Meine giftige Schokolade – Cadmium und Blei in über 45 Schokoladenmarken

Schokolade ist beliebt. So beliebt, dass beispielsweise der Durchschnitts-Amerikaner 6 kg und der Durchschnitts-Europäer sogar 7,5 kg davon im Jahr verzehrt. Das entspricht mehr als 1,5 Tafeln Schokolade pro Woche.

Das muss ja erst mal gar nicht so schlecht sein. Denn das Kakaobohnen-Pulver in der Schokolade ist reich an Antioxidantien und soll den Blutdruck, sowie den Cholesterinspiegel senken. Zudem sollen die Inhaltsstoffe die Ausschüttung der stimmungsaufhellenden Hormone Serotonin und Dopamin anregen.

Kakaobohnen können aber die Schwermetalle Blei, Nickel und Cadmium und Erdöl-Rückstände enthalten. Die Kohlenwasserstoffe geraten durch den Produktionsprozess in die Schokolade, während die Schwermetalle über die Böden in die Kakao-Pflanze gelangen.

Je höher der Kakao-Anteil, umso größer ist das Risiko, die metallischen Elemente in zu großen Mengen aufzunehmen. Daher ist Bitterschokolade besonders kritisch.

Die Konzentration von Cadmium hängt aber beispielsweise auch ab von Art und Beschaffenheit des Bodens. Südamerikanische Kakaobohnen, die auf vulkanischen Böden gedeihen, weisen stets höhere Konzentrationen von Cadmium auf als afrikanische. Saure Böden geben Schwermetalle an die Pflanzen ab, während die Ionen auf alkalischem Grund gebunden sind und weniger von Pflanzen resorbiert werden.

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In Einzelfällen: Spitzenwerte beim Cadmium

In der Vergangenheit sind einzelne Schoko-Produkte immer wieder mit erheblichen Cadmium-Belastungen aufgefallen. So wurden schon Werte von 1,3 Mikrogramm Cadmium pro Gramm Schokolade in Produkten mit amerikanischen und asiatischen Kakao-Bohnen gemessen. Die Konzentration von 0,08 Mikrogramm Cadmium pro Gramm Schokolade in Ware mit afrikanischen Kakao-Bohnen mutet dagegen noch einigermaßen harmlos an (faz.net/aktuell/wissen/leben-gene/zu-viel-cadmium-schatten-ueber-der-edlen-kakaokultur-1908773-p2.html).

Doch bei derartigen Kontaminationen kann die tolerierbare Aufnahmemenge des Schwermetalls auch schon mal überschritten werden. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) liegt diese erlaubte Dosis bei 2,5 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Seit 2014 gelten in der EU Grenzwerte für Cadmium in Schokolade. Je nach Kakao-Anteil dürfen Konzentrationen auftreten zwischen 0,1 Mikrogramm Cadmium pro Gramm (Kakao-Anteil unter 30 %) und 0,8 Mikrogramm pro Gramm (über 50 % Kakao). Die Untersuchungsämter für Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit des Landes Baden-Württemberg gingen dem Cadmium-Gehalt in Schokolade 2011 nach. Eine Grenzwertüberschreitung wurde dabei zwar nicht festgestellt, doch bewegten sich die gemessenen Werte nahe der erlaubten Konzentration (zwischen 0,2 und 0,4 Mikrogramm pro Gramm: https://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=1&ID=1455).

Wenn es um die wöchentliche Aufnahmemenge geht, müssen aber immer auch die individuellen Konsum-Gewohnheiten berücksichtigt werden. Freunde der Edelbitter-Schokolade sind hier besonders gefährdet. Da nützt es auch nichts, wenn die Grenzwerte für die dunklen Varianten einfach höher festgelegt werden…

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Neben Blei und Cadmium können auch Mineralöle die Schokolade  vergiften

Bei den Analysen von Schokolade wurden in der Vergangenheit immer wieder Rückstände von Mineralölen gemessen. Dabei handelt es sich um gesättigte und aromatische Kohlenwasserstoffverbindungen:

  • (MOSH = mineral oil saturated hydrocarbons)
  • (MOAH = mineral oil aromatic hydrocarbons)

Einige Mineralölverbindungen, insbesondere vom Typ MOAH gelten als krebserregend und schädigen die DNA, also das genetische Zellmaterial.

