommen, braucht man nur 1 Gramm sonnen-getrockneten Shiitake zu essen, um dies zu bewerkstelligen (https://www.drweil.com/drw/u/ART02935/Four-Unexpected-Food-Facts.html).
Die folgende Übersicht aus Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/Shiitake#cite_note-Sloan-Kettering_Hospital-34) gibt einen ersten Eindruck von dem reichhaltigen Nährstoffgehalt von sonnen-getrockneten Lentinula Pilzen.

Lee et al.
„Dietary calcium and vitamin D2 supplementation with enhanced Lentinula edodes improves osteoporosis-like symptoms and induces duodenal and renal active calcium transport gene expression in mice“
Laboratory of Veterinary Biochemistry and Molecular Biology, College of Veterinary Medicine, Chungbuk National University, Cheongju, Chungbuk 361-763, Republic of Korea.
Eur J Nutr. 2009 Mar;48(2):75-83.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19093162

In dieser Studie wurde der Hypothese nachgegangen, dass eine Ernährung ohne Vitamin D und/oder Calcium und nur auf Basis von UV-behandelter Lentinula Pilze nicht zu Osteoporoseeffekten führen kann, bzw. dass Mangelerscheinungen durch eine Diät mit Lentinula antagonisiert werden können. Laut Angaben der Autoren haben vorbehandelte Lentinula Pilze nicht nur erhöhte Konzentrationen an Vitamin D, sondern auch an Calcium. Von daher wäre es interessant zu erfahren, ob eine ausschließliche Ernährung mit Lentinula edodes für eine ausreichende Versorgung des Organismus mit Vitamin D und Calcium ausreichend ist.

In der vorliegenden Arbeit wurden dazu Mäuse mit einer calciumarmen und Vitamin-D-armen Diät versorgt. Zusätzlich erhielten die Tiere 5, 10 und 20 Prozent unmodifizierten, calciumreichen, oder vitaminreichen und calciumreichen Lentinula für die Dauer von 4 Wochen. Für die Begutachtung der Wirkung der gegebenen Kost wurden die Dichte vom Oberschenkelknochen und dessen Länge, das Knochengewebe und seine Beschaffenheit, die Aktivitäten der Calciumtransportgene und die Serumkonzentrationen von Calcium untersucht.

Die Mäuse, die nur mit der calcium- und vitaminarmen Kost gefüttert worden waren, zeigten nach Ablauf der 4 Wochen die ersten Symptome einer Osteoporose. Die Dichte des Oberschenkelknochens und die Dicke des Unterschenkelknochens waren signifikant höher bei den Mäusen, die den calcium- und vitaminreichen Lentinula erhalten hatten. Die Aktivitäten der Calciumtransportgene im Zwölffingerdarm und in den Nieren war ebenfalls deutlich erhöht.

Diese Beobachtungen zeigten, dass Lentinula bei Mäusen in der Lage ist, den Calciumeinbau in die Knochen zu bewirken, bedingt durch die Aktivierung der Calciumtransportgene in Duodenum und Nieren.

Fazit

Für den Heilpilz Lentinula edodes gibt es sehr überzeugende Hinweise aus der naturwissenschaftlichen Literatur, dass er in der Lage ist, wie seine „Heilpilz-Kollegen“, die Behandlung und Prävention von Krebserkrankungen entscheidend zu beeinflussen. Die ausgesprochen hohen Konzentrationen an Vitamin D, vorausgesetzt die Pilze sind per UV-Strahlung vorbehandelt worden, zeigen, wie wertvoll dieser Pilz für die Prophylaxe gegen Erkrankungen ist, die auf einem Calcium- und/oder Vitamin-D-Mangel beruhen.

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Beitragsbild: Fotolia.com – C. siamphoto

Dieser medizinische Heilpilz wurde früher auch als „Coriolus versicolor“ und „Polyporus versicolor“ bezeichnet. Im deutschen Sprachgebrauch wird oft der Einfachheit halber der Name „Coriolus“ benutzt, dem ich mich in meinen weiteren Ausführungen anschließen möchte.

Der Coriolus ist ein sehr geläufiger und weltweit verbreiteter Pilz. Die Zusatzbezeichnung „versicolor“ bedeutet so viel wie „verschiedenfarbig“. Der Grund dafür liegt in der Vielfarbigkeit, mit der dieser Pilz auftreten kann. Grund für die Farbenvielfalt des Pilzes ist der Bewuchs mit Algen, vor allem Grünalgen, die ihm die unterschiedlichen Färbungen geben.

Im Englischen wird er als „Turkey Tail“ bezeichnet, also als „Truthahnschwanz“, da er gewisse Ähnlichkeiten mit einem aufgefächerten Schwanz eines wilden Truthahns aufweisen kann.

Beim Coriolus handelt es sich ökologisch gesehen um eine Baum- bzw. Holzkrankheit. Er gilt als ein Schwächeparasit. Seine bevorzugten „Opfer“ sind die Rotbuche, Eiche, Weide und Birke. Aber auch Nadelholz wird von ihm befallen.

Der Pilz zählt zu den saprobiontischen Formen. Das heißt, dass er fast ausschließlich Holz von toten oder stark geschwächten Bäumen befällt und dieses zersetzt. Damit hat er für die Waldökologie eine wichtige Recyclingfunktion. Seine Vorliebe für totes Holz macht ihm aber auch Feinde, besonders unter den Menschen, der ihn dann zum „Schädling“ befördert.

Denn er befällt Stütz- und Holzbalken und löst diese im Laufe der Zeit auf. Da der Pilz nahezu überall vorkommt und auch ganzjährig zu finden ist, wäre er ein gutes Sammelobjekt für Pilzsammler. Aber der Pilz ist ungenießbar und damit kein Speisepilz. Von daher ist es nicht verwunderlich, warum gerade dieser Pilz in unseren Breiten keine besondere Beachtung findet.

In der traditionellen chinesischen Medizin kommt der Pilz als Medikament zum Einsatz. Sein Einsatz hier soll die vitalen Energien (Chi-Energien) und das „essentielle“ Wohlbefinden verstärken, die Gesundheit allgemein verbessern und das Immunsystem und seine Funktionen harmonisieren.

Laut klassischer TCM wird dies erreicht durch eine belebende Funktion der Milz und durch die Eliminierung von Feuchtigkeit (die für die Entstehung von Rheuma verantwortlich gemacht wird). Spezielle Symptome, wie allgemeine Schwächezustände, schlechter Appetit und zu häufiger und durchfallähnlicher Stuhlgang, werden durch den Einsatz von Coriolus verbessert.

Die moderne TCM benutzt den Pilz auch bei anderen Erkrankungen, wie Hepatitis, Leberzirrhose, Nierenentzündungen und rheumatoider Arthritis. Weitere Indikationen sind hier quälender Husten und Atemprobleme, vor allem bei Asthma. Die positive Beeinflussung des Immunsystems durch den Pilz nutzt die TCM für die Behandlung des chronischen Fatigue-Syndroms und zur Behandlung von Nebenwirkungen, wie sie bei der chemotherapeutischen bzw. radiologischen Krebsbehandlung auftreten.

Coriolus und naturwissenschaftliche Arbeiten

Im Gegensatz zu Ganoderma und Cordyceps gibt es für den Coriolus fast nur Arbeiten über seine Wirksamkeit bei verschiedenen Krebserkrankungen. Im Mittelpunkt steht hier ein Polysaccharid, das vom Pilz produziert wird, und das an ein Protein gebunden ist. Dieses Polysaccharid wird Polysaccharid-K oder kurz PSK genannt.

In Japan ist PSK als Zusatzmedikation bei der Krebsbehandlung offiziell zugelassen und wird sogar von den staatlichen Krankenkassen getragen. In China kommt eine Variante zur Anwendung, das PSP oder Polysaccharid-Peptid. Die Unterschiede zum PSK sind allerdings in der Praxis zu vernachlässigen, da sie sowohl von der praktischen Wirksamkeit als auch von der biochemischen Struktur her minimal ausfallen.

Der einzige praktische Unterschied zwischen PSK und PSP liegt in der Nebenwirkungsrate. Die australische „Therapeutic Goods Administration“ deutete darauf hin, dass der WHO nur 8 Nebenwirkungen weltweit bei PSK und keine Nebenwirkung bei PSP vorlägen. Das „MD Anderson Cancer Center“ bezeichnet den Coriolus bzw. sein Polysaccharid als einen „vielversprechenden Kandidaten für die Chemotherapie aufgrund mehrfacher Wirkmechanismen auf die Krebsentstehung, wegen seiner begrenzt auftretenden Nebenwirkungen und der Sicherheit für den Patienten bei oralen Dosierungen über einen langen Zeitraum.“

Mit Japan und China als Ausnahme besteht in anderen Ländern keine offizielle Zulassung der Coriolus Polysaccharide als Teil des Behandlungskonzepts bei Krebserkrankungen.
Bevor wir uns die Wirksamkeit der Polysaccharide genauer anschauen, werfen wir einmal einen kurzen Blick auf eine Toxizitätsstudie. Denn bei nur 8 Nebenwirkungen von PSK weltweit handelt es sich um eine außergewöhnlich geringe Nebenwirkungsrate. Coriolus und auch seine isolierten Polysaccharide werden seit Generationen eingesetzt und haben, wie bereits erwähnt, in Japan und China einen festen Platz bei der Behandlung von Krebserkrankungen. Wenn wir uns einmal die Chemotherapeutika anschauen, dann steht deren Nebenwirkungsrate in keinem Verhältnis zu den 8 von PSK. (1)

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Diese Arbeit untersucht die Toxizität (Giftigkeit) von Coriolus bei Ratten. Die Autoren bemerken, dass der Pilz eine außerordentlich weite Verbreitung genießt als Medikation in der traditionellen chinesischen Medizin. Man hatte zwar in der jüngeren Vergangenheit belegen können, dass der Pilz eine Wachstumshemmung von Tumoren bewirken kann.

Gleichzeitig aber gibt es keine Kenntnisse über die mögliche toxische Wirkungen und die Sicherheit bei der Langzeiteinnahme des Pilzes bzw. von PSK. Bei der vorliegenden Arbeit wurde ein standardisierter Wasserextrakt von Coriolus verwendet, der den Ratten kurzzeitig und über einen längeren Zeitraum verabreicht wurde.

Um die akute Toxizität zu bestimmen, wurde der Coriolus den Ratten per Sonde in verschiedenen Konzentrationen zugeführt. Diese lagen bei 1250, 2500 und 5000 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag über einen Zeitraum von 28 Tagen. Während der Studienzeit wurden die Ratten in ihrem allgemeinen Verhalten beobachtet. Mortalität und offensichtliche Nebenwirkungen wurden notiert. Am Ende der Studie wurden hämatologische und biochemische Parameter erhoben.

Es wurden die Organe gewogen, um hier mögliche Veränderungen festzuhalten und die Gewebe der Ratten wurden einer mikroskopischen Untersuchung unterzogen.

Als Resultat zeigte sich, dass es keinen einzigen Todesfall gab. Das Gleiche galt auch für Zeichen von Toxizität bei der Akutphase und bei der Langzeitgabe des Pilzextrakts. Sowohl bei der akuten Einzeldosengabe als auch bei der Gabe über die 28 Studientage ergaben sich keine signifikanten Unterschiede im Körpergewicht, dem relativen Gewicht der Organe, den hämatologischen Parametern, der klinischen Chemie, der Gewebepathologie und dem Allgemeinzustand zwischen behandelten und unbehandelten Tieren.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass der Extrakt von Coriolus keine Nebenwirkungen bei den Ratten auslösen konnte. Diese Beobachtung schloss mit ein, dass man durch diese Arbeit keine wirklich eindeutige letale Dosierung hat feststellen können. Bei einer Dosierung von 5000 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht müsste ein Mensch mit einem Körpergewicht von 80 Kilogramm 400 Gramm Pilzextrakt zu sich nehmen, um mit der Dosierung in dieser Studie „konkurrieren“ zu können.

Bei 400 Gramm fehlen nur noch 100 Gramm, damit ein halbes Kilogramm zusammen kommt. Das zeigt, welch hohen Dosierungen die Ratten ausgesetzt worden waren. Mit dieser Arbeit wurde eindrucksvoll belegt, wie niedrig ein mögliches toxisches Potential seitens des Coriolus ist.

Natürlich taucht sofort die Frage auf, ob ein so nebenwirkungsarmes „Präparat“ denn überhaupt wirksam sein kann. Denn das pharmakologische Dogma der Schulmedizin lautet, dass ohne Nebenwirkungen keine Wirkung zu erwarten ist. Dies mag auch mit ein Grund sein, warum in den USA und Europa praktisch kaum eine schulmedizinische Einrichtung auf den Pilz zurückgreift. (2)

Bei dieser Studie handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde, Plazebo kontrollierte Studie, deren Ziel es war, die Überlebensrate, den Einfluss von Coriolus auf den Lungenkrebs und den Immunstatus der Patienten zu bestimmen. Insgesamt wurden 68 Patienten in die Studie aufgenommen.

Alle Patienten litten unter einem kleinzelligem Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium (III und IV), der nicht operabel war. Die Lebenserwartung lag bei 12 Wochen. Keiner der Patienten hatte in den letzten 4 Wochen vor Studienbeginn eine Chemotherapie oder Bestrahlung erfahren.

Die Patienten wurden in 2 Gruppen eingeteilt, die Plazebogruppe und die Verumgruppe, die PSP erhielt. Die Medikation erfolgte 3 Mal am Tag über einen Zeitraum von 4 Wochen. Klinische Tests und Labortests wurden zu Beginn und am Ende der Studie durchgeführt. Gemessen wurden die Wirksamkeit von PSP auf die Mortalität und Morbidität (gesundheitliche Verschlechterung). Zusätzlich wurde ein Sicherheitsprofil für PSP erstellt. Patienten und behandelnde Ärzte und Personal waren „blind“, d.h. keiner der Beteiligten wusste, wer PSP und wer Plazebo bekam. Die Patienten mussten mindestens 2 Wochen in Behandlung sein, um für die Auswertung qualifiziert zu sein.

Zu Beginn der Studie gab es keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen bezüglich der ursprünglichen Behandlungen, Stadien und Allgemeinzustand. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Gruppen war das signifikant höhere Alter der Verumgruppe. Alle Patienten zeigten eine 100-prozentige Compliance während der Studie. Als Ergebnis zeigte sich eine signifikante Erhöhung der IgG- und IgM-Spiegel bei der PSP-Gruppe nach 4 Wochen. Die Plazebogruppe zeigte hier keine Veränderungen.

Die Zahl der Leukozyten und Neutrophile erhöhte sich signifikant in der Verumgruppe, während sie in der Plazebogruppe sank. Der BMI (body mass index) war für beide Gruppen vergleichbar. Die Verumgruppe erhöhte sich deutlich der prozentuale Anteil an Körperfett, der in der Plazebogruppe gleich blieb.

Allerdings hatte die Verumgruppe einen niedrigeren Anteil an Körperfett zu Beginn der Studie. Die erhöhten Hämoglobinwerte in der Verumgruppe waren nicht signifikant. Es zeigte sich keine Verbesserung der krebsbedingten Symptome. Der wichtigste Befund für PSP war eine deutliche Verlangsamung des Krankheitsverlaufs, da deutlich weniger Patienten in der Verumgruppe wegen Verschlechterung der Allgemeinlage aus der Studie herausgenommen werden mussten (5.9 gegenüber 23,5 Prozent). In keiner der beiden Gruppen wurden Nebenwirkungen beobachtet.

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Die Autoren schlossen aus diesen Beobachtungen, dass eine PSP-Behandlung für eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs von kleinzelligem Lungenkrebs verantwortlich gemacht werden kann.
Natürlich mag es enttäuschend sein, hier keine „spektakulären“ Ergebnisse sehen zu können. Aber man muss sich hier vor Augen halten, dass alle Patienten schon eine ausgereizte Chemo- und/oder Strahlentherapie hinter sich hatten, aber trotzdem sich immer noch in einem fortgeschrittenen Stadium (III und IV) befanden. Hier hatten also die schulmedizinischen Bemühungen ebenfalls keine „spektakulären“ Ergebnisse bringen können.

Vor diesem Hintergrund ist eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs eine bemerkenswerte Beobachtung. Die Beobachtungszeit von 4 Wochen scheint auch ein wenig zu kurz zu sein, um bessere Ergebnisse zu bekommen. (3)

Ziel dieser Studie war, die Überlebenszeit und das Ansprechen der Therapie mit der Kombination Tegafur/Uracil (Chemotherapeutika-Kombination) und PSK zu bewerten. Dazu wurde eine Arbeit mit 205 Patienten durchgeführt, die randomisiert und kontrolliert ausgeführt wurde. Besonderheit dieser Studie ist, dass die Verumgruppe die doppelte Anzahl an Patienten enthielt (n=137) als die Kontrollgruppe (n=68). Alle Patienten litten unter einem gesicherten Dickdarmkrebs (kolorektal), waren jünger als 75 Jahre, hatten nachweisbare immunsuppressive saure Protein Konzentrationen und hatten einen Primärtumor im Stadium II und III.

Alle Patienten wurden zuvor operativ behandelt. Unmittelbar nach der operativen Entfernung des Darms wurden die Patienten zufallsbedingt den beiden Gruppen zugeordnet. Die Verumgruppe erhielt täglich 3 Gramm PSK und die Tegafur/Uracil Kombination 300 Milligramm, während die Kontrollgruppe nur die Kombination, aber kein PSK erhielt. Die Behandlung erfolgte über 2 Jahre. Alle Patienten erhielten initial eine Bolusinjektion mit Mitomycin C an den beiden ersten Tagen nach der Operation. Mitomycin ist ein Antibiotikum, dass heute aber nur noch als Chemotherapeutikum eingesetzt wird.

Der Beobachtungszeitraum lag bei 5 Jahren für beide Gruppen. Die primären Beobachtungsziele der Studie waren erkrankungsfreie und generelle Überlebensraten, Todesursachen und Rezidive.
Zu Beginn der Studie gab es nur einen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen: Der Befund der Gewebeuntersuchungen ergab ein fortgeschritteneres Stadium für die PSK-Gruppe. Trotzdem hatte die Verumgruppe weniger Rezidive zu verzeichnen (23,3 gegen 36,5 %).

Der Unterschied war aber nicht statistisch signifikant. Die krebsfreie 5-Jahres-Überlebensrate war in der Verumgruppe signifikant höher als in der Kontrollgruppe (73 gegen 58,8 % der Patienten). Eine Untergruppen-Analyse von Stadium III Patienten ergab eine krebsfreie 5-Jahres-Überlebensrate von 74,6 Prozent für die Verumgruppe und nur 46,4 Prozent für die Kontrollgruppe. PSK verhinderte darüber hinaus auch signifikant das Auftreten von Rezidiven, besonders von Lungenmetastasen. Nebenwirkungen waren selten und von milder Natur. Von daher war die Compliance seitens der Patienten gut.

Das Urteil der Autoren lautete, dass die Kombination von PSK und Tegafur/Uracil das Auftreten von Rezidiven im Stadium II und III eines Dickdarmkrebs verhindern kann, und dass die Überlebenszeit in Stadium III signifikant verlängert werden kann. (4)

Auch in dieser Studie geht es wieder um Dickdarmkrebs nach einer operativen Entfernung des Darms. Die Autoren bemerken, dass für Patienten mit Dickdarmkrebs eine Überlebenszeit von 5 und mehr Jahren das wünschenswerte Ziel therapeutischer Bemühungen darstellt. Diese Studie war eine retrospektive Datenanalyse, die die 10-Jahres-Überlebenszeit von Patienten mit einer konventionellen Krebstherapie und Patienten mit konventioneller Therapie plus PSK verglich. PSK wurde den Patienten mindestens 24 Monate verabreicht.

Das Ergebnis zeigte, dass die 10-Jahres-Überlebensrate für die PSK-Gruppe bei 81,9 Prozent lag, was signifikant besser war als die der Kontrollgruppe mit 50,6 Prozent. In Fällen von „Dukes´C“ war die 10-Jahres-Überlebensrate ebenfalls signifikant höher als in der Kontrollgruppe (Dukes Klassifizierung von Darmkrebs erfolgt von A bis D, wobei D das fortgeschrittenste Stadium ist. C heißt, dass die Lymphknoten mit befallen sind, also Wegbereiter für Metastasen gegeben sind). Hier ergaben sich Werte von 80,6 Prozent Überlebensrate in der PSK-Gruppe gegenüber nur 25,9 Prozent in der Kontrollgruppe.

Die Autoren schlossen daher, dass eine postoperative zusätzliche Immunochemotherapie mit PSK signifikant die Prognose für die nächsten 10 Jahre nach der Operation verbessert. Auf der Basis dieser Ergebnisse befürworten die Autoren den Einsatz von PSK bei Patienten mit der Klassifizierung „Dukes´C“.

Dass die Patienten mit „Dukes´C“ besonders von einer PSK-Gabe profitierten, mag damit zusammenhängen, dass PSK unter Umständen in der Lage ist, Metastasenbildung zu verhindern. In der vorigen Studie wurde bereits erwähnt, dass es hier unter PSK zu einer Unterbindung von Lungenmetastasen gekommen war. Da die Metastasen bei den Krebserkrankungen als die eigentliche Gefahr für den Organismus anzusehen sind, ist es nur logisch, wenn eine Substanz, wie PSK, die Krankheit „ausbremst“, indem sie die Metastasenbildung verhindert. Vor diesem Hintergrund ist es nicht mehr verwunderlich, dass in dieser Studie eine besonders hohe Diskrepanz zwischen Verum- und Kontrollgruppe bei „Dukes´C“ Patienten zu sehen ist, da augenscheinlich eine rein konventionelle Therapie die Metastasenbildung nicht ausreichend eindämmen kann. (5)

Bei dieser Studie handelt es sich ebenfalls um eine Meta-Analyse, die 1094 aus 3 klinischen Studien zusammenfasste. Alle 3 Studien beobachteten ihre über 5 Jahre nach der Operation. Verglichen wurden die Nachbehandlung mit Chemotherapeutika mit und ohne PSK. Die Zielvorgaben waren die Beurteilung von allgemeiner Überlebensrate und krebsfreier Überlebensrate.

