Aspartam löst Herzprobleme aus? Neue Studie zeigt gefährliche Insulinspitzen durch Süßstoffe
Die Illusion ist perfekt: süß genießen, ohne Reue. Kein Zucker, keine Kalorien – was soll da schon passieren? Genau das fragen sich Millionen, die jeden Tag Light-Produkte, „Zero“-Limonaden oder Diätpuddings konsumieren. Die Antwort: eine ganze Menge – nur nichts Gutes. Denn was als raffinierte Alternative zum Zucker verkauft wird, entpuppt sich immer mehr als tickende Zeitbombe für Stoffwechsel und Gefäße.
Ich habe in meiner Praxis unzählige Menschen erlebt, die verzweifelt „gesünder süßen“ wollten – und sich unbewusst in ein anderes Problem manövrierten: chronisch erhöhte Insulinspiegel, Entzündungen, Arteriosklerose. Die neueste Studie aus Cell Metabolism bestätigt nun genau das: Aspartam – einer der am häufigsten eingesetzten Süßstoffe – kann Entzündungen in den Arterien anfeuern und damit Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern.
Für mich ist das keine Überraschung. Der Körper lässt sich nicht täuschen – auch nicht von chemischen Molekülen, die Zucker nur imitieren. Er reagiert, als wäre Zucker da. Und diese Reaktion kann gefährlich werden.
Ich hatte in den letzten 20 Jahren auch bereits mehrfach dazu berichtet:
- [1] Süßstoffe zum Abnehmen? Lieber nicht!
- [2] Ungesunde Süßstoffe – Oder: Die bittersüßen Nebenwirkungen, die man lieber verschweigt…
- [3] Ist der Natreen Süßstoff gesundheitsschädlich?
- [4] Sucralose – ein Süßstoff mit Gefahren und Nebenwirkungen, die man selten erfährt
- [5] Neotame – Das neue Süßstoffgift?
- [6] Fett durch Süßstoffe?
- [7] Krank durch Süßstoff Aspartam? Wie es wirkt und warum ich das Zeug nicht anrühre
Jetzt also wieder mal was Neues!
In folgenden Beitrag geht es deshalb nicht nur um biochemische Details, sondern auch um die praktische Konsequenz: Wie man sich vor dieser Süßstoff-Falle schützt, was die Forschung tatsächlich zeigt – und welche naturheilkundlichen Wege sinnvoll sind, um den Stoffwechsel zu regulieren und Entzündungen zu bremsen: durch Ernährung, Bitterstoffe, Heilpflanzen und Mikronährstoffe, die wirken, statt zu täuschen.
Bahnbrechende Studie: Aspartam verschlimmert Arteriosklerose
Die Meldung klingt trocken, die Tragweite ist enorm: Forscher der Universität Shenzhen konnten erstmals zeigen, dass Aspartam selbst entzündliche Prozesse in den Blutgefäßen auslöst. Ich erlebe seit Jahren, dass viele meiner Patienten zu Süßstoffen greifen, um „Kalorien zu sparen“ – und sich wundern, warum ihre Blutwerte, ihr Blutdruck oder ihre Gefäße trotzdem Probleme machen. Jetzt liefert die Forschung eine mögliche Erklärung.
In Tierversuchen führte Aspartam innerhalb weniger Wochen zu messbaren Plaques in den Arterien, verbunden mit erhöhtem Insulin und massiven Entzündungswerten. Besonders auffällig: Schon kleine Mengen, vergleichbar mit dem Konsum von zwei bis drei Dosen Diätlimonade pro Tag, reichten aus, um diese Effekte auszulösen. Genau hier liegt das Problem: Der Körper reagiert nicht auf Kalorien, sondern auf Signale – und das Signal „süß“ reicht offenbar, um den Stoffwechsel aus dem Takt zu bringen.[8][9]
Wo künstliche Süßstoffe überall lauern
Künstliche Süßstoffe werden häufig in Backwaren, Erfrischungsgetränken, Süßigkeiten, Puddings, Konserven, Marmeladen, Milchprodukten und vielen anderen Lebensmitteln verwendet – besonders in solchen, die als „zuckerfrei“ oder „Diätprodukte“ vermarktet werden.
