Fasten heißt nicht Stillstand. Im Gegenteil: Gerade in dieser Phase erfährt der Körper eine neue Form der Bewegung – nach innen und nach außen. Doch wie viel Sport ist während des Fastens sinnvoll? Und welche Art von Bewegung unterstützt den Prozess wirklich?
Wer zum ersten Mal fastet: behutsam beginnen
Wer noch nie gefastet hat, sollte den Körper nicht gleich doppelt fordern. Fasten ist bereits eine tiefgreifende Stoffwechselumstellung – jede Bewegung wirkt in dieser Zeit stärker. Deshalb gilt: Beobachten statt überfordern.
In den ersten Tagen reichen Spaziergänge, leichtes Dehnen oder Atemübungen völlig aus. So spürt man, wie der Kreislauf reagiert und wie sich der Körper anfühlt. Müdigkeit, Kälte oder Schwäche sind anfangs normal – Zeichen, dass der Stoffwechsel umschaltet. Bewegung hilft, diesen Prozess zu stabilisieren, ohne den Körper zu belasten.
Ausdauertraining – mal leicht wie eine Feder, mal schwer wie Blei
Viele Fastende erleben diese erstaunliche Polarität: An einem Tag läuft alles wie von selbst – der Atem fließt, die Beine sind leicht, der Kopf klar. Am nächsten fühlt sich jeder Schritt zäh an, als hätte man Blei in den Knochen.
Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck der Stoffwechseldynamik im Fasten. In den ersten Tagen leert der Körper seine Glykogenspeicher. Sobald diese erschöpft sind, stellt der Organismus auf Fettverbrennung und Ketonkörperbildung um. Dieser Übergang (die sogenannte metabolische Flexibilität) ist physiologisch sinnvoll, kann sich aber temporär wie ein „Leistungsloch“ anfühlen.
Übrigens: Wenn Dich solche Informationen interessieren, dann fordere unbedingt meinen kostenlosen Fitness-Newsletter dazu an:
Was dabei passiert:
Der Energiefluss verlangsamt sich kurzzeitig, weil Fette mehr Sauerstoff für dieselbe Energiemenge benötigen wie Glukose.
Die Mitochondrien adaptieren: Sie lernen, Fettsäuren effizienter zu nutzen. Das dauert ein bis zwei Tage.
Die Muskelzellen verändern ihre Enzymaktivität – Glucosekinasen fahren herunter, Lipasen und Carnitin-abhängige Transportwege werden hochreguliert.
Der Elektrolythaushalt (insbesondere Natrium, Magnesium, Kalium) kann kurzzeitig schwanken, was sich in Schwäche, Schwindel oder schweren Beinen äußern kann.
Wenn du das verstehst, wird klar: Diese Schwankungen sind kein Abbruchsignal, sondern Zeichen der Anpassung. Der Körper trainiert, Energie auf „biologische Effizienz“ umzuschalten – weg von Zuckerabhängigkeit, hin zur Fettverbrennung.
Praktisch bedeutet das:
In den ersten Fastentagen: nur lockere Ausdauer, z. B. Spaziergänge, sanftes Radfahren, leichtes Schwimmen.
Nach 3–4 Tagen: Wenn die Ketose stabil ist, stellt sich ein „Flow“-Gefühl ein – der Stoffwechsel läuft dann ruhiger, gleichmäßiger, nachhaltiger.
Herzfrequenz: etwa 60–70 % der maximalen Frequenz, also klar im aeroben Bereich.
Nie in Sauerstoffschuld gehen. Wenn die Atmung stockt, ist das ein Hinweis, dass der Körper auf Glukoseverbrennung umschaltet – was im Fasten kontraproduktiv ist.
Die beste Tageszeit: der Vormittag. Jetzt ist der Cortisolspiegel natürlich höher – das stabilisiert den Kreislauf, ohne den Körper zu überfordern. Bewegung am Morgen aktiviert die Lipolyse, verbessert die Durchblutung und fördert die Ausleitung über Lunge, Haut und Lymphe.
Wichtige physiologische Effekte:
Verbesserte mitochondriale Effizienz: Ausdauerreize im Fasten erhöhen die Anzahl der Mitochondrien („Mitochondrienbiogenese“) – das steigert langfristig die Fettverbrennung.
Ketonkörper als „saubere Energie“: Ketone verbrennen mit weniger oxidativem Stress, schützen Nervenzellen und stabilisieren die Stimmung.
Fettstoffwechsel-Training ohne Glykogenstress: Der Körper lernt, Energie aus Depotfett zu ziehen, statt ständig Zucker nachzufordern.
Hormonelle Anpassung: Adrenalin und Noradrenalin steigen moderat an – das sorgt für Wachheit und Fokus, ohne den Katabolismus zu übertreiben.
Gerade für ambitionierte Ausdauersportler kann das Fasten daher eine wertvolle Trainingsphase sein: eine Art metabolisches Reset-Training, bei dem der Körper lernt, mit weniger Input effizienter zu arbeiten. Aber – und das ist entscheidend – nur, wenn man die Intensität klug steuert.
Krafttraining während des Fastens ist nicht verboten – im Gegenteil: Es kann den Stoffwechsel sogar gezielt stabilisieren. Entscheidend ist, die veränderte Physiologie zu verstehen und das Training entsprechend anzupassen.
Während des Fastens sinken die Glykogenspeicher deutlich ab. Der Körper wechselt vom Zuckerstoffwechsel in den Fettstoffwechsel, gleichzeitig steigen Wachstumshormon (GH) und Noradrenalin an. Beides schützt die Muskulatur und erhält die Leistungsfähigkeit – solange die Belastung moderat bleibt.
Was jedoch fehlt, ist Insulin. Dieses Hormon wirkt normalerweise anabol, fördert also die Eiweißbildung. Beim Fasten ist Insulin niedrig – das heißt: Der Körper baut nicht auf, sondern ordnet. Alte, funktionsgestörte Proteine werden abgebaut (Autophagie), während die Muskelzellen ihre „Hardware“ neu kalibrieren.
Daher ist in dieser Phase schweres Training kontraproduktiv: Zu hohe Intensität führt zu einem Anstieg von Cortisol, verstärkter Proteolyse und vorübergehender Muskelschwächung. Der Energiebedarf kann dann nicht mehr über Fette gedeckt werden, und der Körper beginnt, Aminosäuren als Notbrennstoff zu nutzen – genau das, was wir vermeiden wollen.
Das Ziel im Fasten ist also nicht Muskelzuwachs, sondern Muskelerhalt und Stoffwechselreinigung. Dafür genügt:
Reduktion der Gewichte auf etwa 50 % der üblichen Last,
1–2 Sätze pro Übung, moderate Wiederholungen (8–12),
bewusste, langsame Bewegungsausführung mit Fokus auf Atmung und Muskelgefühl,
längere Pausen (2–3 Minuten) zur Vermeidung von Laktatanstieg.
Damit bleibt der Muskelstoffwechsel aktiv, die Durchblutung verbessert sich und die Mitochondrien erhalten gezielte Reize, ohne den Organismus in Stress zu treiben. Viele berichten, dass sie nach solchem Training nicht erschöpft, sondern „neu durchströmt“ sind – als hätte der Körper seine Kraftquellen wieder sortiert.
Physiologisch betrachtet:
GH und Adrenalin sorgen für Erhalt von Muskelmasse trotz Kaloriendefizit.
Der Fettstoffwechsel wird intensiviert, was die intramuskuläre Energieversorgung verbessert.
Moderate Reize aktivieren mTOR-abhängige Reparaturprozesse nach der Fastenphase – also genau dann, wenn Nahrung wieder zugeführt wird.
Beweglichkeit & Faszien – jetzt besonders wirksam
Fasten ist der ideale Zeitpunkt, um Beweglichkeit und Fasziengesundheit zu fördern. Warum? Weil der Organismus in dieser Phase alte, funktionsuntüchtige Proteine abbaut – also genau das, was im Bindegewebe für Verhärtungen und Verklebungen sorgt. Mit gezielten Dehnungen, leichten Yogaübungen oder Faszienrollen kann dieser Prozess unterstützt werden:
Verklebtes Gewebe wird gelockert, die Mikrozirkulation verbessert.
Entzündungsstoffe und Eiweißabbauprodukte werden leichter ausgeschieden.
Der Körper „entschlackt“ auf Gewebeebene, was sich spürbar in Bewegungsfreiheit und Leichtigkeit zeigt.
Diese Kombination – Fasten plus sanftes Beweglichkeitstraining – ist eine der effektivsten Formen biologischer Regeneration: Der Körper nutzt den Reinigungsimpuls, um sich auch strukturell neu zu ordnen.
Wenn die Energie schwankt
An manchen Tagen läuft alles rund, an anderen ist die Energie einfach nicht da. Das ist völlig normal. An solchen Tagen genügt Bewegung in Zeitlupe – Atemübungen, leichte Dehnung, vielleicht ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft. Fasten ist keine Disziplinübung, sondern ein Dialog mit dem Körper. Wer sich überfordert, stört den Prozess; wer sich führt, unterstützt ihn.
Warum Bewegung im Fasten so heilsam ist
Fasten und Bewegung wirken wie zwei Seiten derselben Münze:
Bewegung stimuliert die Durchblutung und aktiviert den Lymphfluss.
Sie schützt die Muskulatur vor übermäßigem Eiweißabbau.
Sie löst Spannungen, stabilisiert die Stimmung und fördert das seelische Gleichgewicht.
Sie hilft, den Kreislauf stabil zu halten und den Stoffwechsel zu harmonisieren.
Viele Fastende berichten nach einer Einheit Bewegung von Klarheit, Wärme und innerer Ruhe. Der Körper fühlt sich nicht erschöpft, sondern durchlässig – als würde etwas Altes losgelassen.
Fazit
Sport während des Fastens ist kein Pflichtprogramm, sondern eine Einladung, den Körper neu zu erleben. Ob Ausdauer, Kraft oder Beweglichkeit – entscheidend ist die Achtsamkeit. Denn wer sich im Fasten bewegt, bewegt mehr als Muskeln: Er bringt den gesamten Organismus wieder in Ordnung.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Dieser Beitrag wurde von mir am 15.10.2025 komplett überarbeitet.
https://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2025/10/ausdauer-kraft-beweglichkeit.jpg647973René Gräberhttps://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2025/11/logonew.pngRené Gräber2025-10-15 07:34:392025-10-23 21:11:56Sport während des Fastens? Tipps aus über 25 Jahren Erfahrung
Dass das Heilfasten bei Bluthochdruck, Rheuma oder chronischen Entzündungen hilft, ist längst bekannt. Doch immer häufiger taucht die Frage auf: Kann Fasten auch bei Diabetes helfen? Die Antwort ist komplex – aber ausgesprochen interessant. Denn während die Schulmedizin beim Thema Fasten meist mit erhobenem Zeigefinger warnt, häufen sich inzwischen die Hinweise aus Forschung und Praxis, dass gerade Diabetiker profitieren können – vorausgesetzt, das Fasten wird richtig durchgeführt.
