Blut im Stuhl: Wann Sie sich Sorgen machen müssen
Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Die meisten Menschen erschrecken erst einmal, wenn sie sehen, dass Blut im Stuhl oder am Toilettenpapier ist.
Spätestens wenn Blut im Spiel ist, weiß „man“ ja schließlich: Das ist nicht normal.
Jetzt bleibt nur noch die Frage: Warum ist das Blut im Stuhl? Und ist das gefährlich?
Blut im Stuhl kann in drei unterschiedlichen Formen vorkommen:
- als sichtbare hellrote Blutauflagerung (peranaler Blutabgang = Hämatochezie),
- als nicht mit dem Auge sichtbare (okkulte) Blutbeimengung und als
- Teerstuhl (Melaena), der schwarz-rötlich, klebrig, glänzend und übelriechend ist.
Harmlos ist eine Stuhlfärbung durch bestimmte Nahrungsmittel (zum Beispiel Heidelbeeren oder
Rote Beete) und Nahrungsergänzungspräparate (zum Beispiel Eisentabletten, Kohlepräparate). Diese Färbung kann mit
Blut verwechselt werden.
Fragen Sie sich daher bei einer ungewöhnlichen Farbe des Stuhls zunächst, ob Sie entsprechende Nahrungsmittel
oder Nahrungsergänzungen eingenommen haben. Lassen Sie sie im Zweifel weg, um zu überprüfen, ob dann auch die
Stuhlfärbung zurückgeht.
Ursachen für Blut im Stuhl
Zu einem peranalen Blutabgang (Blut im Stuhl) kann es bei unterschiedlichen Krankheitsbildern kommen:
Hämorrhoiden
Am häufigsten sind dabei symptomatische Hämorrhoiden. Etwa 80 prozent der
Blutungen im Enddarm haben mit diesen geschwollenen Venegeflechten zu tun. Sie können bei starkem oder langem
Pressen (zum Beispiel bei Verstopfung oder hartem Stuhlgang) einreißen
und zu hellroten Blutauflagerungen auf dem Stuhl und am Toilettenpapier führen. Meist erkennt man dies "nur"
beim Abwischen nach dem Stuhlgang. Daneben kann es bei Hämorrhoiden auch zu Schmerzen, Nässen und
After-Juckreiz kommen. Hämorrhoiden sollten frühzeitig behandelt werden, weil
sie sonst zu immer größeren Beschwerden führen können. Gefährlich sind sie jedoch nicht.
Analfissur
Ein weiterer Grund für das Blut im Stuhl kann eine Analfissur
sein, also ein feiner Riss in der Schleimhaut des Afters. Bei der Analfissur kommt es zu Schmerzen während
der Defäkation (Stuhlgang) und es können Hämatochezien (= frisches, hellrotes Blut im Stuhl) auftreten.
Analfissuren treten bei Verstopfung, aber auch bei lang anhaltendem Durchfall auf. Sie können außerdem durch
Analverkehr ausgelöst werden. Analfissuren können starke Schmerzen verursachen und im schlimmsten Fall chronisch
werden oder Entzündungen und Abszesse entstehen lassen. Sie gehören deshalb in ärztliche Behandlung, wenn die
Beschwerden nicht innerhalb kurzer Zeit wieder verschwinden.
Divertikel
Bei Menschen mittleren oder fortgeschrittenen Alters treten häufig Divertikel auf. Das sind sackähnliche Ausstülpungen an der Wand
des unteren Dickdarms. Diese eigentlich harmlosen Veränderungen können sich entzünden und leichte bis starke
Blutungen hervorrufen.
Darmentzündungen
Auch bei einer Darmentzündung kann es
zu Blutauflagerungen kommen. Oftmals kommt es dabei zu Blut im Stuhl mit Durchfall und auch Bachschmerzen. Wenn so
etwas vorkommt, sollte man abklären lassen, was dahinter steckt:
In jedem Fall sollte die Darmentzündung behandelt werden.
Selten, dennoch möglich...
Seltener kann es bei Angiodysplasien (angeborene Gefäßmissbildungen, zum Beispiel Hämangiome) oder im Rahmen
einer Endometriose bei Frauen (= zyklusabhängige Bauchschmerzen und Blutabgänge) zu Hämatochezien kommen.
Bei gutartigen oder grenzwertig gutartigen Darmschleimhautwucherungen (Darmpolypen) oder bösartigen Tumoren (zum Beispiel kololrektales Karzinom = Darmkrebs) kann es zu sichtbaren Blutauflagerungen oder zu okkulten (=versteckten)
Blutbeimengungen kommen, die man nur mit speziellen Testverfahren diagnostizieren kann.
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Teerstuhl (= schwarzer Stuhl): ein ernst zu nehmendes Warnsignal
Kleine Mengen von frischem hellrotem Blut auf dem Stuhl sind in vielen Fällen harmlos. Anders sieht es aus, wenn
der ganze Stuhl mit Blut durchsetzt ist:
Zu Teerstuhl (= Melaena) kommt es meist durch Blutungsquellen im oberen
Magen-Darm-Trakt und der damit verbundenen Einwirkung von Salzsäure (des Magens) auf das Hämoglobin des Blutes. Das
Blut muss etwa acht Stunden im Darm verbleiben und in nennenswerter Menge auftreten, um zum Teerstuhl (und damit zu
der schwarzen Farbe) zu führen.
Neben dem typischen Teerstuhl kommt es dabei häufig auch zu Bluterbrechen (= Hämatemesis). Eine häufige Ursache
für den Teerstuhl sind Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre (Ulcera).
Etwa die Hälfte der Blutungsquellen im oberen Verdauungstrakt sind auf solche Magengeschwüre zurückzuführen. Ein
weiteres Drittel geht auf das Konto von kleinen oberflächlichen Schleimhaut-Defekten.