Sechs künstliche Süßstoffe wurden von der amerikanischen FDA zugelassen: Aspartam, Saccharin, Acesulfam-Kalium, Sucralose, Neotam und Advantam. Sie verstecken sich nicht nur in süßen Produkten, sondern auch in herzhaften Fertiggerichten, Ketchups, Saucen und sogar Brot.
Auch in Europa (und damit selbstverständlich im deutschsprachigen Raum) sind Süßstoffe überall drin. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat derzeit elf zugelassene Süßstoffe, darunter sechs synthetisch hergestellte („künstliche“) und fünf weiteren nicht-synthetischen Ursprunges.
Zu den künstlichen Süßstoffen zählen: Aspartam (E951), Acesulfam-K (E950), Saccharin (E954), Sucralose (E955), Cyclamat (E952), Neotam (E961) und Advantam (E969). Diese Substanzen werden chemisch hergestellt und gehören damit (wie in den USA) zur Kategorie der high-intensity artificial sweeteners. Sie sind zwischen 30- und 13 000-mal süßer als Zucker und werden in der EU mit einem sogenannten ADI-Wert („Acceptable Daily Intake“) reguliert.
Nicht als künstlich, sondern als natürlich oder halbsynthetisch gelten: Steviolglycoside (E960), Thaumatin (E957), Aspartam-Acesulfam-Salz (E962) und Neohesperidin-DC (E959). Diese werden zwar ebenfalls industriell verarbeitet, basieren aber auf pflanzlichen oder natürlichen Ausgangsstoffen.
In der Praxis bedeutet das: Die meisten „Light“- und „Zero“-Produkte enthalten eine Mischung aus mehreren künstlichen Süßstoffen, um Geschmack und Mundgefühl zu optimieren. Typisch sind Kombinationen aus Acesulfam-K und Aspartam oder Sucralose und Cyclamat – also genau jene Stoffe, die in der aktuellen Forschung zunehmend kritisch bewertet werden. Und ich will hier gleich ergänzen: ich würde die noch nicht einmal mit der Kneifzange anpacken!
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Der Problemfall Aspartam
Aspartam (E951) gehört auch in Europa zu den am häufigsten eingesetzten Süßstoffen. Es ist etwa 200-mal süßer als Zucker, liefert theoretisch Kalorien, wird aber in so minimalen Mengen verwendet, dass diese praktisch keine Rolle spielen.
In der Lebensmittelindustrie findet man Aspartam in zahllosen Produkten – von Diätlimonaden über Kaugummis, Desserts und Milchprodukte bis hin zu Vitaminpräparaten und Medikamenten. Besonders häufig wird es in Kombination mit Acesulfam-K eingesetzt, um Geschmack und Stabilität zu verbessern.
Süßstoffe lösen gefährliche Insulinspitzen aus?
