Diät

Die Scarsdale Diät: 1000 Kalorien am Tag – 40% Protein – 20% Fett

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Die Scarsdale-Diät ist eine Low-Carb-Crash-Diät, die nach dem heutigen Wissensstand nicht mehr aktuell ist.

Nun: „10 kg in 14 Tagen“ … von diesen Aussagen haben Sie die Nase voll? Genau dieses Versprechen gab einst Dr. Hermann Tarnower aus Scarsdale im Bundesstaat New York, und begründete damit die Scarsdale-Diät.

Schon lange bevor Dr. Atkins die Kohlenhydrate verteufelte und dafür Fette in den Ernährungs-Himmel entwickelte Dr. Tarnower ein ähnliches Konzept. In seiner Diät sind Fette und Kohlenhydrate reduziert, dafür der Eiweißanteil aber extrem hoch: Die Kost setzt sich zusammen aus 22,5 % Fett (30 %), 34,5 % Kohlenhydraten (55 %) und 43 % Eiweiß (15 %). In Klammern sind die allgemein üblichen Empfehlungen für “normale” Ernährung angegeben.

Ohne die Begrenzung von 1.000 kcal täglich kann man damit natürlich nicht abnehmen. Darin besteht dann auch die Hauptwirkung, während Tarnower behauptete, dieses Rezept könne speziell die Fettverbrennung ankurbeln und den Hunger unterdrücken.

Was bewirken wenig Kohlenhydrate bei zu viel Eiweiß?

Wenn wenig Kohlenhydrate aufgenommen werden, baut der Körper zunächst Leberstärke ab. Nebeneffekt ist die verstärkte Ausscheidung von Wasser, das sonst von den Kettenmolekülen dieses “Glykogens” gebunden wird. Nun verliert der Organismus Flüssigkeit und auch schnell an Gewicht. Dies mag motivierend sein, ist jedoch Augenwischerei und sogar gefährlich.

Die Leberstärke ist nach spätestens 3 Tagen aufgebraucht, sodass der Körper die Fettreserven angreift. Daher soll die Scarsdale-Diät zu den ketogenen Diäten gehören, die den Stoffwechsel in eine sogenannte „Ketose“ versetzen. Dabei kommt es zur Deckung des benötigten Energiebedarfs zu erhöhtem Abbau von Fettsäuren zu Ketokörpern in der Leber als Alternative zur Bereitstellung von Traubenzucker aus dem Abbau von Kohlenhydraten.

Übersehen wird hierbei, dass der Körper auch die Aminosäuren der Proteine zu Glucose umwandeln kann, wodurch das Zucker-Problem bei zu geringem Kohlenhydrat-Verzehr schon gelöst ist. Denn der Eiweißanteil der Scarsdale-Diät ist ja beachtlich und sogar bedenklich. Denn die Verstoffwechselung der Eiweiße zur Energie-Nutzung gefährdet schnell die Nieren.

Der Scarsdale-Diät-Plan

Auf dem Speiseplan stehen vor allem fettarmes Fleisch und Milchprodukte, Fisch, Garnelen, Gemüse und Obst aber auch etwas Vollkornbrot. Karotten oder Sellerie sind als Zwischenmahlzeiten erlaubt.

Zum Frühstück gibt es dann eine Portion Obst und eine Scheibe trockenes Vollkornbrot. Die Getränke dazu sind selbstverständlich nicht gezuckert.

Mittags gibt es Fisch oder 2 gekochte Eier oder fettarmen Käse oder gedünstetes oder gegrilltes Putenfleisch. Dazu darf wieder eine Scheibe trockenes Vollkornbrot verzehrt werden sowie etwas Salat und ein Stück Obst. So wie das Mittagessen sieht auch das Abendessen aus, aber ohne Brot.

Fazit

Die Scarsdale-Diät kann die Pfunde schnell purzeln lassen aber auf Kosten der Gesundheit. Nierenschäden, Gicht und Kreislauf-Probleme sind vorprogrammiert und es kann ein Mangel an Vitaminen und Mineralien, speziell an Calcium, eintreten. Weil die Methode keine langfristige Ernährungsumstellung vorsieht, gilt die Diät als der “Klassiker,” um mit dem Jojo-Effekt Bekanntschaft zu machen. Das einzig Positive ist das Sport-Programm im Anschluss an das Crash-Abnehmen. Aber mit dem Joggen kann man auch sofort anfangen.

 

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 30.12.2020 aktualisiert.

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