Bekannt sind Probiotika, also Mikroorganismen die über die Nahrung aufgenommen werden und positive Auswirkung auf die Gesundheit haben sollen, seit über einhundert Jahren.
Näher erforscht wird die Wirkung dieser Organismen aber erst seit knapp dreißig Jahren – aber so richtig bekannt sind diese kleinen Mikroorganismen erst seit uns ein gewisser Meteorologe diese in einer Fernsehwerbung für einen bestimmten Joghurt näher brachte.
Mittlerweile gibt es mehrere Studien, die sich mit Probiotika beschäftigt haben.
Aufgrund von acht verschiedenen Untersuchungen gibt es keine wirklich eindeutigen Hinweise auf die angenommene und vielfach in der Werbung propagierte gesundheitsfördernde Wirkweise der Probiotika.
Drei Untersuchungen kommen zu positiven Resultaten, zwei zu negativen und drei sagen aus, dass Probiotika wirkneutral sind.
Wie können Laien mit diesen widersprüchlichen Aussagen umgehen?
Dazu rät Professor Stephan Bischoff, Direktor des Institutes für Ernährungsmedizin an der Universität Hohenheim, Folgendes:
Die unterschiedlichen Studienergebnisse wiesen darauf hin, dass man die Wirkweise und damit auch den Einsatz von Probiotika differenzierter betrachten müsse.
Dies bedeute, es gäbe Erkrankungen, bei denen Probiotika durchaus wirkungsvoll und gesundheitsfördernd seien, beispielsweise bei akuten und durch eine Infektion hervorgerufenen Durchfallerkrankungen oder aber auch Darmkrankheiten, die auf eine chronische Entzündung zurückzuführen seien.
Ebenfalls positiv wirkten sie beim so genannten Reizdarmsyndrom, wenn Kleinkinder an Darmentzündungen litten oder ein Durchfall durch Antibiotika ausgelöst worden sei.
Wohl überlegt müsse aber über die Gabe von Probiotika bei schwerst kranken Menschen, beispielsweise auf der Intensivstation, nachgedacht werden, da hier nicht selten eine weit fortgeschrittene Darmschädigung vorliege, so dass die Mikroorganismen unter Umständen schädigend sein könnten.
Diese Schädigung ist nach meinen Erfahrungen vor allem bei Patienten mit einem sog. Leaky-Gut-Syndrom zu erwarten.
Sinnvoll erscheint es hingegen Schwerkranke dann mit Probiotika zu versorgen, wenn dies unter strenger ärztlicher Aufsicht und Kontrolle, beispielsweise im Rahmen einer medizinischen Studie geschieht.
Aufgabe der Forschung ist es, herauszufinden, in welchen Krankheitszusammenhängen von einer Probiotika-Gabe abzusehen ist und wann sich diese positiv für den Patienten anwenden lässt. Hierfür bedarf es weiterer medizinischer Untersuchungen der Wirkweise der Mikroorganismen.
Weitere Artikel zu Probiotika und dem Darmimmunsystem:
Probiotika – Was können Sie wirklich?
Immunstärkung durch das Darmimmunsystem
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Beitragsbild: pixabay.com – Alicia_Harper.
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