Sprudelwasser / Selterswasser gesund oder ungesund? Vorteile und Nachteile

70 % unseres Körpers bestehen aus Wasser – und trotzdem wissen die meisten Menschen weniger über ihr Trinkwasser als über ihr Smartphone. In einem Zeitalter, in dem selbst Wasser „industrialisiert“ wurde, ist es an der Zeit, genauer hinzuschauen:
Ist Sprudelwasser wirklich harmlos? Welche Rolle spielt die Kohlensäure im Verdauungssystem, und was bedeutet sie für Zähne, Knochen und den Säure-Basen-Haushalt?

Seit den späten 1990er-Jahren begleite ich Menschen durch Fasten, Regeneration und Ernährungsumstellung – und immer wieder stoßen wir auf dieselbe einfache, aber entscheidende Frage: Was macht gutes Wasser eigentlich aus – und wann beginnt es, uns zu schaden?

Beginnen wir aber zuerst mit der Frage:

Womit sollte man rehydrieren?

Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen und Urinieren muss durch gezieltes Trinken kompensiert werden, sonst drohen gesundheitliche Probleme: Neben Durst können Kopfschmerzen, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Verwirrtheit, Müdigkeit und Krämpfe auftreten. Besonders ältere Menschen sind häufig von Dehydrierung betroffen, da das Durstempfinden mit dem Alter nachlässt.

Säfte, Cola und Limonaden eignen sich wenig zum Ausgleich des üblichen Flüssigkeitsverlusts, da sie meist viel Zucker enthalten. Optimal ist einfaches, sauberes Wasser.

Aber die Frage lautet ja:

Ist Sprudelwasser eine gute Alternative?

Was aber ist mit kohlesäurehaltigem Wasser – dem prickelnden Sprudelwasser, das den Geschmack verfeinert? Ist das kritisch zu sehen oder sogar ungesund? Die „Time“ scheint hier Entwarnung zu geben. [1]

Zwar gab es Bedenken, dass Kohlensäure gesundheitliche Nachteile haben könnte, doch für die Rehydrierung bestehen keine Unterschiede zwischen stillem und sprudelndem Wasser. Der Vorteil von Sprudelwasser liegt darin, dass es vielen Menschen besser schmeckt als stilles Wasser – was es leichter macht, ausreichend zu trinken.

Natürlich oder künstlich – woher kommt die Kohlensäure?

Viele Menschen wissen nicht, dass es zwei Formen von Kohlensäure im Wasser gibt:

  • Natürlich kohlensäurehaltiges Mineralwasser enthält CO₂ aus der Quelle selbst. Solches Wasser ist meist mineralstoffreicher, weil es aus tiefen Gesteinsschichten stammt und auf dem Weg Mineralien wie Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat aufnimmt.
  • Künstlich karbonisiertes Wasser („Tafelwasser“) wird mit industriell zugesetztem CO₂ versetzt – es prickelt zwar, liefert aber keine zusätzlichen Mineralstoffe.

Hydrogencarbonatreiche Wässer (über 600 mg/l) gelten als leicht basisch und können Säuren im Körper puffern – ein Vorteil für den Stoffwechsel und den Säure-Basen-Haushalt.

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Vorteile von Sprudelwasser

„Gesundheits-Fakten“ nennt weitere Vorteile von kohlesäurehaltigem Wasser: [2]

Beim Trinken von Sprudelwasser geschehe demnach Folgendes:

  • Höhere Geschmacksausarbeitung
  • Gesteigerte Durchblutung der Mundschleimhaut
  • Anregung des Speichelflusses
  • Unterstützung der Verdauung

Das bringt uns zur Frage:

Wie wirkt die Kohlensäure?

Die feinen Kohlensäureblasen reizen die Geschmacksknospen auf der Zunge, wodurch der Geschmack intensiver wahrgenommen wird.
Wenn die Bläschen in der Mundhöhle platzen, fördern sie lokal die Durchblutung und regen die Speichelbildung an.

Auch die Verdauung profitiert: Durch die Dehnung des Magens wird reflektorisch die Sekretion von Magensaft angeregt – das kann bei träger Verdauung oder nach üppigen Mahlzeiten hilfreich sein.