Nach der statistischen Analyse der vorliegenden Daten kamen die Autoren zu dem Schluss, dass das Verhältnis von konventioneller Therapie zu konventioneller Therapie plus PSK für die allgemeine Überlebensrate 0,71 ist. Das bedeutet, dass den theoretisch 100 überlebenden Patienten der konventionellen Therapie plus PSK nur 71 Überlebende der reinen konventionellen Therapie nach einem Zeitraum von 5 Jahren gegenüber stehen. Für die krebsfreie Überlebensrate betrug dieser Wert 0,72. Damit zeigen die Ergebnisse dieser Meta-Analyse, dass eine Therapie mit PSK die Überlebensrate allgemein und die erkrankungsfreie Überlebensrate deutlich erhöhen kann. (6)

Diese Arbeit untersucht vorliegende Daten aus Studien über Magenkrebs. Hierbei verglichen die Autoren die Resultate der Chemotherapie mit denen einer Therapie mit PSK. Die vorliegende Meta-Analyse schloss 8009 Patienten ein aus 8 randomisierten, doppelblinden, Plazebo kontrollierten Studien. Die Analyse der vorliegenden Daten ergab eine verbesserte Überlebensrate von 0,88 (100 Überlebende der PSK-Gruppe gegen 88 der Chemotherapeutika-Gruppe). Daraus schlossen die Autoren, dass eine Zusatztherapie mit PSK die Überlebensrate von Patienten mit Magenkrebs und anschließender operativer Entfernung deutlich erhöht. (7)

Nachdem eine lebensverlängernde Wirksamkeit von PSK bei Magenkrebs sicher zu sein scheint, geht es den Autoren in dieser Arbeit darum, einen möglichen Wirkmechanismus zu beschreiben. Dazu beobachteten sie eine Reihe von immunologischen Parametern, wie Th1-Zellen (IFN-gamma-positive CD4+ T-Zellen), Th2-Zellen (Interleukin-4-positive CD4+ T-Zellen), das Verhältnis von Th1 und Th2, Natürliche Killerzellen (CD56+ und CD57+ T-Zellen) und T-Zellen mit CD25+ und CD4+ Antigenen. Die Patienten wurden zufallsbedingt in eine PSK-Gruppe zugewiesen, deren Mitglieder täglich 3 Gramm PSK und 300 Milligramm Tegafur/Uracil bekamen, oder in eine Gruppe mit ausschließlich 300 Milligramm Tegafur/Uracil als Behandlung. Die Behandlung dauerte mindestens 1 Jahr nach erfolgter Operation.

Insgesamt wurden 21 registrierte Patienten mit Stadium III Magenkrebs untersucht. Die 3-Jahres-Überlebensrate betrug bei der PSK-Gruppe 62,2 Prozent; bei der Kontrollgruppe dagegen nur 12,5 Prozent, ein statistisch signifikanter Unterschied. Vor der Operation bestand kein deutlicher Unterschied bei Th1-Zellen, Th2-Zellen, dem Verhältnis von Th1 und Th2, CD56+ T-Zellen, CD57+ T-Zellen, Natürlichen Killerzellen und CD4+/CD25+ T-Zellen zwischen den beiden Gruppen. Nach der Operation jedoch sank der Bestand an CD57+Zellen signifikant in der PSK-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe. Nach einer Analyse aller Patienten zeigte sich, dass Patienten mit einem erhöhten Verhältnis von mehr als 18 Prozent von CD57+Zellen eine deutlich schlechtere Prognose aufwiesen als die mit geringeren CD57+Werten.

Die 3-Jahres-Überlebensrate lag hier bei 25 Prozent gegenüber 45,7 Prozent für die erniedrigten CD57+Werte. Damit bestätigte sich die Hypothese, dass hohe CD57+Werte ein Indikator für eine schlechte Prognose bei fortgeschrittenem Magenkrebs darstellen. Jedoch in der Gruppe, die mit PSK zusätzlich behandelt worden war, war die 3-Jahres-Überlebensrate von Patienten mit hohen CD57+Werten annähernd gleich hoch wie bei den Patienten mit niedrigem CD57+ (66,7 gegen 51,4 Prozent).

Die Schlussfolgerung der Autoren war, dass PSK die allgemeine Überlebensrate von Stadium III Magenkrebskranken erhöht durch eine Hemmung von CD57+ T-Zellen. (8)

Diese „ofenfrische“ Arbeit beschäftigt sich mit PSP und Prostatakrebs. Das Besondere an dieser Arbeit ist der Einsatz von PSP. Während bei einer konventionellen Krebstherapie, so die Autoren, nur die bereits ausdifferenzierten Formen der Krebszellen therapiert werden, versucht eine Therapie mit PSP bereits die Vorformen zu beeinflussen.

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Diese Vorformen sind Prostatakrebs-Stammzellen, die den Erkrankungsverlauf initiieren. In vitro wurden Krebszellkulturen mit PSP behandelt, was zu einem Abnehmen der Stammzellen-Marker führte. Diese Abnahme war zeit- und dosisabhängig. Aber auch unter in vivo Bedingungen wurde eine zytotoxische Wirkung von PSP auf die Krebsstammzellen beobachtet. So wurden Mäuse, die spontan maligne Prostatatumore entwickeln, über einen Zeitraum von 20 Wochen mit PSP gefüttert.

Die Kontrollgruppe von Mäusen, die kein PSP erhielten, zeigten zu 100 Prozent Prostatatumore. Die PSP-Mäuse dagegen waren vollkommen tumorfrei nach 20 Wochen. Dies legt die Vermutung nahe, dass PSP in der Lage ist, das Aufkeimen von Prostatakrebs schon im „Vorfeld“ zu unterdrücken, indem die Stammzellen, die zu Prostatakrebszellen degenerieren, eliminiert werden. Diese Beobachtung ist eine neue und überraschende Variante in der Ausbildung von chemoprotektiven Eigenschaften von oralem PSP bei Prostatakrebs. (9)

Als vorläufig „letzter Streich“ eine Arbeit, die mit dem Krebsgeschehen weniger zu tun hat.

Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und Colitis ulcerosa liegen verstärkte Entzündungsreaktionen im Gastrointestinaltrakt vor. Das Ziel dieser Arbeit war daher, den entzündungshemmenden Effekt von Coriolus bei diesen Erkrankungen zu beschreiben. Zu diesem Zweck wurde bei Mäusen durch die Verfütterung von Dextran-Sodium-Sulfat (DSS) künstlich ein Entzündungsprozess im Darm ausgelöst.

Die Mäuse wurden in 4 experimentelle Gruppen eingeteilt:

  • Gruppe 1 war die Kontrollgruppe
  • Gruppe 2 mit DSS-induzierter Colitis
  • Gruppe 3 Behandlung mit Coriolus-Extrakt
  • Gruppe 4 erfuhr eine Behandlung mit Coriolus-Extrakt bei gleichzeitiger DSS-Colitis

Die Mäuse, die DSS bekommen hatten, entwickelten klinische und sichtbare Zeichen einer Colitis ulcerosa. Eine Behandlung mit Coriolus-Extrakt jedoch verbesserte die Symptome der Colitis, inklusive einer Abnahme von Körper- und Organgewicht. Die Konzentrationen von IgE-Antikörpern in Serum, Milz und Lymphknoten war in der Coriolus-Gruppe (Gruppe 4) deutlich niedriger als in der unbehandelten Gruppe 2.

Gleichzeitig war eine anti-entzündliche Reaktion durch den Coriolus-Extrakt zu sehen, der sich in einer reduzierten Produktion von Tumor-Nekrose-Faktor, Interleukin-1 und Interleukin-6 bemerkbar machte. Diese Beobachtung lässt den Schluss zu, dass die anti-entzündliche Wirksamkeit von Coriolus auf einer Hemmung der entzündungsfördernden Zytokine beruht.

Bewertung und Fazit

Da es für diesen Heilpilz kaum nicht-krebsbezogene wissenschaftliche Arbeiten zu geben scheint, lässt sich kaum etwas über die Wirksamkeit des Coriolus bei Diabetes, Hochdruck, Arthritis, Allergien und anderen wichtigen und interessanten Indikationen sagen. Dafür gibt es eine große Zahl an Literatur über den positiven Einfluss auf verschiedene Krebserkrankungen.

Laut MD Anderson Cancer Center gibt es alleine 40 klinische Arbeiten an Patienten, von denen die meisten PSP und vor allem PSK auf ihren Einfluss auf verschiedene Krebserkrankungen untersuchen. Bis auf wenige Ausnahmen, bei denen die Autoren keine signifikanten Unterschiede zu Plazebo bzw. konventioneller Therapie haben sehen können, kommen die meisten dieser Arbeiten zu überwältigend positiven Ergebnissen, besonders wenn es um die Überlebensraten geht. Damit empfiehlt sich der Coriolus fast als ein „Muss“ für jede Krebstherapie als Zusatz zur konventionellen Therapie.

Da der Heilpilz aber auch in der Lage zu sein scheint, krebsbildende Vorläuferzellen zu eliminieren, liegt auch hier der Verdacht nahe, dass der Coriolus ein ausgezeichnetes Mittel zur Krebs-Prophylaxe darstellt. Der Vorteil einer Prophylaxe mit Hilfe des Coriolus liegt darin, dass der Pilz auch noch mit wertvollen Nähr- und Mineralstoffen aufwarten kann, so dass der Benutzer gleichzeitig eine besonders gute Ernährung sich zugute kommen lässt.

(1) Hor et al. Acute and subchronic oral toxicity of Coriolus versicolor standardized water extract in Sprague-Dawley rats.
School of Pharmaceutical Sciences, Universiti Sains Malaysia, Pulau Pinang, Malaysia. J Ethnopharmacol. 2011 Jul 8.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21767625

(2) Tsang et al.
Coriolus versicolor polysaccharide peptide slows progression of advanced non-small cell lung cancer.
Department of Medicine, The University of Hong Kong, Queen Mary Hospital, Pokfulam, Hong Kong SAR, China
Respir Med 2003 Jun;97(6):618-24.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12814145

(3) Ohwada et al.
Adjuvant immunochemotherapy with oral Tegafur/Uracil plus PSK in patients with stage II or III colorectal cancer: a randomised controlled study.
Department of Surgery, Gunma University, Graduate School of Medicine, Gunma Oncology Study Group, Gunma, Japan.
Br J Cancer. 2004 Mar 8;90(5):1003-10.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14997197

(4) Sakai et al.
Immunochemotherapy with PSK and fluoropyrimidines improves long-term prognosis for curatively resected colorectal cancer.
Department of Surgery, Fukseikai Hospital, Fukuoka, Japan
Cancer Biother Radiopharm. 2008 Aug;23(4):461-7.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18771350

(5) Sakamoto et al.
Efficacy of adjuvant immunochemotherapy with polysaccharide K for patients with curatively resected colorectal cancer: a meta-analysis of centrally randomized controlled clinical trials.
Department of Epidemiological& Clinical Research Information Management, Kyoto University Graduate School of Medicine, Yoshidakonoe-cho, Sakyo-ku, Kyoto, Japan.
Cancer Immunol Immunother. 2006 Apr;55(4):404-11
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16133112

(6) Oba et al.
Efficacy of adjuvant immunochemotherapy with polysaccharide K for patients with curative resections of gastric cancer.
Department of Epidemiological and Clinical Research Information Management, Kyoto University Graduate School of Medicine, Japan.
Cancer Immunol Immunother. 2007 Jun;56(6):905-11
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17106715

(7) Akagi und Baba
PSK may suppress CD57(+) T cells to improve survival of advanced gastric cancer patients.
National Hospital Organization Kumamoto Minami Hospital, Toyofuku, Matubase-machi, Kumamoto, Japan.
Int J Clin Oncol. 2010 Apr;15(2):145-52.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20229169

(8) Luk et al.
Chemopreventive effect of PSP through targeting of prostate cancer stem cell-like population.
Department of Anatomy, The University of Hong Kong..
PLoS One. 2011;6(5):e19804.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21603625

(9) Lim
Coriolus versicolor Suppresses Inflammatory Bowel Disease by Inhibiting the Expression of STAT1 and STAT6 Associated with IFN-γ and IL-4 Expression.
College of Biomedical and Health Science, Department of Applied Biochemistry, Konkuk University, Chungju, Chungbuk, Korea.
Phytother Res. 2011 Aug;25(8):1257-61. doi: 10.1002/ptr.3378.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21796702

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Beitragsbild: Fotolia.com – C. siamphoto

Eigentlich heißt der Pilz wissenschaftlich gesehen ganz anders. Die Mykologen und Botaniker nennen ihn Agaricus subrufescens Peck. Aber selbst in der nicht-mykologischen und nicht-botanischen wissenschaftlichen Literatur hat sich das „blazei Murrill“ für den Agaricus durchgesetzt und wird fleißig genutzt. Aber Dank der DNA-Sequenzierung wurde 2005 festgestellt, dass die Arten Agaricus brasiliensis – dieser Name taucht auch oft in der wissenschaftlichen Literatur auf – Agaricus blazei Murrill und Agaricus subrufescens Peck keine verschiedenen, sondern identische Arten sind.

Da der Pilz erstmalig 1893 unter dem letztgenannten Namen beschrieben worden ist, gelten natürlich die älteren Namensrechte. Da aber Namen Schall und Rauch sind, wird eine Namensänderung glücklicherweise nichts an den Qualitäten dieses Pilzes ändern können. Obwohl er im deutschen Namen das „Brasilianisch“ führt, ist er nicht sonderlich brasilianisch. Dort kommt er zwar auch vor, aber er ist auch in Kalifornien, Hawaii, Großbritannien, den Niederlanden, Israel, Taiwan und den Philippinen zu finden. Seinen deutschen Namen hat er aufgrund seines mandelartigen Geruchs erhalten.

Wenn man unter dem Stichwort „Agaricus“ nach wissenschaftlichen Arbeiten in PubMed fahndet, dann erhält man eine Flut von Arbeiten, nämlich weit über 1000 Publikationen. Die alle hier zu präsentieren würde den Rahmen des Erträglichen sprengen. Von daher habe ich einmal versucht, einen repräsentativen Einblick in die Erforschung dieses Pilzes unter medizinischen Aspekten zu gestalten.

Krebserkrankungen sind das „Paradepferd“ der medizinischen Pilzforschung. Denn kaum ein anderes „Gewächs“ als die Pilze hat so viele verschiedene biologische und biochemische Anti-Krebs-Aktivitäten gezeigt wie die medizinischen Pilze. Die Palette krebsbekämpfender Aktivitäten beinhaltet direkte und indirekte Mechanismen. Indirekte Mechanismen bestehen z.B. in der Stärkung des Immunsystems, das mit ein Hauptverantwortlicher ist in der Unterdrückung von malignen Zellen.

Die überwiegende Zahl der Krebserkrankungen kann direkt auf eine Fehlfunktion des Immunsystems zurückgeführt werden. Direkte Eingriffe der Pilze bestehen in der Unterbrechung der Ausbildung der Blutzufuhr (Angiogenese) zu den malignen Zellen, in direkt zytotoxischen Effekten (meist von Betaglucanen ausgehend) und in der Auslösung der Apoptose bei malignen Zellen.

Medizinische Pilze sind in der Regel ein biochemisches Lager bestehend aus mehreren Hundert biochemischen und biologisch aktiven Substanzen. Getreu der Devise „es führen viele Wege nach Rom“ scheint auch die Natur mehrere Wege zu beschreiten, um die Gesundheit von Mensch und Tier zu gewährleisten. Die Monotherapie ist eine Erfindung des Menschen.

Einfluss von Agaricus auf Krebserkrankungen

Gonzaga et al.
„In vivo growth-inhibition of Sarcoma 180 by an alpha-(1–>4)-glucan-beta-(1–>6)-glucan-protein complex polysaccharide obtained from Agaricus blazei Murill“
Department of Organic and Inorganic Chemistry, Federal University of Ceará, Fortaleza, Ceará, Brazil.
J Nat Med. 2009 Jan;63(1):32-40. Epub 2008 Aug 23.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18726068

Die Autoren berichten: Agaricus ist ein einheimischer Pilz in Brasilien. Er wird in weiten Teilen der Welt wegen seines krebsbekämpfenden Potentials eingesetzt. Dieser Effekt wird üblicherweise auf seine in ihm enthaltenen Polysaccharide zurückgeführt.  Die genaue Struktur dieser Polysaccharide indes ist bislang noch nicht untersucht worden. Um ein besseres Verständnis von dem Zusammenspiel zwischen Polysaccharidstrukturen und den Anti-Tumor-Aktivitäten zu bekommen, haben die Forscher einen Polysaccharid-Komplex (alpha-(1–>4)-glucan-beta-(1–>6)-glucan-protein complex polysaccharide) von Agaricus untersucht, der direkt in den Bauchraum von Mäusen oder oral appliziert wurde.

Die beiden Applikationen wurden durchgeführt mit und ohne einer zusätzlichen Gabe von 5-Fluoruracil (5-FU), einem Zytostatikum. Patienten waren Mäuse, die ein künstlich erzeugtes Sarkom (Weichteiltumor) hatten. Die Forscher führten hämatologische, biochemische und histopathologische (Untersuchung des Gewebes) Untersuchungen durch, um die toxologischen Aspekte einer Polysaccharid-Behandlung zu erfassen.

Die Polysaccharide hatten nämlich keine direkte zellgiftige (zytotoxische) Wirkung auf die Zellen in vitro gezeigt. Jedoch in vivo zeigten die Polysaccharide einen starken Antitumor-Effekt. Von daher lässt sich vermuten, dass der wachstumshemmende Effekt auf den Tumor ein Mechanismus ist, der von den Zellen des Organismus ausgeht. Die Gewebeanalyse ergab, dass Leber und Nieren von der Polysaccharid-Behandlung nicht beeinflusst wurden.

Keine der enzymatischen Aktivitäten, wie AST und ALT, oder die Harnwerte waren sichtlich verändert. Die hämatologische Analyse ergab eine Leukopenie (Mangel an weißen Blutkörperchen) nach der Behandlung mit 5-FU. Dieser negative Effekt jedoch wurde unterdrückt, erfolgte eine gleichzeitige Behandlung mit den Polysacchariden.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass die Wirkungen des Agaricus-Polysaccharids den ethnopharmakologischen Gebrauch des Pilzes bei der Behandlung von Krebs begründen.

Unter Ethnopharmakologie wird die Wissenschaft der traditionellen Pharmakologie von Völkern verstanden. Die brasilianischen Autoren beziehen sich primär auf den traditionellen Einsatz „ihres“ Heilpilzes bei Krebserkrankungen in ihrem Heimatland.

Fortes et al.
„Immunological, hematological, and glycemia effects of dietary supplementation with Agaricus sylvaticus on patients‘ colorectal cancer“
Human Nutrition, Science and Education School, University of Brasilia.
Exp Biol Med (Maywood). 2009 Jan;234(1):53-62.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18997106

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Ziel dieser Studie war, die hämatologischen, immunologischen und glykämischen Effekte von Agaricus bei postoperativen Patienten mit kolorektalem Krebsleiden zu beurteilen. Der hier verwendete Name Agaricus sylvaticus ist eine weitere Bezeichnung für ABM, obwohl unter Mykologen auch Zweifel an der Identität geäußert werden. Für die Wirksamkeit und Bedeutung in der alternativen Medizin scheinen diese Unterschiede, falls sie gegeben sind, keine praktische Bedeutung zu spielen.

Bei dieser randomisierten, doppelblinden, Plazebo kontrollierten Studie wurden im General Hospital of Brazil für die Dauer von 6 Monaten 32 Frauen und 24 Männer mit kolorektalem Krebs, Stadium I, II und III, beobachtet. Jedes Mitglied der Verumgruppe erhielt Agaricus 30 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Die Teilnehmer der Kontrollgruppe erhielten ein entsprechendes Plazebo. Für jeden Probanden wurden für die Dauer des Beobachtungszeitraums ein Blutbild, Serumeisen und Nüchternblutzucker bestimmt. Die Probanden wurden aufgeteilt in Abhängigkeit von ihrem BMI, Geschlecht und Krebsstadium.

Am Ende des Beobachtungszeitraums von 6 Monaten zeigte die Verumgruppe signifikante Zunahmen von Hämoglobin, Hämatokrit, Erythrozyten, durchschnittlichem Zellvolumen, durchschnittlichem Zellhämoglobin und seinen Konzentrationen und Neutrophilen. Die Thrombozytenzahl war deutlich gesunken, lag aber noch im Normbereich. Die Plazebogruppe indes zeigte keine Veränderungen der Parameter. Die Blutzuckerwerte sanken in der Verumgruppe von 96 mg/dl auf 93 mg/dl, während die der Plazebogruppe von 94 mg/dl auf 99 mg/dl anstiegen.

Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass die Gabe von Agaricus bei diesem Patientenkollektiv mit kolorektalem Krebsleiden signifikant positive Effekte bezüglich hämatologischer und immunologischer Parameter zeigte. Zudem wurden die Blutzuckerwerte in der Verumgruppe verbessert.