Warum Fasten bei Diabetes überhaupt wirkt
Wer fastet, zwingt den Stoffwechsel zu einer alten, überlebenswichtigen Anpassung: Der Körper wechselt vom Zucker- zum Fettstoffwechsel. Genau hier liegt der Schlüssel. Bei Typ-2-Diabetes – also der häufigsten Form – funktioniert die Zuckerregulation nicht mehr richtig, weil die Zellen „taub“ gegenüber Insulin geworden sind. Fasten durchbricht diesen Zustand, indem es die Insulinspiegel absenkt und die Empfindlichkeit der Zellen wieder verbessert.
Die Wissenschaft spricht hier von einer verbesserten Insulinsensitivität. Und die tritt erstaunlich schnell ein – oft schon nach wenigen Fastentagen. Hinzu kommen zwei weitere Effekte, die kaum zu überschätzen sind:
Gewichtsreduktion, insbesondere im Bauchbereich (das viszerale Fett wirkt wie ein Entzündungshormonfabrik).
Reduktion chronischer Entzündungen, messbar an Markern wie TNF-α oder IL-6.
Beides wirkt direkt auf die Wurzel des Typ-2-Diabetes: den gestörten Zucker- und Fettstoffwechsel.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Diabetes-Newsletter dazu an:
Was die Forschung tatsächlich zeigt
In den letzten Jahren ist das Thema Fasten in der Diabetesforschung regelrecht explodiert. Die Ergebnisse sind erstaunlich einheitlich – und zugleich vorsichtig formuliert.
Mehrere Metaanalysen, unter anderem von van den Burg et al. (2023) und Xiaoyu et al. (2024), zeigen: Intermittierendes Fasten – also zeitweise Nahrungspausen wie 16:8 oder 5:2 – führt bei Typ-2-Diabetikern zu deutlich größerem Gewichtsverlust als herkömmliche Diäten. Die Blutzuckerkontrolle verbessert sich ähnlich gut wie unter klassischen Ernährungsprogrammen – teilweise sogar besser.
Eine JAMA-Studie (Varady et al., 2023) verglich zeitlich begrenztes Essen (TRE) mit reiner Kalorienrestriktion. Ergebnis: Die Fastengruppe nahm stärker ab, der HbA1c – also der Langzeitblutzucker – blieb stabil. Das zeigt: Fasten ist mindestens genauso sicher und wirksam wie klassische Diätformen, aber mit einem deutlich besseren Stoffwechsel-Reset.
Am spektakulärsten ist jedoch eine BMJ-Fallstudie (Furmli et al., 2018): Drei Männer mit Typ-2-Diabetes konnten nach regelmäßigem Fasten ihre Insulintherapie vollständig beenden. Kein Wundermärchen, sondern ein dokumentierter klinischer Verlauf. Die Forscher sprachen von einer „potenziellen Umkehr“ der Erkrankung – ein Begriff, den man in der Diabetologie sonst kaum hört.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen aus der Naturheilkunde interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:
Fasten ist nicht gleich Fasten
Man muss unterscheiden. Unter dem Begriff „Heilfasten“ laufen heute ganz unterschiedliche Verfahren:
Intermittierendes Fasten (IF): 16 Stunden Fasten, 8 Stunden Essensfenster – oder die 5:2-Methode (zwei Tage Kalorienrestriktion pro Woche).
Zeitlich begrenztes Essen (TRE): Alle Mahlzeiten innerhalb von 6–12 Stunden, idealerweise im Tageslichtfenster.
Längeres Wasserfasten: 2–5 Tage oder mehr – nur unter erfahrener Anleitung.
Für Diabetiker gilt: Intermittierendes oder klassisches Buchinger-Fasten sind meist die praktikabelsten Formen. Beide senken die Insulinspiegel, entlasten die Leber und regen die Autophagie an – den zellulären Reinigungsmechanismus, der auch bei Diabetes gestört ist.
Autophagie – die stille Zellreinigung
Fasten aktiviert in den Zellen ein uraltes Programm: die Autophagie. Dabei werden geschädigte Zellbestandteile abgebaut und recycelt. Das betrifft auch Mitochondrien, also die Kraftwerke der Zellen. Bei Diabetikern ist dieser Prozess häufig blockiert. Fasten schaltet ihn wieder frei. Forscher sehen darin eine der wichtigsten regenerativen Wirkungen – nicht nur für den Zuckerstoffwechsel, sondern auch für Gefäße, Nerven und Gehirn.
Typ-1-Diabetes: geht das überhaupt?
Die klassische Lehrmeinung lautet: Fasten ist für Typ-1-Diabetiker zu gefährlich. Doch auch hier verschiebt sich das Bild. In mehreren kontrollierten Studien – etwa von Müller et al. (2021, Frontiers in Endocrinology) – zeigte sich, dass kurze Fastenphasen bis 36 Stunden bei gut eingestelltem Typ 1 sicher sind, wenn sie ärztlich begleitet werden. Weder Hypoglykämien noch Ketoazidosen traten gehäuft auf.
Eine deutsche Pilotstudie mit 7-tägigem Heilfasten fand ebenfalls keine kritischen Zwischenfälle, aber deutliche Verbesserungen von BMI, Blutfetten und Entzündungsmarkern. Fazit der Forscher: Fasten kann auch bei Typ 1 unter kontrollierten Bedingungen positive Effekte entfalten – eine kleine Revolution, wenn man bedenkt, wie lange das als Tabu galt.
Was in der Praxis funktioniert
Aus meiner Erfahrung mit Fastengruppen zeigt sich: Diabetiker profitieren, wenn sie das Fasten nicht als kurzfristige Diät, sondern als metabolische Trainingsphase verstehen. Entscheidend ist, was danach kommt – nämlich die konsequente Umstellung auf natürliche, unverarbeitete Ernährung mit hohem Gemüseanteil, hochwertigen Fetten und Eiweiß in Maßen.
In der Praxis haben sich folgende Punkte bewährt:
Ein sanfter Einstieg mit Entlastungstagen (z. B. Gemüse, Obst, Reis, Suppen).
Regelmäßige Blutzuckermessung – am besten mit Sensor (CGM).
Reduzierung der Medikation nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder Fastenarzt.
Nach dem Fasten: langsamer Kostaufbau, ballaststoffreich, wenig Stärke.
Viele berichten schon nach wenigen Tagen über stabilere Werte, weniger Heißhunger und ein völlig anderes Körpergefühl. Nicht selten sinken Blutzucker und Blutdruck parallel – ein Hinweis darauf, dass die metabolische Entlastung weit über die Glukoseregulation hinausgeht.
Risiken und Gegenanzeigen
Natürlich gibt es Grenzen. Unkontrolliertes Fasten bei Insulinpflichtigen kann zu Unterzuckerungen führen. Ebenso riskant: stark ketogene Phasen bei Menschen mit ausgeprägter Stoffwechselentgleisung. Wer Medikamente wie Sulfonylharnstoffe oder Insulin verwendet, sollte immer die Dosis anpassen lassen. Auch Dehydrierung ist ein unterschätztes Problem – daher stets auf ausreichende Flüssigkeit und Mineralstoffe achten.
Aus naturheilkundlicher Sicht ist die wichtigste Regel: Der Körper darf nicht überfordert werden. Fasten soll entlasten, nicht stressen.
Wie es nach dem Fasten weitergeht
Das eigentliche Geheimnis des Heilfastens beginnt oft erst danach. Viele Diabetiker erleben während des Fastens einen regelrechten Neustart – doch entscheidend ist, was in den Wochen danach passiert. Wer wieder in alte Gewohnheiten zurückfällt, verschenkt das Potenzial. Der Stoffwechsel braucht jetzt Stabilität, Rhythmus und Unterstützung. Genau hier kommen die bewährten naturheilkundlichen Maßnahmen ins Spiel.
Naturheilkundliche Begleitung – was sich in der Praxis bewährt
Fasten allein ist kein Allheilmittel. Aber es ist der beste Anfang, den ich kenne. Viele Patienten merken erst beim Fasten, wie stark Ernährung, Bewegung und Stoffwechsel tatsächlich miteinander verbunden sind. Wer danach weitermacht, hat die besten Chancen, den Diabetes langfristig zu stabilisieren – oft sogar ohne Medikamente.
In meiner Praxis hat sich eine Kombination bewährt, die über das reine Fasten hinausgeht:
Ernährung: Nach dem Fasten kohlenhydratarm, aber nicht asketisch. Wichtig sind Bitterstoffe – Chicorée, Löwenzahn, Artischocke, Endivie. Sie entlasten die Leber und verbessern den Gallefluss.
Heilpflanzen: Bewährt haben sich Bittermelone, Zimt, Gymnema sylvestre, Ginseng und Berberin. Alle greifen regulierend in den Zuckerstoffwechsel ein. Einige wirken fast so stark wie Medikamente – nur ohne deren Nebenwirkungen.
Mikronährstoffe:Magnesium, Chrom, Zink, Alpha-Liponsäure und Vitamin D gehören für mich zur Basis. Sie erhöhen die Insulinsensitivität und schützen die Zellen vor oxidativem Stress.
Bewegung: Ohne Bewegung bleibt der Erfolg halbfertig. Schon tägliche Spaziergänge oder moderates Krafttraining helfen, Zucker direkt in die Muskulatur einzuschleusen – ganz ohne Insulin.
Heilpilze: Reishi, Maitake und Coprinus regulieren Leber, Fettstoffwechsel und Zuckeraufnahme. Ich setze sie häufig in Kombination ein, vor allem bei übergewichtigen Diabetikern.
Kneipp-Verfahren: Kalte Armbäder, Wechselduschen, Fußbäder – das klingt unspektakulär, ist aber enorm wirksam. Der Stoffwechsel reagiert auf Temperaturreize fast so sensibel wie auf Bewegung.
Homöopathie: Auch hier kann gezielte Unterstützung viel bewirken. Je nach Konstitution setze ich z. B. Phosphorus C30, Syzygium jambolanum C6 oder Lycopodium C30 ein – individuell abgestimmt, nicht nach Schema.
Fastenwiederholungen: Ich empfehle meist zwei bis drei Kurzfastenphasen im Jahr. Das ist nachhaltiger als ein einmaliges „großes Fasten“. Der Körper braucht diese rhythmische Entlastung – genauso wie Schlaf und Atmung.
Der Unterschied zwischen Theorie und Erfahrung
Die Studienlage ist gut, aber sie bleibt abstrakt. In der Praxis zeigt sich das Entscheidende: Fasten verändert das Bewusstsein. Viele Diabetiker erleben nach Jahren der Medikamentenroutine zum ersten Mal wieder echte Kontrolle über ihren Körper. Der Blutzucker folgt nicht mehr ausschließlich der Tablette, sondern der eigenen Entscheidung – was, wann und wie man isst. Das ist die eigentliche Stärke des Heilfastens: Es gibt die Verantwortung zurück. Und genau das fehlt im sogenannten „modernen Diabetesmanagement“ meines Erachtens oft völlig.
