Aspartam löst Herzprobleme aus? Neue Studie zeigt gefährliche Insulinspitzen durch Süßstoffe

Die Illusion ist perfekt: süß genießen, ohne Reue. Kein Zucker, keine Kalorien – was soll da schon passieren? Genau das fragen sich Millionen, die jeden Tag Light-Produkte, „Zero“-Limonaden oder Diätpuddings konsumieren. Die Antwort: eine ganze Menge – nur nichts Gutes. Denn was als raffinierte Alternative zum Zucker verkauft wird, entpuppt sich immer mehr als tickende Zeitbombe für Stoffwechsel und Gefäße.

Ich habe in meiner Praxis unzählige Menschen erlebt, die verzweifelt „gesünder süßen“ wollten – und sich unbewusst in ein anderes Problem manövrierten: chronisch erhöhte Insulinspiegel, Entzündungen, Arteriosklerose. Die neueste Studie aus Cell Metabolism bestätigt nun genau das: Aspartam – einer der am häufigsten eingesetzten Süßstoffe – kann Entzündungen in den Arterien anfeuern und damit Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern.

Für mich ist das keine Überraschung. Der Körper lässt sich nicht täuschen – auch nicht von chemischen Molekülen, die Zucker nur imitieren. Er reagiert, als wäre Zucker da. Und diese Reaktion kann gefährlich werden.

Ich hatte in den letzten 20 Jahren auch bereits mehrfach dazu berichtet:

Jetzt also wieder mal was Neues!

In folgenden Beitrag geht es deshalb nicht nur um biochemische Details, sondern auch um die praktische Konsequenz: Wie man sich vor dieser Süßstoff-Falle schützt, was die Forschung tatsächlich zeigt – und welche naturheilkundlichen Wege sinnvoll sind, um den Stoffwechsel zu regulieren und Entzündungen zu bremsen: durch Ernährung, Bitterstoffe, Heilpflanzen und Mikronährstoffe, die wirken, statt zu täuschen.

Bahnbrechende Studie: Aspartam verschlimmert Arteriosklerose

Die Meldung klingt trocken, die Tragweite ist enorm: Forscher der Universität Shenzhen konnten erstmals zeigen, dass Aspartam selbst entzündliche Prozesse in den Blutgefäßen auslöst. Ich erlebe seit Jahren, dass viele meiner Patienten zu Süßstoffen greifen, um „Kalorien zu sparen“ – und sich wundern, warum ihre Blutwerte, ihr Blutdruck oder ihre Gefäße trotzdem Probleme machen. Jetzt liefert die Forschung eine mögliche Erklärung.

In Tierversuchen führte Aspartam innerhalb weniger Wochen zu messbaren Plaques in den Arterien, verbunden mit erhöhtem Insulin und massiven Entzündungswerten. Besonders auffällig: Schon kleine Mengen, vergleichbar mit dem Konsum von zwei bis drei Dosen Diätlimonade pro Tag, reichten aus, um diese Effekte auszulösen. Genau hier liegt das Problem: Der Körper reagiert nicht auf Kalorien, sondern auf Signale – und das Signal „süß“ reicht offenbar, um den Stoffwechsel aus dem Takt zu bringen.[8][9]

Wo künstliche Süßstoffe überall lauern

Künstliche Süßstoffe werden häufig in Backwaren, Erfrischungsgetränken, Süßigkeiten, Puddings, Konserven, Marmeladen, Milchprodukten und vielen anderen Lebensmitteln verwendet – besonders in solchen, die als „zuckerfrei“ oder „Diätprodukte“ vermarktet werden.

Sechs künstliche Süßstoffe wurden von der amerikanischen FDA zugelassen: Aspartam, Saccharin, Acesulfam-Kalium, Sucralose, Neotam und Advantam. Sie verstecken sich nicht nur in süßen Produkten, sondern auch in herzhaften Fertiggerichten, Ketchups, Saucen und sogar Brot.

Auch in Europa (und damit selbstverständlich im deutschsprachigen Raum) sind Süßstoffe überall drin. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat derzeit elf zugelassene Süßstoffe, darunter sechs synthetisch hergestellte („künstliche“) und fünf weiteren nicht-synthetischen Ursprunges.