Niu et a.
A low molecular weight polysaccharide isolated from Agaricus blazei suppresses tumor growth and angiogenesis in vivo.
Institute of Medicine, Qiqihar Medical College, Heilongjiang, PR China.
Oncol Rep. 2009 Jan;21(1):145-52.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19082455

In früheren Studien wurde schon beobachtet, dass niedermolekulare Polysaccharid-Extrakte von Agaricus tumorbekämpfendes Potential gezeigt und sich in der Therapie von Tumoren bewährt hatten. In dieser Arbeit wurde die Anti-Tumor-Aktivität von LMPAB, einem solchen niedermolekularen Polysaccharid von Agaricus, gemessen. Darüber hinaus wurde versucht, den molekularen Mechanismus der Anti-Tumor-Aktivität zu bestimmen.

Der Anti-Tumor-Effekt von LMPAB wurde mittels eines Sarkomas untersucht, welches auf Mäuse transplantiert worden war. Der anti-angiogene (Hemmung der Blutgefäßbildung) Effekt wurde an Hühnerembryos gemessen. Gemessen wurden zudem VEGF (vascular endothelial growth factor), ein Wachstumsfaktor für die Blutgefäßbildung.

Nach Gabe von LMPAB in Dosen von 50, 100 und 200 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht für die Dauer von 2 Wochen zeigte sich eine Inhibitionsrate des Tumors von 9,7, 23,9 und 33 Prozent jeweils. LMPAB inhibierte ebenso die Angiogenese im Hühnerembryo-Modell. Die Konzentrationen von VEGF waren deutlich vermindert im Vergleich zu Mäusen ohne Polysaccharid-Behandlung. Diese Verringerung von VEGF wurde im Gewebe als auch im Serum beobachtet.

Diese Daten ließen die Autoren vermuten, dass LMPAB ein vielversprechender Kandidat für die Tumortherapie ist. Sie vermuten weiterhin, dass das Tumorwachstum und die Ausbildung der Blutversorgung eines Tumors eng mit der Anwesenheit von VEGF verbunden sind.

Ahn et al.
„Natural killer cell activity and quality of life were improved by consumption of a mushroom extract, Agaricus blazei Murill Kyowa, in gynecological cancer patients undergoing chemotherapy“
Department of Obstetrics and Gynecology, College of Medicine, The Catholic University of Korea, Seoul, South Korea.
Int J Gynecol Cancer. 2004 Jul-Aug;14(4):589-94.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15304151

Diese Arbeit untersucht mögliche nützliche Effekte von ABM auf den Immunstatus und die Lebensqualität bei Krebspatienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen. 100 Patienten mit verschiedenen Krebsformen (Zervix, Eierstöcke, Uterus) wurden entweder mit Carboplatin plus VP16 (Eposoid) oder mit Carboplatin plus Paclitaxel (alles Zytostatika) alle 3 Wochen für mindestens 3 Zyklen behandelt. Ein Teil der Patienten bekam oral zusätzlich ABM-Extrakt, der andere Plazebo.

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Die Autoren beobachteten, dass in der ABM-Gruppe die Aktivitäten der natürlichen Killerzellen signifikant höher waren im Vergleich zur Plazebogruppe. Allerdings wurden keine signifikanten Unterschiede bei den lymphokin-aktivierten Killerzell- und Monozyten Aktivitäten beobachtet (Lymphokine sind von Lymphozyten produzierte Zytokine = Botenstoffe).

Jedoch waren die sonst üblichen und typischen Nebenwirkungen, die bei einer Chemotherapie auftreten, wie Haarausfall, Übelkeit, Appetitlosigkeit, emotionale Schwankungen, allgemeine Schwächegefühle usw. in der Verumgruppe signifikant geringer. Alles in allem leiteten die Autoren aus ihren Beobachtungen ab, dass ABM eine nützliche Zusatzmedikation für gynäkologische Krebspatienten bei Chemotherapie darstellt.

Itoh et al.
„Blazein of a new steroid isolated from Agaricus blazei Murrill (himematsutake) induces cell death and morphological change indicative of apoptotic chromatin condensation in human lung cancer LU99 and stomach cancer KATO III cells“
Faculty of Bioresources, Mie University, Japan.
Oncol Rep. 2008 Dec;20(6):1359-61.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19020714

Diese Arbeit beschreibt die Entdeckung eines Steroids aus ABM, genannt Blazein. Blazein fragmentierte die DNA verschiedener Krebszellarten, z.B. Lungen- und Magenkrebszellen. Diese Fragmentierung in kleinste Teile ist ein typischer Vorgang für die Apoptose. Sie trat nach 2 bis 3 Tagen nach Auftragen von Blazein auf die Testkulturen auf. Die Autoren vermuten, dass das neu entdeckte Steroid für die apoptotische Wirksamkeit von ABM verantwortlich ist.

Angeli et al.
„Beta-glucan extracted from the medicinal mushroom Agaricus blazei prevents the genotoxic effects of benzo[a]pyrene in the human hepatoma cell line HepG2“
Laboratório de Genética Toxicológica, Departamento de Biologia Geral, Universidade Estadual de Londrina, Paraná, Brazil.
Arch Toxicol. 2009 Jan;83(1):81-6.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18528685

Ziel dieser Arbeit war, die chemoprotektiven Effekte von Betaglucanen gegen DNA Schädigung zu studieren, die aus ABM extrahiert worden waren. Hierzu wurden menschliche Leberkrebszellen mit Benzo[a]pyren (krebserregender aromatischer Kohlenwasserstoff) versetzt. Um mögliche Effekte der Betaglucane zu beurteilen, wurden 3 Behandlungsprotokolle geführt: gleichzeitige Applikation zusammen mit Benzo[a]pyren, Vorbehandlung mit Betaglucan und Applikation von Betaglucan nach Benzo[a]pyren.

Das Resultat zeigte, dass das Betaglucan selbst nicht genotoxisch ist und keine Mutationen erzeugt. Aber es zeigte protektive Effekte gegen DNA Schädigungen bei allen 3 Protokollen. Die Autoren vermuten, dass die Wirksamkeit des Betaglucans in einer Bindung an  Benzo[a]pyren besteht. Es besteht auch die Möglichkeit, dass das Betaglucan die freien Radikale bindet, die vom  Benzo[a]pyren ausgehen. Die Resultate der Vorbehandlung lassen auch die Vermutung zu, dass das Betaglucan in der Lage ist, den Zellmetabolismus zu modulieren.

Yu et al.
„Inhibitory mechanisms of Agaricus blazei Murill on the growth of prostate cancer in vitro and in vivo“
Department of Physiology, School of Medicine, National Yang-Ming University, Shih-Pai, Taipei, Taiwan, Republic of China.
J Nutr Biochem. 2009 Oct;20(10):753-64.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18926679

Diese Arbeit untersucht den Einfluss von ABM auf Prostatakrebs in vitro und in vivo. Die in vitro Untersuchungen ergaben, dass bei 3 verschiedenen Zellkulturen Stoffwechselanomalien auftraten. Bei androgenunabhängigen Krebszellarten wurde eine Apoptose beobachtet.

Bei den in vivo Tests wurde ein signifikanter Rückgang des Tumorwachstums gesehen, ohne dass es zu Nebenwirkungen bei schwer immungeschwächten Mäusen kam. Bei der Transplantation von Tumoren von Mäusen, die zuvor mit ABM gefüttert worden waren, zeigte sich, dass die transplantierten Tumore weniger antigen-positive Zellen aufwiesen und die Kapillardichte um die  Tumore deutlich verringert war.

Die Autoren schlossen daraus, dass ABM direkt das Wachstum der Prostatakrebszellen unterband über die Apoptose und über anti-proliferative und anti-angiogene Mechanismen. Von daher empfehlen die Autoren ABM zur Therapie und Prophylaxe bei Prostatakrebs.

Fazit

Dies ist nur eine kleine Auswahl an Arbeiten zum Thema Krebs und ABM. Wie auch bei den anderen Heilpilzen gibt es nur spärliche Ansätze zu Bemühungen, die durchweg positiven Resultate auch in der klinischen Praxis zu erproben und umzusetzen. Die Gründe dafür sind bekannt.

Obwohl ABM primär auf seinen Einfluss bei Krebserkrankungen untersucht worden ist, gibt es vereinzelte Arbeiten zu anderen Gebieten, die im folgenden aufgeführt werden.

Agaricus und anti-virale Effekte

Faccin et al.
„Antiviral activity of aqueous and ethanol extracts and of an isolated polysaccharide from Agaricus brasiliensis against poliovirus type 1“
Departamento de Microbiologia, Universidade Estadual de Londrina, Londrina, Paraná, Brazil.
Lett Appl Microbiol. 2007 Jul;45(1):24-8.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17594456

In dieser Studie wurde ein Heißwasserextrakt und ein Äthanolextrakt von ABM, sowie ein isoliertes Polysaccharid des Pilzes untersucht. Ziel war, die anti-viralen Aktivitäten gegen das Poliovirus Typ 1 in einer Kultur von Leberzellen zu ermitteln. Bei der Auswertung des Plaque-Assays (ein Plaque-Assay ist ein Nachweisverfahren für infektiöse Viren) zeigten beide Extraktformen und das Polysaccharid gleich nach der Inokulation (Stunde 0) eine dosisabhängige Reduktion der Plaquezahlen von jeweils ca. 50, 67 und 88 Prozent.

Die Autoren schlossen daraus, dass die 3 getesteten Substanzen anti-virale Aktivitäten besaßen. Diese Aktivitäten waren effektiver, wenn sie während der Infektion gleichzeitig mit dem Poliovirus gegeben wurden. Es gab aber keine Hinweise darauf, dass es zu einer Reduktion der Virusaufnahme in die Zellen kam. Es zeigten sich auch keine virusabtötenden Effekte. Von daher liegt die Vermutung nahe, dass ABM in den Frühstadien die Virusreplikation unterbindet.

Die Autoren unterstreichen zum Schluss noch einmal, dass diese Arbeit zeigen konnte, dass ABM, aber auch potentiell andere Heilpilze, eine reiche Quelle an anti-viralen Substanzen darstellt.

Agaricus und das Immunsystem

Liu et al.
„Immunomodulating Activity of Agaricus brasiliensis KA21 in Mice and in Human Volunteers“
Mibyou Medical Research Center, Institute of Preventive Medicine, Tokyo, Japan Department of Immunology, School of Medicine, Juntendo University School of Medicine, Tokyo, Japan Laboratory for Immunopharmacology of Microbial Products, School of Pharmacy, Tokyo University of Pharmacy and Life Science, Tokyo, Japan Department of Acupuncture and Moxibustion, Suzuka University of Medical Science and Mie, Japan, and Toei Pharmaceutical Co., Ltd., Tokyo, Japan.
Evid Based Complement Alternat Med. 2008 Jun;5(2):205-219.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18604247

Diese Studie untersuchte die immunstärkenden Effekte von ABM an Mäusen und Freiwilligen. Bei den Mäusen fanden die Autoren Aktivitäten gegen Tumore, Vermehrung und Stärkung von Leukozyten, leberschützende Effekte und abschwächende Effekte auf Endotoxine. Bei den menschlichen Probanden zeigte sich eine deutliche Senkung von einer Reihe von Parametern, wie Anteil an Körperfett, Anteil an viszeralem Fett, Blutcholesterinkonzentrationen und Blutzuckerwerte. Die Aktivitäten der natürlichen Killerzellen war dagegen deutlich erhöht. Alles zusammen genommen zeigen die Ergebnisse eindrucksvoll, dass ABM definitiv in die Klasse der gesundheitsfördernden Nahrungsmittel gehört.

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Agaricus und Diabetes

Bei einigen dieser zuvor diskutierten Arbeiten war die Rede von Blutzuckerwerten und der Einfluss einer ABM-Gabe. Wie in der letzten diskutierten Arbeit kam es zu positiven Ergebnissen in dem Sinne, dass ABM möglicherweise anti-diabetisches Potential besitzt.

Kim et al.
„Anti-diabetic activity of beta-glucans and their enzymatically hydrolyzed oligosaccharides from Agaricus blazei“
Department of Biomedical Laboratory Science and Biohealth Products Research Center, Inje University, Gimhae, Republic of Korea.
Biotechnol Lett. 2005 Apr;27(7):483-7.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15928854

Für diese Arbeit wurden Betaglucane per Heißwasserextraktion aus ABM gewonnen. Die Struktur und Charakteristika der Betaglucane wurde ermittelt. Durch Hydrolyse wurden Teile der Betaglucane in Oligosaccharide gespalten, die hauptsächlich aus Di- und Trisacchariden bestanden. Sowohl die Betaglucane, als auch deren Oligosaccharide zeigten anti-diabetische Aktivitäten. Zudem zeigten sie noch die Fähigkeit zur Senkung einer Hypertriglyceridämie, Hypercholesterinämie und anti-atherosklerotische Effekte. Dies ist ein deutlicher Hinweis auf die allgemeine anti-diabetische Wirksamkeit von ABM. Die Oligosaccharide zeigten hier eine doppelt so starke anti-diabetische Effizienz als die reinen Betaglucane.

Hsu et al.
„The mushroom Agaricus Blazei Murill in combination with metformin and gliclazide improves insulin resistance in type 2 diabetes: a randomized, double-blinded, and placebo-controlled clinical trial“
Department of Chinese Medicine, Taipei Hospital, Taiwan.
J Altern Complement Med. 2007 Jan-Feb;13(1):97-102.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17309383

Die Autoren bemerken eingangs dieser Studie, dass alternative Konzepte, besonders auf pflanzlicher Basis und durch Nahrungsergänzungsmittel, bei Diabetes beliebt zu sein scheinen. Jedoch gibt es noch keine überzeugenden Beweise für die Effektivität dieser Therapieformen, obwohl sie sich weitestgehend als sicher und nebenwirkungsarm erwiesen haben. Diese Studie also sollte zeigen, ob ABM-Extrakt in der Lage war, die Insulinresistenz von Typ-2-Diabetikern zu verbessern.

Diese Studie war eine randomisierte, doppelblinde, Plazebo kontrollierte Studie. Insgesamt nahmen an der Studie 72 chinesische Patienten teil, deren Alter zwischen 20 und 75 Jahren lag, alle einen Typ-2-Diabetes für länger als 1 Jahr aufwiesen und Sulfonylharnstoffe oder Metformin für mehr als 6 Monate einnahmen. Die Teilnehmer wurden zufallsbedingt in eine Verumgruppe und Plazebogruppe aufgeteilt. In der Verumgruppe erhielt jeder Proband 1500 Milligramm ABM täglich für die Dauer von 12 Wochen. In der Plazebogruppe erhielten die Teilnehmer die entsprechende Menge Cellulose als Plazebo.

Am Ende der Studie zeigten die Teilnehmer der Verumgruppe eine signifikant herabgesetzte Insulinresistenz im Vergleich zur Plazebogruppe. Die Konzentration von Adiponektin waren in der Verumgruppe nach 12 Wochen ABM-Einnahme um 20 Prozent erhöht. Die der Plazebogruppe sank dagegen um 12 Prozent. Adiponektin ist ein Hormon, das in den Fettzellen produziert wird und zusammen mit Insulin und Leptin Hungergefühl und Nahrungsaufnahme beeinflusst. Ein weiterer Effekt ist die verstärkende Wirkung des Insulins auf die Fettzellen.

Auch interessant: Adiponektin als Frühwarnsystem.

In diesem Zusammenhang liegt die Vermutung nahe, dass die Erhöhung des Adiponektinspiegels die Ursache für die Wirksamkeit von ABM auf die Insulinresistenz der Typ-2-Diabetiker ist. Die Autoren wünschen sich ähnlich ausgerichtete Studien mit ABM, die aber über einen deutlich längeren Beobachtungszeitraum gehen sollten.

Fazit

Die Ergebnisse für die verschiedenen medizinischen Indikationen zeigen im Labortest, bei den Tierversuchen und bei den noch spärlichen klinischen Anwendungen ein eindrucksvolles Bild von der Wirksamkeit von ABM. Damit reiht sich dieser Heilpilz nahtlos in das Arsenal von Heilpilzen ein, für die es teilweise noch mehr Untersuchungen gibt, die aber zu sehr vergleichbaren Ergebnissen gekommen waren. Hier, wie auch in den Arbeiten zu anderen Heilpilzen, stoßen die Autoren immer wieder auf Phänomene, die die präventive Wirksamkeit der Heilpilze hervorheben. Dies gibt Anlass zu der Empfehlung, diese Heilpilze als Teil einer Gesundheitsprophylaxe einzusetzen, indem man sie in den täglichen Speiseplan aufnimmt.

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Beitragsbild: Fotolia.com – C. Siamphoto

Mykotherapie nennt man die Lehre von der Heilung mit Pilzen. Heilung durch Pilze (sog. Heilpilze) ist den meisten Menschen kein Begriff. Die meisten kennen Heilkräuter, Wadenwickel oder evtl. auch einen Quarkwickel als „Schätze der Naturheilkunde“ – Heilpilze kennen aber die wenigsten. Und genau darum geht es in diesem Beitrag. Zunächst stelle ich die wichtigsten Heilpilze kurz vor und danach gehe ich auf deren Wirkung bei verschiedenen Beschwerden und Krankheiten ein.

Zunächst einige „allgemeine Worte“ zu den Heilpilzen.

Auffallend ist, dass die Heilpilze, die in der traditionellen chinesischen Medizin einen besonders hohen Stellenwert haben, vor allem Ganoderma, Cordyceps, Lentinus usw., vor allem, weil diese eine breite Palette an Indikationen abdecken (dazu weiter unten gleich mehr).

Dies ergibt eine eigenartige Konstellation für die Schulmedizin, bei der man gewohnt ist, mit einem Medikament nur eine oder bestenfalls einige wenige Erkrankungen therapieren zu können. Von daher stoßen solche Erkenntnisse eher auf Misstrauen als auf hoffnungsvolle Freude, dass man hier möglicherweise einen „Stein der Weisen“ gefunden haben könnte. Aber das ist ja nichts Neues… Die Pharmaindustrie hat vor allem ein Interesse an Medikamenten, die man patentieren kann.

Es bleibt aber die Frage, warum eine Reihe von Heilpilzen eine so große Palette an medizinischen Indikationen abdecken kann?

Um diese Frage zu beantworten, kommt uns Hippokrates mit seinem berühmten Spruch „Lasst Nahrung eure Medizin sein und Medizin eure Nahrung“ zur Hilfe. Denn besonders in der Schulmedizin wird der regenerative und protektive Effekt einer gesunden Nahrung immer noch unterbewertet. Aber gerade hier zeichnen die Heilpilze sich besonders aus.

In Deutschland gelten die Pilze als Nahrungsmittel und deren Extrakte als Nahrungsergänzungsmittel.

Und noch eine Anmerkung: wegen dieser Wirkpalette stehen die Heilpilze auf der „Abschussliste“ der Pharmaindustrie. Dazu hatte ich bereits im Jahr 2012 berichtet: https://naturheilt.com/blog/heilpilze-auf-abschussliste/

Welche Heilpilze gibt es?

Mandelpilz (Agaricus blazei murrill)

Der Mandelpilz (Agaricus blazei murrill) stärkt das Immunsystem. Er findet vor allem Anwendung bei Krebsleiden. Der Pilz wirkt anregend auf die Blutbildung im Knochenmark. Auch die Leber wird in ihrer Entgiftungsfunktion unterstützt und die Milz in ihrer Blutreinigungsfunktion angeregt. Positiver Einfluss wurde auch auf den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel festgestellt.

Judasohr (Auricularia)

Das Judasohr (Auricularia) gilt als „Blutverdünner“. Man kennt den Speisepilz auch unter dem Namen „chinesische Morchel“. Nachgewiesen ist eine Immunstabilisierende Wirkung, sowie die Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes. Auricularia besitzt Schleimhautstärkende Eigenschaften. Der Pilz reguliert den Milchsäurehaushalt und hilft, nach körperlicher Anstrengung einen Muskelkater zu verhindern.

Schopftintling (Coprinus comatus)

Der Schopftintling (Coprinus comatus) findet Verwendung bei Diabetes mellitus. Er senkt die Blutzuckerwerte ohne den Körper zu belasten. Der Pilz enthält viele Biovitalstoffe, die das Arteriosklerose-Risiko mindern können. Er findet Verwendung bei Hämorrhoiden und zur Verdauungsförderung. Auch eine Hemmung des bösartigen Geschwulstwachstums im Binde- und Stützgewebe wurde beobachtet.

Cordyceps-Pilz

Der Cordyceps-Pilz, der die Nierenfunktion unterstützt gilt als Energielieferant für Körper und Geist. Er beschleunigt die Regeneration, stimmuliert das Immunsystem und wirkt sexuell anregend wie ein natürliches Aphrodisiakum. Auch die sportliche Leistungsfähigkeit vor dem Sport wird durch ihn gefördert, während er nach dem Sport regenerierend wirkt. Cordyceps Pilze werden erfolgreich gegen Depressionen eingesetzt.

Schmetterlingsporling (Coriolus)

Der Schmetterlingsporling (Coriolus) stärkt das Immunsystem und hemmt die Tumorbildung. Er wirkt antiviral und gilt als natürlicher Schutz gegen Grippeviren. Vorbeugend eingenommen kann er vor den Influenzaerregern schützen.

Er aktiviert die zelluläre Abwehr und regt die Antikörper-Produktion an. Die antiviralen Eigenschaften wurden auch gegenüber Herpes, Zytomegalie und HIV beobachtet. Daneben wirkt Coriolus auch antibakteriell und antifungal und hat blutdrucksenkende und blutzuckersenkende Eigenschaften. Mehr zu diesem Pilz lesen Sie in meinem Beitrag: Coriolus – Wirkung und Studien.

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Igelstachelbart (Hericium)

Der Igelstachelbart (Hericium) ist ein wohlschmeckender Speisepilz. Der Stimmungsaufhellend wirkende Pilz verhindert Unruhe und Schlafstörungen. Er findet seinen Einsatz bei Magenbeschwerden und Darmproblemen.