Kritische Stimmen
Selbstverständlich warnt die Schulmedizin. Die Standardformulierung lautet: „Fasten ist für Diabetiker gefährlich.“ Das stimmt – wenn man nichts davon versteht. In der Hand eines erfahrenen Fastenarztes oder unter fachlicher Anleitung ist es hingegen eine der wirksamsten Maßnahmen, um den Stoffwechsel neu zu justieren.
Die Angst vor Hypoglykämie ist verständlich, aber sie lässt sich mit Wissen und Kontrolle vermeiden. Das eigentliche Risiko liegt darin, nicht zu fasten – also im Dauerzustand hoher Insulinspiegel, permanenter Mahlzeiten und chronischer Entzündung.
Fazit
Heilfasten ist kein Wundermittel, aber eines der kraftvollsten Werkzeuge, um den Stoffwechsel bei Diabetes – insbesondere Typ 2 – zu regulieren. Es verbessert die Insulinsensitivität, reduziert Entzündungen, aktiviert die Autophagie und führt zu mehr Eigenverantwortung im Umgang mit Essen und Körper.
Bei Typ 1 ist Vorsicht geboten, doch selbst hier öffnen neue Studien den Blick für eine sichere Anwendung unter Aufsicht.
Wer das Fasten als jährliche Kur oder Teil eines naturheilkundlichen Gesamtprogramms nutzt, kann seinen Stoffwechsel nachhaltig verändern – jenseits der bloßen Blutzuckerwerte.
https://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2020/10/zen-2907290_1920.jpg10791920René Gräberhttps://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2025/11/logonew.pngRené Gräber2025-08-26 08:14:552025-11-05 16:42:08Heilfasten: Ablauf, Wirkung & Vorteile – über 20 Jahre Praxis-Erfahrung von René Gräber
Schlacke gibt es nicht. Punkt. So lautet jedenfalls der offizielle Standpunkt der modernen Ernährungswissenschaft. Und wenn es keine Schlacken gibt, dann braucht es natürlich auch keine Entschlackung. Keine Kräuter, keine Heilerde, kein Fasten – alles überflüssig. Sagen sie.
Dumm nur, dass der Körper das anders sieht. Er betreibt nämlich täglich eine Art Müllabfuhr auf Zellebene – und das in einem Ausmaß, das in keinem Lehrbuch unter dem Begriff „Schlacke“ auftaucht, aber genau das beschreibt, was wir in der Naturheilkunde seit über einem Jahrhundert beobachten. Der Fachbegriff dafür? Autophagozytose.
Ein sperriges Wort für einen genialen Prozess: Zellen, die sich selbst reinigen, reparieren und regenerieren – ganz ohne Chemie, aber mit entscheidender Bedeutung für unsere Gesundheit, unser Immunsystem und sogar unsere Lebenserwartung.
Wer diesen Mechanismus fördern will, braucht keine Tabletten. Er braucht etwas anderes: Zeit, Achtsamkeit, Geduld – und das Fasten. Und genau darum geht es in diesem Beitrag.
Autophagozytose und Entschlackung – Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Bevor wir über Autophagozytose sprechen, muss eines klargestellt werden: Wenn es nach der Schulmedizin geht, existieren sogenannte „Schlacken“ im menschlichen Körper schlicht nicht. Was es nicht gibt, braucht man auch nicht auszuleiten – so die Logik. Kein Bedarf an Entschlackung, also auch kein Bedarf an Fasten, Heilerde oder pflanzlichen Ausleitungen. Fall geschlossen. In meinem Beitrag Die Macke mit der Schlacke habe ich zu dieser „Diskussion“ ausreichend Stellung genommen.
Doch genau hier beginnt das Problem: Der Körper hat da offenbar eine andere Meinung. Denn er betreibt (permanent!) eine hochkomplexe innere Müllentsorgung. Nur taucht dieser Vorgang eben nicht im ICD-10-Katalog auf. Und „Schlacke“ ist natürlich kein histologisch messbares Gewebe. Es ist ein Ordnungsbegriff, geprägt von der Naturheilkunde, um die Summe nicht mehr benötigter, teils schädlicher Stoffwechselreste zu bezeichnen. Wer den Begriff als unwissenschaftlich verlacht, übersieht das Wesentliche. Wenn Sie möchten lesen Sie dazu auch meinen Beitrag: Die Bedeutung der Entschlackung und des Entschlackens für die Gesundheit.
Denn gäbe es keine dieser Rückstände – warum dann die aufwändigen zellulären Reinigungsprozesse, die selbst die Biomedizin heute als „zelluläre Recyclingfabriken“ bezeichnet?
Einer dieser Prozesse ist die sogenannte Autophagozytose – ein sperriger Name für eine sehr elegante Lösung. Und genau dieser wollen wir uns jetzt widmen.
Ein kurzer Blick auf die Grundlagen:
Autophagozytose ist nicht zu verwechseln mit der klassischen Phagozytose, bei der Immunzellen wie Makrophagen oder dendritische Zellen fremde Eindringlinge oder Zelltrümmer „auffressen“. Bei der Autophagozytose hingegen frisst die Zelle sich (zumindest teilweise) selbst. Defekte Zellbestandteile, falsch gefaltete Proteine, beschädigte Mitochondrien: alles, was die Funktion stört oder toxisch wirken könnte, wird markiert, eingeschlossen und abgebaut.
Der Begriff „sich selbst fressen“ mag dramatisch klingen, ist aber ein lebenswichtiges Prinzip. Ohne diesen Prozess würden Zellen regelrecht an ihrem eigenen Müll ersticken. Autophagozytose ist also kein Notfallprogramm, sondern ein zentraler Bestandteil der zellulären Selbstreinigung – täglich, rund um die Uhr.
Und damit nähern wir uns auch der Wahrheit hinter dem Begriff „Entschlackung“. Denn was die Naturheilkunde traditionell als „Schlacke“ bezeichnet, findet auf zellulärer Ebene längst seine wissenschaftlich beschriebene Entsprechung – nur unter anderen Namen: Autophagozytose, Mitophagie, Proteinfaltung, zellulärer Turnover.
Natürlich gehört dazu mehr: Seneszente Zellen, die nicht mehr richtig funktionieren, aber auch nicht absterben, belasten das Gewebe durch ihre entzündungsfördernde Wirkung – eine Art „zellulärer Müll“, der nicht in den Mitochondrien, sondern im Gewebemilieu selbst liegt. Und auch der sogenannte Pischinger-Raum, also der Extrazellulärraum, spielt eine Rolle bei der Ansammlung oder Ableitung solcher Stoffe.
Doch in diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf die Autophagie – jenen zentralen, faszinierenden Selbstheilungsmechanismus der Zelle, der durch einfache Maßnahmen wie Fasten gezielt aktiviert werden kann.
Der Prozess und seine Abläufe
Die Autophagozytose ist kein einheitlicher Prozess, sondern ein fein reguliertes System mit mehreren Wegen, über die Zellen ihren eigenen Müll recyceln. Drei Hauptformen sind heute wissenschaftlich beschrieben – alle verlaufen etwas unterschiedlich, dienen aber dem gleichen Ziel: beschädigte, funktionslose oder potenziell toxische Bestandteile aus dem Verkehr zu ziehen. Zuerst eine Grafik dazu:
Makroautophagie – das Zellrecycling in großem Stil
Die Makroautophagie ist der wichtigste Weg der zellulären Selbstreinigung. Dabei werden defekte Zellorganellen – insbesondere beschädigte Mitochondrien – sowie fehlerhafte Proteine gezielt erkannt, isoliert und abgebaut. Die Zelle bildet dafür eine Art innere „Mülltüte“: eine Doppelmembran, das sogenannte Autophagosom. Dieses umschließt die zu entsorgenden Bestandteile und transportiert sie zu einem Lysosom – einer zellulären Abbaukammer mit saurem pH-Wert und Verdauungsenzymen. Dort wird der Zellmüll in seine Einzelteile zerlegt – und oft gleich als neues Baumaterial wiederverwertet.
Das ist nicht nur effizient, sondern auch überlebenswichtig: Denn beschädigte Mitochondrien beispielsweise produzieren kaum noch Energie, dafür aber umso mehr freie Radikale – ein toxisches Szenario, das die gesamte Zelle destabilisieren kann. Makroautophagie verhindert genau das.
Mikroautophagie – die direkte Entsorgungslinie
Bei der Mikroautophagie spart sich die Zelle den Umweg über ein Autophagosom. Stattdessen „schluckt“ das Lysosom direkt kleinere Bestandteile aus dem Zellinneren. Dieser Prozess läuft permanent – wird aber besonders bei Kalorienmangel oder Stress wichtiger, um Ressourcen zu schonen und die Zellintegrität zu bewahren. Man könnte sagen: Mikroautophagie ist die schnelle, unkomplizierte Variante der Selbstreinigung.
CMA – das fein abgestimmte Einzelteil-Recycling
Die dritte Form nennt sich „Chaperone-mediated Autophagy“ (CMA) – ein selektiver Prozess, bei dem bestimmte Proteine gezielt erkannt, entfaltet und ins Lysosom eingeschleust werden. Nur Moleküle mit einer spezifischen Signatur – einer Art Erkennungsmarke – werden zugelassen. Dieser Prozess ist aufwendig, aber präzise und kommt insbesondere bei feinregulierten Stoffwechselprozessen zum Einsatz.
So wird der Müll im Körper entsorgt
Diese drei Prozess-Formen sorgen dafür, dass innerhalb der Zelle eine Vielfalt von „Müll“ entsorgt und somit eine Beeinträchtigung der Zellvorgänge verhindert wird. Der „Müll“ besteht aus zum Beispiel falsch gefalteten Proteinen, die biologisch schädlich oder nicht verwertbar sind; aus großen und kleinen Zellorganellen, die beschädigt sind und ihre Funktion verloren haben etc.
Diese drei Formen der Autophagie sind zudem Teil eines intrazellulären Gleichgewichts zwischen der Produktion von neuen Zellbestandteilen und dem Abbau von alten, verbrauchten Elementen. Mitochondrien von Leberzellen zum Beispiel leben in etwa zehn Tage. Danach werden sie durch die Autophagozytose entsorgt. Die dabei entstehenden Fragmente dienen dann als Baumaterial für neue Strukturen. Diese Sonderform der Autophagozytose für Mitochondrien wird Mitophagie genannt.
Grund für die „bevorzugte“ Behandlung der Mitochondrien für eine für sie spezielle Form der Autophagozytose liegt in ihrer Bedeutung und dem Gefährdungspotential, das von beschädigten Mitochondrien ausgeht. Denn beschädigte Mitochondrien produzieren in der Regel, ohne maßgeblich an der Energieproduktion beteiligt zu sein, ein Übermaß an freien Radikalen, die die Zelle selbst in Mitleidenschaft ziehen können. Das Gleiche gilt auch für alte Mitochondrien.