2017 ließ Öko-Test 40 Schokoladenproben untersuchen. In dieser Analyse konnten die Erdölrückstände in vielen Sorten nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse stehen im Widerspruch zu einer Untersuchung von Stiftung Warentest von Ende 2018, derzufolge keine Kohlenwasserstoffe gefunden werden konnten.

Öko-Test bleibt seit Jahren an dem Thema dran. 2016 wurden zwar die Grenzwerte für Erdölrückstände von 90 % der analysierten Sorten nicht überschritten. Doch Experten halten den Wert von 9 mg pro kg ohnehin für viel zu hoch. Deswegen ist die Kontamination mit den fossilen Kohlenwasserstoffen allemal kritisch.

Im Schokoladen-Test 2019 erwies sich nur eine einzige Sorte von 25 unter die Lupe genommenen als komplett frei von Erdöl-Rückständen (Ritter Sport Alpenmilch). In zwei Schokoladen fanden die tester derart hohe MOSH-Werte, dass die Produkte als praktisch nicht verzehrtauglich gelten müssen (Hachez Dunkle Vollmilch und DM Bio Vollmilch).

Fazit

Schokolade als Nervennahrung? Nein Danke. Es sei denn man möchte Schwermetalle, die einem sprichwörtlich „auf die Nerven gehen“. Zu den Tests: Die Differenzen in den Tests tragen zur Verunsicherung des Verbrauchers bei. Nicht gerade erhellend das Ganze.

In Kenntnis all dieser Ungereimtheiten sind viele Menschen schon dazu übergegangen, sich ihre gesunde Schokolade selbst herzustellen. Dazu findet man inzwischen im Internet eine Vielzahl interessanter Schokoladenrezepte.

Und über den Zuckergehalt in der Schokolade habe ich hier im Beitrag noch gar nicht gesprochen. Dazu ausführlicher in meinem Büchlein: „Wie Zucker Sie krank macht und wie Sie sich von der Zuckersucht befreien können“.

Quelle Schokoladenbild: 123rf.com – olegdudko

Der Beitrag wurde im Januar 2020 erstmalig erstellt und im Oktober 2022 geringfügig redigiert.

René Gräber

René Gräber

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16 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Achja, Hirse ist meiner Erinnerung nach auch sehr belastet. Es gab damals eine Liste von irgendeinem Bundesinstitut (sogar!) für Risikobewertung. Leider tauchten nicht alle Lebensmittel auf, aber man konnte sich gut ausrechnen, dass man als Vegetarier kaum eine Chance hatte, auch ganz ohne Schokolade, den eigenen Grenzwert fürs jeweilige Körpergewicht einzuhalten. Schokolade setzt dem aber allem die Krönung auf, weil horrende Belastungen.

    Hirse wird sogar benutzt, um richtig krass versuchte(!) Acker, also Cadmium-verseuchte Ackter, zu „sanieren“. Man lässt Hirse drauf wachsen, die dem Boden halbwegs große Menschen Cadmium entziehen. Die Hirse ist danach SONDERMÜLL!

    Genug für heute. Hoffe, meine Kommentare werden überhaupt veröffentlicht. Die Leute sollten das schon wissen, auch wenn es leider erschreckende Infos sind. Jeder kann das ergooglen, jedenfalls fand ich all diese Infos vor Jahren selbst übers Netz und seriöse Seiten.

  2. Avatar

    Die Halbwertszeit von Cadmium im Körper beträgt übrigens meiner Erinnerung 20 Jahre (oder waren es sogar 40?).
    Ich hoffe, jeder weiß, was das bedeutet: Nach 20 Jahren habe ich die Hälfte dessen, was ich (allein!) heute zu mir nehme wieder ausgeschieden, nach 40 Jahren drei Viertel, nach 60 Jahren drei Viertel plus ein Achtel, usw…
    Und in der Zwischenzeit nimmt man ja immer weiter Cadium zu sich.

