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Getrocknete Pflaumen – gut für die Verdauung

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Trockenpflaumen sind eine Spezialität, deren größter Marktanteil aus Kalifornien stammt.

Viele Rezepte für Backwaren, Konfitüren und auch Fleischgerichte sind ohne das dehydrierte und entkernte Steinobst undenkbar. Die EU schreibt einen Wassergehalt von höchstens 23 % für Trockenpflaumen und maximal 35 % für „halbtrockene Trockenpflaumen“ vor.

Bekannt sind getrocknete Pflaumen auch als Mittel zur Unterstützung der Verdauung. Gegen Verstopfung wirken die Früchte vorbeugend und nebenwirkungsfrei. Die abführende Wirkung beruht auf der Chlorogensäure, einer phenolischen Verbindung.

Doch zur Senkung anderer Krankheits-Risiken sind getrocknete Pflaumen ebenfalls geeignet. Dafür sorgen die enthaltenen Mineralstoffe und Spuren-Elemente, Vitamine und Antioxidantien sowie Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.

Der Verzehr pflanzlicher Lebensmittel gilt als vorbeugendes Mittel gegen Dickdarmkrebs. Getrocknete Pflaumen sind in dieser Hinsicht mehrfach interessant. Etwa 5 % der Fruchtmasse besteht aus unverdaulichen Faserstoffen, die hier eine Rolle spielen und auch die Polyphenole. Davon sind speziell die Flavonoide  an der Prophylaxe des Darmkrebses beteiligt. Die augenfälligsten Flavonoide sind die blauen Anthocyane der Früchte.

Es gibt wissenschaftliche Belege dafür, dass der krebshemmende Effekt getrockneter Pflaumen auf einer positiven Beeinflussung der Darmflora beruht. Die Wirkung wird mit dem hohen Gehalt von Sorbit erklärt.

Im Tierversuch kam es bei einer Fütterung mit Trockenpflaumen zu einer starken Vermehrung der Bakterien-Gattung Bacteroides und des Stammes Firmicutes. Ein hoher Anteil dieser Mikroben gilt als Indiz für eine gesunde Darmflora. Neben den positiven Keimen zeigten die untersuchten Ratten im Experiment weniger Darm-Polypen als die Kontroll-Tiere. Die zunächst gutartigen Wucherungen können sich zu Tumoren entwickeln.

Die Wirkung des ausgewogenen Mikrobioms besteht wahrscheinlich in der Instandhaltung der Darm-Barriere, deren Beeinträchtigung zum Leaky-Gut-Syndrom führt. Der hohe Magnesium-Gehalt in getrockneten Pflaumen ist wohl ebenfalls ein Faktor, der die Krebsentstehung hemmen soll.

Die Trockenfrüchte enthalten zudem viel Kalium – bis zu 800 mg/100 g! das Mineral ist wichtig zur Aufrechterhaltung der Kreislauf-Funktionen und des Elektrolyt-Haushaltes. Das Trockenobst ist auch eine hervorragende Quelle von Spuren-Elementen. 100 g enthalten die erforderliche Tages-Ration Bor (3mg). Das Halbmetall kann dazu beitragen, Osteoporose zu verhindern.

Getrocknete Pflaumen haben insgesamt einen positiven Einfluss auf den Blutfettstoffwechsel. Trotzdem beansprucht der Verzehr der Früchte zur Verarbeitung nicht den Insulin–Weg und belastet nicht das Diabetes-anfällige System.

Die synergistischen Effekte aller Inhaltsstoffe lassen die Bewertung zu, dass getrocknete Pflaumen ein ganz natürliches „Functional Food“ sind. Vielleicht auch ein „Super-Food“?

Beitragsbild: 123rf.com – Alexander Raths

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