Eine Sonderform besteht bei roten Blutkörperchen: Die Mitophagie entfernt hier bei der Entstehung beziehungsweise Reifung der Erythrozyten deren zunächst vorhandenen Mitochondrien, da Erythrozyten unter den Körperzellen eine Sonderform darstellen – ohne Mitochondrien, Zellkern, Ribosomen etc. Hier ist also die Autophagozytose in dieser speziellen Form ein Teil des Reifungsprozesses der Erythrozyten.
Die beschriebenen Prozesse werden, wie bereits weiter oben erwähnt, durch Gene kontrolliert. Diese Kontrolle ist sehr komplex und erfolgt über Aminosäure-Sensoren, Wachstumsfaktoren und freie Radikale, die die Aktivitäten von mTOR und die AMP-aktivierte Proteinkinase (AMPK) bestimmen. Über die Bedeutung von mTOR hatte ich bereits etwas veröffentlicht: Fasten für die DNA Reparatur in Zellen. AMPK hat die Aufgabe, Zellen vor Energiemangel zu schützen. Dies ist natürlich in Zeiten von Kalorienmangel besonders wichtig, um den Untergang der Zelle zu verhindern. AMPK hemmt dann eine Reihe von Enzymen, die für die Cholesterin- und Fettsäurebiosynthese zuständig sind, was zu einem Umschalten auf einen „Sparmodus“ des Zellstoffwechsels führt.
Übrigens: Falls Sie solche Themen interessieren, sollten Sie meinen kostenlosen Praxis-Newsletter zu solchen Themen anfordern! Tragen Sie hier unten einfach ihre E-Mail Adresse ein…
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:
Funktionen für die Zelle
Die Autophagozytose hat für die Zelle eine Reihe von Funktionen. Als primäres Untersuchungsobjekt diente den Wissenschaftlern hier die Hefe Saccharomyces cerevisiae. Hier sahen die Wissenschaftler, dass ein Nährstoffmangel zu einer hohen Aktivität an Autophagie führt.
Unter diesen Verhältnissen wurden schädliche und nutzlose Proteine entsorgt, indem die dabei anfallenden Aminosäuren für eine Weiterverwertung für neue, funktionstüchtige Proteine benutzt werden.
Bei Säugetieren und Menschen ist die Autophagozytose unter verschiedenen Bedingungen beobachtet worden, wie zum Beispiel nach der Geburt und Durchtrennung der Nabelschnur, oder bei Zell-und Gewebekulturen, die entsprechend mangelversorgt worden waren.
Prinzipiell scheint man heute in der Naturwissenschaft davon auszugehen, dass die Autophagozytose in ihren verschiedenen Formen ein wichtiger Beitrag zur „Reinhaltung“ der Zellen ist. Ohne diesen Beitrag kommt es zum schnelleren Altern (Autophagy and aging: the importance of maintaining „clean“ cells.). Die Autoren erklären in diesem Beitrag, dass eine herabgesetzte autophage Aktivität eine hauptsächliche Rolle bei altersbedingten Störungen spielt. Sie erklären weiter, dass Kalorienrestriktion und anti-lipolytische Substanzen zur Stimulation der Autophagie bei alten Mäusen geführt haben.
Damit scheint sich das zu bestätigen, was von der Schulmedizin in der Regel so heftig bestritten beziehungsweise als „unwissenschaftlich“ oder „nicht evidenzbasiert“ belächelt wird: Fasten stimuliert die Autophagozytose, die wiederum für die Entfernung von Abfallprodukten in den Körperzellen und deren Reparatur verantwortlich ist. Oder mit anderen Worten: Fasten oder Kalorienrestriktion initiiert die Beseitigung von „Schlacken“, ohne die eine Reparatur der Zellen nicht möglich ist.
Xenophagie ist ein Begriff, der die Auflösung und Entfernung von körperfremden Material umfasst. Dies erinnert an die bereits weiter oben erwähnte Phagozytose durch Makrophagen etc. In diesem speziellen Fall ist die Xenophagie eine autophage Zersetzung von infektiösen Partikeln und ist daher ein integraler Bestandteil der angeborenen Immunabwehr.
Diese tritt immer dann in Aktion, wenn Erreger bereits das Zellinnere erreicht haben, wie zum Beispiel Tuberkuloseerreger. Die „Vernichtungsmaschinerie“, die für die Beseitigung dieser Erreger zuständig ist, ist die Gleiche, die auch Mitochondrien recycelt (Mitophagie). In der Regel führt dieser Prozess zum erfolgreichen Vernichten der Mikroorganismen. Es gibt jedoch auch hier Ausnahmen, wo Bakterien in der Lage sind, die Entstehung von Phagolysosomen zu verhindern (Autophagy in immunity against mycobacterium tuberculosis: a model system to dissect immunological roles of autophagy.).
Interessanterweise erfahren wir in dieser Arbeit, dass die Th1-Th2-Balance eine zentrale Rolle für die Aktivierung von Autophagie zu spielen scheint. Th1-Zytokine aktivieren sie, während Th2-Zytokine sie abschalten. Damit würde ein Th2-Shift eine günstige Bedingung für das Eindringen von Pathogenen in Körperzellen darstellen.
Diese Sache mit dem „Zelltod“ – Apoptose
Ich hatte bereits in etlichen Beiträgen das Wort „Apoptose“ benutzt. Der natürliche Zelltod ist eine Art „Selbstzerstörungsmechanismus“, der in die Zelle eingebaut ist, um eine Entartung zu verhindern, wenn Reparaturmaßnahmen nicht mehr greifen können und um alte Zellen schnell aufzulösen, um den Regenerationsprozess zu beschleunigen.
Eine Apoptose ist in der Regel begleitet von dem vermehrten Auftauchen von Autophagosomen. Die Wissenschaftler wissen heute jedoch noch nicht, ob die bei der Apoptose autophagen Aktivitäten Teil des Auflösungsprozesses sind oder das genaue Gegenteil: Der Versuch, die Apoptose zu blockieren. Denn bislang gibt es keine Hinweise, dass die Autophagozytose auch für den Untergang von Zellen verantwortlich sein kann.
Eine Arbeit von 2014 zeigt, dass die Autophagozytose eine Stressantwort auf eine Infektion mit Influenza-A-Viren darstellt, die eine Apoptose verhindern hilft (mTOR/p70S6K signaling distinguishes routine, maintenance-level autophagy from autophagic cell death during influenza A infection.). Die auslösenden Faktoren bei einer Infektion für Apoptose und Autophagozytose scheinen die Gleichen zu sein. Sie unterscheiden zwischen einer expandierten Autophagie, die zum Untergang der Zelle führt, und einer moderaten Autophagie, die der Zelle hilft, die Infektion zu überleben. Sie sahen auch, dass eine Hemmung der expandierten Autophagie dazu beitrug, die Reproduktion der Viren in der Zelle zu hemmen. Damit scheinen die Kontrollvorgänge für die protektive und letale Autophagozytose über verschiedene Mechanismen zu erfolgen.
Eine andere interessante Beobachtung ist, dass Kalorienrestriktion bislang die einzige wissenschaftlich nachgewiesene Form der Lebensverlängerung zu sein scheint. Ich hatte dieses Thema auch bei meinen Fastenbeiträgen und Beiträgen zum intermittierenden Fasten erwähnt. Wie es aussieht, erfolgt diese lebensverlängernde Wirkung der Kalorienrestriktion aber nur dann, wenn auch eine entsprechend aktive Autophagozytose mit von der Partie ist. Eine französische Studie aus dem Jahr 2010 (Caloric restriction and resveratrol promote longevity through the Sirtuin-1-dependent induction of autophagy.) zeigte, dass eine Hemmung der Autophagozytose zu metabolischem Stress in der Zelle führte (und deren vorzeitigem Absterben). Resveratrol und Kalorienrestriktion dagegen verlängerte die Lebenserwartung von normalen Nematoden (Fadenwürmer), die eine normale Autophagozytose zeigten. Nematoden, die dazu nicht in der Lage waren, zeigten eine verkürzte Lebenserwartung.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:
Autophagozytose und Krebserkrankungen
Hier scheint die Autophagozytose ein sehr ambivalentes Gesicht zu zeigen. Denn sie scheint einerseits vor der Entwicklung von malignen Zellen zu schützen, unterstützt aber andererseits Tumorzellen bei deren Entwicklung. Die Idee, durch Kalorienrestriktion Tumorzellen auszuhungern, kann damit zum Querschläger werden, wenn die Autophagozytose in der Tumorzelle selbige wie eine gesunde Zelle vor dem Untergang bewahrt.
Es ist auch bekannt, dass die Autophagozytose in der Lage ist, Mediatoren für die Apoptose einer Tumorzelle abzubauen, was zu einer Verhinderung der Apoptose und damit Verhinderung des Absterbens der Tumorzelle führt. Hier ergibt sich ein gewisses Potential für pharmazeutische Interventionen, wo mit Hilfe von synthetischen Substanzen (zum Beispiel Chloroquin, ein Medikament gegen Malaria) die Autophagie der Tumorzelle blockiert wird und somit die Wirkung von Apoptose auslösenden Chemotherapeutika verbessert wird (New use for old drugs? Prospective targets of chloroquines in cancer therapy.).
Wie es ausschaut, ist die Frage, ob Autophagozytose nützt oder schadet, auch eine Frage des Stadiums und der Bedingungen, unter denen sie agiert. So scheint sie bei normalen und gesunden Zellen eine wichtige Schutzfunktion zu besitzen, während sie bei malignen Zellen die gleiche Schutzfunktion zum Wohl der Tumorzelle ausübt.
Es hat sich also nichts an der Schutzfunktion geändert, sondern nur an der Frage, wer und was hier geschützt wird. Daher gibt es inzwischen Bemühungen, bei Krebserkrankungen das Maß an Autophagozytose zu senken, damit es zu einer Apoptose der Tumorzellen kommen kann. Aber auch hier kann man sich die Risiken leicht ausmalen. Denn eine generalisierte Hemmung der Autophagozytose würde nicht nur maligne Zellen betreffen. Der Effekt wäre eine Verbesserung der Apoptose bei Tumorzellen, aber auch eine unter Umständen erhöhte Bereitschaft gesunder Zellen, zu entarten.
Fazit: Zellen putzen – Leben verlängern und gesünder leben!
Autophagozytose ist keine Theorie. Es ist ein fundamentaler Selbstreinigungsmechanismus des Körpers – täglich, unaufhaltsam, lebenswichtig. Und ja: Genau das, was die Naturheilkunde seit Jahrzehnten unter „Entschlackung“ versteht. Die Begriffe mögen unterschiedlich sein – die Beobachtung ist dieselbe.