Die neue Studie untersuchte die Wirkung von Aspartam an Mäusen und fand heraus, dass es Insulinspitzen auslöst, die zur Bildung von Fettablagerungen in den Arterien führen. Die Forscher fütterten Mäuse 12 Wochen lang täglich mit Nahrung, die 0,15% Aspartam enthielt – das entspricht dem Konsum von drei Dosen „Diät-Limonade“ pro Tag beim Menschen.[10]
Vergleichsgruppen zeigen dramatische Unterschiede
Die Wissenschaftler verglichen drei Gruppen:
- Aspartam-Gruppe: 0,15% Aspartam täglich
- Kontrollgruppe: Keine Süßstoffe
- Zucker-Gruppe: 15% Saccharose (Haushaltszucker)
Die Ergebnisse waren erschreckend: Aspartam-gefütterte Mäuse entwickelten größere und fetthaltigere Plaques in ihren Arterien sowie höhere Entzündungswerte – beides Kennzeichen einer beeinträchtigten Herz-Kreislauf-Gesundheit. Bei der Analyse des Blutes fanden die Forscher einen Anstieg der Insulinwerte nach Aspartam-Konsum.[11]
Der gefährliche Mechanismus: Wie Aspartam die Arterien schädigt
Süßstoff täuscht die Geschmacksrezeptoren
Das Forschungsteam stellte fest, dass Mund, Darm und andere Gewebe mit Süße-erkennenden Rezeptoren ausgestattet sind, die die Insulinausschüttung steuern. Aspartam, das 200-mal süßer als Zucker ist, scheint diese Rezeptoren zu täuschen und eine deutlich höhere Insulinausschüttung auszulösen.[11]
Chronisch erhöhte Insulinwerte
Besonders bedenklich: Nicht nur direkt nach dem Aspartam-Konsum stiegen die Insulinwerte – Mäuse auf der Aspartam-Diät hatten dauerhaft hohe Insulinspiegel. Dies deutet darauf hin, dass langfristiger Konsum zu Insulinresistenz führen kann, was das Risiko für Typ-2-Diabetes stark erhöht.[10]
Entzündungskaskade in den Blutgefäßen
Die Studie entdeckte einen bisher unbekannten Mechanismus: Das Chemokin CX3CL1 war das am stärksten hochregulierte Gen in den insulin-stimulierten arteriellen Endothelzellen.[8] [12] Insulin wirkt auf verschiedene Zelltypen (!), darunter Muskelzellen, Fettgewebe, Leber, Gehirn und die die Blutgefäße auskleidenden Endothelzellen.
Der CX3CL1-Signalweg als Schlüssel
Dr. Yi vom Forschungsteam erklärte gegenüber Medical News Today: „Diese Studie liefert überzeugende Beweise dafür, dass der Konsum von Aspartam über einen insulinvermittelten Entzündungsweg mit einem erhöhten Risiko für Arteriosklerose in Zusammenhang steht.“[10]
Der Schlüssel liegt in der Produktion von CX3CL1, einem Molekül, das die Anhaftung von Immunzellen an Arterienwänden erleichtert. Dieser Prozess löst eine Kettenreaktion aus, bei der sich Monozyten und Makrophagen in der Gefäßwand ansammeln und chronische Entzündungen sowie Arteriosklerose fördern.[9]
Zeitlicher Verlauf der Gefäßschäden
Die Studie dokumentierte die schrittweise Entwicklung der Arterienschäden:
- Nach 4 Wochen: Erste atherosklerotische Plaques in Aspartam-Mäusen
- Nach 8-12 Wochen: Deutliche Zunahme der Plaques
- Zucker-Gruppe: Plaques entstanden erst nach 12 Wochen, obwohl diese Mäuse an Gewicht zunahmen
Besonders aufschlussreich: Als die Forscher CX3CL1-Rezeptoren in bestimmten Immunzellen eliminierten, blieb die schädliche Plaque-Bildung vollständig aus.[8][12]
Experten-Einschätzungen zur Studie
Die Studie legt nahe, dass künstliche Süßstoffe nicht metabolisch inert sind und tiefgreifende Auswirkungen auf die Insulinregulation und Entzündung haben können. Ein ausgewogener Ansatz – mit Fokus auf Vollwertkost und Minimierung künstlicher Zusätze – scheint vernünftig zu sein.[10]
Dr. Christopher Yi, ein Gefäßchirurg, der nicht an der Studie beteiligt war, kommentierte: „Angesichts der Studienergebnisse könnte es ratsam sein, dass Personen – besonders solche mit Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Insulinresistenz – den Konsum künstlicher Süßstoffe einschränken.“[10]
Andere „Experten“ mahnen zur Vorsicht bei der Übertragung auf den Menschen: „Diese Befunde müssen beim Menschen reproduziert werden, bevor sie ernst genommen werden können. Dennoch unterstreichen die Ergebnisse die Wichtigkeit weiterer Forschung.“[13]
War ja klar… Solche Sätze fallen bei jeder neuen Studie, sobald es unangenehm wird: „Diese Ergebnisse müssen erst am Menschen bestätigt werden BLABLABLA.“ Dabei reden wir längst nicht mehr von Einzelfällen. Über Jahre haben sich Hinweise aus Tier-, Zell- und Humanstudien aufaddiert – alle in dieselbe Richtung: Künstliche Süßstoffe verändern den Stoffwechsel, fördern Entzündungen, beeinflussen die Darmflora und können Gefäße schädigen.