Des Weiteren findet Hericium Verwendung in der Krebstherapie. Der Pilz wirkt Methastasenhemmend und stärkt das Immunsystem. Hericium enthält Substanzen, die den Nervenwachstumsfaktor stimulieren. Bakterielle Entzündungen werden durch Hericium gehemmt, Neurodermitis und andere Hauterkrankungen können positiv beeinflusst werden.

Klapperschwamm (Maitake)

Der Klapperschwamm (Maitake) wird bei Tumorerkrankungen wirkungsvoll eingesetzt. Außerdem beeinflusst er den Fettstoffwechsel und Bluthochdruck im positiven Sinne. Man setzt ihn sowohl zur Gewichtsreduzierung als auch begleitend zur Chemotherapie ein und als Prophylaxe, um gesunde Körperzellen vor dem Einfluss von Umweltgiften zu schützen. Maitake reduziert die Einlagerungen von Fett in der Leber. Durch seinen hohen Gehalt an Ergosterol wird die Kalziumaufnahme gefördert und Rachitis und Osteoporose vorgebeugt.

Eichhase (Polyporus)

Der Eichhase (Polyporus) wirkt harntreibend, stärkt das lymphatische System, verhindert Wassereinlagerungen und kann Ödeme auflösen. Der Pilz hat eine krebshemmende Wirkung, wirkt herzstärkend und sorgt für eine bessere Durchblutung.

Er findet seinen Einsatz in der Vor- und Nachsorge von Erkrankungen, bei denen die Lymphdrüsen entfernt wurden. Positiv wirkt er auch bei Hauterkrankungen, die mit der Überlastung des lymphatischen Systems im Zusammenhang stehen.

Glänzende Lackporling (Reishi)

Der Glänzende Lackporling (Reishi) sorgt für eine höhere Sauerstoffaufnahme im Blut mit positiven Auswirkungen auf den Herzmuskel. Der Pilz stärkt die Leber und unterstützt ihre Entgiftungsfunktion. Er wirkt ausgleichend auf das Immunsystem und kommt bei Allergien, Entzündungen und Immunschwäche zum Einsatz.

Schmerzen und Hauterscheinungen bei Herpes-Symptomen werden reduziert. Allergien kann durch die rechtzeitige Einnahme vorgebeugt werden. Auch bei akuter und chronischer Hepatitis kann der Reishi eingesetzt werden, zudem werden Krankheitssymptome, deren Ursachen im Nikotingenuss liegen reduziert. Ausführlich zum Reishi berichte ich im Beitrag: Der Reishi Pilz.

Shiitake-Pilz

Der Shiitake-Pilz sorgt für festes Bindegewebe, verhindert Gefäßschäden und ein damit verbundenes Arteriosklerose-Risiko. Medizinisch dient er als Immunstabilisator und zur Behandlung von Durchblutungsstörungen. In Japan wird Magenkrebs mit dem Pilz therapiert.

Shiitake senkt den Cholesterinspiegel und ist wohl auch in der Lage Ablagerungen in den Arterien (Arteriosklerose) zu verhindern oder zumindest vorzubeugen. Erfolgreich eingesetzt wird der Pilz auch zur Behandlung von Tinnitus und Migräne. Auch gegen Grippeviren wurde seine Wirksamkeit bestätigt.

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In der folgenden Tabelle sehen Sie eine Übersicht der Heilpilze in welchen Bereichen diese „überzeugen“:

Tabelle Wirkung Heilpilze

Hinweis: Zum Vergrößern bitte auf die Tabelle klicken.

Wenn man sich diese Tabelle ansieht, erhebt sich die Frage, warum eine Reihe von Heilpilzen eine so große Palette an medizinischen Indikationen abdecken kann?

Um diese Frage zu beantworten, kommt uns Hippokrates mit seinem berühmten Spruch „Lasst Nahrung eure Medizin sein und Medizin eure Nahrung“ zur Hilfe.

Denn besonders in der Schulmedizin wird der regenerative und protektive Effekt einer gesunden Nahrung immer noch unterbewertet. Aber gerade hier zeichnen die Heilpilze sich besonders aus.

Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema “Die Kraft der Natur” in der ich über das Thema “Heilpilze” spreche:

Heilpilze: Eine Apotheke im Miniformat!

Fast jeder der in der oben genannten Tabelle aufgelistete Pilz kann mit 200 bis 500 verschiedenen biologisch wirksamen Substanzen aufwarten.

Dies sind nicht nur Vitamine, Proteine (Aminosäuren), Enzyme usw., wie sie in den „normalen“ Speisepilzen vorkommen. Darüber hinaus zeichnen sich Heilpilze vor allem durch Substanzen aus, die ausgesprochen medizinischen Charakter besitzen: verschiedene Polysaccharide (beta-Glukane z.B.), Triterpene, Antioxidantien, Nukleoside wie Adenosin usw.

Da die naturwissenschaftliche Forschung sich mit diesen Pilzen erst seit weniger als 20 Jahren intensiver befasst, ist es nicht verwunderlich, dass fast wöchentlich neue Polysaccharide, Triterpene oder andere interessante Komponenten entdeckt werden. Mit diesem Aufgebot an entdeckten und noch unentdeckten Komponenten sind die Heilpilze ein wahres „Super-Food“, ein Nahrungsmittel der Superlative.

Polysaccharide z.B. sind inzwischen bekannt für ihre Fähigkeit, das Immunsystem zu „modulieren“. Das findet seinen praktischen Ausdruck in sich widersprechenden Aktivitäten: Bei einem schwächelnden Immunsystem sieht man eine Stärkung; bei einem überschießenden (Allergie z.B.) sieht man eine Dämpfung. In beiden Fällen kommt es zu einer Harmonisierung bzw. Optimalisierung des Immunsystems.

Diese Effekte jedoch kommen vom Organismus selbst. Dies ist der Unterschied zu Medikamenten der Schulmedizin, die selbst direkt in das biochemische Gefüge des Organismus eingreifen und wie ein Vorschlaghammer alles „behandeln“, was in ihr Reaktionsmuster passt.

Die Polysaccharide dagegen stimulieren oder dämpfen nur die Aktivitäten des Immunsystems, ohne gravierende grundlegende Veränderungen in der Biochemie des Organismus zu erzwingen. Andere Polysaccharide haben inzwischen gezeigt, dass sie Tumorzellen vernichten können. Sie bewirken entweder ein Abschalten des Stoffwechsels der Tumorzellen oder deren programmierten Selbstmord (Apoptose). Auch hier gehen diese Polysaccharide sehr selektiv vor, indem nur Tumorzellen betroffen sind und keine normalen, gesunden Zellen. Polysaccharide sind auch für den anti-diabetischen Effekt der Heilpilze verantwortlich. Sie wirken blutzuckerstabilisierend und helfen bei der Wirkung von Insulin.

Triterpene (organische Säuren) haben gezeigt, dass einige Formen von ihnen einen blutdrucksenkenden Effekt ausüben. Sie zeigten dabei biochemische Ähnlichkeiten mit ACE-Hemmern. Aber auch Triterpene haben einen zytotoxischen Einfluss auf Tumorzellen. Ihnen werden auch anti-metastatische, anti-entzündliche, anti-bakterielle, anti-virale Eigenschaften zugesprochen.

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Eine besonders wichtige Eigenschaft der Heilpilze sind ihre Antioxidantien. Sie zeichnen sich nicht nur durch einen besonders hohen Gehalt an Antioxidantien aus, sondern die qualitative Seite sticht ebenfalls besonders hervor. Der Körper stellt dauernd seine eigenen Antioxidantien her, besonders Glutathion, das wohl das stärkste aller Antioxidantien ist und jede Form von oxidativem Stress beseitigt. Mit der Aufnahme von anti-oxidativ wirksamen Vitaminen (C und E) helfen wir unserem Organismus, schneller mit den freien Radikalen aufzuräumen.

Die exogenen Antioxidantien, wie die Vitamine, sind aber im Vergleich zu Glutathion deutlich schwächer, da sie als Elektronengeber wesentlich weniger Elektronen „im Angebot“ haben. (Freie Radikale verbinden sich mit anderen Molekülen, um ihre fehlenden Elektronen aufzufüllen und verändern damit die Funktion des Moleküls).

Heilpilze haben nicht nur einen besonders hohen Gehalt an Antioxidantien. Sie haben auch die qualitativ hochwertigsten Antioxidantien, wie Polyphenole und Selen, die man bislang kennt. Eins sticht hier besonders hervor. Und das ist das Ergothionein. Es wird inzwischen als ,,Super-Antioxidans“ gehandelt, da es anscheinend in der Lage ist, ähnlich wie Glutathion, fast jede Form von oxidativem Stress zu beseitigen.

Es handelt sich hierbei um eine Aminosäure mit einem Schwefelatom. Es hat eine so hohe elektrische Ladung (ein Zeichen für einen großen Elektronenvorrat), dass es nur über spezielle Transportmechanismen in das Innere einer Zelle gelangen kann. Ergothionein kann nicht vom Organismus hergestellt werden. Es gibt überhaupt nur wenige Organismen, die in der Lage sind, diese Aminosäure zu produzieren. Und dies sind einige Actinobakterien und nicht hefeartige Pilze, hier vor allem die Heilpilze. Damit können wir nur von den anti-oxidativen Eigenschaften dieser Aminosäure profitieren, wenn wir in unserem Speiseplan vermehrt auf Heilpilze zurückgreifen.

Es gibt zwar auch Ergothionein in Fleisch und Leber von Tieren und in einigen Pflanzen. Die Konzentrationen liegen aber weit hinter denen der Heilpilze zurück (ca. um den Faktor 40). Da es keine Hinweise darauf gibt, dass Tiere und Pflanzen diese Aminosäure selbst herstellen können, kann die Anwesenheit von Ergothionein in den Pflanzen und Tieren nur mit einer Aufnahme von Pilzteilen erklärt werden. Eine der wichtigsten Aufgaben von Ergothionein scheint der Schutz der DNA vor oxidativem Stress zu sein. Wenn sich diese Annahme in der Folge praktisch bestätigen würde, dann hätten wir eine weitere Erklärung für die prophylaktische Potenz der Heilpilze gegen Krebserkrankungen und anderen chronischen Erkrankungen (https://www.sciencedaily.com/releases/2005/09/050912080429.htm).

Denn epidemiologische Studien konnten zeigen, dass Pilzesser (Speisepilze mit einbezogen) ein geringeres Krebsrisiko haben als Menschen, die nur gelegentlich auf ein Pilzmenü zurückgreifen. Cancer Research UK hatte sich mit diesem Thema schon vor Jahren auseinander gesetzt ( https://info.cancerresearchuk.org/news/archive/pressrelease/2002-08-18-mushrooms-may-work-wonders-in-cancer-treatment-and-prevention).

Die Autoren bemerken: „The average cancer death rate in the Prefecture was one in 600. But the rate dropped to one in 1000 among farmers who produced edible mushrooms“ – auf deutsch: „Die durchschnittliche Todesrate für Krebserkrankungen in der Präfektur (in Japan) lag bei 1 zu 600. Die Rate jedoch fiel auf 1 zu 1000 bei den Farmern, die Speisepilze züchteten“.

Es ist interessant zu sehen, dass die Krebserkrankungen und deren Mortalität in Asien per se geringer zu sein scheinen. Laut Unterlagen von Cancer Research UK starben im Jahr 2009 über 156.000 Menschen in Großbritannien an Krebs. Das ist bei einer Bevölkerung von knapp über 62 Millionen ein Verhältnis von 1 zu 400 (gegenüber 1 zu 600 bei der japanischen Bevölkerung ohne Pilze).

Noch interessanter erscheint die Beobachtung, dass selbst die günstigeren Bedingungen bzw. das geringere Krebsrisiko durch eine langfristige Einnahme von Speisepilzen verbessert werden kann. Untersuchungen über diesbezügliche Effekte bei Heilpilzen liegen (leider) noch nicht vor. Wenn Speisepilze eine günstige Ausgangslage verbessern können, dann müssten Heilpilze einen noch profunderen Effekt zu Tage bringen.

Einfluss auf die Darmbarriere (Leaky-Gut)

Aber es geht noch mehr! Mich interessierte vor allem auch die Wirkung bei bestimmten Darmbeschwerden. Allesn voran dem Leagy-Gut-Syndrom (welches selbst den meisten Medizinern  unbekannt ist – und noch viel schlimmer, dessen naturheilkundliche Therapie). Beim Leaky-Gut-Syndrom, wird die Darmschleimhaut so „durchlöchert“, dass unverdaute Nährstoffe, Bakterien und Toxine fast unverändert in den Blutkreislauf, beziehungsweise in die erste Leberpassage geraten können.

Ich fand zum Thema Leaky-Gut und Heilpilze zunächst folgende Studie: Effects of polysaccharide from mycelia of Ganoderma lucidum on intestinal barrier functions of rats. Diese Arbeit untersuchte den Barriereeffekt im Darm von Ratten. Den Barriereeffekt, und was es damit auf sich hat, hatte ich in „Die Bedeutung der Darmflora“ beschrieben. Eine weitere Barriere im Darm ist die Schleimhaut, die Pathogene und unerwünschte Stoffe an einer Aufnahme in den Organismus hindert. Ist diese Barrierefunktion in Mitleidenschaft gezogen, dann kann es zu immunologischen Reaktionen kommen, wie Entzündungen im Darm.

Die chinesischen Wissenschaftler untersuchten in der vorliegenden Studie aus dem Mycelium von Ganoderma isolierte Polysaccharide, die oral 100 mg/kg Körpergewicht über den Zeitraum von 21 Tagen gegeben wurden. Untersucht wurde die Barrierefunktionen der Darmschleimhäute der Tiere, die mechanische Barriereleistung, die immunologische Barriere und die biologische Barrierefunktion der Schleimhäute.

Resultate: Die Polysaccharide erhöhten signifikant Occludin (ein Protein, das an der Bildung von Tight Junctions beteiligt ist und Zwischenräume zwischen Zellen, in diesem Fall Epithelzellen der Schleimhaut, abdichtet und somit vor dem Austrocknen schützt), NF-kB (ein Transkriptionsfaktor und bedeutsam bei der Immunantwort; wirkt entzündungsfördernd) und Immunglobulin A im Ileum.

Interleukin 2 (ein Zytokin, das Makrophagen aktiviert und bei Infektionen aktiviert wird), Interleukin 4 (Zytokin, das die Produktion von Th1-Zellen, Interferon, Makrophagen etc. bremst und entzündungshemmende Eigenschaften hat) und Interferon-gamma wurden erhöht. Diamin-Oxidase (DAO – ein Enzym, das Histamin und biogene Amine abbaut. Ein Mangel bewirkt eine Histamin-Intoleranz) wurde gesenkt. Die Ratten, die die Ganoderma-Polysaccharide erhielten, zeigten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Ganoderma eine deutlich höhere Vielfalt an Mikroorganismen im Darm.

Die Polysaccharide schienen zudem in der Lage zu sein, die Populationen von unerwünschten Firmicutes zu dezimieren und erwünschte Bacteroides zu fördern.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass die Polysaccharide von Ganoderma Mycelium in der Lage sind, Schäden in der Barrierefunktion der Darmschleimhäute zu beheben und zu regulieren.

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Einfluss auf Bauchspeicheldrüsenentzündung

Eine nur wenige Wochen vor der „Leaky-Gut-Studie“ veröffentlichte Ratten-Studie untersuchte den Einfluss von Ganoderma Polysacchariden auf eine chronisch verlaufende Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) und den Einfluss auf die Zusammensetzung der Darmflora: Effects of Ganoderma lucidum polysaccharides on chronic pancreatitis and intestinal microbiota in mice.

Die Gabe der Polysaccharide, so berichten die Autoren, verbesserte signifikant die Pankreatitis der Tiere durch die Senkung von Lipase, Interferon-gamma, TNF-alpha und durch eine signifikante Anhebung von SOD (Superoxid-Dismutase) und den gesamten anti-oxidativen Aktivitäten.

Des Weiteren zeigte sich, dass die Gabe der Polysaccharide zu einer deutlichen Veränderung von  Zusammensetzung und Vielfalt der Darmflora führte. Es kam zu einer relativen Zunahme von Firmicutes und einer Abnahme von Bacteroides Stämmen. Auf dem Gattungs-Level zeigte sich unter den Polysacchariden eine Zunahme von nützlichen Bakterien wie Milchsäurebakterien, Roseburia und Lachnospiraceae.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass die Polysaccharide von Ganoderma Mycelium ein mögliches therapeutisches Potential haben bei der Vorbeugung und Behandlung einer chronischen Pankreatitis, welches auf einer vorteilhaften Veränderung der Darmflora beruht.

Zwischenfazit: Diese beiden Arbeiten zeigen, dass  der Heilpilz hier Wirkungen zu haben scheint, die man sonst eher von einem Probiotikum erwartet. Besonders auffallend ist die Fähigkeit der Polysaccharide, die Zusammensetzung und Vielfalt der Darmflora zu verändern. Dabei kommt es zum Teil zu sogar gegenläufigen Effekten. Ob dies physiologische Anpassungen an die Bedürfnisse des Organismus im gegebenen Krankheitsstadium sind, ist nur zu vermuten. In beiden Fällen wurden von den Autoren Verbesserungen der jeweils untersuchten Störungen beobachtet.

Vom Krankenbett auf die Rennbahn

Heilpilze haben aber nicht nur was mit Krankheiten zu tun, die sie heilen oder verhüten. Einige der Heilpilze scheinen so gut zu funktionieren, dass sie selbst bei austrainierten Menschen noch zu einer Optimierung von Leistungen führen können. Dies ist für eine Reihe von Heilpilzen unter wissenschaftlicher Beobachtung an Tiermodellen demonstriert worden. Aber auch Rennpferde sind mit z.B. Cordyceps versorgt worden, was zu einer physischen Leistungssteigerung und zu einer verbesserten mentalen Leistungsbereitschaft führte.

Furore machte die chinesische Nationalmannschaft der Leichtathletinnen 1993. Die Frauenmannschaft brach damals 5 Weltrekorde im Langlauf bei dem nationalen Wettbewerb in Peking. Die Mannschaft geriet damals in den Verdacht, unzulässige Dopingmittel eingenommen zu haben. Der Trainer der Mannschaft jedoch erklärte, dass die Sportlerinnen auf seine Anweisung hin lediglich täglich Cordyceps einnahmen. Und wenn Sie in die Tabelle sehen, dann sieht man, was der bewirkt.

Die Angaben wurden allerdings weitestgehend angezweifelt und auf Dopingmaßnahmen zurückgeführt. Die Labortests der Wissenschaftler, die gezeigt hatten, dass Mäuse Leistungssteigerungen nach Einnahme von Heilpilzen verzeichneten, sind dagegen jedoch als abgesichert anzusehen und frei von Dopingversuchen. Das gleiche gilt auch für die Berichte von Rennpferden und deren Leistungssteigerung nach Cordyceps-Einnahme.

Achtung Heilpilze?!

Bei der Einnahme von Heilpilzen gibt es einige Hinweise zu berücksichtigen. Pilze sind potente Entgifter, was für unseren Organismus eine besonders erwünschte Eigenschaft ist. Aber sie entgiften nicht nur unseren Organismus, sondern saugen gierig schon zu „Lebzeiten“ Verunreinigungen in der Luft, im Boden und Wasser in sich auf. Damit könnte ein Heilpilz schon auf dem Ladentisch mit Schwermetallen und Giften aller Art vorbelastet sein, je nachdem wo er gezüchtet wird.

Optimal sind Züchtungen in einem „sterilen“ Treibhaus. Leider werden die meisten Pilze in China z.B. im Freiland gezüchtet und weisen damit schon einen bedingten Grad an Verunreinigungen auf. Pilzzuchten im Freiland in der Nähe von industriellen Anlagen sind in der Regel stark belastet, so dass ein Verzehr nicht zu empfehlen ist.

Es gibt immer wieder die Frage, was denn nun besser sei:

Extrakt oder frischer, ganzer Pilz?

Der frische Pilz ist bis zu einem gewissen Grad eine „Mogelpackung“, denn er enthält zwischen 75 und 92 Prozent Wasser. Dafür gibt es aber reichlich Ballaststoffe, die für die Darmflora als Präbiotika dienlich sind. Falls aber die Notwendigkeit vorliegt, die eigentlichen Wirksubstanzen konzentriert einzunehmen, dann empfiehlt sich ein Extrakt.

Denn die gleiche Menge an Wirkstoff über den ganzen Pilz aufzunehmen, überfordert den Magen. Extrakte werden in der Regel in einem Verhältnis von 1 zu 20 aus dem frischen Pilz gewonnen (20 kg frischer Pilz ergeben 1 kg Extrakt). Die Extraktionsverfahren benützen entweder heißes Wasser oder Äthanol. Nachteil dieser Extraktionsverfahren ist, dass das heiße Wasser nur die wasserlöslichen Bestandteile extrahiert, der Äthanol nur die fettlöslichen.

Es gibt mittlerweile auch Hersteller, die ihre Extrakte herstellen, indem sie nur das Wasser und die Ballaststoffe entfernen. Danach sind diese Extrakte ebenfalls in einem Verhältnis von 1 zu 20 konzentriert. Es mag schade um die Ballaststoffe sein, aber für therapeutische Zwecke sind sie weniger entscheidend. Hier kommt es auf hohe Wirkstoffkonzentrationen an, die man mit den ganzen Pilzen aufgrund der einzunehmenden Menge kaum erreichen kann.

Gibt es Nebenwirkungen?

