Basische Ernährung ist nicht nur gesund - Sie hilft auch gegen Übersäuerung...

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Es gibt kaum einen Ernährungsberater, der nicht Gemüse und Obst als Ernährungsgrundlage dringend empfehlen
würde. Grund für diese Empfehlung ist, neben den Mineralien, Vitaminen, Spurenelementen und anderen wertvollen
Nährstoffen in Gemüse und Obst, die Fähigkeit dieser Nahrungsmittel, das Säure-Basen-Gleichgewicht unseres Organismus günstig zu beeinflussen.
Ein Zuviel an nicht-basischen Nahrungsmitteln wird nicht sofort den ganzen Haushalt über den Haufen werfen,
stellt aber für den Organismus auf lange Sicht gesehen einen zusätzlichen Stressfaktor da, der unter Umständen das
Zünglein an der Waage darstellen kann.
Eine permanente „saure“ Nahrungsaufnahme, wie sie in der modernen „Fast-food“ Gesellschaft gang und gäbe ist, setzt unser Säure-Basen-Gleichgewicht unter
Stress. Burger, Sandwichs, Coke und andere „Softdrinks“, verarbeitete und mit Konservierungsstoffen versehene
Lebensmittel etc. tragen täglich dazu bei, unseren Körper mit säurebildenden Metabolisierungsproduken zu
konfrontieren, die der Organismus entsorgen und entschärfen muss, damit eine Übersäuerung nicht zu organischen
Schäden oder Schlimmeren führt.
Unsere industrialisierte und zum großen Teil auf tierlichen Produkten basierende Ernährung führt meine Meinung
nach allerdings dazu, dass wir (auch) aus dem Säure-Basen-Gleichgewicht geraten. Und so schleppen die meisten
Menschen permanent Stoffwechselschlacken mit sich herum - meist über Jahre und Jahrzehnte hinweg. Kein Wunder, dass
sich dies irgendwann rächt und es zu gesundheitlichen Einbußen kommt. Sie rangieren von leichten
Befindlichkeitsstörungen bis hin zu schweren Erkrankungen.
Übersäuerung (Azidose), wie sie im Extremfall bei einem entgleisten Diabetes auftreten kann,
ist ein akut lebensbedrohlicher Zustand, der unbehandelt über ein Koma zum Tod führen kann. Es ist zwar extrem
unwahrscheinlich, dass mit einer "handelsüblichen" Ernährung ein solcher Extremfall provoziert werden kann, dazu
sind die körpereignen Regulations- und Schutzmechanismen in einem gesunden Organismus zu stark.
Aber permanente Minimalübersäurung kann auf Jahre gesehen seinen Tribut fordern: Arteriosklerose (Arterienverkalkung), Gicht, rheumatische Gelenkerkrankungen, Allergien und sonstige metabolische Unregelmäßigkeiten bei der Verdauung, Müdigkeit,
Antriebslosigkeit, Übergewicht, Schlafstörungen, Muskelverspannungen und Muskelschmerzen, Krampfadern,
Parodontose, Osteoporose, Kopfschmerzen, Arthrose, Entzündungsprozesse und einige mehr
könnten Langzeitresultate einer ungesunden Ernährung sein, bei der der säurebildende Faktor mit zum Tragen
kommt.
Richtwerte für eine Azidose ist im allgemeinen der pH-Wert des Blutes. Der sollte idealerweise leicht basisch
sein und bei 7,35 liegen.
pH-Wert? Nie gehört! Was soll das sein?
Der pH-Wert oder: wie sauer kann ich werden?
Der pH-Wert ist eine wichtige biochemische Messgröße, die beurteilt, ob das Milieu, das gemessen wird, sauer,
basisch oder neutral ist. Der pH-Wert ist die negative logarithmische Konzentration an freien Wasserstoffionen in
einer Lösung: Je niedriger der Wert, umso saurer die Lösung. Dabei bedeutet das Wort „logarithmisch“, dass dieser
Wert exponentiell ansteigt, je kleiner der Nominalwert wird.
Beispiel: Eine Lösung mit dem pH-Wert 5 hat eine 10 mal höhere Wasserstoffionenkonzentration als eine Lösung mit
dem pH-Wert von 6, ist also 10 mal saurer. Ein pH-Wert von 4 ist somit 100 mal saurer als ein pH-Wert von 6.