Wer diesen Reinigungsprozess unterstützt, schützt seine Zellen – und damit seine Gesundheit. Denn beschädigte Zellbestandteile, alte Mitochondrien und falsch gefaltete Proteine wirken nicht einfach nur störend. Sie sind ein Brandbeschleuniger für Alterungsprozesse, Entzündungen, Stoffwechselstörungen und degenerative Erkrankungen.
Die gute Nachricht: Es braucht keine Medikamente, keine kostspieligen Therapien, keine synthetischen Interventionen. Es braucht vor allem eines – das, was der moderne Mensch am schwersten erträgt: Verzicht.
Fasten aktiviert Autophagie. Kalorienreduktion tut es auch. Moderate Bewegung, guter Schlaf, weniger Insulinspitzen – all das signalisiert der Zelle: Zeit zum Aufräumen.
Was Sie konkret tun können?
Fasten – regelmäßig und bewusst. Ob klassisches Heilfasten, Intervallfasten oder Entlastungstage: Jede Form der Nahrungskarenz aktiviert Autophagie – wissenschaftlich belegt.
Bewegung – aber nicht im Hochleistungsmodus. Schon Spaziergänge oder lockeres Ausdauertraining steigern die intrazelluläre Reinigung.
Entlastung statt Dauerstress. Auch psychischer Dauerstress kann Autophagie blockieren. Achtsamkeit, Ruhe und Schlaf sind keine „Ist-schön-Sache“ – sie sind Zellschutz!
Die Zelle nicht ständig füttern. Wer 16 Stunden am Tag isst, gibt dem Körper keine Pause zur Regeneration. Weniger Mahlzeiten, dafür gehaltvoller, bewirken oft mehr.
Bewusst leben statt ständig kompensieren. Alkohol, Süßstoffe, künstliche Zusätze – das alles muss entsorgt werden. Warum nicht gleich weglassen?
Das Ziel ist nicht Askese. Sondern Klarheit. Denn: Wer seine Zellen schützt, schützt sich selbst – vor chronischer Erschöpfung, beschleunigtem Altern, vor Entzündung, Gewebestau, Degeneration.
Man muss Autophagozytose nicht aussprechen können, um sie zu nutzen. Man muss nur aufhören, dem Körper ständig im Weg zu stehen.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:
Dieser Beitrag wurde im Jahr 2017 erstellt und letztmalig am 5.8.2025 überarbeitet.
https://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2020/11/autophagozytose-entschlackung.jpg912936René Gräberhttps://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2025/11/logonew.pngRené Gräber2025-08-05 07:42:542025-08-13 19:45:24Autophagozytose: Entschlacken und die Reperatur von Zellen
Manche halten es für gefährlich, andere für überflüssig. Und viele trauen sich einfach nicht mehr. „Mit 70 noch fasten – ist das nicht zu spät?“ Diese Frage bekomme ich regelmäßig gestellt. Und jedes Mal denke ich: Zu spät wofür? Für Entlastung? Für Zellreinigung? Für eine sanfte Kurskorrektur, bevor der Medikamentenschrank endgültig überquillt?
Es gibt gute Gründe, gerade im Alter mit dem Fasten zu beginnen – wenn man weiß, wie es geht. Denn während die Lebenserwartung längst nicht mehr steigt, nimmt die Zahl der chronisch Kranken weiter zu. Der Körper altert nicht nur – er verschlackt, überfordert, blockiert. Doch genau hier setzt der naturheilkundliche Fastenansatz an: Er aktiviert die Autophagie, entsorgt seneszente Zellen, entlastet Leber, Darm, Nieren – und manchmal auch die Seele.
In diesem Beitrag zeige ich, was beim Fasten im Alter wirklich passiert – zellbiologisch, praktisch, und aus Sicht eines Therapeuten, der das seit über 25 Jahren begleitet. Sie erfahren, worauf es bei älteren Menschen ankommt, wann Fasten sinnvoll ist – und wann nicht.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:
Lebenserwartung: Der große Fortschritts-Mythos
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass wir heute immer älter werden. Die Realität sieht anders aus: Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt nicht mehr – im Gegenteil. In vielen westlichen Ländern stagniert sie oder geht sogar leicht zurück. In Deutschland sank sie zuletzt mehrfach – trotz Milliardenaufwand im Gesundheitswesen.
Oft wird behauptet, die moderne Medizin habe den Menschen „längeres Leben“ beschert. Doch das greift zu kurz. Der eigentliche Rückgang der Sterblichkeit im 20. Jahrhundert beruhte auf besseren Lebensbedingungen: sauberes Trinkwasser, funktionierende Abwassersysteme, Kühlketten für Lebensmittel, weniger Kinderarbeit, sichere Geburten, sozialer Frieden.
Die großen Seuchen verschwanden, weil Hygiene und Infrastruktur besser wurden – nicht wegen Antibiotika. Alte Menschen gab es auch früher – sie starben nur seltener jung. Heute hingegen stirbt man häufig nicht mehr „plötzlich“, sondern langsam und unter Medikamentencocktails. Die Frage ist also nicht: Wie alt werden wir? Sondern: Wie gesund bleiben wir dabei?
Altern verstehen: Was im Körper wirklich passiert
Heute wissen wir mehr über das Altern. Die sogenannte Hayflick-Grenze beschreibt, dass sich menschliche Zellen nur rund 50-mal teilen können. Danach tritt ein programmierter Zelltod ein – ein biologischer Selbstschutz gegen unkontrolliertes Wachstum (Krebs).
Aber Altern ist mehr als Zellteilungsgrenze. Zellen können auch in einen sogenannten seneszenten Zustand übergehen: Sie leben zwar noch, aber ohne Funktion. Statt sich zu teilen, senden sie Entzündungsbotenstoffe aus, schädigen umliegendes Gewebe und blockieren die Regeneration. Kurz gesagt: Sie sind biologischer Müll, der sich ansammelt – besonders im Alter.
Die gute Nachricht: Der Körper kann solche Zellen abbauen. Das Stichwort lautet Autophagie – ein natürlicher Selbstreinigungsprozess, bei dem beschädigte Zellbestandteile recycelt und entsorgt werden. Und genau hier kommt das Fasten ins Spiel.
Fasten aktiviert die Zellreinigung – und kann das Altern bremsen
Mehrere Studien zeigen, dass kalorienreduzierte Ernährung und Fastenprozesse die Autophagie anregen. Das heißt: Beim Fasten beginnt der Körper, überflüssigen Zellmüll zu verwerten – und dazu zählen auch seneszente Zellen.
Der Gerontologe Roy Walford konnte an Tiermodellen zeigen, dass sich der Alterungsprozess bei drastisch kalorienreduzierter Ernährung um bis zu 70 % verlangsamen kann (vgl. Walford R. L. et al.: Influence of controlled dietary restriction on immunologic function and aging; Federation proceedings 6; 38; 1979; S. 2007-2016). Und auch wenn sich diese Daten nicht direkt auf den Menschen übertragen lassen, beobachten viele Ärzte und Fastenleiter regelmäßig: Fasten tut älteren Menschen gut – körperlich wie seelisch.
Fasten kann Entzündungen dämpfen, die Immunfunktion verbessern, überflüssige Medikamente reduzieren und den Stoffwechsel neu ordnen. Allerdings nur, wenn es individuell angepasst wird – gerade im höheren Alter.
Verschlackung, Zellmüll und Stoffwechselblockaden – aus naturheilkundlicher Sicht
Die Naturheilkunde geht seit jeher davon aus, dass sich im Körper „Schlacken“ ansammeln: Rückstände aus schlechter Ernährung, Umweltgiften, Medikamenten und gestörtem Zellstoffwechsel. Diese belasten Zellen, Bindegewebe, Blutgefäße und Organe – und können langfristig Alterungsprozesse beschleunigen.
Wenn Zellen ihre Abfallprodukte nicht mehr effizient entsorgen, kann das zu Wundheilungsstörungen, Infektanfälligkeit oder degenerativen Erkrankungen führen. Im Gehirn trägt solcher „Zellmüll“ möglicherweise zur Entwicklung von Alzheimer bei.
Fasten wirkt hier wie ein Reset: Der Körper schaltet von Aufnahme auf Abbau um. Enzyme und Transportproteine bauen Altlasten ab, die Zellerneuerung wird stimuliert – sofern die nötigen Mikronährstoffe bereitstehen.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:
Fasten im Alter – worauf es ankommt
Gerade ältere Menschen profitieren vom Fasten, wenn es angepasst ist. Das biologische Alter ist entscheidend – nicht das Datum im Pass.
In meiner Praxis empfehle ich Fastenkuren oft bis zum 75. oder sogar 80. Lebensjahr – aber nur, wenn die Patienten grundsätzlich fit sind, nicht untergewichtig und keine demenzbedingten Einschränkungen vorliegen.
Für Menschen über 80 gilt: Nur wer sein Leben lang gefastet hat und sich damit auskennt, sollte es weiterhin tun. Bei allen anderen ist eine milde Variante besser – z. B. eine teilkalorische Fastenkur mit Buttermilch, Säften, Brühen oder basischer Gemüsebrühe.
Eine Null-Diät ist für ältere Menschen fast nie geeignet. Eiweißzufuhr bleibt wichtig – z. B. in Form von fermentierten Milchprodukten, hochwertigen pflanzlichen Proteinen oder Aminosäurenmischungen.
Entspannung fördern, z. B. über Atemtherapie, Kneipp-Anwendungen oder Meditation
Praxis-Erfahrung: Weniger Medikamente, mehr Lebensfreude
Viele ältere Patienten nehmen täglich 5, 10 oder mehr Medikamente. Durch gezieltes Fasten (unter Anleitung) lässt sich der Medikamentenbedarf oft reduzieren – weil der Stoffwechsel wieder besser arbeitet. Blutzucker, Blutdruck, Verdauung, Schlaf und Stimmung stabilisieren sich.
Ein schöner Nebeneffekt: Die Patienten fühlen sich wieder lebendig. Klarer im Kopf. Beweglicher. Motivierter.
Fazit: Fasten im Alter – ja, aber individuell angepasst
Fasten ist keine Wundermethode – aber eine der wirksamsten naturheilkundlichen Maßnahmen zur Zellreinigung, Entgiftung und Regeneration. Im Alter ist dabei besondere Sorgfalt geboten. Wer mit Verstand fastet, kann sein biologisches Alter positiv beeinflussen – und vielleicht sogar einen Gang zurückschalten im Prozess des Alterns.
https://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2025/06/fasten-im-alter.jpg875920René Gräberhttps://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2025/11/logonew.pngRené Gräber2025-06-27 09:39:242025-07-01 10:18:11Fasten im Alter – sinnvoll oder riskant? Was ältere Menschen wirklich wissen sollten
Gicht hat nichts mit Luxus zu tun – sie ist Ausdruck eines Stoffwechsels, der aus dem Takt geraten ist. Und während viele noch immer glauben, ein bisschen weniger Fleisch und ein paar Tabletten würden das schon richten, zeigt die Praxis seit Jahrzehnten etwas anderes: Wer die Gicht wirklich an der Wurzel packen will, muss den Stoffwechsel von Grund auf umstellen. Fasten kann dabei ein mächtiger Hebel sein – wenn man weiß, was man tut. Denn falsch eingesetzt, treibt es die Harnsäure erst recht in die Höhe. In diesem Beitrag zeige ich, worauf Patienten achten müssen, die mit Gicht fasten wollen – mit und ohne Allopurinol. Und welche Rolle Kräuter, Brühen, Bewegung und eine gute Vorbereitung dabei spielen.