Zu den künstlichen Süßstoffen zählen: Aspartam (E951), Acesulfam-K (E950), Saccharin (E954), Sucralose (E955), Cyclamat (E952), Neotam (E961) und Advantam (E969). Diese Substanzen werden chemisch hergestellt und gehören damit (wie in den USA) zur Kategorie der high-intensity artificial sweeteners. Sie sind zwischen 30- und 13 000-mal süßer als Zucker und werden in der EU mit einem sogenannten ADI-Wert („Acceptable Daily Intake“) reguliert.

Nicht als künstlich, sondern als natürlich oder halbsynthetisch gelten: Steviolglycoside (E960), Thaumatin (E957), Aspartam-Acesulfam-Salz (E962) und Neohesperidin-DC (E959). Diese werden zwar ebenfalls industriell verarbeitet, basieren aber auf pflanzlichen oder natürlichen Ausgangsstoffen.

In der Praxis bedeutet das: Die meisten „Light“- und „Zero“-Produkte enthalten eine Mischung aus mehreren künstlichen Süßstoffen, um Geschmack und Mundgefühl zu optimieren. Typisch sind Kombinationen aus Acesulfam-K und Aspartam oder Sucralose und Cyclamat – also genau jene Stoffe, die in der aktuellen Forschung zunehmend kritisch bewertet werden. Und ich will hier gleich ergänzen: ich würde die noch nicht einmal mit der Kneifzange anpacken!

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Der Problemfall Aspartam

Aspartam (E951) gehört auch in Europa zu den am häufigsten eingesetzten Süßstoffen. Es ist etwa 200-mal süßer als Zucker, liefert theoretisch Kalorien, wird aber in so minimalen Mengen verwendet, dass diese praktisch keine Rolle spielen.

In der Lebensmittelindustrie findet man Aspartam in zahllosen Produkten – von Diätlimonaden über Kaugummis, Desserts und Milchprodukte bis hin zu Vitaminpräparaten und Medikamenten. Besonders häufig wird es in Kombination mit Acesulfam-K eingesetzt, um Geschmack und Stabilität zu verbessern.

Süßstoffe lösen gefährliche Insulinspitzen aus?

Die neue Studie untersuchte die Wirkung von Aspartam an Mäusen und fand heraus, dass es Insulinspitzen auslöst, die zur Bildung von Fettablagerungen in den Arterien führen. Die Forscher fütterten Mäuse 12 Wochen lang täglich mit Nahrung, die 0,15% Aspartam enthielt – das entspricht dem Konsum von drei Dosen „Diät-Limonade“ pro Tag beim Menschen.[10]

Vergleichsgruppen zeigen dramatische Unterschiede

Die Wissenschaftler verglichen drei Gruppen:

  • Aspartam-Gruppe: 0,15% Aspartam täglich
  • Kontrollgruppe: Keine Süßstoffe
  • Zucker-Gruppe: 15% Saccharose (Haushaltszucker)

Die Ergebnisse waren erschreckend: Aspartam-gefütterte Mäuse entwickelten größere und fetthaltigere Plaques in ihren Arterien sowie höhere Entzündungswerte – beides Kennzeichen einer beeinträchtigten Herz-Kreislauf-Gesundheit. Bei der Analyse des Blutes fanden die Forscher einen Anstieg der Insulinwerte nach Aspartam-Konsum.[11]

Der gefährliche Mechanismus: Wie Aspartam die Arterien schädigt

Süßstoff täuscht die Geschmacksrezeptoren

Das Forschungsteam stellte fest, dass Mund, Darm und andere Gewebe mit Süße-erkennenden Rezeptoren ausgestattet sind, die die Insulinausschüttung steuern. Aspartam, das 200-mal süßer als Zucker ist, scheint diese Rezeptoren zu täuschen und eine deutlich höhere Insulinausschüttung auszulösen.[11]

Chronisch erhöhte Insulinwerte

Besonders bedenklich: Nicht nur direkt nach dem Aspartam-Konsum stiegen die Insulinwerte – Mäuse auf der Aspartam-Diät hatten dauerhaft hohe Insulinspiegel. Dies deutet darauf hin, dass langfristiger Konsum zu Insulinresistenz führen kann, was das Risiko für Typ-2-Diabetes stark erhöht.[10]

Entzündungskaskade in den Blutgefäßen

Die Studie entdeckte einen bisher unbekannten Mechanismus: Das Chemokin CX3CL1 war das am stärksten hochregulierte Gen in den insulin-stimulierten arteriellen Endothelzellen.[8] [12] Insulin wirkt auf verschiedene Zelltypen (!), darunter Muskelzellen, Fettgewebe, Leber, Gehirn und die die Blutgefäße auskleidenden Endothelzellen.