Nachteile von Sprudelwasser

Mögliche Beschwerden

Beide genannten Quellen erwähnen auch einige Nachteile, die allerdings nicht gravierend ausfallen. „Time“ weist darauf hin, dass große Mengen Sprudelwasser die Blase irritieren können, wenn bereits Blasenprobleme bestehen – etwa bei interstitieller Blasenentzündung oder überaktiver Blase.

Die Kohlensäure kann zu Aufstoßen, Sodbrennen und Blähungen führen. Menschen mit entsprechender Vorgeschichte sollten vorsichtig sein und Sprudelwasser nicht auf nüchternen Magen trinken, sondern immer zu den Mahlzeiten.

Auswirkungen auf Zähne und Knochen

Ein weiterer Aspekt ist die schwach saure Wirkung der Kohlensäure, die theoretisch den Zahnschmelz angreifen könnte.
Allerdings ist Kohlensäure deutlich weniger sauer als Limonaden, weshalb erhebliche Schäden unwahrscheinlich sind.
Selbst bei regelmäßigem Konsum gilt: Sprudelwasser verursacht keine klinisch relevante Erosion des Zahnschmelzes – das bestätigt auch eine Untersuchung im Journal of Oral Rehabilitation (2020; 47(8): 897–906).

Gute Nachrichten für die Knochen: Eine frühere Sorge kann von der Liste gestrichen werden.
Man glaubte einst, sprudelnde Getränke seien schlecht für die Knochengesundheit – das trifft jedoch nur auf Cola zu.
Deren Phosphorsäure kann die Kalziumaufnahme behindern, nicht aber die Kohlensäure in Mineralwasser.

Wasserqualität als entscheidender Faktor

Der gesundheitliche Nutzen von Wasser – ob still oder sprudelnd – hängt wesentlich von der Wasserqualität ab.
Belastetes Wasser mit Medikamentenrückständen, Nitraten oder Mikroplastik ist genauso problematisch wie Zuckergetränke.
Hier lohnt sich ein kritischer Blick auf Quelle, Aufbereitung und regelmäßige Prüfberichte Hier gibt es leider einiges zu kritisieren: [3] [4] [5] [6] [7].

Gute Leitlinie:

  • Nitrat < 10 mg/l
  • Gesamthärte > 8 °dH
  • Hydrogencarbonat > 600 mg/l
  • Calcium > 150 mg/l, Magnesium > 50 mg/l

Diese Werte kennzeichnen hochwertiges Mineralwasser mit physiologischem Nutzen.

Naturheilkundlicher Blick

In der Naturheilkunde gilt Wasser nicht nur als Lösungs- und Transportmittel, sondern als zentrales Regulationsmedium.
Eine ausreichende Hydrierung unterstützt die Entgiftungsleistung von Niere, Haut und Darm, verbessert die Zellkommunikation und wirkt sogar leicht blutdrucksenkend. Basische, mineralstoffreiche Wässer fördern zudem die Milieu-Regulation im Sinne einer sanften Entsäuerung.

Fazit

Ob still oder sprudelnd – entscheidend ist die Qualität. Kohlensäurehaltiges Wasser ist kein Gesundheitsrisiko, sondern kann das Trinken angenehmer machen. Wer empfindlich auf Säure reagiert, wählt stilles Wasser; wer die prickelnde Variante mag, darf sie bedenkenlos genießen – am besten aus einer guten Quelle.

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Quellen:

[1] Is Seltzer Water Good or Bad for You? | TIME

[2] Kohlensäure im Wasser – gesund oder ungesund?

[3] Gutes Wasser – Was macht es aus?

[4] Das Milliardengeschäft mit unserem Trinkwasser

[5] Assel-Kot und Leichen aus dem Wasserhahn?

[6] Wie sauber ist unser Trinkwasser? Beispiel Schweiz

[7] Gutes Trinkwasser in Deutschland? Ein Witz mit Ansage!

Dieser Beitrag wurde am 19.10.2025 erstellt.

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