Erdnussallergie und Kreuzreaktionen: Was Sie meiden sollten und warum
Erdnüsse sind für Allergiker kein „kleines Problem“, sondern ein Lebensmittel, das in Sekunden lebensbedrohlich werden kann.
Sie gehören zu den häufigsten Auslösern von anaphylaktischen Schocks – und das oft schon bei Spuren im Mikrogramm-Bereich.
Was viele nicht wissen: Die Erdnuss ist botanisch gar keine Nuss, sondern eine Hülsenfrucht. Das macht sie verwandt mit Sojabohnen, Linsen, Erbsen und Bohnen – und genau hier beginnt das Problem der Kreuzreaktionen.
Kreuzreaktionen – wenn das Immunsystem mehr sieht, als da ist
Wer auf Erdnüsse allergisch reagiert, kann auch auf andere Hülsenfrüchte empfindlich reagieren.
Möglich sind Reaktionen auf:
- Sojabohnen und daraus hergestellte Produkte (Tofu, Sojamilch, Sojaprotein)
- Linsen, Erbsen, Bohnen (auch Kichererbsen)
- Pollen wie Birke oder Gräser – hier sind sogenannte pollenassoziierte Kreuzallergien möglich
Das heimtückische daran: Das Immunsystem erkennt bestimmte Eiweißstrukturen in verschiedenen Pflanzen als „verwandt“ und reagiert, als hätte man Erdnüsse gegessen.
Hitzestabil und nicht „wegkochbar“
Erdnussallergene sind hitzestabil – Kochen, Rösten oder Backen macht sie nicht unschädlich. Anders als bei vielen anderen Allergenen hilft hier keine Temperatur. Das bedeutet: Selbst stark verarbeitete Produkte können gefährlich bleiben, wenn sie Erdnussbestandteile enthalten. Also Vorsicht.
Versteckte Erdnüsse – mehr als nur im Snackregal
Erdnüsse und ihre Bestandteile finden sich oft, ohne dass man sie vermuten würde. Typische versteckte Quellen:
- Backwaren, Müsliriegel, Fertigsaucen, Eis, Süßigkeiten, Getränke
- Kosmetik wie Cremes, Seifen, Shampoos
- Klebstoffe und Waschmittel
- bestimmte Medikamente oder Impfstoffe mit Erdnussöl (Oleum arachidis, Arachis hypogaea)
Tipp: Auf der Zutatenliste können Erdnüsse auch unter lateinischen Bezeichnungen auftauchen – z. B. Oleum arachidis, Arachidis oleum hydrogenatum, Arachidis oleum raffinatum, Arachis Hypogaea Oil.
Aflatoxine – das zweite große Problem
Neben dem Allergierisiko tragen Erdnüsse eine weitere Hypothek: Aflatoxine.
Diese hochgiftigen Substanzen entstehen, wenn die Nüsse vom Schimmelpilz Aspergillus flavus befallen werden – etwa durch unsachgemäße Lagerung.
Aflatoxine gehören zu den stärksten bekannten Lebergiften und krebserregenden Stoffen (IARC-Klasse 1).
Besonders brisant: Sie sind hitzestabil und werden beim Rösten nicht zerstört.
Regelmäßige Rückrufe in der EU (RASFF-Datenbank) zeigen, dass auch hierzulande immer wieder belastete Ware im Umlauf ist. Selbst bei Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte bleibt ein Restrisiko, weil Aflatoxine sich im Körper anreichern können.
Warum manche schon als Kind betroffen sind
Auffällig ist: In Ländern mit hoher Durchimpfungsrate und häufiger Verwendung erdnusshaltiger Pflegeprodukte sind Erdnussallergien besonders verbreitet.
Eine Hypothese: Früher Hautkontakt mit erdnusshaltigen Ölen oder bestimmten Impfstoff-Adjuvantien könnte das Immunsystem sensibilisieren.
Gesichert ist das nicht – die auffälligen Korrelationen geben aber Anlass, genauer hinzusehen.
Meine Empfehlung
- Konsequent meiden
Erdnüsse und alle Produkte mit Erdnussbestandteilen konsequent aus der Ernährung streichen, wenn eine Allergie oder starke Allergieneigung besteht. - Kreuzreaktionen im Blick behalten
Auch Soja, Linsen, Erbsen, Bohnen und bestimmte Pollen können relevant sein. - Versteckte Quellen identifizieren
Zutatenlisten genau prüfen – auch bei Kosmetik und Haushaltsprodukten. - Notfallset mitführen
Bei bekannter Allergie immer Adrenalin-Autoinjektor, Antihistaminikum und Kortison griffbereit haben. - Sicherheitskarte tragen
Hinweis auf die Allergie, in Landessprache und Englisch, kann im Ernstfall Leben retten.
Fazit
Erdnüsse sind nicht nur ein Snack mit hohem Allergierisiko, sondern auch ein Lebensmittel mit möglicher Giftbelastung und versteckten Kreuzreaktionen.
Für mich gibt es keinen überzeugenden Grund, sie zu essen – aber viele gute Gründe, sie zu meiden.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.8.2025 überarbeitet.
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