Beginnen wir kurz damit:
Was ist Gicht?
Gicht – einst als „Wohlstandskrankheit“ belächelt, heute eine ernsthafte Stoffwechselstörung, die Millionen betrifft. Wer einmal einen Gichtanfall hatte, weiß, dass der Schmerz nicht zu unterschätzen ist: Brennende, geschwollene Gelenke, meist am großen Zeh, aber auch an Fingern, Knien oder Handgelenken. Doch was, wenn Heilfasten hier helfen kann? Und was müssen Patienten beachten, die bereits Allopurinol einnehmen?
Grundlegende Informationen zu „Gicht“ finden Sie in folgenden Beiträgen:
Gicht ist die Folge einer Hyperurikämie – eines zu hohen Harnsäurespiegels im Blut. Harnsäure ist ein Abbauprodukt von Purinen, die sich in tierischen Produkten, aber auch im eigenen Zellstoffwechsel finden. Normalerweise wird Harnsäure über die Nieren ausgeschieden, doch wenn die Werte steigen, kristallisiert sie aus und lagert sich in Gelenken und Geweben ab. Das Immunsystem reagiert darauf mit einer heftigen Entzündungsreaktion – der klassische Gichtanfall.
Referenzwerte für Harnsäure:
Normalwerte: Männer: < 7 mg/dl, Frauen: < 6 mg/dl
Leichte Hyperurikämie: 7-9 mg/dl
Kritischer Bereich: > 9 mg/dl (erhöhtes Risiko für Gichtanfälle)
Fasten und Gicht: Eine Herausforderung mit Potenzial
Fasten ist ein zweischneidiges Schwert für Gichtpatienten. Einerseits hilft es, die Harnsäure aus den Geweben zu mobilisieren, andererseits steigt durch den Abbau körpereigener Proteine der Harnsäurespiegel im Blut kurzfristig an. Das kann – wenn nicht richtig durchgeführt – sogar einen neuen Gichtanfall auslösen.
Otto Buchinger selbst beschrieb in seinen Aufzeichnungen langwierige, aber erfolgreiche Fastentherapien bei Gicht. Heute, mit Medikamenten wie Allopurinol, sind die Risiken kontrollierbarer – wenn das Fasten richtig angepasst wird.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:
Wie Fasten bei Gicht richtig funktioniert
Vorbereitung ist entscheidend Ein abruptes Fasten kann riskant sein. Wer Harnsäurewerte über 8 mg/dl hat, sollte vor dem Fasten eine Entlastungswoche mit purinarmer Kost einlegen: viel Gemüse, wenig tierisches Eiweiß, keine Innereien oder Hülsenfrüchte. Diese „Einstimmung“ kann einen plötzlichen Harnsäureanstieg dämpfen.
Medikamenteneinnahme anpassen
Allopurinol (Hemmt die Harnsäurebildung): Sollte während des Fastens weitergenommen werden. Es verhindert einen zu starken Harnsäureanstieg.
Benzbromaron (Fördert die Ausscheidung): Meist wird dieses Medikament während des Fastens pausiert, da es die Nieren belasten kann.
Flüssigkeit ist der Schlüssel Gichtpatienten müssen besonders darauf achten, ausreichend zu trinken – 3 bis 4 Liter täglich sind Pflicht. Harntreibende Mittel oder Diuretika sollten vermieden werden, da sie eine zu starke Entwässerung und damit eine Erhöhung der Harnsäurekonzentration im Blut bewirken können.
Die richtige Fastenmethode wählen Nicht jedes Fasten eignet sich für Gichtpatienten. Reines Wasserfasten kann problematisch sein, weil es den Abbau körpereigener Proteine fördert. Besser ist ein modifiziertes Fasten mit:
Basischen Brühen
Buttermilch oder verdünnten Gemüsesäften
Getreideschleim, um den Stoffwechsel zu stabilisieren
Dauer des Fastens Kurze Fastenzeiten von 5 bis 7 Tagen reichen oft aus, um positive Effekte zu erzielen. Längere Fastenzeiten (z. B. 21 Tage) sollten nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Häufige Fehler – und wie man sie vermeidet
Zu radikaler Einstieg Einfach von heute auf morgen in ein Wasserfasten zu starten, kann einen Gichtanfall auslösen. Wer hohes Risiko hat, sollte vorher eine Entlastungswoche einplanen.
Zu wenig Flüssigkeit Gerade beim Fasten muss die Niere unterstützt werden. Weniger als 3 Liter Flüssigkeit pro Tag sind zu wenig!
Fehlerhafte Kost nach dem Fasten Viele machen den Fehler, direkt nach dem Fasten wieder Fleisch oder Hülsenfrüchte zu essen – und riskieren einen neuen Anfall. Der Kostaufbau muss basisch sein: Gedämpftes Gemüse, Hirse, Quinoa, Leinöl.
Alternative Unterstützung während des Fastens
Wer das Fasten für sich nutzen will, kann zusätzlich unterstützende Maßnahmen ergreifen:
Basische Heilkräutertees: Brennnessel, Goldrute, Birkenblätter – sie helfen, die Harnsäure schneller auszuscheiden.
Bewegung: Sanfte Bewegung wie Spazierengehen kann den Stoffwechsel aktivieren – aber exzessives Training vermeiden, da es Harnsäure kurzfristig ansteigen lässt.
Fazit: Fasten als Werkzeug – aber mit Bedacht!
Fasten kann für Gichtpatienten eine sinnvolle Methode sein, den Stoffwechsel zu entlasten und die Harnsäurewerte langfristig zu senken. Doch es erfordert eine genaue Planung und Anpassung, um Risiken zu minimieren.
Wer Allopurinol nimmt, kann in der Regel fasten, sollte aber ausreichend trinken.
Wer ohne medikamentöse Therapie fasten möchte, sollte besonders auf eine vorbereitende purinarme Ernährung achten.
Ein abrupter Fastenstart kann riskant sein – die richtige Methode ist entscheidend.
Wer sich weiterhin nur auf Medikamente verlassen will, kann das tun. Wer aber wirklich an die Wurzel des Problems gehen will, kann Fasten als kraftvolles Werkzeug nutzen – wenn es mit Verstand angewendet wird.
Dieser Artikel beruht auf jahrzehntelanger Erfahrung aus der Heilfastenpraxis. Wer tiefer einsteigen möchte, kann sich zu meinem Newsletter anmelden – für unabhängige, natürliche und klare Erkenntnisse jenseits des Mainstreams.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Beitragsbild: iStock
Dieser Beitrag wurde im August 2012 erstellt und letztmalig am 8.4.2025 aktualisiert.
https://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2021/01/arthritis_iStock_000004031875_460.jpg304460René Gräberhttps://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2025/11/logonew.pngRené Gräber2025-04-08 08:00:242025-04-08 11:48:56Heilfasten bei Gicht? Möglichkeiten und Grenzen!
Es gibt Themen, über die kaum jemand spricht, obwohl sie von größter Bedeutung sind. Heilfasten bei COPD, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, gehört dazu.
Ich sehe es immer wieder in meinen Fastengruppen: Menschen, die jahrzehntelang geraucht haben, sich dann befreien – doch die Lunge bleibt geschädigt. Oder jene, die nie einen Glimmstängel angerührt haben und trotzdem betroffen sind. Sie kommen zu mir mit Hoffnung, mit Zweifeln – und mit der Frage: Kann Heilfasten meine Lunge heilen? Oder ist das riskant?
Die Antwort ist, wie so oft, nicht schwarz oder weiß. Lassen Sie uns das Thema mit klarem Blick betrachten.
COPD und Heilfasten – Eine gute Idee?
COPD ist eine fortschreitende Erkrankung, die die Atemwege verengt. In der Schulmedizin gibt es keine Heilung, nur eine Verlangsamung des Verlaufs. Medikamente wie Beta-2-Sympathomimetika, Steroide, Anticholinergika und Theophyllin helfen, aber sie sind Pflaster, keine Heilung.
Fasten hingegen setzt an einer anderen Stelle an: bei den körpereigenen Regenerationsmechanismen. Die Idee ist nicht, die Lunge zu heilen, sondern Entzündungen zu reduzieren, die Schleimproduktion zu regulieren und dem Körper eine tiefgreifende Reinigung zu ermöglichen.
Doch die Frage bleibt: Geht das mit COPD? Und wie lange?
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Die Möglichkeiten: Was Fasten bewirken kann
Fasten reduziert systemische Entzündungen – und das ist bei COPD entscheidend. Während der Fastenzeit sinkt das entzündungsfördernde C-reaktive Protein, das oft bei COPD-Patienten erhöht ist.
Nach etwa drei Tagen Fasten setzt die Autophagie ein. Der Körper beginnt, beschädigte Zellstrukturen zu recyceln. Theoretisch könnte dies dysfunktionale Lungenzellen abbauen und die Lungenfunktion langfristig stabilisieren.
Viele COPD-Patienten berichten, dass sich die Schleimbildung nach einigen Fastentagen verringert. Das liegt daran, dass Fasten entzündliche Prozesse im Schleimhautgewebe beruhigt.
Cortison ist ein Segen – und ein Fluch. Es hilft kurzfristig, erhöht aber langfristig den Blutzucker und schwächt das Immunsystem. Fasten senkt den Cortisolspiegel, verbessert die Insulinsensitivität und kann so langfristig helfen, Cortison-Dosen zu reduzieren.
Die Grenzen: Wann Fasten problematisch sein kann
Doch es gibt auch Risiken. Fasten ist kein Allheilmittel, und bei COPD müssen einige Dinge besonders beachtet werden:
COPD-Patienten brauchen eine starke Atemmuskulatur – doch Fasten kann zu Muskelabbau führen, wenn es zu lange dauert. Ein Mangel kann die Atemmuskulatur schwächen und zu Kurzatmigkeit führen. Zur Sache mit den Muskeln und dem Fasten hatte ich hier geschrieben: Ist Fasten gefährlich weil Körpereiweiß verbraucht wird?
Beta-2-Sympathomimetika können den Blutzucker erhöhen. Während des Fastens sollte der Spiegel beobachtet werden.
Cortison kann den Blutzucker destabilisieren. Wer Cortison nimmt, sollte ein striktes Wasserfasten meiden und stattdessen modifiziertes Fasten mit Brühen und kleinen Mengen gesunder Fette wählen.
Theophyllin wird in der Leber abgebaut, und Fasten kann die Leberentgiftung beeinflussen. Wer Theophyllin nimmt, sollte engmaschig überwacht werden.