Man kann sich also gut vorstellen, dass ein regelmäßiger Cola-Konsum (pH-Wert 2-3) nicht nur in Sachen
Kohlenhydrate einigen Schaden anrichtet, sondern die potente saure Lösung des „Erfrischungsgetränks“ kräftig zum
Stress auf den Säure-Basen-Haushalt des Körpers beiträgt. Dieser pH-Wert kommt dem pH-Wert der Magensäure recht
nahe, der zwischen 1 und 1,6 liegt. Essigsäure, mit 2,5 wirkt dagegen fast wie eine Base. Wasser in reiner Form ist
absolut neutral und hat damit einen pH-Wert von 7,0. Meerwasser liegt bei knapp 8,0. Aber Achtung: einige Wässer
liegen unter einem pH-Wert von 7,0 - vor allem Leitungswasser.
Unser Blut mit 7,35 liegt im schwach basischen Bereich. Fällt der pH-Wert des Blutes auf unter 6,8, ist dies mit
dem Leben nicht mehr vereinbar. Unter solchen Bedingungen hören die Zellen auf zu funktionieren.
Das Gleiche gilt allerdings auch in der entgegen gesetzten Richtung. Ein zu basisches Milieu schädigt ebenfalls
die Zellen. Werte über 7,8 bedingen die gleichen deletären Folgen wie Werte unter 6,8. Die Extremwerte von 0 und 14
geben nur die Messbreite der pH-Werteskala wieder und spielen in biologischen Systemen keine Rolle, da die Menge an
freien H-Ionen bei pH-Wert 0 und freien OH-Ionen bei pH-Wert 14 so extrem hoch ist, dass keine lebenden Strukturen
in einem solchen Medium gedeihen können.
In anderen Worten: der Spielraum, in dem sich unser pH-Wert bewegen darf, ohne unsere Gesundheit zu gefährden,
ist nicht besonders groß. Dabei ist ein Wert von 6,8 kein Wert, bei dem die Probleme anfangen. Die Zellfunktionen
werden schon weit früher beeinträchtigt, was sich graduell steigert mit dem Absinken des pH-Werts.
Ein wertvoller Hinweis darauf, ob eine Übersäuerung vorliegt, gibt übrigens der Urin-ph-Wert. Am besten besorgen Sie sich Messstäbchen aus der Apotheke und prüfen mehrere
Tage hintereinander, mehrmals am Tag. Bei einem gesunden Stoffwechselgeschehen unterliegt der ph-Wert folgenden
Schwankungen: Gegen 10 Uhr, 16 Uhr, 22 Uhr und 4 Uhr liegt er im basischen Bereich – weil der Körper Basenstoffe
ausschüttet, um die Säuren zu neutralisieren. Sauer hingegen ist er gegen 7 Uhr, 13 Uhr, 19 Uhr und 1 Uhr – wobei
die Uhrzeiten nur Richtwerte sind, die sich, je nach Ihren Essenszeiten, verschieben können.
Ideal wäre es, wenn der erste Morgenurin einen ph-Wert von 7,35 bis 7,5 aufweist. Bei Werten unter 6,5 sollten
Sie der Übersäuerung entgegensteuern und bei Werten unter 5 auf jeden Fall einen Arzt oder Heilpraktiker
konsultieren.
Je kleiner der pH, desto größer die Probleme
Da jede Zelle unseres Organismus auf dem „Wasserweg“ = Blut versorgt wird, kommt dem pH-Wert des Blutes eine
entscheidende Rolle zu. Nährstoffe und Abfallprodukte werden auf diesem Weg transportiert, zur Zelle hin und von
der Zelle weg.
Ein Überwiegen an Abfallprodukten geht in der Regel mit einem Abfall (im wahrsten Sinne des Wortes!) des
pH-Werts einher. Wenn dieser Zustand nicht ausgeglichen wird, kommt es zu Zellschädigungen und Zelltod.