Heilpilze sind nebenwirkungsarm. Überdosierungen gibt es nicht, so dass man gerade zu Beginn einer Pilzeinnahme höhere Dosen einnehmen kann und sollte, um möglichst rasch eine Sättigung des Organismus mit den Wirkstoffen des Pilzes zu erreichen. Die Einnahme ist optimal auf einen nüchternen Magen, da die Resorption der Wirkstoffe unbeeinträchtigt von anderen Nährstoffen ablaufen kann. Es kann anfänglich zu leichten Problemen kommen, da die Heilpilze rasch mit der Entgiftung von Gewebe beginnen.

Die schwächsten Gewebe bzw. Organe reagieren dann am deutlichsten. Diese Beobachtung wurde von der traditionellen chinesischen Medizin als ein diagnostisches Mittel angewandt, um das erkrankte Organ und seine Meridiane zu identifizieren. Heute wird dieser Effekt als „Scanningeffekt“ bezeichnet, der nach wenigen Stunden bis Tagen abgelaufen ist. Sollten die Scanningeffekte allerdings besonders unangenehm sein,dann empfiehlt es sich, die Anfangsdosis zu verringern (halbieren).

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 5.8.2023 umfassend ergänzt.

Beitragsbild: Fotolia.com – C. Siamphoto

 

Bildnachweis: fotolia.com – Elroi

Hanföl wird aus den Samen der Hanfpflanze gepresst und gilt als eines der wertvollsten Speiseöle.

Anders als das Harz der Hanfpflanze enthält der Samen keine erwähnenswerten Mengen an dem psychoaktiven THC (Tetrahydrocannabinol), das zur Gruppe der rund 60 Cannabinoide der Hanfpflanze zählt. Die meisten dieser sekundären Pflanzenstoffe wirken zwar auf das Nervensystem, allerdings nicht über den Weg derselben Rezeptoren wie THC. Daher erzeugen sie auch keinen Rausch und keine Sucht. Deswegen hat Hanföl also keinerlei „Drogen-Wirkung“.

Achtung! Der Unterschied: Hanföl und Haschischöl

Man darf deshalb Hanföl nicht mit Haschischöl verwechseln. Haschischöl wird nämlich aus dem Harz der Pflanze gewonnen und ist somit weniger ein Öl als ein Harzextrakt. Von diesem Haschichöl ist im folgenden Artikel nicht weiter die Rede, hier geht es nur um das völlig harmlose und sehr gesunde Hanföl für die Küche. . Zu unterscheiden sind Hanföl und Haschischöl auch von der dritten Variante: das Hanfextraktöl, das aus den Blüten der Hanfpflanze gewonnen wird.

Übrigens: Auch aus den Blättern der Hanfpflanze kann Öl gewonnen werden. Dieses zählt allerdings zu den ätherischen Ölen und ist nicht als Speiseöl gedacht.

Hanföl für Ihre Gesundheit

Hanföl ist in der Küche vielseitig einsetzbar und so gesund wie kein anderes Speiseöl.

Der unterschiedliche Geschmack, von kräuterartig bis nussig, ist bei Hanföl keine Seltenheit. Gekühlt und dunkel gelagert, kann es über mehrere Monate aufbewahrt werden. Zum Würzen von Speisen und Salaten sowie als Brotaufstrich ist es als Speiseöl sehr gut geeignet. Zum Dünsten und Dämpfen von Speisen kann es ebenfalls genutzt werden, denn bei diesen schonenden Garmethoden bleiben die essenziellen Fettsäuren weitgehend erhalten. Allerdings ist es zum Braten und Frittieren unbrauchbar, da bei hohen Temperaturen die Fettsäuren zerfallen.

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Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren

Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind es auch, die das Hanföl so wertvoll machen. Denn vor allem der hohe Anteil an essenziellen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist bemerkenswert. Das Verhältnis liegt beim Hanföl etwa bei 3:1 (Omega 6 : Omega 3), was genau dem Verhältnis entspricht, das für Menschen optimal ist (empfohlen wird 2:1 bis 5:1).

Besonders geschätzt sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Linolsäure, Alpha-Linolensäure und Gamma-Linolensäure. Die essenziellen Fettsäuren (also Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann, sondern über die Nahrung aufnehmen muss) machen Hanföl vor allem auch für Vegetarier und Veganer wertvoll: Sie können auf diese Weise ihren Bedarf an Omega-3- Fettsäuren decken, die sonst vor allem in tierischen Produkten wie Seefisch vorkommen.

Belastung mit Cadmium?

Die im Hanföl enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe tragen ebenfalls zu einer guten Gesundheit bei. Hanföl ist reich an Eisen, Magnesium und Kalzium, auch enthält es viel Mangan und Zink. Außerdem findet sich Vitamin E und Beta-Carotin (die Vorstufe des Vitamins A) in größerer Menge im Hanföl. Da in den Samen auf der anderen Seite aber auch recht hohe Mengen an Cadmium gemessen wurden, empfehlen Fachleute, es nicht übermäßig zu verwenden (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23088580).

Allerdings ist der Gehalt an Cadmium in dem Hanföl aber vor allem auf die Belastung des Bodens zurückzuführen. Da es in vielen Düngemitteln und Pestiziden enthalten ist, gelten biologisch angebaute Hanfpflanzen als weitaus weniger mit Cadmium und anderen Schwermetallen belastet.

Ich empfehle deshalb, Hanföl in Bio-Qualität zu kaufen, dann brauchen Sie sich auch über die Menge der Schwermetalle und anderer Rückstände keine Gedanken zu machen. Wer etwas Gutes für seine Gesundheit tun will, sollte einen bis zwei Esslöffel Hanföl pro Tag verzehren.

Hanföl in Medizin und Körperpflege

Nicht nur in der Küche ist Hanföl anwendbar. Das Öl bewährt sich auch immer mehr in der Medizin und in der Körperpflege. In verschiedenen Bereichen angewendet, erkennt man immer mehr Vorteile der Hanfpflanze.

Sowohl die äußere als auch die innere Anwendung ist möglich. Hanföl enthält entzündungshemmende Stoffe, kann zur Zellregeneration beitragen und die Gehirnfunktionen optimieren. Auch auf die Haut hat es vielseitige positive Wirkungen:

Hautpflege

Dank seiner vielen ungesättigten Fettsäuren verhilft Hanföl in Form von Seifen, Körpercremes, Shampoos und Duschgels der Haut zu Geschmeidigkeit und Gleitfähigkeit. Diese Fettsäuren lindern Probleme bei trockener Haut und kompensieren deren Alterungsprozess.

Nachweislich hilft Hanföl außerdem bei chronischen Hauterkrankungen, wie Neurodermitis oder Schuppenflechte (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16019622).

Zur Hautpflege wird das Hanföl äußerlich angewendet, entweder in Form der schon genannten Kosmetika oder einfach direkt auf den betroffenen Hautstellen. Massieren Sie das Öl dort einfach sanft ein. Auch als Badezusatz kann das Hanföl sehr hilfreich und wohltuend für die Haut sein. Und schließlich können Sie sich natürlich auch Kosmetika nach Ihren Bedürfnissen selbst herstellen.

Neben Hautproblemen gibt es weitere Indikationen für eine Einnahme von Hanföl, beziehungsweise besonders der ungesättigten Alpha- und Gamma-Linolenfettsäuren:

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewirken etwa fünf Teelöffel Hanföl eine Abnahme der erhöhten LDL- und Cholesterinblutwerte. Auch in Tierversuchen wurde die cholesterinsenkende Wirkung des Hanföls bestätigt (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18418423).

Herzinfarkt

Außerdem wird das Risiko auf plötzlichen Herztod nach einem Herzinfarkt rapide gesenkt. Gleichzeitig scheint Hanföl einer Ischämie (Minderdurchblutung eines Gewebes) vorzubeugen. Dies konnte bisher allerdings nur an Ratten gezeigt werden (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17122327).

Entzündungen

Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Fettsäuren des Hanföls können eine deutliche Reduktion der rheumatoiden Arthritis bewirken, ohne Nebenwirkungen hervorzurufen.

Prämenstruelle Symptome

Außerdem kann man damit auch prämenstruelle Symptome bei Frauen deutlich verbessern, weil es Hormonstörungen beseitigen hilft. Aus dem gleichen Grund ist es für Frauen in den Wechseljahren hilfreich: Es lindert viele der typischen Beschwerden, wenn es täglich eingenommen wird.

Hochwertiges Hanföl kaufen und lagern

Achten Sie beim Kauf von Hanföl unbedingt auf die Qualität: Damit die essenziellen ungesättigten Fettsäuren in dem Öl der Pflanze erhalten bleiben, müssen die Samen besonders schonend verarbeitet werden.

Beim Pressen in einer Ölmühle sollten Temperaturen von 60 °C nicht überschritten werden (Kaltpressung). Das Öl hat dann eine grün-gelbliche Farbe, was auf den Anteil an Chlorophyll und Carotinoiden hinweist. Waren die Temperaturen höher, so ist das Hanföl wesentlich dunkler. Dieses dunkle Öl hat dann viel von seinen gesundheitlichen Vorteilen (und seinem feinen Geschmack) eingebüßt.

Auch die Aufbewahrung ist wichtig: In dunkle Gläser abgefülltes Hanföl ist vor Sonneneinstrahlung geschützt. Dies ist ebenfalls wichtig, da auch das Licht die empfindlichen Doppelbindungen der Fettsäuren zerstören kann. Füllen Sie das Öl notfalls in eine dunkle Flasche um, wenn es nicht sowieso in einer solchen geliefert wird.

Hanfextraktöl hat wertvolle Cannabinoide

Im Gegensatz zum Hanföl aus den Samen beinhaltet das Hanfextraktöl aus den Blüten der Hanfpflanze fast das ganze Spektrum der Cannabinoide. Nur das Rausch und Sucht erzeugende THC ist nicht Bestandteil des Öles. Der für die medizinische Anwendung bedeutendste Wirkstoff ist das Cannabidiol (CBD). Auch CBD imitiert wie das THC Neurotransmitter, jedoch erfolgt die Wirkung auf andere Rezeptoren als das umstrittene Rauschmittel. Cannabidiol interagiert mit den CB2-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems (ECS), das von den im Körper produzierten Encannabinoiden gesteuert wird (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4604191/). CBD bindet auch an den Cannabinoid-Receptor GPR55 und lindert auf diese Weise Schmerzen.(https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21683763).

Manche Forscher gehen auch davon aus, dass CBD den Abbau der Anandamide verstärkt, die an der Schmerzwahrnehmung beteiligt sind. Es sind wohl diese Mechanismen, die die Beschwerden bei Arthrose sowohl bei innerlicher (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4851925/) als auch  bei äußerlicher Anwendung (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28885454) bessern. Die Reduzierung neuropathischer Schmerzzustände legen Tierversuche nahe und sind für den Menschen als wahrscheinlich anzusehen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28885454).

Hanfextraktöl kann mit seinem Gehalt an CBD auch die Nebenwirkungen der Chemotherapie bekämpfen. Die während der Krebsbehandlung auftretende Übelkeit verschwindet oder wird erträglicher (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK425767/). Sogar im psychiatrischen Bereich kommt der sekundäre Pflanzenstoff zum Einsatz. Indikation sind hier akute Schübe während einer schizophrenen Grunderkrankung. Manische Episoden und Halluzinationen können mit CBD behandelt werden (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22716160).

An dieser Stelle müssen auch mögliche Nebenwirkungen von CBD erwähnt werden, die zwar sehr selten sind, aber beachtet werden sollten. Manchmal treten Gereiztheit oder Letargie auf. Der Appetit kann erhöht oder vermindert sein. Interaktionen von CBD mit dem Hormonsystem können bei längerer Einnahme nicht ausgeschlossen werden. Gelegentlich wird eine geschwächte Körperabwehr durch den Verzehr von Hanfextraktöl erwähnt. Die Präparate eignen sich nicht für Schwangere und Kinder.

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Hafertee ist trotz seiner Heilmittelwirkung vielen kein Begriff. Dabei wurde er schon 100 v. Christus genutzt. Während aus den reifen Körnern des Hafers verschiedene gesunde Produkte hergestellt werden, kann man die grünen Gräser nämlich auch bestens als Tee zubereiten. Dazu müssen die Pflanzen bereits zur Blütezeit geerntet werden.

Entdeckt für die Stärkung der eigenen Gesundheit haben ihn die Chinesen, bei denen er noch immer aufgrund seiner Heilwirkung sehr beliebt ist. Es dauerte noch einige Jahre bis er auch in Europa an Bekanntheit gewann.

Die Tatsache, dass Hafer ein ausgesprochener Kraftspender ist, hat dieses Getreide auch schnell zu einem Heilmittel werden lassen.
Zur Anwendung kam Hafer in erster Linie als aufbauende Heilnahrung bei Krankheits- und Schwächezuständen.

Überliefert ist u.a. die Hafergrütze bei Darmkatarrh der Kinder. Neuerdings wird über einen cholesterinsenkenden Effekt der Haferkleie berichtet, was dieses Getreide für die cholesterinbewusste Ernährung interessant macht.

Mit der stärkenden Wirkung des Haferkorns ist das Spektrum der Heilwirkungen von Avena sativa (so die lateinische Bezeichnung) allerdings noch lange nicht erschöpft.

Das getrocknete Haferstroh galt stets als ideales Heilmittel bei Haut- und Rheumabeschwerden, vornehmlich als Badezusatz. Zudem setzte man es als harntreibendes Mittel innerlich ein. Die Wirkung auf die Haut lässt sich durch den recht hohen Kieselsäuregehalt der Haferpflanze erklären. Denn das in der Kieselsäure enthaltene Silizium hilft der Haut dabei, Feuchtigkeit zu binden. Gleichzeitig verbessert die Kieselsäure das Wachstum von Haaren und Fingernägeln.

Die „ausscheidende“ Wirkung kennt man heute noch beim „Grünen Hafertee“, der den Organismus von Stoffwechselendprodukten (der sog. “ Schlacke im Körper“) zu reinigen vermag. Der bekannte Pfarrer Kneipp hatte seinerzeit den grünen Hafertee als Heilmittel wiederentdeckt und ihn unter anderem zur Entwässerung des Körpers und zur Anregung der Verdauung eingesetzt.

Da grüner Hafertee die Ausscheidung von Harnsäure anregt, wird er unter anderem für Gichtpatienten empfohlen. Grüner Hafertee fördert noch dazu die Ausscheidung vieler anderer Stoffwechselabbauprodukte, indem er den Gesamtstoffwechsel anregt und die Entwässerung des Gewebes unterstützt.

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Hafertee wird zur Stärkung der Abwehrkräfte getrunken und unterstützt so auch beim Abnehmen.

Einen weiteren Vorteil stellt, wie oben bereits erwähnt, die Regulierung der Verdauung dar, da der Hafertee für einen regelmäßigen Stuhlgang sorgt. Ein weiterer Grund, Hafertee zu trinken, ist die „Durchspülung“ der Nieren. Bei der Vorbereitung bringt man 300 bis 450 ml Wasser zum Sieden und gibt einen Esslöffel des Teekrauts dazu.

Nach 20 Minuten leichtem Köcheln wird der Tee möglichst warm und ohne Zucker getrunken. Grüner Hafer ist reich an Mineralstoffen wie Kieselsäure, Eisen, Mangan oder Zink. Außerdem enthält die Pflanze Flavonoide, Saponine und Pektine. Während die Flavonoide antioxidative Eigenschaften aufweisen, gelten die Saponine als die harntreibenden Wirkstoffe des grünen Hafertees. Die Pektine hingegen sind Ballaststoffe, die die Darmperistaltik anregen und die Verdauung verbessern.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Hafertee nicht getrunken werden. Auch rate ich dazu, den stark entwässernden Tee bei Kindern unter zwölf Jahren nicht anzuwenden.

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In meinem Beitrag geht es vor allem um die gesundheitlichen Vorteile der Grünlippmuschel. Und wenn Sie nach Grünlippmuschelextrakt oder Konzentraten, Nahrungsergänzungsmitteln suchen, dann möchten Sie sich ein paar Erfahrungen dazu haben.

In diesem Beitrag berichte ich das so, wie ich das auch meinen Patienten in der Praxis raten würde – nur noch etwas ausführlicher. Beginnen wir zuerst einmal mit: Was ist die Grünlippmuschel eigentlich? Und wo kommt die her?

Vorkommen

Die Grünlippmuschel (lat. Perna canaliculus), wird an der Küste Neuseelands kultiviert. Die ausgewachsenen Tiere werden zwischen 10 und 25 cm lang. In riesigen Zuchtfarmen werden jedes Jahr bis zu 60 000 Tonnen der Grünlippmuscheln geerntet. Auf der ganzen Welt ist diese Muschelart als Delikatesse begehrt. Im Handel ist sie auch unter dem Namen „Neuseeländische Grünschalmuschel“ oder „Neuseeland-Miesmuschel“ erhältlich.

Circa 10 % der Jahresernte wird jedoch für pharmazeutische Zwecke konserviert. Nach der Gefriertrocknung wird das Grünlippmuschelkonzentrat meist in Kapseln oder Tabletten angeboten. Der wirksame Bestandteil ist das Glucosaminglykan. Dabei handelt es sich um langkettige Aminozuckerverbindungen, die die Fähigkeit besitzen sollen, die „Gelenkschmiere“ (= Synovialflüssigkeit, Synovia) aufzubauen.

Indikationen und Einsatzgebiete

Das Haupt-Einsatzgebiet von Präparaten der Grünlippmuschel ist darum die Behandlung von Gelenkerkrankungen.

Die meisten Beschwerden an den Gelenken entstehen nach gängiger Meinung der Schulmedizin durch Knorpelabbau, der schließlich zur Arthrose führen soll. Dazu kommt es nach Ansicht der Schulmedizin entweder durch krankhafte Veränderungen im Knochengerüst oder durch „altersbedingte Abnutzung“. Besonders „gewichtsbelastete“ Gelenke wie Knie oder Hüfte, sowie stark beanspruchte wie Hand- und Fingergelenke sind arthroseanfällig.

Im fortgeschrittenen Alter verliert der Körper die Fähigkeit, den Stoff Glucosamin, der für den Aufbau der Gelenkschmiere verantwortlich ist, selbst herzustellen. Glucosaminglykan kann diese Aufgabe teilweise übernehmen – so jedenfalls die Vorstellung.

Pharmazeutische Präparate aus der Grünlippmuschel werden deshalb meist von älteren Menschen eingenommen. Das kann vorbeugend geschehen, um Knorpel und Gelenke vor dem Abbau zu bewahren, oder zur Verbesserung bereits bestehender Beschwerden.

Allerdings werden die Produkte auch von Sportlern geschätzt. Vor allem Sportarten die hohe Anforderungen an die Ausdauer und damit an die Gelenke stellen, profitieren von zusätzlicher Glucosaminglykan-Einnahme, zum Beispiel in Form von Grünlippmuschelextrakt. Gerade Marathonläufer leiden oft unter Gelenkbeschwerden – was aus meiner Sicht aber überhaupt nicht sein muss! Aber das ist ein anderes Thema und hat was mit der Komponente Beweglichkeit zu tun…

Sogar Tiere können von Arthrose-ähnlichen Erkrankungen befallen werden. Bei stark beanspruchten Reitpferden und sogar bei Hunden und Hauskatzen lassen sich im Alter Abnutzungserscheinungen in den Gelenken feststellen. Genau wie beim Menschen können dabei große Schmerzen auftreten, welche die Lebensqualität des Tieres erheblich schmälern. Eine Behandlung mit Grünlippmuschelkonzentrat kann helfen.

Doch zurück zum Menschen: Im Folgenden habe ich für Sie einige Studien und Untersuchungen herausgesucht, die die Wirkung der Grünlippmuschel bestätigen.

Studien zur Wirksamkeit

Lyprinol bei Arthrose

Lyprinol ist ein Komplex aus 12 verschiedenen Omega-3-Fettsäuren, die nur in der Grünlippmuschel vorzukommen scheinen und die, wie alle anderen Omega-3-Fettsäuren auch, starke anti-entzündliche Wirkung haben sollen. Die vorliegende Studie aus dem Jahr 2009 untersuchte die klinische Wirksamkeit und Sicherheit von Lyprinol bei Patienten mit Osteoarthritis (Gelenkverschleiß, Gelenkarthrose).

Clinical efficacy and safety of Lyprinol, a patented extract from New Zealand green-lipped mussel (Perna Canaliculus) in patients with osteoarthritis of the hip and knee: a multicenter 2-month clinical trial. Cho et al., Yonsei Medical Clinic, Seoul, Korea.

Osteoarthritis ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die oft im höheren Lebensalter auftritt. Da bei Gelenkproblemen meist eine Entzündung zu Grunde liegt, ist es von Interesse, in wie weit die Gabe von Grünlippmuschelextrakt oder einzelnen aktiven Komponenten daraus auf diese Entzündungen Einfluss nimmt.

Bei der obigen Studie wurden 60 Patienten mit Osteoarthritis des Knies und der Hüfte und den entsprechenden Symptomen in die Studie aufgenommen. Sie erhielten täglich zweimal 2 Kapseln mit Lyprinol. Nach 4 und 8 Wochen Behandlung mit Lyprinol wurden folgende Parameter analysiert: Visuelle Analogskala, Lequesne Funktions-Index, allgemeine Beurteilung durch die Patienten, allgemeine Einschätzung durch die behandelnden Ärzte und das Aufkommen von Nebenwirkungen.

Als Resultat wurde beobachtet, dass die Behandlung mit Lyprinol die Zeichen und Symptome der Osteoarthritis signifikant verbesserte. Dies betraf alle erhobenen Parameter. Nach 4 Wochen Behandlung erfuhren 53 Prozent und nach 8 Wochen 80 Prozent der Patienten eine gute Besserung der Schmerzen und auch eine Verbesserung der Gelenkfunktion. Es wurden keine Nebenwirkungen während der gesamten Verlaufszeit der Studie festgestellt.