Der CX3CL1-Signalweg als Schlüssel

Dr. Yi vom Forschungsteam erklärte gegenüber Medical News Today: „Diese Studie liefert überzeugende Beweise dafür, dass der Konsum von Aspartam über einen insulinvermittelten Entzündungsweg mit einem erhöhten Risiko für Arteriosklerose in Zusammenhang steht.“[10]

Der Schlüssel liegt in der Produktion von CX3CL1, einem Molekül, das die Anhaftung von Immunzellen an Arterienwänden erleichtert. Dieser Prozess löst eine Kettenreaktion aus, bei der sich Monozyten und Makrophagen in der Gefäßwand ansammeln und chronische Entzündungen sowie Arteriosklerose fördern.[9]

Zeitlicher Verlauf der Gefäßschäden

Die Studie dokumentierte die schrittweise Entwicklung der Arterienschäden:

  • Nach 4 Wochen: Erste atherosklerotische Plaques in Aspartam-Mäusen
  • Nach 8-12 Wochen: Deutliche Zunahme der Plaques
  • Zucker-Gruppe: Plaques entstanden erst nach 12 Wochen, obwohl diese Mäuse an Gewicht zunahmen

Besonders aufschlussreich: Als die Forscher CX3CL1-Rezeptoren in bestimmten Immunzellen eliminierten, blieb die schädliche Plaque-Bildung vollständig aus.[8][12]

Experten-Einschätzungen zur Studie

Die Studie legt nahe, dass künstliche Süßstoffe nicht metabolisch inert sind und tiefgreifende Auswirkungen auf die Insulinregulation und Entzündung haben können. Ein ausgewogener Ansatz – mit Fokus auf Vollwertkost und Minimierung künstlicher Zusätze – scheint vernünftig zu sein.[10]

Dr. Christopher Yi, ein Gefäßchirurg, der nicht an der Studie beteiligt war, kommentierte: „Angesichts der Studienergebnisse könnte es ratsam sein, dass Personen – besonders solche mit Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Insulinresistenz – den Konsum künstlicher Süßstoffe einschränken.“[10]

Andere „Experten“ mahnen zur Vorsicht bei der Übertragung auf den Menschen: „Diese Befunde müssen beim Menschen reproduziert werden, bevor sie ernst genommen werden können. Dennoch unterstreichen die Ergebnisse die Wichtigkeit weiterer Forschung.“[13]

War ja klar… Solche Sätze fallen bei jeder neuen Studie, sobald es unangenehm wird: „Diese Ergebnisse müssen erst am Menschen bestätigt werden BLABLABLA.“ Dabei reden wir längst nicht mehr von Einzelfällen. Über Jahre haben sich Hinweise aus Tier-, Zell- und Humanstudien aufaddiert – alle in dieselbe Richtung: Künstliche Süßstoffe verändern den Stoffwechsel, fördern Entzündungen, beeinflussen die Darmflora und können Gefäße schädigen.

Ich habe in der Praxis mehr als genug Patienten gesehen, deren Blutzuckerwerte, Insulin, Appetitregulation oder Blutdruck sich erst besserten, nachdem sie die Süßstoffe weggelassen haben. Ich meide das Zeug wie die Pest – und rate jedem, der gesund bleiben will, dasselbe zu tun.

Fazit: Süßstoffe verschlimmern genau das, was sie verhindern sollen

Kalorieneinsparung durch Süßstoffe bewirkt genau das, was man durch Zuckervermeidung verhindern will: Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und anderen chronischen Leiden. Der entscheidende Unterschied: Bei Glukose sinkt der Insulinspiegel, wenn der Glukosespiegel sinkt. Bei Süßstoffen scheint der erhöhte Insulinspiegel ein dauerhafter Effekt zu sein – mit allen fatalen Konsequenzen für die Gesundheit der Blutgefäße. [12]

Süßstoffe sind kein Ausweg, sondern ein Umweg – und zwar einer, der gefährlich werden kann. Was als kalorienfreie Lösung verkauft wird, führt am Ende zu genau jenen Prozessen, die man eigentlich verhindern will: chronische Entzündung, Insulinentgleisung, Gefäßschäden.