    Jaja, habe vor Jahren ALLE Studien dazu gelesen. Es gibt nur begrenzte Daten. Aber empfehle jedem, der kann, ganz auf bestimmte Dinge zu verzichten. Übrigens sind auch Knollensellerie, Leinsaat, Kartoffeln (besonders die Schale) und alles Grünzeug (Spinat usw.) sehr belastet.
    Leider enthält alles, was viele Mineralstoffe enthält, auch viel Cadmium.
    Das liegt dan den Ladungen der Ionen. Wie zum Beispiel Eisen nimmt es ähnliche Wege in der Pflanze, reichert sich an den selben Stellen an.
    Vegetarier haben statistisch gesehen häufiger Nieren- oder Prostatakrebs. Auch so eine Wahrheit, über die ungern gesprochen wird. Pflanzen enthalten mehr Cadmium.
    Cadmium hat zudem in niedrigeren Dosen eine Östrogen-ähnliche Wirkung
    Bio-Landwirtschaft macht kaum Unterschied, da Bio-Dünger zwar etwas weniger viel Cadmium pro Kilogramm enthält, dafür aber auch entsprechend mehr verwendet werden muss.
    Man bräuchte Laborwerte der Äcker, von denen das eigene Gemüse stammt. An diesem Punkt habe ich dann aufgegeben, denn das gibt einem nicht mal der Bio-Bauer auf dem Wochenmarkt.
    Alnatura-Kartoffeln waren laut Oko-Test vor einigen Jahren sogar so sehr belastet, dass selbst die offiziellen Grenzwerte überschritten wurden. Und die Grenzwerte sind wirklich eh schon kein Schutz. Beispiel: Als man merkte, dass Pinienkernen so unfassbar hohe Belastungen aufweisen, hat man deren (ohnehin schon hohen) Grenzwert schlicht ganz abgeschafft!! Wäre zu schwer, den einzuhalten, hieß es.
    So sieht Verbraucherschutz heutzutage aus.
    Das einzige was helfen würde, wäre massiver Druck der Konsumenten, aber der bleibt aus, die meisten wissen rein gar nichts, und die denen man etwas sagt, wollen es lieber nicht wissen. (Merkt man ja sogar hier an einigen Kommentaren, die sich beschweren über zu negative Nachrichten – was wollen die Leute, Infos oder Wohlfühllügen?).Sorry, aber bin etwas genervt, weil man einfach nichts erreichen kann als Einzelner. Ich nehme es zum Anlass, mich mal wieder auf Entzug zu setzen, wenigstens bei der Schokolade. 10 Gramm am Tag wären schon zu viel, und mir ist aufgefallen, dass es mir persönlich fast „leichter“ fällt, ganz zu verzichten als zu reduzieren. Sucht halt.

  3. Avatar

    Ist mir seit vielen Jahren bekannt, habe viele Hersteller angeschrieben, wurde immer abgewiegelt mit Aussagen zur Grenzwerteinhaltung. Leider können die meisten Menschen nicht rechnen, und daher gehe ich hier jetzt auch nicht auf die verschiedenen Arten von Grenzwerten ein (die für Kilogramm Produkt haben nämlich NICHTS mit dem Grenzwert für meinen eigenen Körper zu tun und man überschreitet ihn schon leicht allein mit Kartoffeln und Gemüse).
    Den Hinweis mit dem Selberherstellen der Schokolade verstehe ich nicht, was soll das bringen, Kakao ist Kakao, es hat etwas mit dem PH-Wert der Böden zu tun, unter anderem.

    Bin leider selbst längst Bitterschokoladen-abhängig. Esse ungefähr 2-4 Tafeln 95%ige in der Woche, es ist grauenvoll. Es ist eine wirkliche Sucht. Ich würde echt gerne davon loskommen, ich falle immer wieder zurück.

  4. Avatar

    Hier hat das Landesamt Bayern auch Pulver untersucht, aber leider anonym? (Mit Ssteuergeldern nehme ich an) 🙁
    http://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/warengruppen/wc_45_kakao/ue_20018_cadmium_in_kakao.htm

  5. Avatar

    Frage: was ist mit dem Schokolandepulver? …das man zum Backen nimmt.
    Ist der Herstellungsprozess für Schokolade mit ausschlaggebend für das auftretende Gift? …oder ist dieses Pulver gar am stärksten betroffen???