Die Forscher schlossen aus ihren Beobachtungen, dass Lyprinol sehr effektiv ist, und sich als eine sehr vielversprechende entzündungshemmende Substanz erweist, die in der Lage ist, die Symptome einer Osteoarthritis ohne Nebenwirkungen zu mildern.

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Omega 3 Fettsäuren und Grünlippmuscheln

Eine andere wissenschaftliche Untersuchung aus dem Jahr 2007 nahm sich einmal die Omega-3-Fettsäuren der Grünlippmuschel vor und untersuchte deren biochemische Beschaffenheit:

Novel anti-inflammatory omega-3 PUFAs from the New Zealand green-lipped mussel, Perna canaliculus. Treschow et al.: Natural Products Research Group, School of Medical Sciences, RMIT University, Bundoora, Australia.

Die Wissenschaftler stellten in der Grünlippmuschel eine ganze Reihe von neuen, verschiedenen Omega-3-Fettsäuren fest, die sie PUFA nannten, was für “polyunsaturated fatty acids” steht. Desweiteren stellten sie fest, dass diese Omega-3-PUFA eine beträchtliche entzündungshemmende Wirksamkeit mit sich brachten. Mit verschiedenen Reinigungs- und Extraktionsverfahren stellten sie einen Extrakt dieser Omega-3-Fettsäuren her und identifizierten die einzelnen Komponenten. Der Hauptbestandteil der PUFAs war ein naher Verwandter der Arachidonsäure. Alle Komponenten zeigten in vitro eine signifikante Hemmung der Lipoxygenase, was der Wirksamkeit von NSAR (nichtsteroidales Antirheumatikum, sprich: Schmerzmittel) entspricht. Vorteil der Muschel-Omega-3-Fettsäuren ist, dass sie keine negativen Wirkungen im Magen-Darm-Trakt erzeugen, die sonst von den pharmazeutisch erstellten Präparaten als Hauptnebenwirkung bekannt sind.

Eine noch frühere Studie zur Grünlippmuschel, hatte Teile dieser Ergebnisse bereits im Jahr 2000 formuliert:

Antientzündliche Effekte

Anti-inflammatory effects of a stabilized lipid extract of Perna canaliculus (Lyprinol). Halpern GM. University of California, USA.

Die Wissenschaftler hielten fest, dass Lyprinol ein lipidreicher Extrakt aus Grünlippmuscheln ist, der ausgezeichnete entzündungshemmende Wirkung in Tieren und Menschen aufweist.

Die von den Forschern mit Lyprinol behandelten Ratten zeigten nach Provokationstests keine Merkmale von Polyarthritis oder autoimmun bedingter Arthritis. Die dabei eingesetzten Dosierungen waren deutlich unter denen von NSAR und 200-mal geringer als die anderer Samen- oder Fischöle. Die entzündungshemmende Wirkung beruhte weitestgehend auf Omega-3-Fettsäuren (PUFAs) und natürlichen Antioxidantien, z.B. Carotinoiden. Bemerkenswert war die Feststellung der Wissenschaftler, dass im Gegensatz zu NSAR das Lyprinol keine “gastro-toxische” Wirkung in von Krankheit gestressten Ratten zeigte, selbst bei einer so hohen Dosierung von 300 mg/kg oral.

Sie schlossen, dass klinische Studien, kontrollierte oder randomisierte, einen signifikanten entzündungshemmenden Effekt bei Patienten mit Osteoarthritis, rheumatischer Arthritis, Asthma und anderen entzündlichen Erkrankungen gezeigt haben.

Lyprinol ist eine wiederherstellbare, stabile Quelle von bioaktiven Lipiden, die eine deutlich größere Wirksamkeit besitzen als Pflanzen- und Fischöle, die augenblicklich (2000) als Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz kommen, um entzündungsbedingte Symptome zu bekämpfen.

War in der Studie eben von Asthma die Rede?

Grünlippmuschel gegen Asthma

War das ein Druckfehler oder steckt da mehr hinter? Sollte es tatsächlich Hinweise geben, die einen günstigen Einfluss der Grünlippmuschel bei Asthma zeigen?

Hier eine Studie aus dem Jahr 2002:

Treatment of asthma with lipid extract of New Zealand green-lipped mussel: a randomised clinical trial. Emelyanov et al. Hospital Therapeutic Clinic, Pavlov Medical University, St-Petersburg. Russia.

Asthma ist eine chronische Entzündung der Schleimhäute der Atemwege, die teilweise durch Leukotriene und andere Lipidmediatoren verursacht wird. Experimentelle Studien haben gezeigt, dass ein Lipidextrakt der Grünlippmuschel effektiv Lipoxygenase und Cyclooxygenase blockiert. Diese Enzyme sind verantwortlich für die Produktion von entzündungsfördernden Prostaglandinen etc.

Das Ziel der Studie war, eine Reihe von Parametern zu bestimmen, wie Symptome, maximale Ausatmungsgeschwindigkeit und den Wasserstoff-Peroxid-Gehalt der ausgeatmeten Luft als Gradmesser für die Atemwegsentzündung. Die Studie war eine randomisierte, doppelblinde, Plazebo-kontrollierte Studie mit 46 Patienten mit allergischem Asthma, das nicht mit Steroiden vorbehandelt war. Diese Patienten erhielten 2 Kapseln Lyprinol oder Plazebo zweimal täglich über den Zeitraum von 8 Wochen. Jede Kapsel Lyprinol enthielt 50 mg mit Omega-3-Fettsäuren PUFAs und 100 mg Olivenöl. Die Plazebo-Kapseln dagegen enthielten „nur“ 150 mg Olivenöl.

Als Ergebnis zeigten sich in der Verum-Gruppe eine signifikante Abnahme von Lungenpfeifen während des Tages, eine Abnahme von Wasserstoff-Peroxid in der ausgeatmeten Luft und ein Anstieg der maximalen Ausatmungsgeschwindigkeit am Morgen. Die Unterschiede zur Plazebo-Gruppe waren statistisch signifikant. Von daher schlossen die Autoren, dass der Lipidextrakt der Grünlippmuschel eine Reihe von vorteilhaften Eigenschaften bei Patienten besitzt, die an atopischen Asthma leiden.

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Neuere Studien

In den Jahren 2013 bis 2016 sind eine Reihe weiterer wissenschaftlicher Arbeiten zur Grünlippmuschel und ihren biologisch aktiven Substanzen veröffentlicht worden. Die meisten dieser Arbeiten beziehen sich jedoch auf Fragestellungen, die die Zucht dieser Muscheln betreffen. Nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Arbeiten bezieht sich auf gesundheitsfördernde Aspekte. Dafür sind diese umso interessanter:

Muskelschädigungen, Muskelschmerz und Entzündungen

Perna canaliculus (Green-Lipped Mussel): Bioactive Components and Therapeutic Evaluation for Chronic Health Conditions.

Diese Veröffentlichung ist mehr eine Übersichtsarbeit. Es wird eingangs darauf hingewiesen, dass es bereits eine Reihe von Veröffentlichungen zur Grünlippmuschel gibt, mit Datenmaterial von Tierstudien und Studien am Menschen. Dann folgt der fast obligatorische Vermerk, dass aber die klinische Forschung zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen ist. Verweise auf diese sich widersprechenden klinischen Arbeiten gibt es nicht – zumindest nicht im Abstract.

Interessant ist aber die Beobachtung, dass in vitro Daten eine starke entzündungshemmende Wirkung der Muschel gezeigt haben, die dann in einem offensichtlich klinischen Zusammenhang mit entzündungshemmenden Medikamenten vom Typ NSAID (Aspirin etc.) die Schleimhäute des Gastrointestinaltrakts vor den Nebenwirkungen dieser NSAIDs hat schützen können. Ich würde hier sofort fragen, ob nicht vielleicht die NSAIDs überflüssig sind, da die Muschel nachgewiesenermaßen auch entzündungshemmende Eigenschaften hat!

Die Autoren vermuten, dass die entzündungshemmende Wirkung der Muschel auf einer Lipidfraktion beruht. Aber auch in der Muschel gefundene Anteile an Proteinen und Peptiden zeigten anti-mikrobielle, entzündungshemmende, anti-oxidative, bioadhäsive und anti-hypertensive Eigenschaften. Weiter vermuten die Autoren, dass der Verzehr der Muschel einen positiven Einfluss auf die Darmflora haben muss. Über diesen Einfluss kommt es zu einer Verbesserung der Entzündungsprozesse bei rheumatischer Arthritis und Arthrose und Entzündungsprozesse im Gastrointestinaltrakt.

The effects PCSO-524®, a patented marine oil lipid and omega-3 PUFA blend derived from the New Zealand green lipped mussel (Perna canaliculus), on indirect markers of muscle damage and inflammation after muscle damaging exercise in untrained men: a randomized, placebo controlled trial.

Diese Arbeit benutzte zwei Bestandteile der Grünlippmuschel: Ein Lipidöl und Omega-3-Fettsäuren aus der Muschel. Untersucht wurden Zeichen von Muskelschädigungen nach Stresstests und Entzündungsprozessen bei untrainierten Männern.

Insgesamt nahmen 32 untrainierte Männer teil, die zufallsbedingt entweder 1200 mg Muschelöl täglich oder Placebo einnahmen für die Dauer von 26 Tagen bevor der Stresstest durchgeführt wurde.

Nach dem Stresstest wurde die Gabe von Verum und Placebo weitere 96 Stunden fortgeführt. Eine Reihe von Markern wurde im Blut gemessen, die auf Muskelschäden hinwiesen. Gleiches galt für Marker, die auf Entzündungsprozesse deuteten. Weiter wurden funktionale Werte für Muskelschäden gemessen, wie DOMS (delayed onset muscle soreness – verzögertes Einsetzen von Muskelschmerzen), Druckschmerzgrenze, ROM etc.
Resultate: Im Vergleich zu Placebo dämpfte die Gabe von Grünlippmuschel-Öl die Marker für Muskelschädigungen, Muskelschmerz und Entzündungen signifikant. Die Unterschiede waren zum Teil bereits nach 2 Stunden, spätestens aber nach 24 Stunden signifikant ausgeprägt. Die funktionellen Werte zeigten signifikante Unterschiede 72 bis 96 Stunden nach den Stresstests. Die Schmerzmarker waren 24 Stunden nach den Stresstests deutlich geringer in der Verumgruppe.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass die Gabe von Muschel-Öl und deren Omega-3-Fettsäuren ein brauchbares Mittel gegen Muskelschäden und Entzündungsprozesse ist, die durch eine Überbeanspruchung der Muskulatur hervorgerufen werden.

Grünlippmuschel oder Fischöl? Was ist besser?

Eine Studie aus dem Jahr 2013 untersuchte einen Grünlippmuschel-Lipid-Extrakt mit hohem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren bei Patienten, die an einer Arthrose litten.

Untersucht wurde die Wirkung auf die Milderung von Schmerzen im Vergleich zu Fischöl, dem ebenfalls nachgesagt wird, reich an Omega-3-Fettsäuren zu sein. Außerdem wurden Lebensqualität und Sicherheit von Grünlippmuschel-Öl-Extrakt und Fischöl beurteilt.

Es zeigte sich, dass der Muschel-Öl-Extrakt deutlich bessere Wirkungen auf die Schmerzen hatte als das Fischöl.  Die Schmerzsymptomatik ließ zu 89 Prozent nach und 91 Prozent der Teilnehmer berichtete von einer Verbesserung der Lebensqualität. Die Teilnehmer mit Fischöl berichteten häufiger von weniger ausgeprägten Verbesserungen in der Behandlung und einem höheren Maß an körperlichen Beschwerden während des Studienverlaufs.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass Grünlippmuschel als Öl-Extrakt eine empfehlenswerte Alternative bei der Behandlung von Arthrose zu sein scheint.
Mein Fazit hier: Die Studie bringt zwar interessante Ergebnisse. Aber in den Augen der Schulmedizin und zum Teil auch der ernstzunehmenden wissenschaftlichen Diskussion fehlen hier eine Reihe von Dingen, die die Studie aussagekräftig machen. Es gibt zum Beispiel keine Angaben über die Zahl der Teilnehmer und Studiendauer. Es gibt keine Dosierungsangaben und keine Placebokontrolle.

Eine Einsicht in die Originalarbeit zeigt, dass hier nur 50 Patienten (44 Frauen und 6 Männer) aufgenommen wurden. Davon erhielten 25 Grünlippmuschel-Extrakt und 25 Fischöl, von denen aber nur 22 die Studie beendeten. Zwei Patienten schieden hier aus wegen gastrointestinaler Nebenwirkungen und sich erhöhendem Blutdruck. Ein Patient schied aus persönlichen Gründen aus. Wir erfahren hier auch, dass die Studiendauer 12 Wochen betrug und die Teilnehmer 1200 mg Grünlippmuschel-Extrakt täglich erhielten. Fischöl wurde 150 mg pro Tag für die entsprechenden Teilnehmer dosiert.

Es ist unter diesen Umständen schwierig, eine blinde Studie durchzuführen, bei der weder behandelnde Ärzte oder Patienten wissen, ob sie jetzt Muschel- oder Fischöl erhalten. Auch die Zahl der Teilnehmer liegt mit 50 eher im suboptimalen Bereich. Eine Placebogruppe hätte die Aussagekraft dieser Studie signifikant erhöht.

Was aber interessant bleibt, trotz der Einschränkungen, ist, dass der Vergleich zwischen Muschel-Extrakt und Fischöl einen offensichtlich großen Unterschied zu Tage gefördert hat.
Worauf dieser beruhen mag, darüber kann man an dieser Stelle nur spekulieren.

Aber wenn man bedenkt, dass Fischöl heutzutage nicht unproblematisch ist, dann könnten diese Unterschiede auf möglichen Kontaminierungen beruhen, die ich in Fischöl Kapseln – Das „Wundermittel“ birgt Risiken beschrieben habe. Aber auch hier bewegen wir uns im Bereich von Spekulationen.

Fazit

Alte und neue Studien zur Grünlippmuschel und seinen biologisch aktiven Bestandteilen zeigen in erster Linie eine sehr potente entzündungshemmende Wirkung, die bei einer Reihe von Erkrankungen gute Wirkung gezeigt hat, vor allem solchen, wo Entzündungsprozesse im Vordergrund der jeweiligen Erkrankung stehen.

Es wäre mehr als spannend, wenn sich jemand einmal die Mühe machen würde, Grünlippmuschel-Extrakt mit nichtsteroidalen Antirheumatika direkt in ihrer entzündungshemmenden Wirkung und auch Nebenwirkungen zu vergleichen.

Aber ich denke, dass das Interesse an einem solchen Vergleich bestenfalls gering ist, da hier unter Umständen nicht die gewünschten Ergebnisse und schlechter produziert werden würden. Denn es sieht so aus, dass die Grünlippmuschel in Sachen Wirkung nicht hinter den nichtsteroidalen Antirheumatika zurücksteht, und dass bei einem deutlich geringeren Grad an Nebenwirkungen.

verwandte Themen: Chondroitinsulfat – MSM Methylsulfonylmethan

Wie „wissenschaftliche Studien“ generell zustande kommen und ob die Schulmedizin eine exakte Wissenschaft ist, diskutiere ich ausführlich im Report: Unsere Schulmedizin – Die einzig wahre Wissenschaft?

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Abb1: getrocknete Goji Beeren. Die Goji-Beere wird bereits seit 2000 Jahren aufgrund ihres Geschmacks und ihrer besonderen Heilkräfte regelrecht vergöttert. Ich biete meinen Kindern diese Berren (zusammen mit Mandeln) als „Naschis“ an. Eine ideale Alternative zu den „schädlichen“ Süßigkeiten.

Goji-Beeren (der Gattung Lycium barbarum) sind kleine, rote Beeren, die ihren Ursprung in Zentralasien haben und als die nährstoffreichsten Früchte der Welt bezeichnet werden.

Sie enthalten hohe Konzentrationen an Vitaminen, Mineralstoffen, Eiweißen und essenziellen Fettsäuren.

Hierzulande sind sie unter dem Namen Gemeiner Bocksdorn, Hexenzwirn,Teufelszwirn oder Chinesische Wolfsbeere bekannt. Bei uns wird der sommergrüne Strauch teilweise als Ziergewächs angepflanzt und ist vor allem im Osten Deutschlands oft verwildert an Zäunen und Mauern anzutreffen.

Die Beeren gibt es heute in verschiedenen Sorten. Darunter sind Rassen, die süße Früchte hervorbringen, deren Zuckergehalt allerdings nicht an den von gezüchteten Erdbeeren heranreicht. Auch eher sauer schmeckende Beeren kommen vor. Neben den genetischen Besonderheiten beeinflussen auch das Klima und die Bodenverhältnisse den Geschmack.

Je sonniger der Standort, umso süßer sind die Früchte, wohingegen ein saurer Boden oder Wassermangel die Pflanzen zur Bildung von Bitterstoffen anregt. Herbe Goji-Beeren können die meisten Menschen dann nur noch als Mischung mit anderen Früchten genießen.

Wegen der „Heilkräfte“ der Goji-Beeren sollen beispielsweise die Hunzas (ein Volk, das den Himalaya bewohnt) jährlich Feiertage zu Ehren dieser Beere abhalten. Sie wird als Frucht der Langlebigkeit bezeichnet; Und die Hunzas sollen im Schnitt ja ungefähr 100 Jahre alt werden.

Die Chinesen verspeisen die Beeren traditionell bei hohem Blutdruck, bei Augenbeschwerden und Diabetes. Außerdem wird der Heilpflanzen in China nachgesagt, das Immunsystem zu stärken und Krebs vorzubeugen, beziehungsweise entgegenzuwirken. Andere Völker wiederum behaupten, dass die Goji-Frucht dem Menschen bei regelmäßigem Verzehr Kraft, Schönheit, Ausdauer und Gesundheit verleiht.

Aufgrund dieser Beschreibungen neigen viele Menschen dazu, die Eigenschaften der Goji-Beere als Mythos abzustempeln. Jedoch beweisen sowohl neuere als auch ältere wissenschaftliche Studien, dass die Beschreibungen der Kräfte, die diese Beere angeblich auszeichnen sollen, nicht so weit hergeholt sind.

Inhaltsstoffe, Wirkung und Studienlage

Goji-Beeren enthalten eine hohe Menge an Vitaminen wie zum Beispiel Vitamin CVitamin AVitamin B1 und Vitamin B2. Desweiteren weisen sie einen hohen Mineralgehalt auf. Dazu gehören u.a. Eisen, Kupfer, MagnesiumKalziumNatriumKalium, Nickel und Chrom. Ebenfalls zu erwähnen ist der hohe Anteil an lebenswichtigen Aminosäuren. Wissenschaftler gelangten bei der Untersuchung der Goji-Beere zu dem Ergebnis, dass diese einen sehr hohen Anteil an Antioxidantien besitzt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15742346).

Antioxidantien sind nachweislich ein guter Schutz gegen die sogenannten „Freien Radikale“ (chemische Oxidationsmittel), welche die Hauptursache für menschliches Altern und für die Veränderung oder Zerstörung gesunder Körperzellen darstellen. Auch scheinen die Goji-Beeren die Haut – unter anderem aufgrund der antioxidativen Eigenschaften – vor UV-Strahlung zu schützen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20354657). Dies wurde allerdings bisher nur in Mäuseversuchen bestätigt.

Auch die menschlichen Nervenzellen der Netzhaut erhalten, laut einer Studie aus China, einen guten Schutz durch den Extrakt von Goji-Beeren (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23141579).

Zu den gleichen Ergebnissen kommt eine andere Forschergruppe, die in Versuchen mit Ratten feststellte, dass Goji die Nervenfasern bei Grünem Star vor der Zerstörung schützen kann (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17045262).

Da Goji-Beeren außerdem reich an Zeaxanthin und Lutein sind, schützen sie das menschliche Auge gleich auf mehrfache Weise (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15705234): Denn die organischen Farbstoffe, die als Pigmente im Gelben Fleck der Netzhaut benötigt werden, schützen das Auge zusätzlich vor einer zu hohen Lichteinstrahlung. Diese Wirkung kann auch der Makuladegeneration vorbeugen, weswegen Menschen über 60 die Pigmente aufnehmen sollten.

Ebenfalls wird auch von westlichen Wissenschaftlern angenommen, dass Lycium barbarum das Immunsystem stärkt und bei der Bekämpfung von Tumoren hilft (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15099534).

Überhaupt gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass die in den Beeren enthaltenen Polysaccharide bei der Krebstherapie helfen können (unter anderem https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19735167).

Weitere Studien belegen, dass die Goji-Beere eine starke „Anti Aging“-Wirkung auf den menschlichen Körper hat und die Haut vor dem Altern bewahrt (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15693720).

Der Goji-Beere wird auch eine entzündungsehemmend Eigenschaft nachgesagt sowie eine förderliche Wirkung auf den Muskelaufbau. Im Gegenzug sollen die Inhaltsstoffe die Fettverbrennung steigern. Zudem können einige Verbindungen aus dem Sekundärstoffwechsel der Pflanze Nahrungsfette binden, die dann einfach ausgeschieden werden. Daher sollen Goji-Beeren auch beim Abnehmen helfen.

Diese Effekte tragen auch zur Regulation der Blutfette einschließlich des Cholesterins bei und die Arteriosklerose im Zaum gehalten. Daneben sollen einige Wirkstoffe der Goji-Beere die Fließeigenschaften des Blutes verbessern. Auch die Verdauung und der Schlaf werden optimiert und die körperliche Kondition gesteigert.

Aus diesen Gründen kann die Goji-Frucht tatsächlich (in gewisser Wiese) als Wundermittel der Natur bezeichnet werden.