Aber Achtung! Eine Schwarzfärbung des Stuhls kann auch durch die
Einnahme von Kohletabletten oder Eisenpräparate oder durch den Verzehr von Lakritze entstehen. Dann hat der
Stuhl allerdings eine normale Konsistenz. Ein Teerstuhl ist auffällig klebrig.
Achtung: Blutungen im oberen Verdauungssystem sind oft stark und langanhaltend. Deshalb handelt es sich
um einen ernstzunehmenden medizinischen Notfall!
Außerdem kann es bei:
- Magenschleimhautentzündungen (Gastritis),
- Verletzungen der Speiseröhre (zum Beispiel Mallory-Weiss-Syndrom),
- Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) oder
- Tumoren
zu Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt kommen, die wiederum einen Teerstuhl zur Folge haben können.
Sie sehen, dass es die unterschiedlichsten Ursachen für das Blut im Stuhl geben kann. Ob es sich in Ihrem Fall
um eine ganz harmlose oder eine dringend behandlungsbedürftige Ursache handelt, lässt sich aus der Ferne nicht
klären.
Weitere Symptome
Generell ist Blut im Stuhl immer ein Alarmsymptom. Manchmal kommen weitere Symptome hinzu:
- Blutdruckabfall mit Schwindelgefühlen bei starken Blutungen
- Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit durch Blutarmut
- Bauchschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen
- Nachtschweiß oder
- Gewichtsverlust
Mein Tipp: Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Sie Blut im
Stuhl entdecken, und teilen Sie diesem Ihre Beschwerden mit. Viele Patienten haben immer noch eine
gewisse Scheu, darüber zu sprechen -aber glauben Sie mir: Ihr Arzt hat das schon mal gehört und gesehen. Er wird
weder schockiert noch peinlich berührt sein, für ihn ist es etwas ganz Normales. Wichtig ist erst einmal, dass Sie
eine Diagnose haben, damit Sie wissen, woran Sie sind.
Diagnoseverfahren
Um die Ursache der Blutung herauszufinden, wird der Arzt unterschiedliche Diagnoseverfahren anwenden. Dazu
gehört eine Untersuchung des Stuhls, eventuell aber auch eine Magen- und Darmspiegelung, um die Blutungsquelle
aufzuspüren.
Wichtiges Diagnose-Tool ist daher die Endoskopie. Mittels einer Sonde kann der Arzt in den Magen (Gastroskopie),
den Dünndarm (Enteroskopie) oder den Enddarm (Koloskopie) hineinschauen und Fotos oder ein Video aufnehmen.
Mit Proben aus dem Speisebrei können Blutbestandteile nachgewiesen werden. Auch hier verwendet der Mediziner
Sonden (Nasogastrische Lavage). Röntgen-Kontrast-Verfahren mit radioaktiven Nukliden bilden gefährliche
Darmveränderungen deutlich ab, weil damit der Blutfluss dokumentiert werden kann. Farbstoffe dienen in der
Computer-Tomographie als Kontrast-Mittel zur Hervorhebung von Blutungen. Wenn diese Diagnose-Verfahren keine
Ergebnisse liefern, öffnet der Arzt den Gastrointestinal-Trakt chirurgisch.
Auch eine Rektaluntersuchung zum Aufspüren von Hämorrhoiden oder Analfissuren ist nötig. Viele Patienten scheuen
sich vor den Untersuchungen im „intimen“ oder „ekligen“ Bereich des Anus. Auch hier sei Ihnen gesagt: Für Ihren
Arzt ist das keine große Sache und etwas ganz Gewöhnliches. Zögern Sie nicht aus Scheu vor einer eventuell
unangenehmen oder „peinlichen“ Untersuchung einen Arztbesuch hinaus!
Die "leidigen" Therapieverfahren
Leider erfolgt die schulmedizinische Therapie viel zu oft nur symptomatisch mit Medikamenten oder einer
Operation. Meiner Meinung nach wird den meisten Patienten nicht
klar genug gemacht, dass die meisten der oben genannten Ursachen "selbst gemacht" sind: durch zu viel Stress und
falsche Ernährung.
Freilich muss der Arzt bei schweren Blutungen sofort eingreifen. Dies kann endoskopisch oder chirurgisch
geschehen. Langfristig wirkt jedoch nur eine Behandlung, die auf die Ursachen zielt.
Und gerade bei den Magen- und Darmkrankheiten könnten Sie als Patient sehr viel durch
eine Ernährungs- und Verhaltensumstellung erreichen. Übrigens kann das Fasten dazu ein wichtiger Beitrag sein.
Noch eine Ursache: Medikamente
Leider übersehen die Ärzte auch oft, dass Medikamenten-Nebenwirkungen bei gastrointestinalen Blutungen
eine Rolle spielen können.
Dieses Risiko ist für Aspirin belegt. Acetylsalyclsäure (ASS) fördert die Entstehung der Divertikulitis und kann auch sehr schnell und direkt zu Magenblutungen führen. Hingegen ist
der Nutzen einer Dauer-Medikation von ASS als Antikoagulans („Blutverdünner“) umstritten. Weitere Beispiele für
Medikamente, die Blutungen im Magen-Darm-Trakt provozieren, sind Ibuprofen und Naproxen. Diskutieren Sie das
Problem mit ihrem Arzt!
Und noch ein Tipp: Ab 55 Jahren steht Ihnen mindestens eine kostenfreie Darmspiegelung zu, bei Problemen auch
schon früher. Nehmen Sie dieses Angebot wahr, um Probleme im Darm rechtzeitig erkennen und behandeln zu können!

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 26.6.2017 aktualisiert
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