Darmkrankheiten

Analfissur – Was tun?

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Zu den häufigsten Beschwerden im Enddarmbereich zählen Hämorrhoiden, eine Darmfistel und Analfissuren.

Unter einer Analfissur versteht man Längsrisse der Schleimhaut des Afters. Die akut oder chronisch ausgeprägten Fissuren entzünden sich rasch, verheilen schlecht und haben die Tendenz zur Geschwürbildung.

Wodurch entsteht so eine Analfissur?

Die Risse entstehen meist durch zu harten Stuhlgang (z.B. bei Verstopfung) oder zu starkes Pressen bei der Defäkation (Absetzen von Stuhl).

Neben analen Sexualpraktiken können auch Durchfälle (vor allem chronischer Durchfall und Schmierstuhl) die empfindliche Haut schnell reizen. Die Schleimhaut entzündet sich, trocknet aus oder verliert ihre Elastizität und reißt ein. Die ungehindert in den Wundbereich eindringenden Darmbakterien bewirken eine verzögerte oder schlechte Abheilung.

Symptome und Beschwerden

Ein Riss in der Schleimhaut macht sich durch starken After Juckreiz und Brennen der Analregion bemerkbar.

Zudem klagen Betroffene über starke Schmerzen, besonders beim Toilettengang, die sich über Stunden halten können.

Hoch akute Formen führen zu einem nässenden Wundbereich, der durch zusätzliche Reizung (z.B. Toilettenpapier) auch bluten kann.

Der Schmerz wird als unerträglich empfunden und führt häufig zu einem Stuhlverhalt, sodass sich die Patienten gar nicht mehr auf die Toilette trauen. Durch das “Zurückhalten” soll der Schmerz vermieden werden, die Verkrampfung fördert aber eine Obstipation (Verstopfung), die dann zusätzliche Schmerzen verursacht.

Unbehandelt können Analfissuren u.a. chronisch werden. Die andauernde Reizung lässt das Gewebe verhärten, die Haut wird dicker (Vorpostenfalte).

Im weiteren Verlauf kann sich eine Stenose (Verengung) ausbilden, die den Prozess der Defäkation zusätzlich erschwert.

Daneben bieten Analfissuren durch einen möglichen Keimbefall Nährboden für die Entstehung von Geschwüren und eitrigen Abszessen, die zu einer starken Schwellung und Rötung des Gewebes sowie zu hohen Fieberschüben führen.

Bei weiterer Zerstörung des Gewebes droht eine Einwanderung der Keime ins Innere des Körpers. Folge ist die Fistelbildung, bei der sich Verbindungsgänge z.B. zwischen Scheide und Darm ausbilden können, wodurch schwerwiegende Folgeerkrankungen entstehen können.

Analfissur Therapie

Normalerweise sollte eine Analfissur in wenigstens sechs Wochen abheilen. Als Sofortmaßnahme kann eine Salbe dienen. Ich empfehle die Calendula Salbe von Weleda. Zuvor erfolgt eine vorsichtige Reinigung des Analbereichs (mit einem Waschlappen mit lauwarmen Wasser) – nicht mit Feuchttüchern.

Die Calendulasalbe wird auf ein Stück Toilettenpapier Fingerdick aufgetragen und der Afterbereich damit vorsichtig eingecremt. Die Salbe nimmt auch den Afterjuckreiz und lindert auch Schmerzen.

Sind bereits Verwachsungen oder eine Fistel vorhanden, sollte man eventuell eine Operation in Erwägung ziehen.

Das wichtigste bei der Analfissur-Therapie ist allerdings die Regulation des Stuhlgangs und der Darmflora.

Der pH Wert des Stuhlgangs muss überprüft werden, ebenso empfiehlt sich oftmals eine qualitative Stuhldiagnostik.

Zur “Beruhigung” des gesamten Magen-Darmtraktes und des Enddarmbereichs, empfehle ich weiterhin meist ein therapeutisch unterstütztes Heilfasten. Wenn die Entlastungstage und Abführtage beendet sind, setzt der Stuhlgang aus und alle Schleimhäute haben die Gelegenheit vollkommen abzuheilen.

Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG

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