    Antwort René Gräber:
    Dazu ist mir keine Untersuchung bekannt. Aber da es ja generell die Böden sind auf denen angebaut wird, wird es m.E. auch die Pulver betreffen.

  6. Avatar

    Die Cadmium und Blei Belastung kommt von früherem Kunstdüngereinsatz. Die damals wohlhabenden Kakaobauern konnten sich sehr früh den Einsatz von Kunstdünger leisten und haben so ihren Boden ruiniert. Beim Herstellungsprozess des Düngers werden die Metalle nicht gefiltert (war der Düngeindustrie wohl zu aufwändig) und landeten im Boden, wo sie bis heute verweilen…

  7. Avatar
    Christina Stägert

    9. Dezember 2019 um 23:10

    Nicht immer gleich so verrückt machen lassen. Esst alles was Ihr gerne möchtet in Maßen und dann ist auch alles gut!!!!

    Antwort René Gräber:
    Nicht verrückt machen ist ein guter Rat. Aber alles essen? Auf keinen Fall. Da würde ich deutlich differenzieren wollen…

  8. Avatar
    Birgit Gaggstatter

    8. Dezember 2019 um 20:34

    Wo kann man das sehen welche Schokolade nicht Cadmium oder Mineralöl verseucht ist?

    Antwort René Gräber:
    Die nicht mit Mineralöl verunreinigten Schokoladen-Sorten hatte ich hier erwähnt:
    https://www.yamedo.de/blog/maschinenoel-in-schokolade/
    Das mit den Schwermetallen ist ganz schwierig, denn meines Wissens gibt es derzeit keinen Kakao, der nicht (mehr) belastet ist…

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    Peter M. Richter

    28. Juli 2019 um 08:49

    Es wäre sehr von Vorteil, einmal alles zusammenzufassen, was man überhaupt unbedenklich essen oder trinken könnte…
    Ansonsten vielen Dank für die wirklich interessanten und hilfreichen Beiträge, lieber Rene!

  10. Avatar

    wäre super, wenn der Anteil an positiven Nachrichten mal zunehmen würde

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    Ich bin total entsetzt. Ausgerechnet Cadmium, das man normalerweise mit Autoabgasen in Verbindung bringt. Ich bin ein großer Fan dunkler Schokolade, jetzt werde ich mir nur noch ab und zu ein Stück gönnen. Mit MOSH und MOAH sind viele Produkte verunreinigt, weil die Rohware auf Transportbändern oder bei der Ernte mit Maschinenöl in Kontakt kommt. So auch Oliven, egal ob bio oder nicht, wie eine Untersuchung von Stiftung Warentest zeigte. Und die Substanzen sind dann im Öl nachweisbar.

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    Wäre super zu erfahren ob und welche cacao man noch kaufen/ geniessen kann

  13. Avatar
    Anfort Schnittli

    1. Mai 2019 um 08:57

    Die Schokolade selbst zu machen mag ein Teil der Mineralölrückstände eliminieren – die Schwermetalle sind aber doch vermutlich auch im Kakaopulver?

  14. Avatar

    Hallo René Gräber
    Danke für den Beitrag.
    ja eine Liste der angesprochenen marken wäre sehr von Vorteil.
    Herzlichen Dank und viele Grüße
    Bibi =)

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    Lieber Rene,

    wenn du die Markennamen dieser 45 verseuchten Schokoladen kennst, dann bitte poste sie doch auch. Denn sonst weiß man als Verbraucher nicht, welche man vom Kauf ausschließen sollte. Und zum Schokolade selbst herstellen haben die meisten Leute heute weder Zeit noch Lust.
    LG

  16. Avatar
    Bearnairdine Beaumont

    26. April 2019 um 11:50

    Danke für diesen Artikel. Kein Wunder, dass ich vor Jahren plötzlich keine Schokolade mehr vertrug, ob ‚BIO‘ oder ’normale‘. Ich habe eine nachgewiesene Lindan/Permethrin/DDT-vergiftung, die zu diversen heftigen Symptomen führte. Meine geliebte Schokolade wurde zum Trigger für Symptome: Kopfweh, Schwindel etc. Als ich aufhörte Schokolade zu essen (und einige andere Nahrungsmittel), trat Besserung ein. Und genau: je dunkler desto schlimmer!

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