Der Körper lässt sich nicht täuschen. Er reagiert auf Reize, nicht auf Werbeslogans. Und wenn ein Molekül die Süßrezeptoren stimuliert, ohne Energie zu liefern, gerät das fein abgestimmte System aus dem Gleichgewicht. Die Folge: Der Stoffwechsel arbeitet gegen uns, statt für uns.

Wer wirklich etwas für seine Gefäße, seinen Blutzucker und sein Gewicht tun will, braucht keine künstliche Chemie, sondern natürliche Regulation – durch Ernährung, Bewegung, Bitterstoffe und Stoffwechselruhephasen wie das Fasten. Das funktioniert. Der Rest ist reines Marketing!

Zum Weierlesen:

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Quellenverzeichnis:

Joghurt und Dickdarmkrebs: Neue Studie belegt 20% Risikoreduktion durch Probiotika

Ein langfristiger Joghurtkonsum war somit mit der Inzidenz von proximalem Dickdarmkrebs assoziiert, allerdings nur bei nach Bifidobakterien-positiven Tumoren. Dies deutet laut der Autoren auf eine mögliche Antitumorwirkung des Joghurtkonsums bei spezifischen Tumoruntergruppen hin.

Zu Joghurt hatte ich bisher nicht sehr viele Beiträge geschrieben. Wenn, dann auch nur beiläufig.

Zu den Probiotika dagegen gibt es reichlich Stellungnahmen:

Bahnbrechende Studie aus Februar 2025

Jetzt gibt es eine interessante Studie, die Mitte Februar 2025 veröffentlicht wurde und der Frage nachging, ob Joghurt helfen könnte, Dickdarmkrebs zu verhindern.

Die wichtigsten Studienergebnisse

Dickdarmkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung weltweit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass er mehr als 10 % aller Krebsdiagnosen ausmacht.

Risikofaktoren und Prävention

Lebensstilfaktoren wie Bewegungsmangel, Rauchen, Fettleibigkeit und übermäßiger Alkoholkonsum sowie ein hoher Verzehr von verarbeitetem Fleisch und ein geringer Obst- und Gemüsekonsum können das Risiko einer Person erhöhen, an Dickdarmkrebs zu erkranken.

Eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Kalzium und Milchprodukten ist mit einem geringeren Dickdarmkrebsrisiko verbunden.

Durchbruch bei Bifidobacterium-positiven Tumoren

Eine von Forschern des „Mass General Brigham“ geleitete und in der Zeitschrift „Gut Microbes“ veröffentlichte Studie hat herausgefunden, dass Joghurt das Risiko einiger Arten von Dickdarmkrebs senken könnte.

Bei Teilnehmern, die zwei oder mehr Portionen Joghurt pro Woche aßen, beobachteten die Forscher eine um 20 % niedrigere Rate an Bifidobacterium-positiven Tumoren im Vergleich zu denjenigen, die weniger als einmal pro Monat Joghurt aßen. Vor allem im proximalen Dickdarm schien diese Schutzwirkung am stärksten zu sein.

Die Forscher fanden heraus, dass Menschen, die jede Woche zwei oder mehr Portionen Joghurt mit lebenden Bakterien aßen, ein um 20 % geringeres Risiko hatten, kolorektale Tumore zu entwickeln, die positiv auf Bifidobacterium waren – einen Bakterienstamm, der im Darmmikrobiom häufig vorkommt.

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„Hoffnung bei Krebs“ dazu an:

Wissenschaftliche Einordnung der Ergebnisse

Gemma Balmer-Kemp, PhD, Forschungsleiterin bei „Cancer Grand Challenges“ von „Cancer Research UK“, einer der Geldgeber der Studie, erklärte:

„Endogene Bakterienarten sind für ihre Anwendung in der menschlichen Gesundheit von großem Interesse. Diese Studie liefert neue Erkenntnisse über den potenziellen Nutzen von Joghurt (der lebende Bakterien enthält) bei der Verringerung des Risikos eines bestimmten Subtyps von Dickdarmkrebs.“

„Obwohl diese Studie einen Zusammenhang zwischen langfristigem Joghurtkonsum und einer geringeren Rate an proximalem kolorektalem Krebs mit Bifidobacterium-Infektion gezeigt hat, sind weitere Arbeiten erforderlich, um die mögliche ursächliche Rolle von Bifidobacterium und die damit verbundenen Mechanismen zu verstehen.“

Probiotika und Krebsprävention

Wie Probiotika das Immunsystem stärken

„Lebendiger“ Joghurt enthält mehrere Bakterienstämme. Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus thermophiles werden häufig verwendet, um Milch zu fermentieren und Joghurt herzustellen, aber es können auch viele andere Bakterienstämme oder Probiotika hinzugefügt werden.