Wichtig zu Wissen: Ein zu drastisches Fasten kann das Immunsystem vorübergehend schwächen. Bei COPD mit häufigen Infekten ist Fasten daher mit Vorsicht zu genießen.
Welche Fastenform ist bei COPD geeignet?
Wenn ich eine COPD-Patientin oder einen Patienten begleite, empfehle ich oft eine der Folgenden Varianten:
Intermittierendes Fasten, etwa 16:8 oder 18:6, ist kein vollständiges Fasten, aber lange Essenspausen. Es wirkt entzündungshemmend und verbessert die Lungenfunktion ohne Muskelverlust.
Modifiziertes Fasten nach Buchinger, aber sanfter, mit Brühen, Gemüsewasser und Omega-3-Fetten, hilft, die Lunge gut zu versorgen. Kein radikales Hungern, sondern gezielte Entlastung. Darauf ist ja auch meine Heilfasten-Anleitung ausgelegt:
Ketogenes Fasten mit wenig Kohlenhydraten und mehr gesunden Fetten könnte den Blutzucker stabilisieren und das Immunsystem regulieren. Mehr zur ketogenen Ernährung:
Eine häufige Frage meiner Teilnehmer mit COPD: Kann ich mit COPD sechs Tage Vollfasten?
Meine Antwort: Es kommt darauf an. Wer stabil ist, sich gut fühlt und die Elektrolyte im Blick behält, kann drei bis fünf Tage fasten. Aber es sollte mit Bedacht und guter Begleitung geschehen.
Andere Erstfaster mit COPD: Reichen drei Tage, um in den Vollfastenmodus zu kommen?
Meine Antwort: Ja. Schon drei Tage können Autophagie aktivieren und Entzündungen reduzieren. Für viele COPD-Patienten ist das eine gute Alternative zu längeren Fastenperioden.
Mein Fazit nach 25 Jahren Erfahrung
Heilfasten kann eine große Chance für COPD-Patienten sein – aber es braucht eine individuelle Anpassung.
Fasten kann die Entzündung in den Bronchien senken, Schleim reduzieren und die Regeneration anregen.
Doch ein zu langes oder unkontrolliertes Fasten kann Muskelabbau und Elektrolytstörungen begünstigen.
Medikamente müssen während des Fastens gut abgestimmt werden.
Wenn Sie COPD haben und fasten möchten: Tun Sie es nicht allein. Lassen Sie sich begleiten – von einem erfahrenen Fastenleiter oder einem Arzt, der das Fasten versteht.
Denn eines ist sicher: Das Fasten ist ein uraltes Heilmittel – und für die Lunge könnte es ein sanfter, aber wirksamer Verbündeter sein.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:
Asthma bronchiale gehört zu den Krankheiten, die das tägliche Leben unberechenbar machen können. Wer es kennt, weiß, wie es sich anfühlt, wenn sich die Brust zuschnürt, der Atem pfeift und der Körper nach Luft ringt. Mal sind es Pollen, mal kalte Luft, mal ein intensiver Duft, der die Bronchien überreagieren lässt.
Viele meiner Fastenteilnehmer kommen mit der Frage: Kann Fasten mein Asthma verbessern? Oder ist es gefährlich?
Was passiert bei Asthma im Körper?
Asthma ist im Grunde eine chronische Entzündung der Atemwege. Sie kann allergisch bedingt sein oder durch andere Faktoren wie Infektionen, Stress oder Umweltgifte ausgelöst werden. Die Bronchien sind überempfindlich und reagieren mit Verkrampfung, Schleimbildung und einer Verengung der Atemwege.
Die schulmedizinische Behandlung setzt auf Medikamente wie Beta-2-Sympathomimetika (Salbutamol, Formoterol), inhalative Steroide (Budesonid, Fluticason) oder Leukotrien-Rezeptorantagonisten (Montelukast). Diese sind oft notwendig, bringen aber auf Dauer Nebenwirkungen mit sich.
Fasten hingegen verfolgt einen anderen Ansatz: Es setzt auf Regeneration durch Verzicht.
Wie kann Fasten bei Asthma helfen?
Fasten wirkt an mehreren Stellen im Körper, die für Asthma eine Rolle spielen.
Zunächst einmal geht es um die Entzündungsreaktion. Studien zeigen, dass beim Fasten entzündungsfördernde Botenstoffe wie TNF-alpha und Interleukin-6 sinken. Gleichzeitig wird die Produktion entzündungshemmender Stoffe angeregt. Das kann dazu beitragen, dass die Atemwege weniger empfindlich auf Reize reagieren.
Ein weiterer Punkt ist der Histaminabbau. Histamin ist der Stoff, der bei allergischen Reaktionen freigesetzt wird und zu einer Verengung der Bronchien führen kann. Beim Fasten sinkt der Histaminspiegel im Blut oft spürbar, was eine direkte Entlastung für die Atemwege bedeuten kann.
Dazu kommt der Effekt auf die Schleimhäute. Fasten führt dazu, dass der Körper Wasser anders speichert, was dazu beitragen kann, dass die Schleimhäute in den Atemwegen weniger Sekret produzieren. Viele meiner Teilnehmer berichten, dass sich nach wenigen Tagen Fasten das Gefühl von „Verschleimung“ in den Bronchien verringert.
Gibt es Risiken?
Nicht jeder Asthmapatient verträgt Fasten gleich gut.
Zu bedenken ist, dass während des Fastens der Blutzuckerspiegel sinkt, was bei einigen Menschen zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Bronchien führen kann. In seltenen Fällen kann ein niedriger Blutzucker sogar einen Asthmaanfall triggern.
Auch der Elektrolythaushalt kann während des Fastens ins Wanken geraten. Magnesium ist für die Entspannung der Bronchien essenziell. Ein Mangel kann dazu führen, dass sich die Atemwege eher verkrampfen. Deshalb ist eine ausreichende Versorgung mit Magnesium besonders wichtig.
Wer regelmäßig Cortison inhaliert oder als Tablette einnimmt, sollte vorsichtig sein. Ein abruptes Absetzen kann die Nebennierenrinde überfordern und zu einer starken Reaktion führen. Wer langfristig fasten möchte, sollte seine Medikation daher mit einem erfahrenen Arzt oder Fastenbegleiter abstimmen.
Welche Fastenform ist für Asthmatiker geeignet?
Nicht jeder muss gleich mit einem siebentägigen Wasserfasten starten. Oft sind sanftere Methoden sinnvoller.
Intermittierendes Fasten nach der 16:8-Methode ist eine gute Möglichkeit, um den Körper schrittweise an Fastenphasen zu gewöhnen und trotzdem von den positiven Effekten zu profitieren.
Modifiziertes Fasten mit Brühen, Kräutertees und kleinen Mengen an Omega-3-Fettsäuren kann dabei helfen, die Entzündungsprozesse zu regulieren, ohne den Körper zu stark zu belasten.
Für einige Asthmatiker kann ein ketogenes Fasten, also eine Ernährung mit wenigen Kohlenhydraten und gesunden Fetten, vorteilhaft sein, da es die Blutzuckerregulation stabilisiert und die Entzündungsprozesse weiter dämpfen kann.
Fazit
Fasten kann eine große Chance für Asthmapatienten sein, um die Atemwege langfristig zu entlasten.
Viele meiner Teilnehmer berichten, dass sich ihr Asthma nach mehreren Fastenzyklen verbessert hat. Die Schleimproduktion geht zurück, die Bronchien reagieren weniger empfindlich, und in manchen Fällen konnten Medikamente reduziert werden.
Aber Fasten ist kein Selbstversuch ohne Plan. Wer fasten möchte, sollte auf seinen Körper hören, die Elektrolyte im Blick behalten und gegebenenfalls eine sanftere Form des Fastens wählen.
Denn manchmal geht es nicht darum, was man seinem Körper zuführt – sondern darum, ihm einfach mal eine Pause zu gönnen.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Dieser Beitrag wurde im November 2020 erstellt und letztmalig am 26.03.2025 aktualisiert.
https://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2020/10/zen-2907290_1920.jpg10791920René Gräberhttps://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2025/11/logonew.pngRené Gräber2025-03-26 17:00:062025-07-11 07:00:27Fasten bei Asthma – Chance zur Regeneration oder Risiko für die Atemwege?
Das Glaukom, im Volksmund als Grüner Star bekannt, ist eine der häufigsten Ursachen für Sehverlust im Alter. Die Hauptproblematik liegt meist in einem zu hohen Augeninnendruck, der den Sehnerv schleichend schädigt. Die Betroffenen bemerken es oft erst, wenn es zu spät ist – weil das Gehirn kleine Ausfälle im Gesichtsfeld lange ausgleicht.
Mit grünem Star habe ich mich in folgenden Beiträgen intensiv beschäftigt:
In der Schulmedizin gibt es nur eine Strategie: Den Augendruck senken. Dies geschieht in der Regel mit Augentropfen, manchmal mit Laserbehandlungen oder Operationen. Doch was, wenn Fasten hier unterstützend wirken könnte?
Fasten und der Einfluss auf den Augeninnendruck
Ein erhöhter Augeninnendruck entsteht, wenn das Kammerwasser im Auge nicht schnell genug abfließen kann. Das Fasten kann hier auf mehreren Wegen eine Rolle spielen:
Entzündungshemmung: Fasten reduziert systemische Entzündungsprozesse, die möglicherweise den Abfluss des Kammerwassers beeinflussen.
Senkung des Blutdrucks: Bei manchen Glaukom-Formen besteht eine Wechselwirkung zwischen hohem Blutdruck und Augeninnendruck. Fasten kann helfen, den Blutdruck sanft zu regulieren.
Veränderte Flüssigkeitsregulation: Der Körper passt während des Fastens seinen Wasserhaushalt an, was auch den Augeninnendruck beeinflussen kann.
Verbesserung der Mitochondrienfunktion: Die Sehnervenzellen sind auf eine gute Energieversorgung angewiesen. Fasten fördert die zelluläre Autophagie, was dazu beitragen könnte, geschädigte Zellstrukturen abzubauen und die Funktion der Sehnervenzellen zu verbessern. Mehr zu Mitochondrien hier: Mitochondrien: Wie Ihre Zellkraftwerke über Energie, Gesundheit und Alterung entscheiden.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:
Welche Glaukom-Formen reagieren auf Fasten?
Nicht jedes Glaukom ist gleich.
Beim Offenwinkelglaukom (Glaukoma simplex), der häufigsten Form, gibt es Erfahrungsberichte, dass der Augeninnendruck nach mehrwöchigem Fasten deutlich sinken kann – oft sogar für Wochen oder Monate. Einige Patienten berichten, dass sie ihre Augentropfen nach einer Fastenkur reduzieren oder vorübergehend absetzen konnten.