Die Verwendung der Goji-Beeren

Verwendung findet die Beere hauptsächlich getrocknet in Müsli oder Salaten. Der Verzehr der Beere in Form von Goji-Saft, Goji-Tee, Goji-Schokolade oder Goji-Extrakt ist mittlerweile ebenfalls angesagt.

In konzentrierten Goji-Säften und den Trockenfrüchten ist der Wirkstoffgehalt höher als in Frischware. Dies muss im Hinblick auf kleine Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen oder Durchfall berücksichtigt werden. Ursache ist dann zu viel Eisen und Vitamin C.

Etwa 50 Gramm getrocknete Beeren oder höchstens ein Glas Konzentrat sind dann das Maximum pro Tag. Die frischen Beeren können dagegen in beliebigen Mengen verzehrt werden. Mit einer diuretischen Wirkung muss dann allerdings gerechnet werden, die aber nicht bedenklich ist – sofern genug Wasser getrunken wird.

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) verwendet die getrockneten Goji-Beeren vornehmlich als Wein, Absud oder als Tinktur. In Asien werden die trockenen Früchte aber auch beim Kochen eingesetzt und, wenn es sich um süße Varianten handelt, roh gegessen. Die jungen Blätter des Nachtschattengewächses können wie Gemüse zubereitet werden.

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Riskante Inhaltsstoffe?

Doch stehen Nachtschattengewächse schnell unter einem General-Verdacht: Enthalten Goji-Beeren toxische Alkaloide wie die Tollkirsche, das Bilsenkraut oder der Stechapfel?

In diesen verwandten Arten kommen die Alkaloide Scopolamin und Atropin vor. Diese Stoffe sind als psychotrope Drogen bekannt und können sogar zum Tod durch Herzstillstand führen.

Ob solche Gifte in den roten Beeren enthalten sind, wollte der Lebensmittelchemiker Udo Pollmer wissen. Seine Untersuchungen ergaben, dass Scopolamin und Atropin tatsächlich in den Früchten der Heilpflanze nachweisbar sind. Doch sind die Konzentrationen so gering, dass ein Gesundheits-Risiko nicht zu erwarten ist.

Frühere Berichte über hohe Atropin-Gehalte in Goji-Beeren gehen nach Ansicht Pollmers auf Verwechslungen zurück. Offenbar werden rote Beeren anderer Pflanzen als Goji gehandelt, wodurch sich für den Verbraucher ein Problem ergibt. Er muss absolut sicher sein, die richtigen Früchte zu erhalten. Und dazu muss er sie erkennen können oder dem Händler vertrauen.

Nun gedeiht der Gemeine Bocksdorn auch in unseren Breiten und kann daher im Garten angepflanzt werden. Im Fachhandel für Ziergewächse ist das Nachtschattengewächs kein ungewöhnliches Angebot mehr. Doch die stark wuchernde Pflanze macht viel Arbeit und wird von Naturschützern als Problem gesehen. In Biotopen verdrängt der Gemeine Bocksdorn andere Kräuter und ist schwer auszumerzen.

Pollmer berichtete über seine Untersuchungen im April 2016 im Deutschlandradio Kultur.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Bestandteile der Goji Beere vertragen sich nach neueren Erkenntnissen nicht mit bestimmten Arzneimitteln. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte berichtet über Fälle, bei denen es zu Blutungen bei Patienten kam, die bestimmte Gerinnungshemmer (Cumarin-Antikoagulantin wie z.B. Marcumar) einnahmen. Bereits drei bis vier Tassen Goji Tee oder zum Beispiel 30ml Gojisaft konnten bei mit Cumarin behandelten Patienten schwere Blutungen auslösen. Warum das so ist, ist noch nicht bekannt. Wenn Sie also Cumarin-Antikoagulantien wie zum Beispiel Marcumar einnehmen, sollten Sie mit Goji-Produkten extrem vorsichtig sein.

Belastung mit Pestiziden

Mittel die ein so breites Wirkungsspektrum wie Goji aufweisen werden (wie immer) rasch als „Mittel gegen Alles“ angepriesen. Der Anbau der Pflanze wird kommerzialisiert, was auch fast immer den Einsatz von Herbiziden und Pestiziden zur Folge hat. So ist es nicht verwunderlich, dass 13 von 14 Proben konventionell angebauter Goji-Produkte vom CVUA wegen Überschreitung der zulässigen Höchstmenge von Pestiziden beanstandet wurde.

Vorsicht bei Allergien

Menschen mit einer Lebensmittel-Allergie sollten beachten, dass es zu Kreuz-Reaktionen kommen kann. Einige Antigene der Goji-Beere sind denen einiger anderer Lebensmittel sehr ähnlich. Wer auf diese Obst- und Gemüsesorten allergisch reagiert, sollte vorsichtig sein: Kiwis, Pfirsiche, Tomaten und Nüsse. Allergien gegen Traubenkrautpollen (Ambrosia) und gegen Latex bedeuten ebenfalls ein erhöhtes Risiko, auch gegen Goji-Beeren allergisch zu sein.

Goji-Beeren selbst anbauen

Die robuste Wolfsbeere ist absolut winterhart und gedeiht auch in unseren Breiten prächtig. Allerdings vertragen die Pflanzen keine stauende Nässe. Dagegen lieben sie viel Wärme und Sonne. Im April oder Mai gräbt der Goji-Liebhaber ein 30 cm tiefes Loch, in das er die Stauden pflanzt, nicht ohne eine gute Portion Kompost als Starthilfe hineinzugeben. Eine Wurzelsperre verhindert eine allzu üppige Ausbreitung im Garten.

Die Ernte kann mit einigen Schnitt-Techniken gesteigert werden. Jede Pflanze sollte höchstens sieben Zweige behalten, am besten die stärksten, während die übrigen abgeknipst werden. Alle verbleibenden Zweige dürfen nur bis zu einer Länge von 60 cm auswachsen. Dafür werden sie zweimal in der Wachstumsperiode entsprechend geschnitten.

Von August bis Oktober ist Erntezeit. Gepflückt werden sollten die Beeren aber nicht zu voreilig, sonst können sich die Vital- und Wirkstoffe nicht ausreichend bilden. Die Früchte können auch ruhig an der Strauch trocknen. Eine Alternative zu dieser einfachen Konservierungs-Technik ist die Wärmebehandlung bei 50° C im Backofen. Einfrieren oder Saft aus den Beeren pressen geht auch.

Bleibt nur noch die Frage, welche Sorte zum persönlichen Geschmack am besten passt. wer die Beeren frisch genießen möchte, kultiviert beispielsweise die Zuchtrassen „Big & Sweet“, „Sweet Lifeberry“ oder „So Sweet“, die durch eine angenehme Süße ausgezeichnet sind. Die Sorte „Chinense“ ist besser für die Liebhaber von säuerlichen Früchten geeignet. Wer eine besonders unkomplizierte Kultivierung wünscht, pflanzt „Turgidus“ oder „L22“, die auf starke Resistenz gegen Pflanzenschädlinge gezüchtet worden sind.

Fazit

Für die Goji-Beere liegen eine ganze Reihe überzeugender Belege und Studien vor, die diese Frucht in den Bereich der „Superfrüchte“ heben. Trotz der Hinweise aus den Studien (die bereits vorliegen), wird die Goji-Beere von einigen Medizinern und Pharmakologen als Quacksalberei verurteilt.

Aber das ist (und war) bei zahlreichen anderen Pflanzen, Früchten und Pilzen oft ebenfalls so. Ich persönlich halte die Gojibeere für hilfreich, aber keinesfalls für das „Supermittel“; hier gehen einigen Vermarktern mit entsprechenden Werbeversprechen tatsächlich die Gäule durch. Patienten die Blut-Gerinnungshemmer einnehmen, sollten sich unbedingt vorher therapeutischen Rat holen, wenn sie diese Früchte essen möchten.

Angesichts der Pestizidbelastung der Beeren sind zahlreiche Vermarkter dazu übergegangen ihre Produkte als „schadstoffkontrolliert“, „unbehandelt“ oder in „Bio-Qualität“ anzupreisen. Inwieweit dies auch wirklich zutrifft, ist schwierig zu prüfen.

Wer sich für Goji-Beeren interessiert sollte zudem darauf achten, keine Fälschung zu kaufen: Nur die Lycium barbarum Beeren, bzw. deren Zuchtrassen sind die „echten“ mit den oben beschriebenen gesundheitlichen Vorteilen. Auch vor dem Kauf ganz anderer Beeren als den deklarierten sollte sich der Verbraucher ebenfalls hüten.

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Glucosamin (als bio-aktive Form: Glucosaminsulfat) und Hyaluronsäure gehören zu den Chondroprotektiva – Substanzen, die geeignet sind, verschlissenen Knorpel bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose zu schützen und den Verschleiß zu verlangsamen bzw. aufzuhalten.

Ob sie auch imstande sind, verschlissene Knorpel gänzlich neu aufzubauen, ist bisher noch nicht eindeutig belegt. Glucosamin (Glucosaminsulfat) gilt als wirksamste und gleichzeitig unbedenklichste Hauptsubstanz bei Behandlung von Arthrose-Symptomen.

Bei Glucosamin handelt es sich um einen Mukopolysaccharid, einen Aminozucker, lebenswichtiger Baustein nicht nur für Knorpel, Bänder, Sehnen und Knochen, sondern für Bindegewebe, Arterienwand und Haut.

Auch Chondroitin ist eine molekulare Zuckerverbindung und gehört zur Basisausstattung der Knorpel, basierend auf Glucosamin. Glucosamin ist allerdings 250 mal so klein, – daher kann es den Verdauungstrakt besser passieren und vom Körper unmittelbarer (als Glucosaminsulfat, in Verbindung mit dem Salz der Schwefelsäure) verwertet werden.

Ein gesunder, junger Körper ist problemlos in der Lage, Glucosamin aus der Nahrung zu synthetisieren, während diese Fähigkeit mit zunehmendem Alter abnimmt. Erschwerend kommt der Mangel an Glucosamin in modernen Nahrungsmitteln hinzu: Knorpeliges und Bindegewebsartiges ist im Gegensatz zu früheren Jahrhunderten kaum noch Teil der Esskultur.

Glucosamin und seine Vorstufe Hyaluronsäure haben die Aufgabe, Synovialflüssigkeit (Gelenkschmiere) zu bilden. Die Gelenkschmiere ist zwar flüssig, aber dennoch viskos, so dass sie bei Bewegungen nicht einfach aus dem Gelenk herausgepresst wird.

Hyaluronsäure als Grundbaustein des Bindegewebes ist in Knochen- und Hautgewebe, im Glaskörper des Auges und in der Nabelschnur zu finden.

Seine Eigenschaft, extrem viel Wasser zu binden, sorgt zum einen für die Elastizität der Gewebe. Auf der anderen Seite ist das Wasser – und damit das hyaluronsäurehaltige Gewebe – kaum zusammenpressbar. Der menschliche Glaskörper beispielsweise besteht nur zu zwei Prozent aus Hyaluronsäure und zu 98 Prozent aus gebundenem Wasser.

Ist die körpereigene Insulin- oder auch Kortisonproduktion aus dem Gleichgewicht, ist davon auch die Hyaluronsäure betroffen: Die ursprünglich eher zähe Synovialflüssigkeit wird dünn, so dass die Knorpel aneinander reiben. Die Knorpel schrumpfen und werden brüchig.

Degenerative Veränderungen des Knorpels sind von Entzündungen, Schmerzen und Steifigkeit begleitet. Doch damit muss man sich nicht abfinden: Knorpel, Sehnen, Bänder wie Bindegewebe können sich bei Vorhandensein der Baustoffe Hyaluronsäure, Glucosamin und Chondroitin regenerieren.

Bei dem aus Glykosaminoglykanen, Wasser und Kollagen bestehenden Knorpel handelt es sich um verdichtetes Bindegewebe, dessen Zellen in einer festen Matrix verbunden sind.

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Doch bei dem Transport von Baustoffen in den Knorpel gibt es ein Problem: Er ist nicht durchblutet.

Wie sollen die zur Regeneration notwendigen Stoffe hineingelangen?

Über die Nahrung aufgenommenes und zum Teil aus Glucosaminsulfat hergestelltes Chodroitinsulfat bindet mittels elektrischer Ladung Wasser im Bindegewebe und sorgt für die Entstehung einer gewebebindenden gallertartigen Masse mit einem hohen Anteil an Hyaluronsäure. Das Bindegewebe gewinnt an Elastizität.

Auch auf das Chondroitinsulfat wirkendes Vitamin C spielt hier eine nicht unwichtige Rolle: Das bindegewebswichtige Protein Kollagen kann nicht nur produziert, sondern auch stabilisiert werden.

Und: Chondroprotektiva wirken entzündungshemmend. Viele Patientenberichte belegen einen spürbaren Rückgang von durch Knorpelverletzung oder Verschleiß hervorgerufenen Schmerzbeschwerden. Schwellungen gehen zurück, die Beweglichkeit der (Knie-)Gelenke nimmt zu.

Viele Patienten bemerken deutliche Fortschritte bereits nach achtwöchiger Behandlungszeit; auch Kurzzeitstudien zeigten gute Ergebnisse. Studien mit Placebo-Kontrollgruppe belegen rapide Verbesserungen hinsichtlich Schmerzempfinden, Funktion und verbesserter Beweglichkeit von 20 bis 25 Prozent unter der Gabe von Glucosaminsulfat.

Auf der anderen Seite zeigen einige Studien, dass auch bei den Kontrollgruppen in den ersten Wochen nach Behandlungsbeginn ein deutlicher Placeboeffekt auftreten kann (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9818665).

Bei einer langfristigen Befragung von 115 Patienten ergab sich ein eindeutiger Nutzen durch in das Kniegelenk injizierte Hyaluronsäure. Die Schmerzen waren nach der Therapie über lange Zeit stark vermindert (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16703251).

Interessant ist, dass dieser Effekt länger anhielt, als die Hyaluronsäure in dem Gelenk verbleibt. Man darf daher annehmen, dass Glucosaminsulfat beziehungsweise Hyaluronsäure imstande ist, den Knorpel quasi umzustrukturieren und die Gelenkfunktion nahezu wieder herzustellen imstande ist. Der Stoff wirkt ähnlich wie das die Beweglichkeit verbessernde Ibuprofen. Auch für Diabetes-Typ-II-Patienten würde ich die Einnahme von Glucosaminsulfat als unbedenklich einstufen.

Diese Sache mit Diabetes und Glucosamin ist übrigens auch sehr interessant. Im Mai 2010 berichtete Life Extension über eine Studie, die sich mit der Verringerung der Streblichkeit (Mäuseversuche) durch die Anwendung von Glucosamin und Chondroitin über einen Zeitraum über fünf Jahre beschäftigte. In der Ausgabe von Nature Communications erschienen die Untersuchungsergebnisse von Michael Ristow und seinen Kollegen an der Universität Jena, die eine Erklärung dafür liefern, warum Glucosamin eine solche Wirkung besitzt: In einer früheren Studie wies Dr. Ristow bereits die Verkürzung der Lebensdauer von Spulwürmern nach, die mit einem hohen Anteil von Kohlehydraten ernährt wurden.

Dagegen zeigte sich bei der einer Reduzierung des Anteils von Kohlehydraten in der Nahrung eine höhere Lebenserwartung. Nun führte Dr. Ristow, zusammen mit seiner Forschungsgruppe, die Untersuchungen fort. Er gab Fadenwürmern Glucosamin, ein Derivat der D-Glucose. Die Lebensdauer der Würmer erhöhte sich um 5 Prozent. Bei der Gabe von Glucosamin an Mäusen erhöhte sich die Lebensdauer um fast 10 Prozent.

Dr. Ristow fand neben einer hemmenden Wirkung auf den Kohlehydratstoffwechsel heraus, dass die Gabe von Glucosamin eine Low-carb-Diät positiv unterstützt. In zwei neueren epidemiologischen Studien über mehr als 77.000 untersuchte Personen zeigte sich, dass die Gabe von Glucosamin auch bei Menschen die Mortalität reduziert. Bei der Nahrungsergänzung mit Glucosamin konnten keine relevanten Nebenwirkungen beobachtet werden – aber das war auch bereits meine Beurteilung der Subsatanz.

Wie werden Chondroprotektiva verabreicht?

Man kann Hyaluronsäure drei- bis achtmal wöchentlich direkt in das Kniegelenk einspritzen; die Wirkungsdauer ist allerdings recht unterschiedlich und nicht alle Patienten sprechen auf die Behandlung in gleicher Weise an.

Oft kann man beobachten, dass beim ersten Injektionszyklus die Wirkung wesentlich besser ist als bei darauffolgenden Behandlungen. Die Injektion ins Gelenk wird auch Viskosupplementation genannt. Sie kann ambulant in einer Arztpraxis erfolgen.

Eine Alternative bietet die Einnahme in Tablettenform. Auch intraartikuläre Injektionen in das Kniegelenk sind vergleichsweise erfolgsversprechend. Eine Hyaluronsäure-Therapie kann auch an jedem anderen Gelenk durchgeführt werden – Hüftgelenke beispielsweise sollten vor der Verabreichung über Röntgen oder Ultraschall untersucht werden.

Die gespritzten Präparate zeigen sehr geringe Nebenwirkungen, denn sie werden bakteriell erzeugt und lösen daher nur selten allergische Reaktionen aus.

Insgesamt werden die fermentierten Medikamente zur Injektion in die Gelenke als sehr gut verträglich und sicher eingestuft (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17115489).

Gelegentlich kommt es zu Schmerzen und Schwellungen an der Einstichstelle. Man kann Hyaluronsäure auch aus Hahnenkämmen gewinnen. Patienten, die auf Vogelproteine allergisch reagieren, sollten diese Medikamente vermeiden.

Präparate in Kapsel- und Tablettenform können bei wenigen Patienten zu Magen-Darm-Problemen oder Appetitlosigkeit führen.

Außerdem gibt es Mittel, bei denen die Hyaluronsäure mit speziellen Verfahren modifiziert und stabilisiert wurde. Diese Veränderung kann teilweise bis zu 30 Prozent betragen. Die Medikamente werden unter anderem in der ästhetischen Medizin – etwa für Brustvergrößerungen oder für eine Faltenreduktion – genutzt, finden aber auch bei der Injektion in die Kniegelenke Anwendung.

Denn die Quervernetzungen schützen die Hyaluronsäure vor einem enzymatischen Abbau, wodurch sie wesentlich länger im Gewebe erhalten bleibt.

Trotz teilweise nachgewiesener Erfolge werden die Kosten der innovativen Hyaluronsäure-Therapie von den gesetzlichen Krankenkassen derzeit leider nicht übernommen. Das mag schließlich daran liegen, dass es immer wieder Studien gibt, die der Hyaluronsäure lediglich einen geringen oder überhaupt keinen Nutzen zuschreiben (zusammengefasst in www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22868835 und in https://www.arznei-telegramm.de/register/0204039.pdf). Ich sehe durchaus einen Nutzen des Glucosaminsulfats, vor allem wenn dieses zusammen mit Chondroitinsulfat gegeben wird. Letztlich ist es eine Preisfrage ob man auf diese Mittel setzen möchte. Ich meine: Wenn Geld keine Rolle spielt, rate ich dazu auf bei Mittel zu setzen: Glucosamin und Chondroitin.

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Beitragsbild: 123rf.com – Alexander Raths

 

Bildnachweis: fotolia.com – Denzel D. Schulz

Das Gerstengras und Gerstengraspulver wird gerne als „Powerdrink“ beworben, dass (fast) gegen Alles helfen soll. Zeit für eine genauere Betrachtung!

Anwendung der Gerste

Die Körner der Gerstenpflanze werden häufig zu Brot oder anderen Produkten weiterverarbeitet. Es gibt aber noch weitere Varianten, diese Getreideart zu nutzen. So kann man aus den jungen, grünen Pflanzen, auch Gerstengras genannt, einen Saft gewinnen.

Und es stimmt auch: Dieser Gerstengrassaft enhält viele wichtige Nährstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit des Menschen auswirken sollen.

Um die Inhaltsstoffe des Gerstengrassaftes zu „konservieren“, wird dieser getrocknet und als Gerstengraspulver verkauft.

Zum Verzehr sind nun eine ganze Reihe von Möglichkeiten geboten. Zunächst kann das Pulver in Wasser aufgelöst und getrunken werden. Ebenso kann es in Salat oder ähnliche Speisen eingemischt werden. Gerstengrasextrakt ist auch als Kapsel oder Tablette in konzentrierter Form erhältlich.

Wirkungen und Erfahrungen

Die zugeschriebenen Wirkungen des Mittels sind weitreichend. Aufgrund der hohen Konzentration an Vitaminen, Mineralstoffen, diversen Enzymen und anderen Substanzen ist Gerstengras in der Lage, die Gesundheit zu unterstützen – so liest man es ja häufiger.

Die Pflanzenessenz soll positiv auf den Cholesterinspiegel und den Blutdruck wirken. Außerdem sollen die Funktionen von Bauchspeicheldrüse, Leber und Verdauungsapparat unterstützt werden. Bei Krankheiten in diesen Bereichen (zum Beispiel auch bei der chronischen Darmerkrankung Colitis Ulcerosa) kann Gerstengras die Heilung unterstützen.

Auch für die Haut soll Gerstengras gut sein: Es schützt und strafft sie. Der Inhaltsstoff Proanthocyanidin, der auf Zellebene wirksam ist, soll außerdem vor antioxidativem Stress schützen, Infektionen und Entzündungen bekämpfen und sogar hilfreich gegen Krebs sein.

Neben all diesen und einigen weiteren Wirkungen wird der Pflanze auch ein allgemeiner Einfluss auf das Wohlbefinden nachgesagt. Spannungen und Stress können abgebaut werden und sogar Schlafstörungen und Allergien sollen bekämpft werden können.