Untersuchungen haben ergeben, dass Probiotika das Immunsystem stärken, die Darmgesundheit verbessern, das Risiko von Osteoporose, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern und sogar das Risiko einiger Krebsarten senken können.

Studiendesign und Teilnehmer

Forschungsteams des Mass General Brigham und der Harvard Medical School analysierten Daten von über 132.000 Angehörigen der Gesundheitsberufe aus mehreren Jahrzehnten. In zwei großen Studien haben Forscher seit 1976 mehr als 100.000 Krankenschwestern und seit 1986 51.000 Männer beobachtet. Alle zwei Jahre beantworteten die Teilnehmer detaillierte Fragen zu ihrer Gesundheit, ihrem Lebensstil und ihrer Krankengeschichte. Alle vier Jahre machten sie spezifische Angaben zu ihrer Ernährung, einschließlich der Menge an Naturjoghurt und aromatisiertem Joghurt, die sie konsumierten. Diese Langzeitbeobachtung ermöglichte es den Forschern, nicht nur den gelegentlichen Joghurtkonsum, sondern auch etablierte Ernährungsmuster über Jahrzehnte hinweg zu verstehen.

Um zu untersuchen, ob der Verzehr von Joghurt das Risiko von Dickdarmkrebs beeinflusst, verwendeten die Forscher Daten aus der „Nurses‘ Health Study“ und der „Health Professionals Follow-up Study“.

Die Teilnehmer beider Studien beantworteten häufig Fragebögen zu Lebensstil, Ernährung und Gesundheit, die Fragen zur Aufnahme von Naturjoghurt und aromatisiertem Joghurt sowie anderen Milchprodukten enthalten. Bei Personen mit Dickdarmkrebs-Diagnose untersuchten die Forscher Gewebeproben auf Bifidobacterium-DNA.

Ergebnisse: Wer profitiert vom Joghurt-Konsum?

Während der Nachbeobachtungszeit traten insgesamt 3.079 Fälle von Darmkrebs auf und für 1.121 Fälle lagen Daten über Bifidobakterien im Gewebe vor. Von den 1.121 Darmkrebsfällen waren 346 (31 Prozent) Bifidobacterium-positiv und 775 (69 Prozent) Bifidobacterium-negativ, berichtet das Team.

Von der Kohorte entwickelten 3.079 Personen Dickdarmkrebs, und für 1.121 von ihnen konnten die Forscher auf Bifidobacterium-Daten zugreifen. Insgesamt 775 Personen hatten Bifidobacterium-negativen Dickdarmkrebs und 346 waren Bifidobacterium-positiv.

Spezifische Wirkung auf bestimmte Tumortypen

Obwohl die Forscher keinen signifikanten Unterschied zwischen langfristigem Joghurtkonsum und der Gesamtinzidenz von Dickdarmkrebs feststellten, stellten sie fest, dass die Inzidenzrate von Bifidobacterium-positiven Tumoren bei denjenigen, die mehr Joghurt aßen, um 20 % niedriger war.

Die Rolle von Bifidobacterium erklärt

Kelsey Costa, eine registrierte Ernährungsberaterin und Inhaberin von „Impactful Nutrition“, die nicht an dieser Studie beteiligt war, erklärte, wie Bifidobacterium das Dickdarmkrebsrisiko beeinflussen könnte:

„Diese Studie legt nicht nahe, dass Joghurt Bifidobacterium im Darm reduziert; ganz im Gegenteil. Tatsächlich hebt sie hervor, dass Bifidobacterium ein wichtiger Bakterienstamm in Joghurt ist, der kurzkettige Fettsäuren (SCFA) im Darm produziert und durch antioxidative, entzündungshemmende und immunstärkende Wirkungen krebshemmende Eigenschaften hat.“