Ich habe in der Praxis mehr als genug Patienten gesehen, deren Blutzuckerwerte, Insulin, Appetitregulation oder Blutdruck sich erst besserten, nachdem sie die Süßstoffe weggelassen haben. Ich meide das Zeug wie die Pest – und rate jedem, der gesund bleiben will, dasselbe zu tun.
Fazit: Süßstoffe verschlimmern genau das, was sie verhindern sollen
Kalorieneinsparung durch Süßstoffe bewirkt genau das, was man durch Zuckervermeidung verhindern will: Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und anderen chronischen Leiden. Der entscheidende Unterschied: Bei Glukose sinkt der Insulinspiegel, wenn der Glukosespiegel sinkt. Bei Süßstoffen scheint der erhöhte Insulinspiegel ein dauerhafter Effekt zu sein – mit allen fatalen Konsequenzen für die Gesundheit der Blutgefäße. [12]
Süßstoffe sind kein Ausweg, sondern ein Umweg – und zwar einer, der gefährlich werden kann. Was als kalorienfreie Lösung verkauft wird, führt am Ende zu genau jenen Prozessen, die man eigentlich verhindern will: chronische Entzündung, Insulinentgleisung, Gefäßschäden.
Der Körper lässt sich nicht täuschen. Er reagiert auf Reize, nicht auf Werbeslogans. Und wenn ein Molekül die Süßrezeptoren stimuliert, ohne Energie zu liefern, gerät das fein abgestimmte System aus dem Gleichgewicht. Die Folge: Der Stoffwechsel arbeitet gegen uns, statt für uns.
Wer wirklich etwas für seine Gefäße, seinen Blutzucker und sein Gewicht tun will, braucht keine künstliche Chemie, sondern natürliche Regulation – durch Ernährung, Bewegung, Bitterstoffe und Stoffwechselruhephasen wie das Fasten. Das funktioniert. Der Rest ist reines Marketing!
Zum Weierlesen:
- Ungesunde Süßstoffe – Oder: Die bittersüßen Nebenwirkungen, die man lieber verschweigt…
- Krank durch Süßstoff Aspartam? Wie es wirkt und warum ich das Zeug nicht anrühre
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Quellenverzeichnis:
- [1] Süßstoffe zum Abnehmen? Lieber nicht!
- [2] Ungesunde Süßstoffe – Oder: Die bittersüßen Nebenwirkungen, die man lieber verschweigt…
- [3] Ist der Natreen Süßstoff gesundheitsschädlich?
- [4] Sucralose – ein Süßstoff mit Gefahren und Nebenwirkungen, die man selten erfährt
- [5] Neotame – Das neue Süßstoffgift?
- [6] Fett durch Süßstoffe?
- [7] Krank durch Süßstoff Aspartam? Wie es wirkt und warum ich das Zeug nicht anrühre
- [8] Sweetener aspartame aggravates atherosclerosis through insulin-triggered inflammation – ScienceDirect
- [9] ASPARTAME: THE ARTIFICIAL SWEETENER THAT COULD BE DAMAGING YOUR ARTERIES
- [10] Artificial sweetener may increase heart disease risk by triggering insulin surges
- [11] Artificial sweetener triggers insulin spike leading to blood vessel inflammation in mice
- [12] Sweetener aspartame aggravates atherosclerosis through insulin-triggered inflammation
- [13] expert reaction to study looking at aspartame artificial sweetener and insulin levels and blood vessel inflammation in mice