So weit, so gut.

Vorangetrieben wurde die Verbreitung des pflanzlichen Mittels von dem Japaner Dr. Yoshihide Hagiwara, der sich den Inhaltsstoffen und der Wirkung der Gerstenpflanze in zahlreichen Studien widmete. Er geht davon aus, das Gerste eines der „nährstoffreichsten Nahrungsmittel der Welt“ sein könnte. So fand er darin zum Beispiel 7-mal so viel Vitamin C wie in Orangen, 11-mal so viel Calcium wie in Kuhmilch und eine Zinkmenge, die mit der der reichsten Zinkquellen tierischen Ursprungs vergleichbar ist.

Nach diesen allgemeinen Aussagen (die ich so ja auch gehört habe), tun wir mal einen Blick in die Studienlage. Viel Brauchbares war nicht dabei – aber: wen interessiert schon eine Pflanze, die sich die Menschen zu Hause selbst anbauen können? Nun denn…

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Fibromylagie, Schmerzen, Schlafstörungen

Da gibt es eine interessante Studie: Donaldson et al.: Fibromyalgia syndrome improved using a mostly raw vegetarian diet: an observational study. Hallelujah Acres Foundation, Shelby, NC, USA

Diese Studie ist keine der klinischen Studien, wie sie für pharmazeutische Produkte in der Regel durchgeführt werden, sondern hier handelt es sich um eine einfache “Anwendungsbeobachtung”. Auch weil hier eine Plazebo-Gruppe fehlt, wird man in schulmedizinischen Kreisen dieser Studie kaum Aufmerksamkeit und Glaubwürdigkeit schenken.

Auf der anderen Seite muss man festhalten, dass die Studie immerhin Einzug ins PubMed gehalten hat, was zeigt, dass die Arbeit nicht vollkommen wertlos ist. Solche Formen von Studien sind relativ schnell und kostengünstig durchzuführen und geben Aufschluss, in welche Richtung man mit aufwendigeren Studien weiterforschen sollte.

Bei dieser Studie ging es um die Fibromyalgie, eine schwere, chronische und nicht heilbare Erkrankung mit zum Teil gravierenden Muskelschmerzen. Verbunden mit dieser Erkrankung sind Schlafstörungen, Dauerschmerz, Fatigue, Passivität, Depression und weitere Symptome, die die Lebensqualität der Betroffenen extrem beeinträchtigen. In dieser Arbeit ging es um die Frage, ob eine überwiegend vegetarische Rohkost in der Lage wäre, die Symptome der Fibromyalgie günstig zu beeinflussen.

Methoden: 30 Betroffene nahmen an dieser Untersuchung teil. Sie erhielten eine Ernährungsumstellung auf vegetarische Rohkost. Diese bestand aus rohen Früchten, Salaten, Karottensaft, Pflanzenknollen und -wurzeln, Getreideprodukten, Nüssen, Samen und dehydriertem Gerstengrassaft. Das Ergebnis der Nahrungsumstellung wurde festgehalten in einem Fibromyalgie-Fragebogen (FiQ), einem SF-36 Gesundheitsfragebogen, einem Fragebogen zur Lebensqualität (QOLS) und körperlichen Leistungstests.

Resultate: 26 der Probanden gaben die Fragebögen ausgefüllt nach zwei Monaten zurück. 20 der Probanden reichten die Fragebögen am Anfang, Ende und entweder zweiten oder vierten Monat des Beobachtungszeitraums ein. Drei Probanden gingen verloren. Der durchschnittliche FIQ-Wert von 20 Teilnehmern wurde von 51 auf 28 (46 Prozent) reduziert. 7 der 8 SF-36 Kriterien, körperlicher Schmerz als Ausnahme, zeigten deutliche Verbesserungen.

Der QOLS (Lebensqualität)-Wert von 0 bis 7 stieg von 3,9 zu Beginn auf 4,9 nach sieben Monaten an. Signifikante Verbesserungen wurden bei Schulterschmerzen in Ruhe und nach Bewegung gesehen. Das Gleiche galt für die Abduktionsweite der Schulterbewegung, für Flexibilität, Stuhl-Test und den 6-Minuten-Gang. 19 von 30 Teilnehmern wurden als “Responder” angesehen, also Patienten, die auf die Therapie ansprachen.

Bei diesen kam es zu einer signifikanten Verbesserung von allen gemessenen Werten, verglichen zu den Werten von Probanden, die nicht oder nur mangelhaft auf die Maßnahmen ansprachen. Nach sieben Monaten Behandlung hatten sich die SF-36 Werte für alle Kriterien, außer dem Körperschmerz, an die Werte von normalen Frauen in einem Alter zwischen 45 und 54 Jahren angeglichen bzw. auftretende Unterschiede waren nicht mehr signifikant.

Schlussfolgerung: Der Einsatz von vegetarischer Rohkost, wie zum Beispiel Gerstengraskonzentrat, scheint in der Lage zu sein, bei einer Reihe von Fibromyalgie -Patienten positive Einflüsse auf die Symptomatik der Erkrankung zu produzieren. Aber solche Ergebnisse einer Ernährungsumstellung sind uns in der Naturheilkunde aber schon länger bekannt…

Schauen wir uns mal eine weitere Studie an.

Cholesterin

Von besonderem Interesse war der Cholesterinwert der Patienten schon immer. Dies war nicht zuletzt auch ein pharmapolitisches Spektakel, denn mit der gezwungenen Festlegung, ab wie viel mg/dl ein Wert als pathologisch galt, schuf die Pharmaindustrie Millionen von Kranke, die sich zumeist aber pudelwohl fühlten. Übrigens: Zu dem „Irrsinn“ mit dem Cholesterin habe ich extra ein Buch verfasst: Das Märchen vom bösen Cholesterin. Wenn Sie das Thema betrifft, informieren Sie sich lieber früher als später!

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Die entsprechende „Aufklärungskampagne“ sorgte dann dafür, dass teure Statine zu pharmazeutischen Bestsellern wurden. Die Cholesterin-Besessenheit machte auch vor der Nahrungsmittel-Industrie nicht halt. Aber eine cholesterinsenkende Ernährung oder die effektive Nutzung von Nahrungsergänzungsmitteln waren natürlich nicht im Sinne der Pharmaindustrie. Dementsprechend wenige Studien gab es zu dieser Fragestellung.

Die wenigen Studien zu dieser Frage zeigten meist deutlich bessere Wirkung als die Statine, und das gleichzeitig ohne Nebenwirkungen. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass solche Studien gar nicht erst durchgeführt werden bzw. die durchgeführten Studien mit methodologischen Argumenten angegriffen werden. Aber auch im Bereich der „alternativen“ Medizin gibt es Studien, die vom Aufbau und der Durchführung allen methodologischen Anforderungen entsprechen.

Die vorliegende Studie aus dem Jahr 2007 ist eine solche Studie: Keenan et al.: The effects of concentrated barley beta-glucan on blood lipids in a population of hypercholesterolaemic men and women. University of Minnesota, Medical School, Department of Family Medicine and Community Health, Minneapolis, USA.

Die Idee der Studie war, dass Getreideprodukte eine reiche Quelle an löslichem Beta-Glukan sind. Beta-Glukan ist bekannt dafür, dass es in der Lage ist, signifikant das schädliche LDL-Cholesterin zu senken. Allerdings gibt es für Gerste in diesem Zusammenhang kaum Studien. Deshalb entschlossen sich die Forscher, den LDL-senkenden Effekt von Gersten-ß-Glukan zu untersuchen. Ausgangsmaterial war ein konzentriertes Gersten-ß-Glukan aus einem Gerstengras-Extrakt.

Die Studie war eine randomisierte, doppelblinde, Plazebo-kontrollierte Studie über den Zeitraum von zehn Wochen. Es wurden vier Behandlungsgruppen plus Plazebo-Gruppe zufallsbedingt gebildet. Zwei Behandlungsgruppen wurden mit 3 g beziehungsweise 5 g hochmolekularem ß-Glukan täglich versorgt. Zwei weitere Gruppen bekamen niedermolekulares ß-Glukan, ebenfalls 3 g oder 5 g täglich. Die Dosis wurde zweimal täglich mit den Mahlzeiten verabreicht. Dies geschah entweder als Cereal-Fertiggericht oder als kalorienreduzierter Gerstengrassaft. Parameter, die erhoben wurden, waren Gesamtcholesterin, LDL und HDL, die zu Beginn der Studie gemessen wurden und nach sechs Wochen der Behandlung. Die Größe der Teilnehmergruppe betrug 155 Probanden. Die Behandlungen wurden gut vertragen.

Nach sechs Wochen Behandlung fiel der mittlere LDL-Wert um 15 Prozent in der Gruppe mit 5 g hochmolekularem ß-Glukan, um 13 Prozent in der Gruppe mit 5 g niedermolekularem ß-Glukan und um 9 Prozent in beiden Gruppen mit 3 g hoch- und niedermolekularem ß-Glukan. Ähnliche Werte wurden beim Gesamtcholesterin beobachtet. Die HDL-Werte blieben unverändert.

Schlussfolgerung der Wissenschaftler: Konzentriertes Beta-Glukan aus Gerste verbessert LDL- und Gesamcholesterin-Werte bei mittelschweren Fällen einer Hypercholesterinämie. Von daher sollten Nahrungsmittel mit Beta-Glukane aus Gerste als eine effektive Option betrachtet werden, Blutfettwerte zu therapieren.

Und falls Sie das mit den Beta-Glukanen näher interessiert: Auch dazu habe ich einen umfangreicheren Artikel verfasst: www.vitalstoffmedizin.com/sekundaere-pflanzenstoffe/beta-glucan.html

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Lipide und Cholesterin

Als ich das erste Mal etwas zum Gerstengras veröffentlichte, war die Zahl der Studien dazu fast NULL. Inzwischen hat sich überraschenderweise die Zahl der Studien zum Gerstengras deutlich erhöht. Die meisten dieser Studien beziehen sich auf Fragen zum Stoffwechsel. Und hier steht der Lipidstoffwechsel im Vordergrund.

Im Jahr 2009 erschien diese Studie in den USA: The effects of barley-derived soluble fiber on serum lipids. In dieser Metaanalyse ging es darum zu beurteilen, ob der Konsum von Gerstengras bei gesunden Probanden und Patienten mit erhöhten Cholesterinwerten zu Veränderung der Lipidwerte führt. Die Autoren fanden 8 klinische Studien mit insgesamt 391 Teilnehmern. Die Beobachtungszeit lag zwischen 4-12 Wochen. Die Daten zeigten, dass der Einsatz von Gerstengras signifikant das Gesamtcholesterin senkt (um knapp 14 mg/dl), das LDL-Cholesterin um 10 mg/dl und Triglyceride um knapp 12 mg/dl senkt. Das HDL-Cholesterin zeigte keine Veränderung.

Ein Jahr später erschien wieder eine Metaanalyse, diesmal in Jordanien (β-glucan from barley and its lipid-lowering capacity: a meta-analysis of randomized, controlled trials.). Die Autoren hatten alle randomisierten klinischen Studien zwischen 1989 und 2008 in die Auswertung aufgenommen. Die Auswertung ergab, dass Gerstengras und das enthaltene beta-Glucan sowohl das Gesamtcholesterin, als auch LDL-Cholesterin um knapp 12 beziehungsweise 11 mg/dl senkt. Der Cholesterin senkende Effekt scheint nicht direkt von der Dosis abhängig zu sein. Daher empfehlen diese Autoren einen erhöhten Verzehr für die Patienten, die erhöhte Werte für LDL-Cholesterin aufweisen.

Im Jahr 2015 zeigte eine Studie aus China (Quantitative assessment of the effects of beta-glucan consumption on serum lipid profile and glucose level in hypercholesterolemic subjects.) wieder in einer Metaanalyse, dass der Verzehr von Gerstengras beziehungsweise beta-Glucan die Blutwerte für Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin signifikant senkt, aber praktisch keinen Einfluss auf Triglyceride, HDL-Cholesterin und Glucose Konzentrationen zu haben scheint.

Es geht weiter mit den Metaanalysen zum Gerstengras. Auch diese im Jahr 2016 erschienene Studie ist eine Metaanalyse (A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials of the effect of barley β-glucan on LDL-C, non-HDL-C and apoB for cardiovascular disease risk reductioni-iv.). Diese Metaanalyse analysierte 14 Studien mit 615 Teilnehmern. Auch diese Studien zeigten, dass beta-Glucan aus Gerstengras LDL-Cholesterin und Gesamtcholesterin senkt, ohne das HDL-Cholesterin zu verändern. Die Autoren empfehlen den vermehrten Einsatz von Nahrungsmitteln, die Gerste und Gerstengras enthalten, um das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen zu senken. Es bleibt unausgesprochen, aber ich vermute auch hier die unterstellte Hypothese, dass eine Senkung von Cholesterin per se zu einer Senkung von kardiovaskulären Komplikationen führt, was eine unbewiesene Hypothese ist, wie ich anderen Beiträgen versucht habe deutlich zu machen (Das Märchen vom bösen Cholesterin).

Im gleichen Jahr diskutierte diese Studie aus den USA die lipidsenkenden Eigenschaften von löslichen Ballaststoffen (Lipid Lowering with Soluble Dietary Fiber.). Prinzipiell scheinen lösliche Ballaststoffe gesundheitlich nützliche Eigenschaften zu besitzen, da sie Lipidwerte senken, den Blutdruck senken, die Blutzuckerkontrolle verbessern, helfen Übergewicht zu reduzieren, das Immunsystem unterstützen, und Entzündungsprozesse eindämmen. Diese positiven Eigenschaften münden in einem geringeren Risiko für kardiovaskuläre Probleme.

Auf dieser Basis haben die Autoren diese Metaanalyse erstellt und fanden heraus, dass der Konsum von wasserlöslichen Ballaststoffen den Gehalt an Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin zwischen 5 und 10 Prozent senkt. Weiter sahen sie, dass HDL-Cholesterin und Triglyceride keine großen Veränderungen erfuhren. Die sahen auch, dass die Cholesterin senkenden Eigenschaften der löslichen Ballaststoffe auf deren physikalischen und chemischen Eigenschaften beruhen. Und sie sahen, dass mittel- bis hochmolekulare Ballaststoffe einen deutlich besseren lipidsenkenden Effekt ausüben. Diese Beobachtungen gelten für eine Reihe von ballaststoffreichen Nahrungsmitteln, unter anderem auch Gerste.

Die erste neuere Arbeit, die keine Metaanalyse ist, ist eine Labor Studie an Ratten (The anti-obesity effect of fermented barley extracts with Lactobacillus plantarum dy-1 and Saccharomyces cerevisiae in diet-induced obese rats.). Die Autoren hatten hier fermentierte Gerste, die mit Lactobacillus plantarum oder Saccharomyces cerevisiae fermentiert worden war, auf Adipositas verhindernde Effekte in vitro und in vivo untersucht. Die Autoren sahen, dass die orale Gabe des fermentierten Extrakts durch Lactobacillus bei den Tieren den Aufbau von Fettmasse und Zunahme von Körpergewicht einschränkte. Der fermentiere Extrakt durch Saccharomyces zeigte überraschenderweise keine Effekt auf Körpergewicht und Fettmasse.

Das Lactobacillus-Gerstensubstrat hemmte die Differenzierung von Fettzellen in einer konzentrationsabhängigen Art und Weise. Das Saccharomyces-Gerstensubstrat zeigte ähnliche Wirkungen nur bei hohen Konzentrationen. Phenolsäuren und beta-Glucan wurden als die Substanzen ausgemacht, die für den Adipositas verhindernden Effekt verantwortlich sind.

Die folgende Arbeit, aus dem Jahr 2017, ist wieder eine Laborstudie mit Ratten und tibetanischer Gerste (Effect of Whole Grain Qingke (Tibetan Hordeum vulgare L. Zangqing 320) on the Serum Lipid Levels and Intestinal Microbiota of Rats under High-Fat Diet.). Hier wurde der lipidsenkenden Effekt der gesamten Pflanze und deren Einfluss auf die Darmflora untersucht. Hohe Dosen reduzierten Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, und andere Cholesterin-Fraktionen, außer dem HDL-Cholesterin. Interessanterweise erhöhte sich das Körpergewicht der Ratten unter der „Behandlung“. Im Darm zeigte sich eine Erhöhung der Konzentrationen von kurzkettigen Fettsäuren. Grund hierfür war die Erhöhung der Bakterienzahl von Mikroorganismen, die diese kurzkettigen Fettsäuren produzieren. Eine weiterführende Analyse zeigte eine signifikante Veränderung der Darmflora und ihrer Zusammensetzung nach der Gabe der Gerste. Die Autoren vermuten diese Veränderung mit als Grund für den cholesterinsenkenden Effekt von Gerste.

Krebserkrankung

Zwei neue Arbeiten aus dem Jahr 2017 beschäftigen sich mit einer möglichen krebsverhindernden Wirksamkeit von Gerste und Gerstengras.

In dieser Arbeit (Barley grass extract causes apoptosis of cancer cells by increasing intracellular reactive oxygen species production.) zeigte ein Extrakt von Gerstengras eine hemmende Wirkung auf Brust- und Prostatakrebszellen. Der Extrakt induzierte eine Apoptose der Krebszellen. Gleichzeitig erhöhte der Extrakt die Konzentration von freien Radikalen (ROS) innerhalb der Krebszellen. Daher vermuten die Autoren, dass die Erhöhung der Konzentrationen von freien Radikalen zur Auslösung der Apoptose und damit zum Untergang der Krebszelle führt.

Die nächste Arbeit (Evaluation of anticancer activity of water and juice extracts of young Hordeum vulgare in human cancer cell lines HT-29 and A549.) ist ebenfalls eine reine Laborarbeit an Zellkulturen. Hierbei handelt es sich um Darmkrebszellen (HT-29) und Zellen aus einem Adenokarzinom in der Lunge (A549).

Die Behandlung der Zellen erfolgte mit einem Wasserextrakt und einem Saftextrakt aus Gerstengras. Beide Extrakte hemmten die Proliferation der Krebszellen. Ein Test auf zellschädigende Eigenschaften der Extrakte zeigte keine signifikanten Wirkungen auf gesunde Epithelzellen des Darms und Fibroblasten der Haut. Es zeigte sich dagegen eine dosisabhängige zytotoxische Wirksamkeit gegenüber Darmkrebszellen, jedoch keine Wirkung gegenüber Tumorzellen des Adenokarzinoms.

Interessanterweise zeigte der Wasserextrakt eine ausgeprägte antioxidative Wirkung, die jedoch beim Saftextrakt nicht nachgewiesen werden konnte.

Daher schließen die Autoren, dass Gerstengras und seine Extrakte bei Darmkrebs eine mögliche Anwendung finden können, beziehungsweise Gerstengras und Gerstengras-Extrakt einen protektiven Effekt gegen Darmkrebs zu haben scheinen.

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Leider. . .

. . . scheint es keine neueren klinischen Studien zu geben, die Gerstengras unter den gängigen schulmedizinischen Indikationen geprüft haben. Die Flut an Metaanalysen zum Gerstengras lassen den Verdacht aufkommen, dass hier eine Reihe von Daten und Datenmaterial „doppelt gemoppelt“ in den einzelnen Auswertungen auftauchen.

Grund für diese Annahme ist die Beobachtung, dass die Autoren teilweise zu sehr synchronen Ergebnissen kommen. Aus diesem Grunde, aber auch aus anderen Gründen, ist der Aussagewert von Metaanalysen sehr skeptisch zu betrachten.

Die reinen Laborstudien mit Zellkulturen scheinen da etwas aussagekräftiger zu sein. Aber auch hier muss man relativieren, da Zellen sich in einem lebenden Organismus unter Umständen anders verhalten als im Reagenzglas.

Naja… Das Interesse am Gerstengras hält sich halt etwas in Grenzen… Kommen wir lieber zur Anwendung.

So wenden Sie Gerstengras an

Sie können sie Kraft des Gerstengrases nutzen, indem Sie fertige Präparate wie Kapseln oder Pulver in Ihre Ernährung integrieren.

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Es ist aber auch ganz einfach möglich, Gerstengras und gekeimte Gerste selbst zu züchten. Dazu haben Sie zwei Möglichkeiten:

Gerstengras in der Erde züchten:

Lassen Sie Gerstensamen über Nach in Wasser quellen und legen Sie die Samen am nächsten Tag in einer Pflanzschale auf die feuchte Erde. Die Samen dürfen eng beieinanderliegen. Halten Sie die Erde feucht. Nach etwa zehn bis zwölf Tagen hat das Gerstengras eine Höhe von zehn Zentimetern oder mehr erreicht. Ab dieser Höhe können Sie es mit einer Küchenschere ernten und im Salat, in Smoothies oder als Beigabe in Suppen oder Soßen verwenden. Wenn Sie eine Saftpresse haben, die auch für Kräuter und Gräser geeignet ist, können Sie sich auch selbst frischen Gerstengrassaft herstellen.

Gekeimte Gerste in Hydrokultur züchten:

In speziellen Keimgeräten können Sie die Gerstenkörner ganz ohne Erde keimen lassen. Die Körner werden im Gerät feuchtgehalten und keimen in wenigen Tagen. Die so entstandenen Sprossen können Sie komplett mit Wurzeln verwenden und zum Beispiel auf den Salat, in Kräuterquark oder auf Butterbrot geben.

Fazit

Gerstengrassaft gehört für mich zu einem der gesündesten Präparate aus dem Bereich der Nahrungsmittel-Ergänzung – wenn man es als solches überhaupt bezeichnen will. Ich stufe es als „Lebens-„Mittel ein, weil es Vitalität in hohem Maße bietet. Übrigens: Gerstengras ist stark basisch und wirkt somit gegen eine Übersäuerung.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

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