Der Organismus hat für diesen Fall einige Schutzmaßnahmen vorgesehen. Bei einer lokal begrenzten Azidose kommt
es zu einer Weitstellung der betroffenen Blutgefäße. Dies erfolgt reflektorisch über Rezeptoren in der Gefäßwand,
die den veränderten pH-Wert registrieren und die Weitstellung initiieren. Resultat: die Weitstellung sorgt für eine
verbesserte Durchblutung des betroffenen Abschnitts und damit für einen schnelleren Abtransport der Schadstoffe. In
der Niere und teilweise auch in der Leber kommt es dann zu einem Abbau und Elimination der Schadstoffe.
Aber Niere und Leber haben auch nur begrenzte Kapazitäten. Aufgrund unseres Stoffwechsels kommt es immer zu
Abfallprodukten, die einen sauren Charakter haben. Dies ist eine unvermeidliche Gegebenheit bei der Metabolisierung
und Energiegewinnung in den Zellen. Unser Organismus ist von daher mit den ihm zur Verfügung stehenden
Neutralisationsverfahren bestens auf diese Aufgaben vorbereitet.
Mit zunehmenden Alter allerdings nehmen Nieren- und Leberfunktion tendenziell ab. Das heißt, dass die
Kapazitäten eingeschränkt sind, ein übersäuertes Milieu wieder aufzurichten. Ältere Menschen sind deswegen nicht
sofort übersäuert, aber der Spielraum für zusätzliche Belastungen in dieser Richtung ist eingeschränkter als bei
einem jüngeren Menschen. Von daher werden oft Speisen nicht mehr vertragen, die früher als Lieblingsspeisen
mehrmals in der Woche auf dem Essplan standen. Diese Speisen sind dann oft solche, die in die Kategorie der
säurebildenden Nahrungsmittel gehören.
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Was tun, um im Säure-Basen-Gleichgewicht zu bleiben?
Es gibt für uns eigentlich wenige und große Einflussmöglichkeiten gleichzeitig: Wir haben nur diese eine
Möglichkeit, dieses Verhältnis günstig zu beeinflussen und das ist die Ernährung.

Abb2: Der Zusammenhang zwischen Säure-Basen-Haushalt und Ernährung ist
offensichtlich. Alles was generell als ungesund zu bezeichnen ist (Zucker, Fleisch, Weißmehl etc.) wird eher sauer
verstoffwechselt. Gemüse, Obst und Neutralflüssigkeiten (Wasser) eher basisch.
Über die Ernährung allerdings haben wir große Möglichkeiten, langfristig günstige Effekte zu erzielen und
Krankheiten zu vermeiden.
Basische Nahrungsmittel sind mit Sicherheit keine Medikamente oder medikamentenartige Substanzen, mit denen man
Krankheiten nach schulmedizinischem Verständnis "heilen" kann. "Heilen" steht deswegen in Anführungszeichen,
weil es für mich einfach ein Fakt ist, dass die meisten Verfahren der klassischen Medizin nur Symptome abstellen
oder unterdrücken. Von einer wirklichen Heilung kann da keine Rede sein.
Insofern meine ich schon, dass man durch eine Ernährungsumstellung enorm viel für seine Gesundheit tun kann. Und
ja, ich kenne zahlreiche Patienten, die sich dadurch auch geheilt haben. Basische
Lebensmittel stellen für mich daher eine wertvolle und wichtige Bereicherung dar, wenn es darum geht
Beschwerden und Krankheiten zu behandeln.
Aber, und das muss ich an dieser Stelle auch schreiben: Es geht auch
nicht darum, alle säurebildenden Nahrungsmittel zu verbannen, denn eine Überbetonung von basischen Lebensmitteln
würde das andere Extrem unterstützen, was ebenso gesundheitsfeindlich sein könnte. Es kommt wieder mal, wie so oft,
auf die Balance an, den goldenen Mittelweg.
Es gibt Empfehlungen, die dem leicht basischen Charakter unseres Bluts in der Ernährung Rechnung tragen. Diese
besagen, dass ca. 75 Prozent der aufgenommenen Nahrung basischen Charakter haben sollte. Die restlichen 25 Prozent
bilden neutrale und säurebildende Nahrungsmittel.