Darmbarriere-Funktion im Fokus

Ein Forscherteam um den Harvard-Professor Shuji Ogino untersuchte nun, ob langfristiger Konsum von Joghurt das Risiko für Darmkrebs senken könnte. Besonderes Augenmerk legten die Forscher dabei auf die Darmbarriere. Wenn sie intakt ist, wird die Darmschleimhaut vor schädlichen Substanzen und Entzündungen geschützt. Das Vorhandensein bestimmter Bakterien, wie etwa Bifidobacterien, gilt als Hinweis auf eine gut funktionierende Darmbarriere. Die Studie zeigt, dass das Risiko für Darmkrebs hauptsächlich dann niedriger ist, wenn diese Bakterien im Darm vorhanden sind – und dass dies auch einen Einfluss darauf hat, inwieweit der Verzehr von Joghurt seine Schutzwirkung entfalten kann.

Ihrer Ansicht nach: „Die Forschung legt nahe, dass das in Bifidobacterium-positivem Tumorgewebe gefundene Bifidobacterium eine beeinträchtigte Darmbarrierefunktion widerspiegeln könnte. Zitierte Studien zeigen, dass Bifidobacterium die Darmbarriere verbessern kann, indem es schädliche Entzündungsproteine wie Tumornekrosefaktor und Interleukin 6 reduziert.“

„Joghurt kann helfen, die Darmbarriere zu stärken und die positive Rolle von Bifidobacterium bei der Unterdrückung von Bifidobacterium-positivem Tumorwachstum zu unterstützen, anstatt Bifidobacterium selbst zu unterdrücken.“

Wichtiger Hinweis: Bei der vorliegenden Studie handelte es sich um eine Beobachtungsstudie, die Ergebnisse zeigen also nur einen Zusammenhang, keine Kausalität.

Praktische Empfehlungen für den Alltag

Welcher Joghurt ist gesund?

Während Naturjoghurt mit lebendigen Bestandteilen eine gute Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung ist, ist nicht jeder Joghurt gesund. Aromatisierter und Fruchtjoghurt enthält oft große Mengen an zugesetztem Zucker und anderen Zusatzstoffen, die mit Gesundheit nichts zu tun haben.

Nährstoffe in Naturjoghurt

Naturjoghurt mit lebendigen Bestandteilen enthält viele Nährstoffe:

Besondere Vorteile verschiedener Joghurtsorten

Einige Joghurtsorten können zusätzliche Vorteile haben. Vollfetter, traditioneller griechischer Joghurt kann die Knochengesundheit fördern, Muskelmasse aufbauen und das Risiko für Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und sogar psychische Erkrankungen verringern.

Während das Trinken großer Mengen normaler Milch (etwa 4 Gläser pro Tag) das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann, liefern fermentierte Milchprodukte wie Joghurt und Kefir dieselben wichtigen Nährstoffe ohne bekannte negative Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit.

Wie viel Joghurt sollten Sie essen?

Teilnehmer, die zwei oder mehr Portionen Joghurt pro Woche aßen, hatten ein um 20 Prozent geringeres Risiko, an diesen Tumoren zu erkranken. Dieser Effekt war besonders deutlich bei proximalem Dickdarmkrebs, einer besonderen Art von Darmkrebs, der auf der rechten Seite des Darms auftritt und bei der die Patienten oft schlechtere Überlebenschancen haben.

Diese neue Studie legt nahe, dass die Verringerung Ihres Risikos von Dickdarmkrebs ein weiterer Grund sein könnte, Joghurt in Ihre Ernährung aufzunehmen. Achten Sie darauf, dass es sich um lebendigen, natürlichen Joghurt handelt, um die potenziellen gesundheitlichen Vorteile zu maximieren.

„Es gibt zwar keine genaue Empfehlung, wie oft man Joghurt essen sollte“, sagte Costa, „aber eine typische Portion von 1 Tasse in Ihre Ernährung ein paar Mal pro Woche oder sogar täglich einzubauen, könnte positive Auswirkungen auf das Mikrobiom haben.“

Alternativen zu Joghurt

„Wenn Joghurt nicht Ihr Ding ist, enthalten auch andere fermentierte Lebensmittel wie Kokoskefir, Kimchi, Miso und Sauerkraut Probiotika, die ein gesundes Darmmikrobiom unterstützen können“, riet sie.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Quellen

Dieser Beitrag wurde am 05.11.2025 erstellt.