Beim Engwinkelglaukom, das oft mit plötzlichen Druckanstiegen und akuten Sehstörungen einhergeht, ist der Nutzen begrenzter. Hier kommt es weniger auf systemische Faktoren an, sondern darauf, dass anatomisch einfach nicht genug Platz für den Abfluss des Kammerwassers besteht.
Eine Fastenkur kann den Druck möglicherweise leicht senken, aber wer unter wiederkehrenden akuten Druckspitzen leidet, sollte eine Fastenkur nur in Absprache mit dem Augenarzt beginnen.
Welche Nährstoffe spielen eine Rolle?
Ich halte es für entscheidend, dass Glaukom-Patienten vor einer Fastenkur mit den richtigen Vitalstoffen versorgt sind. Denn bestimmte Defizite könnten die Sehnervenzellen zusätzlich schädigen.
Vitamin C: Studien zeigen, dass eine hohe Vitamin-C-Sättigung den Augeninnendruck messbar senken kann. Vor dem Fasten kann es daher sinnvoll sein, Vitamin C in hoher Dosierung zuzuführen.
OPC (Oligomere Proanthocyanidine): Diese sekundären Pflanzenstoffe, die etwa in Traubenkernextrakt vorkommen, wirken stark antioxidativ und könnten die Durchblutung des Sehnervs verbessern.
Magnesium: Magnesium ist bekannt dafür, die Blutgefäße zu entspannen. Eine verbesserte Durchblutung kann die Nährstoffversorgung der Augen optimieren.
Lutein und Zeaxanthin: Diese Carotinoide, die auch für die Makulagesundheit wichtig sind, könnten den Sehnerv vor oxidativem Stress schützen.
Eine gezielte Nährstoffsättigung vor dem Fasten ist aus meiner Erfahrung heraus sehr sinnvoll, um den Sehnerv bestmöglich zu schützen.
Was ist während des Fastens zu beachten?
Wer Glaukom-Medikamente nimmt, sollte während des Fastens den Augeninnendruck regelmäßig kontrollieren lassen. Fasten kann dazu führen, dass der Druck schwankt – meist sinkt er, aber nicht bei jedem.
Ich werde auch immer wieder gefragt: Kann ich während des Fastens meine Augentropfen weglassen?
Hier rate ich zur Vorsicht. Manche Patienten können ihre Tropfen nach dem Fasten reduzieren oder absetzen, aber während der Fastenzeit sollte man die Medikamente nicht eigenmächtig weglassen. Denn ein unkontrollierter Druckanstieg könnte mehr Schaden anrichten als das Fasten Nutzen bringt.
Fazit
Fasten kann beim Offenwinkelglaukom eine sinnvolle Ergänzung sein, um den Augeninnendruck zu senken. Es gibt Hinweise darauf, dass der Druck nach mehrwöchigem Fasten für längere Zeit normalisiert bleiben kann.
Eine optimale Nährstoffversorgung vor dem Fasten ist aus meiner Sicht entscheidend, da Glaukom-Patienten oft Mängel aufweisen, insbesondere bei Vitamin C und OPC.
Bei Engwinkelglaukomen ist der Nutzen begrenzter, und Fasten sollte nur mit Bedacht und ärztlicher Begleitung durchgeführt werden.
Wer regelmäßig fastet und auf seine Mikronährstoffversorgung achtet, kann die Entwicklung seines Glaukoms möglicherweise positiv beeinflussen – eine schulmedizinische Therapie ersetzt Fasten aber nicht. Wer ganzheitlich denkt, kann jedoch beides sinnvoll kombinieren.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Dieser Beitrag wurde im November 2020 erstellt und letztmalig am 13.03.2025 aktualisiert.
https://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2020/10/zen-2907290_1920.jpg10791920René Gräberhttps://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2025/11/logonew.pngRené Gräber2025-03-14 08:00:402025-03-15 22:41:29Fasten bei Grünem Star – Kann es den Augeninnendruck senken?
Die Autoimmunthyreoiditis Hashimoto gehört zu den häufigsten Autoimmunerkrankungen und führt in vielen Fällen zu einer schleichenden Zerstörung der Schilddrüse. Die Folge ist eine zunehmende Schilddrüsenunterfunktion, die lebenslang behandelt werden muss. Doch während die Schulmedizin primär auf die Substitution mit Schilddrüsenhormonen setzt, fragen sich viele Betroffene, ob es nicht auch ganzheitliche Ansätze gibt, um die Krankheit zu beeinflussen.
Fasten ist eine der mächtigsten Methoden zur Regeneration des Körpers. Doch kann es auch bei Hashimoto helfen? Oder stellt es eine zusätzliche Belastung für den ohnehin angeschlagenen Stoffwechsel dar?
Fasten und das Immunsystem – was sagt die Forschung?
Fasten beeinflusst zahlreiche Immunprozesse. Die Immunreaktion, die hinter Hashimoto steckt, führt dazu, dass der Körper eigene Schilddrüsenzellen angreift. Fasten wiederum hat in Studien gezeigt, dass es entzündliche Prozesse dämpfen und überschießende Immunreaktionen regulieren kann.
Eine Untersuchung aus Japan deutet darauf hin, dass Kalorienrestriktion Autoimmunprozesse positiv beeinflussen könnte. Die Forscher untersuchten zwar allergische Hauterkrankungen, jedoch zeigen viele Autoimmunprozesse ähnliche Muster. Ihre Ergebnisse legen nahe, dass Fasten oxidativen Stress reduzieren und damit möglicherweise auch Autoimmunreaktionen abmildern kann. Tipps zur Stressreduktion finden Sie hier: Stressabbau & Stressreduktion – Tipps gegen Stress
Auch aus der Praxis gibt es Berichte, dass sich Entzündungswerte und Symptome von Hashimoto durch Fasten verbessern können. Doch es gibt auch gegenteilige Erfahrungen – insbesondere, wenn Fasten falsch durchgeführt oder unzureichend begleitet wird.
Welche Fastenformen sind bei Hashimoto geeignet?
Nicht jede Fastenform ist für Hashimoto-Patienten gleichermaßen gut geeignet. Eine radikale Kalorienrestriktion über viele Tage kann problematisch sein, insbesondere wenn bereits eine ausgeprägte Unterfunktion besteht. Folgende Methoden haben sich als verträglicher erwiesen:
Intermittierendes Fasten (z. B. 16:8 oder 14:10): Diese sanfte Methode gibt dem Körper regelmäßige Essenspausen, ohne den Stoffwechsel drastisch zu verlangsamen.
Modifiziertes Fasten (Buchinger-Fasten mit Brühen, leichten Säften und gesunden Fetten): Diese Variante kann helfen, die Autophagie anzuregen, ohne den Körper in einen starken Energiemangel zu versetzen.
Kalorienreduziertes Fasten (Fasting Mimicking Diet nach Longo): Diese Methode kann helfen, die Vorteile des Fastens zu nutzen, ohne eine zu starke Belastung für den Körper darzustellen.
Ein längeres Wasserfasten kann dagegen bei manchen Betroffenen zu einer Verschärfung der Symptome führen, insbesondere wenn der Körper stark auf äußere Reize reagiert.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:
Welche positiven Effekte kann Fasten auf Hashimoto haben?
Fasten kann den Körper auf mehreren Ebenen unterstützen:
Senkung entzündlicher Prozesse: Fasten kann die Bildung von entzündungsfördernden Zytokinen reduzieren und damit die autoimmune Reaktion dämpfen.
Reduktion von oxidativem Stress: Oxidativer Stress ist ein Treiber für Autoimmunprozesse. Fasten wirkt als natürlicher Antioxidans-Booster.
Verbesserung der Darmflora: Viele Hashimoto-Betroffene haben Probleme mit dem Darm. Fasten kann helfen, die Darmbarriere zu stärken und Dysbiosen auszugleichen. Weiterführend könnte sie Darmsanierung: Darmflora gut – Gesundheit gut interessieren.
Senkung der Insulinresistenz: Viele Menschen mit Hashimoto leiden unter einer gestörten Blutzuckerregulation. Fasten kann helfen, den Insulinspiegel zu stabilisieren.
Wann kann Fasten bei Hashimoto problematisch sein?
Fasten ist nicht für jeden Hashimoto-Betroffenen uneingeschränkt empfehlenswert. Besonders folgende Punkte sollten beachtet werden:
Wenn bereits eine ausgeprägte Unterfunktion besteht: Fasten kann kurzfristig den Stoffwechsel senken, was für manche Betroffene problematisch sein kann.
Wenn eine Nebennierenschwäche vorliegt: Fasten kann in manchen Fällen den Cortisolspiegel beeinflussen und Stress für den Körper bedeuten.
Wenn bereits starkes Untergewicht oder Mangelerscheinungen bestehen: Fasten kann in solchen Fällen die Symptome verschärfen.
Wie kann Fasten optimal begleitet werden?
Hashimoto-Patienten sollten sich gut auf eine Fastenkur vorbereiten. Eine gezielte Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen kann helfen, den Körper zu stabilisieren:
Vitamin D: Unterstützt das Immunsystem und reguliert Entzündungsprozesse.
Selen: Wichtig für die Schilddrüsenfunktion und bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften.
Zink: Kann das Immunsystem modulieren und oxidative Schäden reduzieren.
Omega-3-Fettsäuren: Unterstützen die Zellmembranen und können entzündliche Prozesse abschwächen.
Eisen: Sollte überwacht werden, da Hashimoto-Patienten häufig unter einem Eisenmangel leiden.
Während des Fastens ist es wichtig, die Schilddrüsenmedikation nicht eigenmächtig zu verändern. Manche Patienten benötigen nach dem Fasten eine leichte Anpassung der Dosierung, weshalb eine Kontrolle der Werte nach der Kur sinnvoll ist.
Fazit – Fasten als begleitende Maßnahme bei Hashimoto
Fasten kann für viele Menschen mit Hashimoto eine wertvolle Unterstützung sein, um Entzündungsprozesse zu regulieren, den Darm zu entlasten und die Stoffwechselprozesse zu stabilisieren. Es ersetzt aber keine medikamentöse Therapie, insbesondere nicht in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung.
Wer mit Hashimoto fasten möchte, sollte eine sanftere Fastenform wählen und auf eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen achten. Regelmäßige ärztliche Begleitung kann helfen, Risiken zu minimieren und den größtmöglichen Nutzen aus der Fastenzeit zu ziehen.
Die Forschung zu Hashimoto und Fasten steckt noch in den Kinderschuhen, doch erste Hinweise deuten darauf hin, dass Fasten eine positive Rolle im Krankheitsmanagement spielen könnte – wenn es individuell angepasst wird.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Dieser Beitrag wurde im November 2020 erstellt und letztmalig am 13.03.2025 aktualisiert.
https://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2020/10/zen-2907290_1920.jpg10791920René Gräberhttps://www.gesund-heilfasten.de/wp-content/uploads/2025/11/logonew.pngRené Gräber2025-03-12 08:00:112025-03-15 22:42:39Heilfasten bei Hashimoto – Chance oder Risiko für die Schilddrüse?