Dieser säure-basische Mix belastet den Organismus nicht mit zusätzlichen Aufgaben der Ausbalancierung von sauren
Elementen schon vor der Nahrungsmittelverwertung durch die Zellen. Von daher kommt es auch nicht zu einer
Beeinträchtigung der Zellfunktionen. So kann eine leichte pH-Wert Verschiebung nach unten den Zellmetabolismus
verlangsamen.
Eine reduzierte Nahrungsverwertung, die durch diese Verlangsamung erfolgt, lässt das Nährstoffangebot im Blut
ansteigen, worauf der Organismus mit dem Aufbau von Fettzellen reagiert, um diese Nährstoffe, von der Leber zu
Fettsäuren umgebaut, in diesen Fettzellen zwischenzulagern. Der erste Schritt zum Übergewicht ist also getan, denn der herabgesetzte Zellmetabolismus würde eine Anpassung an
die Essmengen erfordern, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Von daher ist es dann auch nicht weiter
verwunderlich, warum gerade die meisten säurebildenden Nahrungsmittel in dem Kataglog wiederzufinden sind, der
für Übergewichtige die obsoleten Lebensmittel enthält.
Damit erhebt sich die Frage, ob der vermehrte Verzehr von basischen Nahrungsmitteln langfristig nicht nur den
Säure-Basen-Haushalt des Körpers unterstützt, sondern auch einen Einfluss auf die Erhaltung eines optimalen
Körpergewichts haben könnte.
Denn eine Vermeidung von Übergewicht impliziert fast immer eine Vermeidung von Bluthochdruck und in vielen
Fällen von Typ 2 Diabetes. Leider gibt es zu diesem Thema keine Studien oder wissenschaftliche Untersuchungen, denn
Prophylaxe scheint in diesem Land nur ein Aushängeschild zu sein. Und wer sie betreibt, wird als unwissenschaftlich
"denunziiert". Auf diese Art der "Unwissenschaftlichkeit" gehe ich übrigens ausführlich in meinem Report:
"Unsere Schulmedizin - Die einzig wahre Wissenschaft?" ein.
Um eine Übersäuerung zu vermeiden, ist es ratsam, säurebildende Ernährung zu verringern und die Zufuhr
basischer Lebensmittel zu erhöhen.
Wenn Sie darüberhinaus für regelmäßige Bewegung an der frischen Luft sorgen, unterstützt die gute Durchblutung
des Gewebes ebenfalls den Entschlackungsprozess; Übersäuerung ist
dann bald kein Thema mehr für Sie.
Aber Vorsicht: Die Annahme Obst sei sauer, weil es sauer schmeckt, ist falsch. Bei den Nahrungsmitteln kommt es
auf den pH-Wert an, nicht auf eine subjektiv empfundene Säure einer Frucht.
Es kommt also nicht darauf an, ob der Apfel sauer schmeckt, sondern wie er wirkt, nachdem er verdaut wurde. Ein
Apfel wirkt nämlich basenbildend.
Allgemeine Ernährungsempfehlungen für einen ausgeglichenen Säure-Basenhaushalt
Reduzieren Sie: Zucker, Weißmehl, Kaffee, Alkohol, Cola und alle
Limonaden, Schokolade, Süßigkeiten, Wurst und Fleisch, denn dies sind Säurebildner.
Greifen Sie vermehrt zu: Kartoffeln, Mandeln, Trockenfrüchte (außer
geschwefelten Früchte), Obst, Gemüse (außer Tomaten, Spargel und Rosenkohl).
Zur Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes sind auch basische Mineralwasser und Heilwassersorten geeignet,
sowie auch verschiedene Basenpulver, die Sie in Reformhäusern, Drogerien und
Apotheken erhalten.
Eine umfangreiche Tabelle mit einer genaueren Einteilung der Lebensmittel, habe ich für Sie in meiner
Tabelle mit basischen Lebensmitteln
zusammengestellt.
Ebenso sind verschiedene Mittel aus der Homöopathie und auch Kräutertees geeignet,
Übersäuerungen zu reduzieren.
Wenn Sie unter viel negativem Stress leiden und diesem auch nicht aus dem Weg gehen können oder wollen – lernen
Sie ein geeignetes Entspannungsverfahren. Die Angebote zu Entspannungsverfahren sind sehr zahlreich.
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 9.9.2016 aktualisiert
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